Form 13F SEC Report – Erklärung & Beispiel

Autor: Pit Wilkens Inhaltlich geprüft von: Philipp Berger

Als Form 13F wird ein verpflichtender Bericht nach Vorgaben der amerikanischen Börsenaufsicht (SEC) bezeichnet. Dieser Report muss quartalsweise von bestimmten institutionellen Anlegern veröffentlicht werden. Was genau der Inhalt des Form 13F SEC Reports ist, wie dieser zu lesen ist und welche möglichen Schlussfolgerungen sich für Investoren ergeben können, ist Teil dieses Artikels.

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Was ist der Form 13F Report?

Die Form 13F ist ein vierteljährlicher Bericht, den institutionelle Anleger, die bestimmte Kriterien erfüllen, bei der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) einreichen müssen. In diesem Bericht legen sie ihre Investitionen und Beteiligungen in den USA offen.

Zur Abgabe dieses Formulars sind nur Investmentmanager mit einem Anlagevolumen von mehr als 100 Millionen US-Dollar verpflichtet. Das Anlagevolumen wird im englischsprachigen Raum auch als Assets under Management (AUM) bezeichnet. Die Form 13F muss innerhalb von 45 Tagen nach Ende eines Kalenderquartals eingereicht werden.

Bedeutung des Formulars 13F für Investoren

Der US-Kongress führte die Form 13F im Jahr 1975 ein, um die Transparenz auf den Finanzmärkten zu erhöhen. Ziel war es, der Öffentlichkeit Einblick in die Portfolios der größten institutionellen Investoren des Landes zu geben. Mittlerweile haben sich einige Anlagestrategien entwickelt, die auf den Informationen des Form 13F Report basieren.

Bei diesen Strategien versuchen die Anleger, eine Überrendite zu erzielen, indem sie in Wertpapiere investieren, die auch von großen Investmentgesellschaften gehalten werden. Diesem Ansatz liegt die Annahme zugrunde, dass die Anlageentscheidungen großer institutioneller Investoren aufgrund ihrer Ressourcen und Expertise erfolgversprechender sind.

Hinweis: Für Anlageentscheidungen ist der Form 13F Report nur als einer von verschiedenen Indikatoren brauchbar. Weder der Kauf- und Verkaufszeitpunkt, noch der Einstandspreis einer Aktie müssen in dem Report veröffentlicht werden. Somit ist nicht ersichtlich, wann eine Position tatsächlich eingegangen, oder wieder aufgelöst wurde.

Wo Sie die Form 13F finden

Der Form 13F ist der Datenbank der SEC online abrufbar. Der entsprechende Online-Service für den Abruf trägt den Namen EDGAR (Electronic Data Gathering, Analysis and Retrieval). Neben grundlegenden Informationen und einem Tutorial zur Nutzung des Tools, kann ein Investor mit dem Reiter „Search for Company Filings“ direkt nach veröffentlichten Berichten suchen.

Mit Edgar institutionelle Form 13F SEC Reports finden

Im folgenden Abschnitt kann der Anwender entscheiden, ob die Suchfunktion auf ein bestimmtes Unternehmen oder einen bestimmten Fonds eingeschränkt werden soll. Alternativ kann zuerst die Art der Berichte ausgewählt werden. Häufig werden hier die „latest filings“ verwendet, da sie eine erhöhte Relevanz für Investoren haben können.

EDGAR Suchanleitung für Form 13F SEC Reports

Möchte ein Investor beispielsweise Einblick in die Investitionen von Warren Buffetts Berkshire Hathaway Inc. nehmen, kann er dies über die oben markierten Felder tun. Wichtig ist dabei, dass die Suchbegriffe im EDGAR für gewöhnlich vollständig in Großbuchstaben eingegeben werden müssen. In diesem Fall hat der Investor die erste Suchoption mit dem primären Suchparameter „Name“ gewählt.

Wie man die SEC Reports von Berkshire Hathaway findet

Aufgrund verschiedener Tochtergesellschaften ist im folgenden Ergebnisfeld zuerst die Muttergesellschaft Berkshire Hathaway Inc. auszuwählen.

