COGS (Cost of Goods Sold) – Definition & Berechnung

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Die Cost of Goods Sold (Abkürzung: COGS, auch: „Cost of Sales“, deutsch: „Herstellkosten des Umsatzes“, „Kosten der verkauften Waren“ oder „Umsatzkosten“) bezeichnet die direkten Kosten, die bei der Herstellung oder dem Erwerb der Waren anfallen, die ein Unternehmen verkauft. Dazu zählen insbesondere Materialkosten, direkte Löhne sowie Fertigungsgemeinkosten. Die Kennzahl stellt einen zentralen Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung dar und wirkt sich unmittelbar auf den Bruttogewinn aus.

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COGS – Definition

Cost of Goods Sold (COGS) bezeichnet die produktbezogenen Kosten der in einem bestimmten Zeitraum verkauften Waren. Ursprünglich findet der Begriff vor allem bei physischen Produkten Anwendung. Grundlage für die Ermittlung dieser Kennzahl ist der Buchwert der verkauften Produkte gemäß der jeweiligen Unternehmensbilanz.

Sofern ein Unternehmen COGS ausweist, sind diese als Teil der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) zu veröffentlichen. Im englischen Sprachraum wird die Gewinn- und Verlustrechnung auch als „Income Statement“ oder „Profit & Loss Statement“ bzw. „P/L“ bezeichnet.

Hinweis: Nach dem deutschen Handelsgesetzbuch (HGB) sind die Herstellungskosten nur dann auszuweisen, wenn die Gewinn- und Verlustrechnung nach dem so genannten Umsatzkostenverfahren erstellt wird.

Bestandteile der COGS

Die Cost of Goods Sold (COGS) umfassen in erster Linie die direkten Kosten eines Produkts, wie z. B. Rohstoffe, direkte Löhne und Hilfsstoffe. Gemeinkosten wie Miete, Strom oder anteilige Personalkosten fließen nur dann ein, wenn sie direkt der Produktion zugeordnet werden können.

Verwaltungs- und Vertriebskosten – etwa für Werbung, Buchhaltung oder Vertriebsgehälter – gehören nicht zu den COGS.

Kostenarten der Herstellungskosten (engl. COGS)

Eine Faustregel zur Abgrenzung lautet:

Wären die Kosten auch dann angefallen, wenn das Produkt hergestellt, aber nicht verkauft worden wäre?

Wird diese Frage mit „Ja“ beantwortet, handelt es sich in der Regel um COGS. So lassen sich z. B. Transport-, Verpackungs- oder Versicherungskosten häufig ausschließen.

Beispiel - Was gehört zu COGS?

Ein Unternehmen produziert Autos und weist in seiner GuV COGS aus. In dieser Position sind folglich die Materialkosten für den Stahl, Zukaufteile (Elektrik, Reifen etc.) und die Löhne der Fertigungsmitarbeiter enthalten. Teilweise werden auch Stromkosten, die Miete der Fertigungshalle und weitere Gemeinkosten berücksichtigt. Nicht zu den COGS gehören die Kosten für die Marketingkampagne der Autos oder der Transport zum Endkunden.

Wichtig: Nur Kosten für verkaufte Produkte werden in den COGS erfasst. Kosten für produzierte, aber noch nicht verkaufte Waren zählen erst beim tatsächlichen Verkauf.

Generelle Begrifflichkeiten

Im Zusammenhang mit den COGS wird immer wieder von Kennzahlen der betrieblichen Kostenrechnung gesprochen. Im Folgenden werden diese näher erläutert und ihre Relevanz für die COGS beschrieben.

