Stock-Picking – Definition & Bedeutung

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Stock-Picking (deutsch: Aktienauswahl) umschreibt eine gezielte Auswahl von Aktien mit dem Ziel, höhere Renditen zu generieren als der Marktdurchschnitt. Häufig wird Stock-Picking auch mit Anlagestrategien wie Value Investing oder Quality Investing in Verbindung gebracht. In diesem Artikel geht es darum, was Stock-Picking genauer bedeuten kann und welche Vor- und Nachteile damit einhergehen können.

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Was ist Stock-Picking? – Definition

Stock-Picking ist eine aktive Anlagestrategie, die auf systematische Analysen basiert. Dazu sucht ein Investor gezielt einzelne Aktientitel heraus, die eine bessere Rendite erwirtschaften könnten als der breite Markt. In der Regel untersucht der Investor die beiden folgenden Aspekte, die für ein Stock-Picking besonders relevant sein können:

  • Unternehmenskennzahlen
  • Zukünftige Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens

Hinweis: Grundsätzlich existiert keine einheitliche Definition zum Begriff “Stock Picking”. Zudem können dabei sehr unterschiedliche Aktienanalysen verwendet werden.

Wie funktioniert Stock-Picking?

Grundsätzlich findet Stock-Picking anhand einer Prüfung verschiedener Faktoren sowie Finanzkennzahlen statt. Die genauen Kriterien können davon abhängen, ob Stock-Picking ein Bestandteil von weiteren Investmentstrategien ist, wie z. B. Value Investing, Quality Investing oder Growth Investing. Im Folgenden werden diese drei Anlagestrategien zusammengefasst.

Quality Investing

Bei dieser Strategie geht es darum, Unternehmen zu identifizieren, die mit außerordentlichen Qualitätsmerkmalen verbunden sind. Damit gemeint sind beispielsweise überdurchschnittlich hohe und stetige Umsätze und/oder Erträge. Zudem können u.a. das Kurspotenzial, das Geschäftsmodell, das Marktumfeld sowie das Management Hinweise auf die Qualität eines Unternehmens geben. Demnach sind Anleger auf der Suche nach einer sogenannten Qualitätsaktie.

Value Investing

Bei der Value Investing Strategie geht es vorrangig darum, zu überprüfen, ob eine Aktie unterbewertet ist. Dies wird durch verschiedene Kennzahlen, wie z.B. PE-Ratio (deutsch: Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)), Free Cash Flow oder anhand verschiedener Verfahren wie das Discounted Cash Flow festgemacht.

Daraus folgt die Berechnung des inneren Werts (Fair Value) eines Unternehmens und seiner Aktie. Danach wird dieser innere Wert mit dem aktuellen Aktienkurs verglichen. Fällt der innere Wert geringer aus als der aktuelle Preis der Aktie, ist dies ein Kaufsignal.

Hinweis: Quality Investing und Value Investing können gut miteinander kombiniert werden – der Kauf einer Qualitätsaktie zu einem fairen Preis.

Growth Investing

Im Gegensatz zu den zwei oben genannten Anlagestrategien liegt der Fokus beim Growth Investing tendenziell auf jüngere Aktiengesellschaften. In der Regel haben diese noch keine oder kaum Gewinne generiert, ihnen wird jedoch ein hohes Wachstumspotenzial zugesprochen.

Zusätzlich kann im Rahmen einer Growth Strategie beispielsweise ein Top-Down Verfahren angewendet werden. Anleger ermitteln dabei, welche Unternehmen von langfristig positiven Trends profitieren könnten.

Für wen ist Stock-Picking geeignet?

Grundsätzlich kann jeder Anleger versuchen, Stock-Picking durchzuführen. Eine gewisse Finanzbildung scheint oftmals hilfreich zu sein. Das Ziel: Mehr Rendite aus der Investitionsentscheidung vereinnahmen. Kenntnisse aus den folgenden Bereichen können nützlich sein:

  • Betriebswirtschaftslehre insbesondere Unternehmensbewertung
  • Finanzmärkte
  • Einzelne Sektoren
  • Volkswirtschaftliche Zusammenhänge (z.B. Konjunkturindikatoren, Einfluss der Fiskalpolitik, Einfluss geldpolitischer Entscheidungen von Zentralbanken)

Außerdem sollte ein Anleger wissen, wie die verschiedenen Kennzahlen letztlich gesamtheitlich interpretiert werden können. Ferner sind eigene Erfahrungen, die ein Anleger beim Börsenhandel sammelt, von zentraler Bedeutung. Schließlich lernt ein Investor aus seinen eigenen Fehlentscheidungen am besten.

Hinweis: Stock-Picking eignet sich eher für Anleger, die über fundierte Kenntnisse im Finanzbereich verfügen oder sich diese aneignen wollen, um sich intensiver mit dem jeweiligen Unternehmen zu beschäftigen.

Vorteile

Durch geschicktes Stock-Picking können Anleger überdurchschnittliche Renditen erzielen. Darüber hinaus kann der Besitz von ausgewählten, qualitativ hochwertigen Unternehmen dazu beitragen, besser auf zukünftige Marktentwicklungen vorbereitet zu sein.

Ein Beispiel hierfür ist der Kauf defensiver Aktien, die ein Portfolio krisenfester und weniger anfällig für Marktschwankungen machen als ein durchschnittliches Marktportfolio. Diese Strategie kann insbesondere dann vorteilhaft sein, wenn ein Anleger mit länger anhaltenden Unsicherheiten an den Märkten rechnet und gezielt in defensive Aktien investiert, um letztlich die Performance zu steigern.

