
Long Call Butterfly – Definition
Ein Long Call Butterfly Spread (auch „Call Fly“) ist eine Optionsstrategie, die von stagnierenden Kursen profitiert bei begrenztem Risiko. Dabei wird ein Call gekauft (Strike A), zwei Calls verkauft (Strike B) und noch ein Call gekauft (Strike C). Die Strategie kombiniert somit die Eigenschaften eines Bull Call Spreads und eines Bear Call Spreads.
Im optimalen Szenario verfallen die beiden Short Calls mit Strike B sowie der Long Call mit Strike C wertlos, während der Long Call mit Strike A im Geld (In The Money, ITM) bleibt. Dieses Ergebnis tritt ein, wenn der Aktienkurs am Verfallstag nahe dem Strike B liegt.
Da bei dieser Strategie zwei Call-Optionen verkauft werden, sind die Kosten für den Long Call Butterfly Spread vergleichsweise niedrig. Dadurch verbessert sich das Chance-Risiko-Verhältnis. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, den maximalen Gewinn zu erzielen, eher gering, da die Kursschwankungen des Basiswertes insgesamt nur minimal sein können.
Der Long Call Butterfly Spread ähnelt dem Long Call Condor Spread, unterscheidet sich jedoch in der Ausgestaltung des Gewinnpotenzials: Während der maximale Gewinnbereich beim Condor in der Regel breiter ist, fällt der mögliche maximale Gewinn geringer aus als beim Butterfly Spread.
Praxis-Tipp
Einige Optionshändler bevorzugen diese Strategie bei Indizes, anstatt sie auf Einzelaktien anzuwenden. Der Hauptgrund dafür liegt in den vergleichsweise geringeren Schwankungen von Indizes. Die Volatilität einzelner Titel wird innerhalb eines Index weitgehend durch gegenläufige Bewegungen anderer Titel ausgeglichen.
Der Aufbau eines Long Call Butterfly Spreads ist günstiger, wenn die Short Calls im Geld oder am Geld (At The Money, ATM) platziert werden, da die vereinnahmten Prämien in der Regel höher sind.
Bei amerikanischen Optionen können Short Calls jederzeit während der Laufzeit ausgeübt werden. Eine vorzeitige Ausübung ist jedoch in der Regel unwahrscheinlich, es sei denn, Dividenden oder Umstrukturierungen (bspw. Fusionen oder Übernahmen) beeinflussen die Situation. Es kann auch ratsam sein, die Position vor dem Fälligkeitsdatum zu schließen, um eine unerwünschte Ausübung zu vermeiden.
Diese Strategie kann durch die Auswahl der Strike-Preisen sowohl bei einer leicht bullischen als auch bei einer leicht bärischen Markterwartung eingesetzt werden. Für eine leicht bärische Markteinschätzung wird jedoch häufig der Long Put Butterfly Spread bevorzugt.
Long Call Butterfly Spread – Setup
- Kauf 1 Call Strike A
- Verkauf 2 Calls Strike B
- Kauf 1 Call Strike C
Die Strikes haben zueinander jeweils den gleichen Abstand. Üblicherweise liegt Strike B am aktuellen Aktienkurs (ATM). Alle Optionen werden im selben Monat fällig.
Empfohlenes Erfahrungslevel
Der schmale Grat, der einem Long Call Butterfly Spread beschritten werden muss, und die Tatsache, dass drei Optionlegs verwendet werden, erfordern einige Vorkenntnisse.
Wann der Handel sinnvoll ist
Bei Long Butterflys wird in der Regel eine Seitwärtsbewegung erwartet. Die Kursschwankungen des Basiswertes dürfen nur minimal sein.
Break-Even-Punkt
Für diese Strategie existieren zwei Break-Even-Punkte:
- Strike A plus der gezahlten Prämie
- Strike C minus der gezahlten Prämie
Sweet Spot
Zum Fälligkeitstag soll sich die Aktie genau auf Höhe von Strike B befinden.
Maximaler Gewinn
Der maximale Gewinn ist begrenzt auf Strike B minus Strike A minus der gezahlten Prämie.
Maximaler Verlust
Der maximale Verlust ist begrenzt auf die gezahlte Prämie.
Long Call Butterfly Spread im Zeitverlauf
Ceteris paribus wirkt sich der Zeitablauf (Theta-Effekt) positiv auf diese Strategie aus, wenn die Short Calls am Geld sind, und negativ, wenn sie aus dem Geld (Out of The Money, OTM) sind. Bestenfalls verfallen alle Optionen bis auf den Long Call mit Strike A wertlos.
Implizite Volatilität
Der Einfluss der impliziten Volatilität für die Long Call Butterfly Spread Strategie hängt davon ab, wo die Aktie im Verhältnis zu den Strikes steht.
- Befindet sich der Aktienpreis an oder um Strike B, profitiert die Strategie von sinkender impliziter Volatilität. Das Hauptaugenmerk gilt dabei den beiden Short Calls. Bei sinkender Volatilität verlieren diese an Wert, was den Gesamtwert des Long Butterflys steigert.
- Befindet sich der Aktienpreis an oder außerhalb der Strikes A oder C, profitiert die Strategie von steigender impliziter Volatilität. Der positive Einfluss auf den jeweiligen Long Call ist stärker, als der Einfluss auf die Short Calls mit Strike B. Als Folge steigt der Gesamtwert des Butterflys.
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