  • Selbstkosten: Die Selbstkosten umfassen die Herstellungskosten (COGS) und berücksichtigen zusätzlich die Verwaltungs- und Vertriebskosten eines Unternehmens. Sie gehen also über die COGS hinaus und sollten nicht mit diesen verwechselt werden. Die Selbstkosten können vielmehr mit den OpEx (Operating Expenditures) gleichgesetzt werden (Details siehe Abschnitt „Unterschied zwischen COGS und OpEx“).
  • Einzelkosten: Soweit die Betriebskosten einem einzelnen Produkt zugeordnet werden können, spricht man von Einzelkosten. Dazu gehören in der Regel Materialkosten und Fertigungslöhne, da der Zeit- und Materialaufwand für ein Produkt genau bekannt ist. Die Einzelkosten machen in der Regel den größten Teil der Herstellkosten aus. Einzelkosten sind immer variable Kosten.
  • Gemeinkosten: Bei Gemeinkosten ist eine eindeutige Zuordnung zu einem Produkt nicht möglich. Beispielsweise arbeitet ein Mitarbeiter als Springer und hilft überall dort, wo er gerade gebraucht wird. Auch der Strom für das Licht in der Produktionshalle lässt sich nur schwer einzelnen Produkten zuordnen. Gemeinkosten werden häufig über Verteilungsschlüssel auf die Produktkosten umgelegt. Sie können daher teilweise in die COGS einfließen.
  • Variable Kosten: Variable Kosten entstehen immer dann, wenn ein Produkt hergestellt wird. Findet keine Produktion statt, gibt es auch keine variablen Kosten. Folglich sind Roh- und Hilfsstoffe die wesentliche Basis der variablen Kosten. Je nach Vertragsbedingungen können z. B. auch Fertigungslöhne von der Produktion abhängig und damit variabel sein.
  • Fixe Kosten: Als fixe Kosten oder Fixkosten gelten alle Kosten, die unabhängig von der tatsächlichen Produktionsmenge anfallen. Fixkosten fallen also auch dann an, wenn keine Produktion stattfindet. Beispielsweise Mieten, Leasingraten oder Löhne der Verwaltung gehören vollständig zu den Fixkosten. Fixkosten gehören daher immer zu den Gemeinkosten und sind nur zu geringen Teilen zu den COGS zugehörig.
Zusammenspiel von Gemeinkosten, Einzelkosten, Fixe- & Variable Kosten

COGS – Formel & Berechnung

Die Cost of Goods Sold (COGS) können auf zwei Arten ermittelt werden: direkt oder indirekt.

  • Direkte Methode: Basierend auf Einzelkosten wie Material- und Fertigungskosten. Diese Daten sind jedoch meist nur intern verfügbar und für Externe schwer zugänglich.
  • Indirekte Methode: Nutzt Werte aus der Gewinn- und Verlustrechnung, z. B. Anfangsbestand, Käufe und Endbestand. Diese Informationen sind oft öffentlich, können aber bereits als COGS ausgewiesen sein.

Die folgenden Ausführungen dienen daher mehr dem Verständnis als der praktischen Anwendung, besonders aus Sicht außenstehender Analysten.

Direkte Ermittlung

Die direkte Ermittlung der COGS basiert auf internen Daten des Rechnungswesens. Dabei werden die Kosten einer Periode detailliert nach Verursachern (z. B. Material, Löhne) erfasst und den verkauften Produkten direkt zugeordnet.

Die Formel dazu lautet:

COGS~(direkte~Methode)=Materialeinzekosten+Fertigungseinzelkosten+Anteil~der~Gemeinkosten

Hinweis: Im Gegensatz zur indirekten Methode erfolgt keine bilanzielle Bewertung, sondern es werden die tatsächlichen Kosten berücksichtigt. Dadurch liefert die direkte Methode oft präzisere Ergebnisse, sie ist jedoch nur unternehmensintern anwendbar.

Indirekte Ermittlung

Die indirekte Ermittlung der Cost of Goods Sold (COGS) ist weniger aufwendig als die direkte Methode, da keine detaillierte Aufschlüsselung nach Produkten und Verursachern erforderlich ist. Die benötigten Daten stammen aus der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung.

Zur Berechnung werden folgende Informationen herangezogen:

  • Lagerbestand zu Beginn und Ende der Periode (aus der Bilanz),
  • sowie die während der Periode angefallenen Kosten (z. B. Material- und Personalkosten, zugekaufte Waren).