Zudem bietet die Möglichkeit, gute Aktien selbst auszuwählen, eine gewisse Unabhängigkeit von Finanzdienstleistern. Bei der direkten Aktienanlage können zudem Gebühren und andere Kosten eingespart werden, die in der Regel bei der Beteiligung an aktiven Investmentfonds anfallen.

Nachteile

Auch wenn sich ein Anleger intensiv mit einem Unternehmen und seinen Aktien auseinandersetzt, ist eine hohe Rendite keineswegs garantiert. Die Zukunft lässt sich nicht genau vorhersagen, was bedeutet, dass auch gut durchdachte Investitionen nicht unbedingt zu den erhofften Ergebnissen führen.

Darüber hinaus birgt die Aktienauswahl das Risiko einer unzureichenden Diversifizierung, insbesondere wenn Anleger große Positionen in einzelnen Aktien aufbauen, von denen sie besonders überzeugt sind. Dies kann das spezifische Risiko erhöhen und potenziell zu höheren Verlusten im Gesamtportfolio führen.

Für die erfolgreiche Umsetzung einer Stock-Picking-Strategie sind außerdem Kenntnisse in der Aktienbewertung sowie ein Verständnis für finanz- und betriebswirtschaftliche Zusammenhänge erforderlich. Ohne diese Kenntnisse können Anleger dazu neigen, überbewertete Titel zu kaufen oder sich von der Börsenpsychologie, wie z.B. der „Fear of missing out“ (FoMo), zu Fehlentscheidungen verleiten zu lassen, was sich negativ auf die Performance des Portfolios auswirken kann.

Zudem ist eine sorgfältige Analyse und Recherche der relevanten Kennzahlen ohne entsprechende Tools und Börsenkenntnisse mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Kleinanleger gegen das Stock-Picking und investieren lieber in Aktienfonds.

4 Tipps für ein erfolgreiches Stock-Picking

Um beim Stock-Picking langfristig erfolgreich zu sein, bedarf es einer gut durchdachten Strategie. Die folgenden Tipps könnten helfen, Anlageentscheidungen zu optimieren und Risiken zu minimieren:

  1. Musterdepots anlegen: Zunächst könnte die ausgewählte Strategie mithilfe eines Musterdepots getestet werden. Dies erlaubt das Handeln an der Börse mit “Spielgeld”. Insbesondere für Börsenneulinge eignet sich ein Musterdepot, um zu erfahren, welche Auswirkungen eine Investitionsentscheidung auf die Performance seines Depots haben könnte.
  2. Mehrere Analysen beachten: Stock-Picking basierend auf nur eine Kennzahl (z.B. Umsatzwachstum) reicht nicht aus, um eine Aktie zu bewerten. Neben einer Fundamentalanalyse können beispielsweise Umweltaspekte wichtig sein, um zu prüfen, ob das Unternehmen auch nachhaltig wirtschaftet.
  3. Fehlermarge berücksichtigen: Es ist praktisch unmöglich, die Entwicklungen von Aktienkursen genau vorherzusagen. Daher empfiehlt es sich, eine Fehlermarge (Margin of Safety) in die Berechnung einzubeziehen. Diese dient als Sicherheitspuffer für einen Investor.
  4. Passende Diversifikation auswählen: Mithilfe einer gezielten Diversifikation können sich Anleger vor Verlustrisiken schützen. Ein Stock-Picking lediglich für eine Aktie ist riskant.

Beispiel für eine Stock-Picking-Strategie

Ein Anleger möchte die Stock-Picking-Strategie mit einer Aktie aus dem Technologiesektor anwenden. Das dazugehörige Unternehmen ist bereits längere Zeit auf dem Markt etabliert, daher stehen ihm verschiedene Unternehmenskennzahlen aus der Vergangenheit zur Verfügung. Der Anleger prüft die Aktiengesellschaft auf die folgenden Indikatoren:

  • Umsätze, Discounted Cash Flow, Eigenkapitalquote und Eigentkapitalrendite
  • Marktstellung des Unternehmens und (zukünftige) Konkurrenz
  • Dividendenrendite, Kurs-Gewinn-Verhältnis, Börsenwert
  • Angebotene Produkte und Dienstleistungen
  • Gesellschaftliche Trends im Technologiesektor
  • Mögliche wirtschaftliche und politische Einflüsse auf das Unternehmen
  • Anwendung der Environment Social Governance (ESG)-Kriterien auf das Unternehmen
  • Historische Kursentwicklung der Aktie (technische Analyse)

Nach sorgfältigen Analysen berechnet der Investor einen inneren Wert der Aktie von 100 Euro. Diesen vergleicht er mit dem aktuellen Aktienkurs, der bei 65 Euro liegt. Danach beschließt der Privatanleger, Aktien des Unternehmens zu kaufen.

Stock-Picking bedingt Gewinner und Verlierer

Schließlich liegt die Kunst des Stock-Pickings darin, eine aussichtsreiche Aktie zu identifizieren, die andere Investoren noch nicht gefunden haben. Je mehr Anleger auf die jeweilige Aktie dann aufmerksam werden, desto höher die Überrendite des Investors, der die Aktie “zuerst entdeckt” hat. Im Gegenzug steigt die Gefahr einer zunehmenden Überbewertung dieser Aktie. Zu den Verlierern gehören tendenziell diejenigen, die sich die überbewertete Aktie ins Depot holen.

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