Anlagestrategien für Privatanleger [Ratgeber 2025]
Eine Anlagestrategie (auch Investitionsstrategie oder Börsenstrategie) beinhaltet eine wohlüberlegte Geldanlage, die meist an den Finanzmärkten von Investoren getätigt wird. Gerade während einer Niedrigzinsphase kombiniert mit ansteigenden Inflationsraten sind private Sparer auf der Suche nach der passenden Anlagestrategie, häufig in Verbindung mit Aktien. Welche dazu gehören und was Privatanleger dabei beachten können, wird in diesem Artikel genauer beschrieben.
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Was ist eine Anlagestrategie?
Eine Anlagestrategie umfasst gewissermaßen einen Fahrplan zum Geld anlegen. Das Ziel: Vermögen aufbauen oder zumindest erhalten. Diese Strategie legt fest, wie Investitionen ausgewählt, verwaltet und gegebenenfalls veräußert werden. Sie berücksichtigt verschiedene Faktoren wie Anlagehorizont, persönliche finanzielle Ziele und gegebenenfalls Anlagevolumen.
Bei der konkreten Anlageentscheidung können neben der Investitionsstrategie auch Rendite-Risiko-Relationen eine Rolle spielen. Je mehr Risiken in einem Portfolio stecken (u.a. gekennzeichnet durch einen höheren Anteil an Aktien sowie einer höheren jährlichen Volatilität), desto größer ist grundsätzlich das Gewinnpotential. Im Gegenzug steigen jedoch die Verlustrisiken.
Zur groben Übersicht stellt die folgende Abbildung fünf beliebte Chancen-Risiko-Anlagen dar.
12 Anlagestrategien im Überblick
Privatanleger können verschiedene Investitionsmöglichkeiten nutzen und ihre Ersparnisse dafür einsetzen, die teils miteinander kombinierbar sind. Im Folgenden werden zwölf bekannte Investitionsstrategien zusammengefasst.
Quality Investing
Bei dieser Anlagestrategie geht es darum, Unternehmen zu identifizieren, die mit außerordentlichen Qualitätsmerkmalen verbunden sind. Damit gemeint sind beispielsweise überdurchschnittlich hohe und stetige Umsätze und/oder Erträge. Zudem können das Kurspotenzial, das Geschäftsmodell sowie die Marktstellung Hinweise auf die Qualität eines Unternehmens geben. Demnach sind Anleger auf der Suche nach einer sogenannten Qualitätsaktie.
Value Investing
Bei der Value-Investing-Strategie geht es vorrangig darum, zu überprüfen, ob eine Aktie gegenwärtig unterbewertet ist.
Dies wird durch verschiedene Kennzahlen, wie PE-Ratio (deutsch: Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)), Free Cash Flow oder anhand verschiedener Verfahren wie die Discounted Cash Flow Methode bestimmt. Daraus folgt die Berechnung des inneren Werts eines Unternehmens und seiner Aktie. Fällt dieser innere Wert höher aus als der aktuelle Aktienkurs, ist dies ein Kaufsignal.
Growth Investing
Der Fokus beim Growth Investing liegt tendenziell auf jüngere Aktiengesellschaften, die in der Regel noch keine oder kaum Gewinne generiert haben. Allerdings wird ihnen ein hohes Wachstumspotenzial zugesprochen.
Dividendenstrategie
Anleger, die auf eine Dividendenstrategie setzen, investieren grundsätzlich in Aktien mit einer hohen Dividendenrendite. Als Dividende wird die Ausschüttung des Unternehmensgewinns (oder eines Teils davon) an seine Aktionäre bzw. Investoren verstanden. Je höher die Dividende in Relation zum Aktienkurs ausfällt, desto interessanter die Aktie für den Anleger.
Momentum-Strategie
Bei der Momentum-Strategie (auch bekannt als prozyklische Anlagestrategie) steht vor allem die vergangene Kursentwicklung einer Aktie im Vordergrund. Dazu kaufen meist erfahrene Anleger Wertpapiere, die sich überdurchschnittlich gut entwickelt haben. Im Gegenzug werden Wertpapiere verkauft, die eher schlecht performen. Nach dem Motto: “Der Trend ist dein Freund.”
Antizyklisches Investieren
Im Gegensatz zur Momentum-Strategie geht es beim antizyklischen Investieren darum, entgegen dem zu handeln, was die breite Masse macht. Dementsprechend kaufen Anleger eher Aktien, die an Wert verloren haben. Sie widersetzen sich dem Trend.
Stock-Picking
Für die Stock-Picking-Strategie können grundsätzlich diverse Anlagestrategien verwendet werden, eine einheitliche Definition gibt es nicht. Grundsätzlich ist Stock-Picking eine aktive Investitionsstrategie, die auf systematische Analysen basiert. Dazu sucht ein Investor gezielt einzelne Aktientitel heraus, die eine bessere Rendite erwirtschaften könnten als der breite Markt.