Es ergibt sich folgende Formel:

COGS~(indirekte~Methode)=Anfangsbestand+Kosten~der~Periode-Endbestand

Dabei wird angenommen, dass auch Produkte aus früheren Perioden im laufenden Jahr verkauft werden. Der Anfangsbestand umfasst daher fertige und unfertige Erzeugnisse des Vorjahres. Die laufenden Kosten bilden die aktuelle Produktion ab, der Endbestand korrigiert um nicht verkaufte Waren.

Bewertung der Lagerbestände

Bei der indirekten Ermittlung der COGS beeinflusst die Bewertungsmethode der Lagerbestände die ausgewiesenen Umsatzkosten. Da Vorräte bilanziell unterschiedlich bewertet werden können, führen identische physische Bestände zu unterschiedlichen COGS-Werten (Wert der entnommenen Produkte).

Unternehmen können zwischen LIFO, FIFO und dem Durchschnittskostenverfahren wählen. Ein Methodenwechsel ist in der Regel nicht zulässig, um die Bilanzidentität zu wahren.

LIFO-Verfahren (Last In, First Out)

Beim LIFO-Verfahren wird angenommen, dass die zuletzt eingelagerten Produkte zuerst verkauft werden. Die COGS orientieren sich somit am Preis der letzten produzierten oder eingekauften Einheit – meist der teuersten, etwa durch Inflation oder Kostensteigerungen. Der Lagerendbestand enthält daher oft ältere, günstiger bewertete Produkte. Das führt zu höheren COGS und geringeren Gewinnen, was steuerlich vorteilhaft sein kann.

FIFO-Verfahren (First In, First Out)

FIFO geht davon aus, dass die zuerst eingelagerten Produkte auch zuerst verkauft werden. Diese Methode spiegelt oft die tatsächliche Lagerpraxis besser wider, da ältere Produkte zuerst verbraucht oder verkauft werden. Da die entnommenen Produkte zu niedrigeren Preisen bewertet sind, fallen die COGS in der Regel geringer aus als bei LIFO – der Gewinn (und damit die Steuerlast) ist tendenziell höher. Bei anhaltender Inflation steigen aber auch hier die COGS im Zeitverlauf.

Durchschnittskostenverfahren

Ein Mittelweg zwischen den beiden vorgenannten Verfahren ist die Durchschnittswertmethode. Bei diesem Verfahren werden alle Vorräte unabhängig von ihren individuellen Herstellungskosten mit einem durchschnittlichen Kostensatz bewertet. Dies glättet das Ergebnis und kann Einmaleffekte ausgleichen (z. B. Preisschwankungen bei Rohstoffen wie Rohöl oder Stahl).

Interpretation der COGS

Die COGS können sowohl für Investoren als auch für Unternehmen und deren Management nützlich sein. Sie bieten Möglichkeiten, die Kostenstruktur eines Unternehmens zu verstehen und nachzuvollziehen, was die Produkte selbst kosten. In Ertragskennzahlen wie dem EBIT sind bereits alle Verwaltungskosten enthalten, die nicht direkt den Produkten zugeordnet werden können.

Vergleicht ein Investor folglich die COGS mit dem EBIT, kann er gegebenenfalls daraus ableiten, ob ein Unternehmen Einsparpotenzial in seiner Fertigung oder Verwaltung hat. Geringe COGS bei einem niedrigen EBIT können beispielsweise dafür sprechen, dass der Verwaltungsapparat des Unternehmens zu teuer ist.

Grundsätzlich gilt: Je geringer die COGS, desto besser.

Niedrige COGS bedeuten ein höheres Gewinnpotenzial und eine stabilere Marge, abhängig vom jeweiligen Verkaufspreis der Produkte. Da sowohl die Verkaufspreise als auch weitere Kostenfaktoren für den Betriebsgewinn eines Unternehmens maßgeblich sind, ist ein direkter Rückschluss von den COGS auf den Gewinn eines Unternehmens jedoch nicht zulässig.