Mit EDGAR die Muttergesellschaft von Berkshire Hathway finden

Die folgende Übersicht gibt alle Veröffentlichungen zu dem ausgewählten Unternehmen wider. Dazu gehören auch andere Filings, die in diesem Beispiel nicht von Interesse sind. Daher ist die Ergebnisliste nach Filing Type „13F“ zu filtern.

Eingabe der benötige Form in EDGAR
Vergleich der institutionelle 13-F Filings

Wie ist ein Form 13F Report zu lesen?

Ein 13F Report kann per Klick auf „Documents“ geöffnet werden. Der gesamte Report ist unterteilt in eine Cover Page (Deckblatt) und eine Information Table (Detailaufstellung). Beide Dokumente sind in zwei verschiedenen Dateiformaten verfügbar.

Aus der Form 13F Cover Page für Berkshire Hathaway geht hervor, dass es sich um einen Combination Report handelt. Es werden also mehrere Investoren oder Beteiligungsgesellschaften in einem Dokument zusammengefasst. Zum ersten Quartal 2020 sind dies insgesamt 14 Parteien. Jeder dieser 14 Shareholder verfügt zusätzlich über eine eigene Form 13F File Nummer, die bei Interesse ebenfalls eingesehen werden kann.

Beispiel für ein Combination Report SEC

Die Information Table führt alle derzeitigen Investitionen der betrachteten Gesellschaft detailliert auf. Folgende Spalten werden in der Information Table angegeben:

Spalte Name Inhalt
1 Name of Issuer Name des Unternehmens, an dem eine Beteiligung gehalten wird. Es ist immer der offizielle Firmenname zu verwenden.
2 Title of Class Aktiengattung (Common Stock, Preferred Stock, ADR etc.)
3 CUSIP Einzigartige Identifikationsnummer für Aktien in den USA und Canada.
4 Value in K USD Marktwert der Beteiligungen aus der jeweiligen Zeile.
5 Share Amount Anzahl der Aktien, aus denen diese Position besteht.
6 Investment Discretion Angabe, ob eine Investition alleinig (SOLE), gemeinsam mit anderen Managern (DEFINED / SHARED) oder anderweitig (OTHER) kontrolliert wird.
7 Other Managers Sofern neben der Gesellschaft (hier Berkshire) noch weitere Manager, die auf der Cover Page aufgeführt wurden, beteiligt sind, muss deren Nummer in dieser Zeile eingetragen werden. Dies gilt für jedes Investment erneut. Daher kann aufgrund dieser Spalte eine Beteiligung in mehreren Zeilen aufgeführt werden, weil andere Manager an deren Eröffnung beteiligt waren.
8 Voting Authority Verteilung der Stimmrechte. Diese Spalte ist an Nummer 6 angelehnt, muss jedoch nicht zwangsweise die gleichen Ergebnisse liefern.
Daten die in einer Form 13-F enthalten sind

zur vollständigen Tabelle

In diesem Ausschnitt des Form 13F Reports von Berkshire Hathaway wird deutlich, wie der Bericht in der Praxis aufgebaut ist. Dieser Bericht stellt die Investitionen des Unternehmens zum 31.03.2020 dar. Es handelt sich jedoch um eine statische sowie vergangenheitsorientierte Betrachtung. Daher kann ein Investor aus dieser Auflistung nur begrenzt Informationen gewinnen.

Aussagekräftiger ist dagegen die Gegenüberstellung mehrerer Formen eines 13F Reports. Dadurch können Änderungen des Portfolios sichtbar werden. Neben der Veränderung einzelner Positionen kann ein Investor auch Veränderungen der Branchenstruktur auswerten. Diese ist leichter zu ermitteln und hat eine höhere Aussagekraft. Würde Berkshire Hathaway beispielsweise seine Technologieinvestments im Laufe der Zeit aufstocken, kann dies auf eine geänderte Investmentstrategie hinweisen.

Interpretation eines Form 13F Filings

Die Veränderungen der Portfolios von Großinvestoren, die durch einen Vergleich der 13F Reports ermittelt werden können, erlangen sowohl in der Finanzpresse als auch bei privaten Investoren Aufmerksamkeit. Dennoch ist an einigen Stellen Vorsicht geboten, was die Verwendung von Form 13F Reports betrifft.