Buy-and-Hold-Strategie
Im Gegensatz zum Stock-Picking ist die Buy-and-Hold-Strategie eine eher passive Anlagestrategie, die allerdings auch mit anderen Strategien (insbesondere Quality Investing) verbunden sein kann. Dazu kauft der Anleger Aktien mit dem Gedanken, diese langfristig (in der Regel über fünf Jahre) zu halten – ungeachtet von kurzfristigen Kursschwankungen.
Index-Strategie
Außerdem gehört die Index-Strategie zu den passiven Anlagestrategien. Hierbei liegt der Fokus nicht auf einzelnen Aktientiteln, sondern auf einem gestreuten Aktienindex. Typische Aktienindizes sind beispielsweise der DAX 40, S&P 500, Dow Jones, MSCI World. Ein solcher Index enthält Anteile von verschiedenen Unternehmen. Diese können in Form eines Exchange Traded Funds (ETF) – einer einfachen Nachbildung eines Index – gehalten werden.
Dollar-Cost-Averaging
Bei einem Dollar-Cost-Averaging wird regelmäßig ein bestimmter Sparbeitrag investiert, um kurzfristige Schwankungen auf dem breiten Aktienmarkt zu neutralisieren. Ähnlich wie die Buy-and-Hold-Strategie gehört das Dollar-Cost-Averaging eher zu den passiven und langfristigen Anlagestrategien. Vor allem für eher unerfahrene Anleger, die sich wenig um ihr Depot kümmern möchten, eignet sich diese Strategie beispielsweise im Rahmen eines ETFs-Sparplans gut.
Optionshandel
Das Handeln mit Optionen ist keine Anlagestrategie an sich. Allerdings nutzen einige Anleger Optionen im Zusammenspiel mit den oben genannten Anlagestrategien: Im Rahmen einer gezielten Anwendung kann es möglich sein, Aktien günstiger zu kaufen und unter Einsatz eines Stillhaltergeschäftes Zusatzeinkommen zu generieren.
Day-Trading
Im Gegensatz zu den oben aufgelisteten Anlagestrategien geht es beim Day-Trading um kurzfristiges Handeln an der Börse. Weitere kurzfristige und eher aktive Investitionsstrategien umfassen beispielsweise Scalping oder Swingtrading. Das generelle Ziel: von einzelnen (kurzfristigen) Kursschwankungen profitieren.
Anlagestrategien erfolgreich umsetzen – 8 Fragen, die man sich vorher stellen sollte
Im Folgenden werden acht Fragen zusammengefasst, die jeder Anleger bei der Auswahl und Umsetzung einer Anlagestrategie beachten könnte. Hierbei werden neben Aktien noch weitere Assetklassen (z.B. Festgeld oder Anleihe) berücksichtigt.
1. Welche Geldanlagen an den Finanzmärkten gibt es?
Zur groben Übersicht werden in der folgenden Tabelle gängige Geldanlagen unter Berücksichtigung dreier Merkmale (Zinsertrag, Risiko sowie Anlagehorizont) zusammengefasst.
Anlage | Rendite | Risiko | Anlagehorizont |
Sparbuch, Tagesgeld & Girokonto | sehr gering | sehr gering | (sehr) kurzfristig |
Festgeld | gering | gering | mittelfristig |
Immobilien | mittel | mittel | (sehr) langfristig |
Anleihen | niedrig bis hoch¹ | niedrig bis hoch¹ | langfristig |
Fonds | mittel bis hoch | mittel² | langfristig |
ETF | mittel bis hoch | mittel² | langfristig |
Aktien | hoch bis sehr hoch | mittel² | langfristig |
Aktien mit Stillhaltergeschäften | hoch bis sehr hoch | gering bis mittel | kurz- bis langfristig möglich |
- ¹ Je nach Bonität
- ² Abweichungen möglich (z.B. je nach Unternehmen (bei Aktien), Region, Branche)
In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass die Tabelle nicht alle Geldanlagen umfasst. Zudem sind Einstufungen lediglich schätzungsweise und basieren auf vergangene Entwicklungen. Um letztlich eine passende Anlagestrategie auszuwählen, sollten sich Anleger über die verschiedenen Geldanlagen informieren.
2. Welchen Anlagehorizont habe ich?
Zunächst sollte sich jeder Anleger bewusst machen, für wie lange er seine privaten Ersparnisse anlegen möchte. Dies impliziert die Frage: Wie lange kann ich auf mein eingezahltes Geld grundsätzlich verzichten? Mit dieser Frage eng verbunden sind die Anlageziele (z.B. Kauf einer Immobilie in der Zukunft, Ausgaben für Kinder, Frührente). Denn ein vorzeitiges Abrufen des Geldes kann mit Verlusten einhergehen, beispielsweise wenn Aktienkurse gerade schlecht performen. Außerdem steigt dieser Verlust tendenziell mit der Illiquidität der Geldanlage. Zudem wäre ein Day-Trading eher etwas für (erfahrene) Investoren, die kurzfristig, aktiv und möglicherweise spekulativ Börsenhandel betreiben wollen.