Hinweis: Nicht jedes Unternehmen weist COGS aus. Existieren beispielsweise keine produktbezogenen Kosten, weist ein Unternehmen keine COGS aus. Denkbar ist diese Situation beispielsweise bei reinen Dienstleistungsunternehmen und Verkäufern stark digitalisierter Produkte.

COGS in der Zeitreihenanalyse

Eine Analyse der COGS ist neben der Stichtagsbetrachtung auch im Zeitverlauf denkbar. Dabei kann sich eine sinkende, steigende oder gleichbleibende Tendenz der Werte abzeichnen. Der jeweilige Trend kann etwa Hinweise auf die Entwicklung eines Unternehmens liefern.

  • Sinkende COGS können beispielsweise für eine fortschreitende Automatisierung und Digitalisierung sprechen. In der Folge sind Einsparungen bei Material und Personal oder Steigerungen der Ausbringungsmenge denkbar. In der Folge sinken damit die Kosten pro produzierte Einheit. Je geringer die Kosten eines Unternehmens sind, desto höher kann auch dessen Krisenfestigkeit ausfallen. Das Unternehmen kann beispielsweise Rückstellungen bilden oder sich durch Innovationen für die Zukunft rüsten.
  • Steigende Kosten können dagegen auf Ineffizienzen in der Fertigung hindeuten. Zu teure Rohstoffe, zu viel Personal oder ein niedriger Wirkungsgrad können ursächlich für hohe COGS sein. Ein weiterer Grund kann auch ein fehlender Fokus auf das eigene Kerngeschäft sein. Daher nutzen einige Investoren die COGS auch als Maßzahl für das Management. Dieses kann mit seinen strategischen Entscheidungen maßgeblich beeinflussen, wie sich die COGS entwickeln.

Wichtig: Im Zeitreihenvergleich sollten die COGS nicht isoliert betrachtet werden. Zumindest eine Ergänzung um den Umsatz ist in der Regel sinnvoll. Denn mit steigendem Umsatz steigen in der Regel auch die COGS, da mehr Material, Personal etc. benötigt wird. Daher können Vergleichskennzahlen, die die COGS verwenden, für den Vergleich im Zeitablauf besser geeignet sein als die Kennzahl selbst.

COGS bei Dienstleistungsunternehmen

Da COGS grundsätzlich auf physische Produkte bezogen sind, fallen sie nicht für Dienstleistungen an. Alternativ existieren zu diesem Zweck die „Cost of Services“. Für Dienstleistungsunternehmen und Unternehmen des IT-Sektors können auch die sogenannten „First Copy Cost“ ein wesentlicher Faktor sein.

Denn beispielsweise bei der Entwicklung eines Computerspieles entstehen fast alle Kosten für die erste Einheit. Ob ein Spiel einmal oder tausendmal verkauft wird, ist für die Kosten weitestgehend unerheblich. Daher würden die COGS nach dem Jahr der Spielentwicklung nahe null tendieren. Interessanter ist daher für Investoren, wie teuer die Forschung und Entwicklung für die erste verkaufte Einheit war.

Kurz: Die COGS können bei Dienstleistungsunternehmen durch die „Cost of Services“ ersetzt werden. Bei digitalen Geschäftsmodellen kann die Analyse der First Copy Costs sinnvoll sein.

Unternehmensinterne Verwendungsmöglichkeiten

Neben der externen Analyse stellen die COGS (Cost of Goods Sold) auch ein wichtiges internes Steuerungsinstrument dar. Sie spielen beispielsweise eine zentrale Rolle bei der Preiskalkulation. Kennt ein Unternehmen die bei der Produktion anfallenden Kosten, kann es daraus ableiten, welchen Mindestumsatz es erzielen muss, um kostendeckend zu arbeiten. Durch die Addition der COGS mit Verwaltungs- und Vertriebskosten, dem angestrebten Gewinn sowie den zu erwartenden Steuern lässt sich der erforderliche Verkaufspreis berechnen.