Die SEC hat folgende Probleme bezüglich der Zuverlässigkeit des Reports selbst anerkannt.

Unzuverlässige Daten

Obwohl eine Verpflichtung zur Abgabe des Form 13F Reports besteht, wird dieser nach seiner Erstellung nicht geprüft. Anders als beispielsweise bei Jahresabschlüssen gibt es keine verpflichtende Prüfinstanz. Daher ist der Adressat des Reports auf die Zuverlässigkeit des Herausgebers angewiesen. Selbst Finanzbetrüger wie Bernard Madoff gaben beispielsweise regelmäßig Form 13F Reports ab.

Eine weitere Schwäche des Reports liegt in der Abgabefrist. Diese ist auf 45 Tage nach Ende eines Quartals festgesetzt. Für gewöhnlich reichen Manager den Report daher so spät wie möglich ein, um Konkurrenten keinen Informationsvorsprung zu verschaffen. Privatinvestoren werden folglich über einige Transaktionen mit mehr als vier Monaten Verzug informiert. Die Gelder der Großinvestoren sind zu diesem Zeitpunkt bereits investiert oder abgezogen. Der Vorteil für Kleinanleger kann daher sehr gering sein.

Hinweis: Aufgrund der Unzuverlässigkeit der Form 13F Daten setzen sich Investoren vermehrt dafür ein, dass eine Meldung monatlich bis zu 15ten des Folgemonats erfolgen soll. Dies solle dem Form 13F Report wieder seine ursprüngliche Bedeutung verleihen.

Herdenverhalten

Die Behavioral Finance, oder auch Verhaltensökonomik, untersucht das Verhalten von Menschen im Wirtschaftsumfeld. Dazu gehört auch das Verhalten bei der Geldanlage. Hierbei unterliegen Menschen teilweise systematischen, kognitiven Verzerrungen – vereinfacht gesagt: Fehleinschätzungen oder Fehlannahmen – sogenannten Biases. Sowohl private als auch institutionelle Investoren können davon betroffen sein.

Der Herdentrieb (Bandwagon Effect) ist eine dieser kognitiven Verzerrungen und kann Menschen dazu veranlassen, das Verhalten anderer nachzuahmen. Häufig leidet dabei die Selbstreflexion und die nachgeahmte Handlung wird weniger hinterfragt. In Bezug auf die Form 13F Reports bedeutet dies, dass sich beispielsweise auch Fondsmanager anderen Managern aufgrund des Herdenverhaltens anschließen können.

Bereits überbewertete Titel können daher noch weiter in ihrer Bewertung steigen. Privatinvestoren tätigen ihre Investments dann häufig, nachdem die institutionellen Anleger bereits investiert sind. Für Privatanleger ergibt sich deshalb ein deutlich erhöhtes Verlustpotenzial, weil viele Marktteilnehmer einen Wert nur deshalb gekauft oder verkauft haben, um die anderen Marktteilnehmer nachzuahmen.

Hinweis: Im Sprachgebrauch von Investoren haben sich aufgrund der erläuterten Verhaltensweisen die Begriffe „Smart Money“ und „Dumb Money“ entwickelt. Smart Money steht daher tendenziell für die Investitionen von professionellen Anlegern, die eine Investition frühzeitig tätigen und sie rechtzeitig wieder auflösen. Dumb Money hingegen repräsentiert – tendenziell gesprochen – das Kapital von Kleinanlegern, die gemäß dem Herdenverhalten dem Smart Money „hinterherlaufen“. Das Investment erfolgt damit häufig zu spät und wird folglich zu spät aufgelöst.

Unvollständige Darstellung

In einem Form 13F Report muss der Herausgeber folgende Positionen veröffentlichen:

Diese Aufstellung gewährt dem Leser des Reports nur eine eingeschränkte Sicht auf die Tätigkeit eines Fondsmanagers. Häufig werden große Teile der Erträge mit Leerverkäufen (short-selling) erwirtschaftet. Diese Positionen müssen jedoch nicht gemeldet werden. Zudem ist unklar, ob die gemeldeten Long-Positionen möglicherweise nur als Absicherung für eingegangene Leerverkaufspositionen gehalten werden. Externe Adressaten können dies nicht überprüfen.

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