Fig Leaf bzw. Leveraged Covered Call Optionsstrategie
Auszahlungsprofil der Fig Leaf bzw. Leveraged Covered Call Optionsstrategie

Fig Leaf / Leveraged Covered Call – Definition

Ein Fig Leaf (auch: „LEAP Covered Call“) besteht aus dem Kauf eines LEAP Calls mit Strike A und dem gleichzeitigen Verkauf eines kürzer laufenden Short Calls mit Strike B auf denselben Basiswert besteht. Ziel dieser Strategie ist es, von stagnierenden oder leicht steigenden Kursen zu profitieren.

Das Fig Leaf ähnelt einem klassischen Covered Call, mit einem wesentlichen Unterschied: Statt die zugrunde liegende Aktie zu besitzen, wird eine Call-Option mit langer Laufzeit gekauft, die sich möglichst ähnlich wie die Aktie verhalten soll.

Ein Delta von mindestens 0,80 wird empfohlen, da diese Optionen eng mit der Kursentwicklung des Basiswerts korrelieren. Häufig werden LEAP Calls gewählt, die 20 % In The Money (ITM) sind. Bei volatileren Aktien könnten noch tiefere ITM-Optionen erforderlich sein.

Im Gegensatz zum klassischen Covered Call, bei dem ein Short Call im Geld (ITM) ausgeübt werden kann, ist der Short Call zum Verfall bestimmt. Die erhaltene Prämie stellt den Gewinn dar, und es kann ein neuer Short Call verkauft werden – solange der LEAP Call noch läuft.

Viele Investoren bevorzugen das Fig Leaf, da es nicht direkt eine Aktienposition finanziert, sondern diese „synthetisch“ durch einen LEAP Call ersetzt, wodurch eine Hebelwirkung entsteht.

Trotz der Vorteile birgt diese Strategie auch Risiken:

  • Anders als eine Aktienposition kann ein LEAP Call verfallen.
  • Läuft der LEAP Call aus, bleibt nur der Short Call übrig, der dann nicht mehr gedeckt ist.

Praxis-Tipp

Steigt der Aktienkurs über den Strike des Short Calls, sollte der Händler in Erwägung ziehen, die Position zu schließen.

Der Grund: Der Händler besitzt keine Aktien, sondern nur das Recht, sie zum Strike-Preis des Long Calls zu kaufen. Da eine Ausübung des LEAP Calls mit dem Verlust des gesamten Zeitwerts verbunden wäre, wird diese vermieden.

Das Glattstellen der Position verhindert zudem potenzielle Risiken, die durch die Ausübung des Short Calls entstehen könnten.

Falls der Short Call angedient wird (d. h. die Aktien müssen geliefert werden) könnte der Händler:

  1. Den LEAP Call verkaufen, um den verbleibenden Zeitwert nicht zu verlieren.
  2. Die Aktie zum aktuellen Kurs zu kaufen, um die Short-Position auszugleichen.

Für eine erfolgreiche Umsetzung der Fig-Leaf-Strategie ist es sinnvoll, bereits Erfahrungen mit folgenden Techniken zu haben:

  • Das „Rollen“ von Optionen, um Positionen anzupassen und Risiken zu steuern.
  • Das vorzeitige Ausüben von Optionen, um die Auswirkungen auf bestehende Positionen richtig einschätzen zu können.

Fig Leaf / Leveraged Covered Call – Setup

  • Kauf 1 LEAP Call Strike A
  • Verkauf 1 Call Strike B mit kürzerer Laufzeit
  • Der LEAP hat meist eine Laufzeit von ein bis zwei Jahren, der Short Call eine Laufzeit von 30 bis 45 Tagen.

Die Wahl des Strike A erfolgt in der Regel unterhalb des aktuellen Aktienkurses (ITM). Der Strike B wird üblicherweise oberhalb des aktuellen Aktienkurses bzw. Out of The Money (OTM) gewählt. Dabei liegt der aktuelle Aktienkurs näher an Strike B als an Strike A.

Empfohlenes Erfahrungslevel

Um die Struktur und den Ablauf eines LEAP Covered Calls zu verstehen, ist es hilfreich Erfahrung mit anderen Optionsstrategien zu haben.

Wann der Handel sinnvoll ist

Ein Fig Leaf eignet sich bei einer neutralen bis leicht bullischen Marktmeinung.

Break-Even-Punkt

Aufgrund der unterschiedlichen Laufzeiten gibt es zu viele Variablen für eine eindeutige Bestimmung des/der Break-Even-Punktes/Punkte.

Sweet Spot

Der Preis der Aktie soll zum Verfallsdatum so nah wie möglich an Strike B liegen, ohne diesen zu überschreiten.

Maximaler Gewinn

Der maximale Gewinn setzt sich aus der Performance des LEAP Calls und der Summe aller erhaltenen Prämien für die verkauften Calls zusammen. Eine absolute Ermittlung ist nur im Nachhinein möglich.

Maximaler Verlust

Grundsätzlich ist der maximale Verlust begrenzt auf die gezahlte Prämie für den LEAP Call.

Fig Leaf / Leveraged Covered Call im Zeitverlauf

Die Optionsstrategie profitiert vom Theta-Effekt (Zeitablauf), da der Zeitwert des Short Calls schneller abnimmt als der der LEAP-Option.

Implizite Volatilität

Dadurch, dass eine Call-Option verkauft und eine andere gekauft wurde, ist der Einfluss der Volatilität neutral.

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