Dollar-Cost-Averaging (Durchschnittskosteneffekt)

Autor: Maik Engelkamp Inhaltlich geprüft von: Philipp Berger

Dollar Cost Averaging (deutsch: „Durchschnittskosteneffekt“) bezeichnet eine Anlagestrategie, bei der periodisch ein fester Betrag in einen Vermögenswert investiert wird. Diese Strategie kann im Laufe der Zeit zu einem niedrigeren durchschnittlichen Kaufpreis pro Anteil führen als eine einmalige Investition oder der Versuch, den Markt gezielt zu timen.

🔴 Live-Webinar am 17.02.2025 um 18:30 Uhr

Ausbildung für Vermögensaufbau mit zusätzlichen monatlichen Einnahmen

Lerne, wie du an der Börse ein regelmäßiges Zusatzeinkommen aufbaust. Unterscheide gute von schlechten Aktien, führe eigenständig eine Bewertung durch und erkenne den richtigen Aktienkurs. Lerne außerdem, wie du mit dem Optionshandel einen zusätzlichen Cashflow generierst.

Einführung: Optionsstrategien für alle Marktlagen Gute von schlechten Aktien unterscheiden
Profitable Aktien- und Optionsstrategien 
In jeder Marktlage Geld verdienen
Plus Gratis-PDF im Webinar: Dein Start in den erfolgreichen Optionshandel

Dollar-Cost-Averaging – Definition

Dollar-Cost-Averaging (DCA) ist eine Anlagestrategie, bei der in regelmäßigen Abständen (z.B. monatlich) ein fester Betrag in einen Vermögenswert investiert wird – unabhängig vom aktuellen Kurs. Durch diesen automatisierten Ansatz entfällt die Suche nach dem perfekten Einstiegszeitpunkt (Market Timing). Stattdessen erwirbt der Anleger bei niedrigen Kursen mehr und bei hohen Kursen weniger Anteile.

Berechnung der Durchschnittskosten (Cost Average)

Der durchschnittliche Einstandspreis pro Anteil ergibt sich aus dem Verhältnis des insgesamt investierten Betrags zur Gesamtzahl der erworbenen Anteile.

Dollar~Cost~Average=\frac{Gesamte~investierte~Summe}{Gesamtzahl~der~Wertpapieranteile}
Werden bspw. über sechs Monate hinweg insgesamt 1.200 € investiert und dabei 50 Anteile erworben, beträgt der durchschnittliche Einstandspreis 24 € pro Anteil (1.200 € / 50).

Dollar-Cost-Averaging vs. Lump Sum Investing

Bei der Anlageentscheidung müssen Investoren häufig zwischen Dollar Cost Averaging (DCA) und Lump Sum Investing (LSI) bzw. Einmalanlage entscheiden. Während bei der Einmalanlage das gesamte Kapital sofort investiert und die gewünschte Position auf einmal aufgebaut wird, erfolgt der Aufbau beim Durchschnittskosteneffekt schrittweise durch regelmässige Käufe über einen längeren Zeitraum.

Zeit im Markt vs. Timing des Marktes

Ein wesentlicher Unterschied zwischen den beiden Ansätzen ist der Umgang mit Market Timing.

  • Bei einer Einmalanlage (LSI) ist der Zeitpunkt des Kaufs entscheidend, da eine größere Summe auf einmal investiert wird. Ein ungünstiges Timing kann das Risiko erhöhen, insbesondere wenn die Investition kurz vor einem Marktrückgang erfolgt.
  • Beim Dollar-Cost-Averaging (DCA) entfällt die Notwendigkeit, den perfekten Einstiegszeitpunkt zu finden. Da regelmäßig investiert wird, spielt der jeweilige Kurs keine große Rolle, was emotionale Fehlentscheidungen reduziert und Marktvolatilität glättet.

Jedoch bietet die frühzeitige Investition des gesamten Kapitals einen entscheidenden Vorteil, auch bekannt als „Time in the market beats timing the market“ (dt.: „Zeit im Markt schlägt Market Timing“). Da Märkte langfristig steigen, profitiert ein früh investierter Betrag stärker vom Zinseszinseffekt, was zu einem höheren Endwert führen kann.

Der Einfluss von langfristigen Börsentrends

Die Wahl zwischen Lump Sum Investing (LSI) und Dollar Cost Averaging (DCA) hängt zudem stark von der Marktlage ab:

  • In einem langfristigen Bullenmarkt ist eine einmalige Investition oft vorteilhafter, da sie den gesamten Aufwärtstrend mitnimmt. Wird hingegen der Durchschnittskosteneffekt genutzt, führt dies dazu, dass spätere Investitionen oft zu höheren Kursen getätigt werden, was den durchschnittlichen Kaufpreis erhöht.
  • In einem Bärenmarkt oder stark volatilen Marktphasen kann hingegen der Durchschnittskosteneffekt überlegen sein. Da bei fallenden Kursen kontinuierlich investiert wird, können mehr Anteile zu günstigeren Preisen erworben werden.

Fazit: Welche Strategie ist besser?

Während eine Einmalanlage mathematisch überlegen ist, bietet der Durchschnittskosteneffekt psychologische und risikomindernde Vorteile – die Wahl hängt also von den individuellen Zielen und der Risikobereitschaft des Anlegers ab.

  • Lump Sum Investing (LSI) ist in den meisten Fällen rentabler, da Märkte tendenziell steigen und eine frühzeitige Investition mehr Wachstumszeit hat.
  • Dollar-Cost-Averaging (DCA) eignet sich für risikoaverse Anleger, die Marktschwankungen vermeiden oder emotionales Investieren reduzieren möchten. Das ist vor allem der Fall in volatilen oder stark überbewerteten Märkten.