Voraussetzung für eine präzise Kalkulation ist die differenzierte Erfassung der COGS – idealerweise nach Produktkategorien oder einzelnen Produkten. Nur so lassen sich unterschiedliche Kostenstrukturen angemessen berücksichtigen. Auch wenn dadurch keine exakte Preisbestimmung möglich ist, ermöglicht diese Vorgehensweise zumindest eine fundierte Abschätzung der notwendigen Preisuntergrenzen zur Kostendeckung und Gewinnerzielung.

Darüber hinaus beeinflussen die COGS auch die steuerliche Bemessungsgrundlage: Sie mindern den zu versteuernden Gewinn und können somit zu einer geringeren Steuerlast führen. In diesem Sinne können die COGS kurzfristig auch zur steuerlichen Gestaltung genutzt werden.

Ein wesentlicher Unterschied besteht im Vergleich zu Investitionsausgaben (CapEx): Während diese über mehrere Jahre hinweg abgeschrieben werden und erst dann steuerlich wirksam werden, wirken sich die COGS im Entstehungsjahr unmittelbar auf das steuerliche Ergebnis aus. Dennoch gilt langfristig: Hohe Kosten sind grundsätzlich nicht wünschenswert, da sie die Gewinnmarge verringern und das Unternehmenswachstum hemmen können.

COGS vs. OpEx

Sowohl COGS als auch OpEx (Operating Expenditures) beschreiben die Aufwendungen des operativen Geschäfts. Es handelt sich jedoch nicht um die gleichen Kennzahlen. Die OpEx sind grundsätzlich breiter gefasst als die COGS und beinhalten diese sogar. Neben den COGS enthalten die OpEx unter anderem die folgenden Positionen:

  • Marketing
  • Versicherungen
  • Anwaltskosten
  • Buchhaltung
  • Betriebsorganisation

Diese Positionen gehören in der Regel zu den Vertriebs- und Verwaltungskosten. Sie können auch dem operativen Geschäft zugeordnet werden, sind aber nicht Bestandteil der Herstellungskosten, da sie nicht produktbezogen anfallen. Beispielsweise ist eine Buchhaltung unabhängig davon notwendig, ob und wie viele Produkte hergestellt werden. Dennoch wäre das operative Geschäft ohne Buchhaltung nicht gesetzeskonform möglich.

Kurz: Die OpEx umfassen alle Kosten, die mit dem Betrieb eines Unternehmens (dem operativen Geschäft) in Zusammenhang stehen. Die COGS sind lediglich Teil der OpEx.

Bedeutung der COGS für die Gross Margin

Die Gross Margin (Bruttomarge) ist eine zentrale Kennzahl, die auf den COGS basiert. Sie setzt die Herstellungskosten eines Unternehmens ins Verhältnis zum Umsatz derselben Periode und zeigt, welcher Anteil des Umsatzes nach Abzug der Herstellungskosten als (Roh-)Gewinn verbleibt.

Im Gegensatz zur reinen Betrachtung der Cost of Goods Sold erlaubt die Gross Margin auch Aussagen über:

  • Marktposition,
  • Kundenloyalität,
  • und die wahrgenommene Produktqualität.

So kann eine hohe Bruttomarge auf hochwertige Produkte oder eine starke Marke hinweisen.

Allerdings hängt die Aussagekraft auch vom Kontext ab: In Wachstumsphasen können die COGS vorübergehend stark ansteigen, was die Gross Margin senkt. Das kann jedoch strategisch sinnvoll sein, etwa um Marktanteile zu gewinnen und künftig höhere Umsätze zu erzielen.

COGS – Beispiel aus der Praxis

Ein Investor möchte anhand der COGS beurteilen, wie hoch die produktbezogenen Kosten eines Hersteller von Hygieneprodukten sind und wie viel Potenzial für Gewinne besteht. Dazu analysiert er den aktuellen Geschäftsbericht, den er auf der Unternehmens-Website findet. Die Kennzahl erscheint in der GuV („Statements of Earnings“) unter der Bezeichnung „Cost of Products Sold“, direkt unter den Umsatzerlösen („Net Sales“).