3. Welcher Bestandteil des magischen Dreiecks ist für mich zentral?
Das magische Dreieck einer Geldanlage verdeutlicht den finanztypischen Zielkonflikt der drei Variablen Sicherheit, Rendite und Liquidität: Die gleichzeitige Steigerung aller drei Variablen ist nicht möglich. Wenn ein Anleger beispielsweise so gut wie kein Risiko eingehen und auf sein Geld nicht einmal für drei Monate verzichten möchte, dann müsste er auf sein Sparkonto zurückgreifen. Der große Nachteil: Niedrigste Renditechancen.
4. Welche Risikoaversion habe ich?
Je risikofreudiger ein Anleger ist, desto riskanter kann seine Anlagestrategie ausfallen. Dazu gehören eher kurzfristige Strategien oder die Momentum-Strategie, die häufig Aktien mit volatileren Kursen heraussuchen. Dagegen sind langfristige Strategien und Qualitätsaktien eher für risikoscheue Investoren geeignet.
5. Wie viel Finanzwissen und Zeit bringe ich mit?
Je mehr Zeit und Finanzbildung ein Anleger hat, desto eher sind aktive Anlagestrategien sinnvoll. Dazu gehört beispielsweise die Stock-Picking-Strategie, bei der gezielt einzelne Aktien ausgewählt werden. Außerdem kann Finanzwissen dabei helfen, die Anlagestrategien sinnvoll umzusetzen.
6. Was sind die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen?
Darüber hinaus kann es hilfreich sein, sich zunächst über die aktuellen gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen Gedanken zu machen. Beispielsweise wäre der Fokus auf Quality Investing eher sinnvoll, wenn sich ein Anleger aktuell in unsicheren Zeiten mit steigenden Inflationsraten befinden würde. Auch der Fed-Zinsentscheid kann eine Orientierung bieten, welche Assetklasse zukünftig stärker nachgefragt sein könnte.
7. Welchen Fokus möchte ich setzen?
Neben den grundsätzlichen Anlagestrategien sollte sich ein Anleger Gedanken darüber machen, ob und falls ja, welche Schwerpunkte (z.B. Small Caps vs. Blue-Chips, Industrieländer vs. Schwellenländer, Euro vs. US-Dollar, nachhaltige Investitionen) für ihn wichtig sind. Zum Beispiel ist eine Growth-Strategie eher mit einem kleineren Unternehmen, das noch nicht so lange auf dem Markt existiert und möglicherweise auch aus einem Schwellenland kommt, praktikabler.
8. Soll eher direkt oder indirekt investiert werden?
Grundsätzlich hat ein Anleger die Wahl, ob er direkt eigenständig an der Börse handeln möchte oder doch den eher indirekten Weg – mit Hilfe eines Finanzdienstleisters – gehen möchten. In letzterem Fall bietet sich beispielsweise die Index-Strategie kombiniert mit dem Dollar-Cost-Averaging an (z.B. ETF-Sparplan).
Welche ist die beste Anlagestrategie?
Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort. Denn schließlich besitzt jeder Anleger seine individuellen Ziele (z.B. Anlagehorizont, erwartete Rendite, Verwendung des Geldes in der Zukunft) und Rahmenbedingungen (z.B. Vermögen, Risikobereitschaft, Zeit, Finanzbildung).
Dazu zwei Beispiele:
- Ein Anleger, der weniger Zeit hat, auf das Geld langfristig verzichten könnte und zudem eine geringere Risikobereitschaft mitbringt, dürfte sich eher für eine Buy-and-Hold-Strategie interessieren als für eine Momentum-Strategie.
- Ein Anleger, der im Beruf bereits etabliert ist und über hohe Ersparnisse verfügt, kann einen Teil seines Vermögens eher in spekulative Investitionen (z.B. Day-Trading, Growth Investing) einsetzen als Anleger, die keine sicheren Einkommenszuflüsse besitzen.
Nicht nur auf eine Anlagestrategie setzen
Geld hat drei Funktionen: 1. Tausch- und Zahlungsmittel 2. Recheneinheit 3. Wertaufbewahrungsmittel. Im Prinzip kann ein privater Sparer sein Geld in etliche Wertpapiere oder sogar Wertgegenstände anlegen, von denen er denkt, dass diese im Wert wachsen oder zumindest stabil bleiben. Je höher die Inflation (Kaufkraftverlust des Geldes), desto mehr sind private Sparer daran interessiert, ihr Geld anzulegen.
Privatanleger können sich auch für mehrere Anlagestrategien gleichzeitig entscheiden. So konnte Warren Buffett mit der Buy-and-Hold-Strategie – kombiniert mit Quality Investing und Value Investing – und im Zusammenspiel mit Optionsgeschäften Milliardengewinne erzielen. Seine Strategie: Eine Diversifikation auch bezüglich der verwendeten Anlagestrategien selbst.
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