Vorteile des Dollar-Cost-Averaging

Laut der Studie von Smith & Artigue (2023) verhindert der Durchschnittskosteneffekt, dass Investoren versuchen, den perfekten Kaufzeitpunkt zu erraten, was nachweislich oft zu suboptimalen Ergebnissen führt. Dies kann helfen, kurzfristige Marktschwankungen zu neutralisieren und das Risiko einer einmaligen, schlecht getimten Investition zu reduzieren.

Der Dollar-Cost-Averaging (DCA) kann Anlegern auch helfen, emotionale Fehlentscheidungen zu vermeiden, die durch Angst oder Gier hervorgerufen werden können, wie überstürzte Käufe bei steigenden Kursen oder Panikverkäufe bei einem Börsencrash.

Die Strategie kann insbesondere für Einsteiger und Anleger mit begrenztem Kapital geeignet sein, etwa beim regelmäßigen Besparen von ETFs. Da DCA mit automatisierten Sparplänen umgesetzt werden kann, wird es häufig mit passiven Anlagestrategien kombiniert, bei denen Anleger den Zeitaufwand für ihr Portfolio minimieren möchten.

Zudem zeigen historische Analysen, dass der Durchschnittskosteneffekt zwar nicht immer die höchste Rendite liefert, aber eine disziplinierte und risikoarme Methode zur langfristigen Vermögensbildung darstellen kann.

Nachteile der Strategie

Für Anleger mit geringer Risikotoleranz kann die Durchschnittskostenmethode eine sinnvolle Strategie sein, wer jedoch langfristig höhere Renditen erzielen möchte, sollte sich darüber im Klaren sein, dass eine Einmalanlage oft finanziell günstiger sein kann. Vanguard-Studien zeigen, dass eine Einmalanlage in etwa zwei Dritteln aller Fälle höhere Renditen erzielt als der Durchschnittskosteneffekt, insbesondere in einem Aufwärtstrend.

Darüber hinaus sind die folgenden kritischen Punkte zu berücksichtigen:

  • Risiko bei falscher Titelauswahl: Die Strategie setzt voraus, dass die Börse langfristig steigt. Ohne fundierte Aktienanalyse könnte ein Anleger jedoch langfristig in eine schwache oder sterbende Aktie investieren, was den Durchschnittskosteneffekt nutzlos macht.
  • Geringere Effizienz bei Indexfonds: Während Dollar-Cost-Averaging (DCA) bei einzelnen Aktien Risiken reduzieren kann, ist es bei breit diversifizierten Indexfonds oft weniger sinnvoll, da diese bereits durch eine natürliche Marktdynamik langfristig wachsen und Korrekturen seltener existenziell bedrohlich sind.

Beispiel für einen Durchschnittskosteneffekt

Ein Anleger möchte in den Indexfonds “X” investieren. Dieser notiert zum Zeitpunkt der Kaufentscheidung bei einem Wert von 1.000,00 €. Der Anleger steht nun vor der Wahl, das gewünschte Investment auf einmal zu tätigen oder über einen gewissen Zeitraum in den Fonds zu investieren und somit den Durchschnittskosteneffekt zu nutzen.

Indexfonds “X” Sparrate Anteile Wert
1.000,00 € 500,00 € 0,50 500,00 €
900,00 € 500,00 € 0,56 950,00 €
850,00 € 500,00 € 0,59 1.397,22 €
950,00 € 500,00 € 0,53 2.061,60 €
1.050,00 € 500,00 € 0,48 2.778,61 €

Der Anleger in diesem Beispiel hat insgesamt 2.500,00 € investiert. Bei einer Einmalanlage hätte er zum Kaufzeitpunkt 2,50 Anteile dafür erwerben können, wohingegen durch den Sparplan 2,65 Anteile erworben wurden.

Durch das Dollar-Cost-Averaging liegt der Durchschnittspreis des Investments hier bei 950,00 €, obwohl der Preis zum Zeitpunkt des Einstiegs bei 1.000,00 € lag. Der Grund: Das periodische Investieren einer fixen Sparsumme, hat bei günstigeren Kursen automatisch mehr Anteile und bei höheren Kursen weniger Fondanteile eingebracht.

Ein Anleger, der sich in diesem Beispiel für eine Einmalanlage entschieden hätte, wäre möglicherweise durch seine Emotionen in Versuchung geraten, im schlechtesten Zeitpunkt (Kurs von 850,00 €) seine Entscheidung zu hinterfragen und mit einem Verlust aus dem Geschäft auszusteigen, und teuer wieder einzusteigen, wenn sich der Kurs erholt hat (Kurs von 1.050,00 €).

Kostenloses Webinar + PDF: So handelst du profitabel mit Optionen und generierst ein Zusatzeinkommen

Einführung: Optionsstrategien für alle MarktlagenLerne in unserem kostenlosen Live-Webinar am 17.02.2025 um 18:30 Uhr, wie du mit dem Optionshandel ein regelmäßiges Zusatzeinkommen aufbaust. Lerne, gute von schlechten Aktien zu unterscheiden und erkenne zuverlässig überteuerte Aktienkurse. Baue dir ein zweites Einkommen auf, mit dem du unabhängig der Marktlage Geld verdienen kannst. Klicke hier, um dich für das Webinar anzumelden.

DeltaValue GmbH hat 4,89 von 5 Sternen | 171 Bewertungen auf ProvenExpert.com