Gewinn- und Verlustrechnung (Auszug) Werte in T USD
Umsatz (Net Sales) 67.000
  COGS 34.500
  Verwaltungs- & Vertriebskosten 19.000
  Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände 8.000
Operating Income 5.500

Daraus erkennt der Investor, dass in der betrachteten Periode 34,5 Mio. USD an produktbezogenen Kosten angefallen sind. Im Verhältnis zum Umsatz ergibt sich ein COGS-to-Revenue-Wert von ca. 50 %, was bedeutet, dass die Hälfte der Erlöse für Herstellungskosten aufgewendet wird. Auf dieser Basis sind weitere Analysen im Zeitverlauf oder im Vergleich mit Wettbewerbern möglich.

Häufige Fragen

Wie unterscheiden sich die COGS (Cost of Goods Sold) nach HGB und IFRS/US-GAAP?

Im deutschen Sprachgebrauch werden „Herstellungskosten“ oft als Synonym für COGS (Cost of Goods Sold) verwendet. Da der Begriff „Herstellungskosten“ jedoch nicht eindeutig definiert ist, bedarf es einer klaren Abgrenzung – insbesondere im Vergleich mit internationalen Rechnungslegungsstandards.

Herstellungskosten lassen sich unterteilen in:

  • Herstellungskosten der zur Umsatzerzielung erbrachten Leistungen (relevant für COGS)
  • Herstellungskosten der Produktion (nicht direkt COGS-relevant)

Ein zentraler Unterschied zwischen HGB, IFRS und US-GAAP betrifft die Verwaltungsgemeinkosten:

  • Nach HGB dürfen sie Teil der Herstellungskosten sein.
  • Nach IFRS und US-GAAP ist ihr Ansatz verboten.

Obwohl der Begriff „Herstellungskosten des Umsatzes“ die COGS korrekt übersetzt, können durch diese unterschiedlichen Regelungen abweichende Ergebnisse entstehen.

Welche Nachteile können bei der Verwendung von COGS auftreten?

Trotz ihrer vielfältigen Analysemöglichkeiten weist die Cost of Goods Sold einige Schwächen und Grenzen in der Aussagekraft auf.

  • Begrenzte Aussagekraft: COGS erfassen nur die direkten Herstellungskosten, nicht jedoch Gemeinkosten wie Verwaltung, Marketing oder ineffiziente Strukturen. Ein Unternehmen kann trotz niedriger Umsatzkosten defizitär wirtschaften, etwa durch überhöhte Werbeausgaben oder einen überdimensionierten Verwaltungsapparat („Wasserkopf“).
  • Keine Berücksichtigung steuerlicher Unterschiede: COGS spiegeln keine steuerlichen Rahmenbedingungen wider. Zwei Unternehmen mit identischer Kostenstruktur können je nach Land unterschiedliche Gewinne erzielen – ein Aspekt, den die Kennzahl nicht erfasst.
  • Manipulationsanfälligkeit: Die indirekte Ermittlung der Umsatzkosten, etwa über Vorratsbewertungen, ist anfällig für bilanzpolitische Spielräume. Außenstehende können die Bewertung kaum nachvollziehen. Zwar sind größere Manipulationen selten – insbesondere bei testierten Abschlüssen börsennotierter Unternehmen – aber das Risiko bleibt bestehen.
  • Eingeschränkte Vergleichbarkeit: Nicht alle Unternehmen weisen COGS aus, vor allem bei Dienstleistern und Anbietern immaterieller Produkte. Die zunehmende Digitalisierung physischer Produkte verschiebt zudem den Fokus auf andere Kennzahlen wie „Cost of Service“ oder „First Copy Cost“.
  • Verzerrungen durch Bewertungsmethoden: Methoden wie FIFO können die COGS zeitlich verschieben. So spiegeln sie nicht immer die Kosten der aktuellen Periode wider. Einzelereignisse können die Kennzahl über mehrere Jahre beeinflussen und ihre Aussagekraft mindern.

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