Equity to Asset Ratio – Definition & Interpretation
Die Equity to Asset Ratio (deutsch: Eigenkapitalquote) misst den Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital. Diese Kennzahl ist insbesondere für angloamerikanische Unternehmen relevant, da diese historisch bedingt häufig über eine höhere Eigenkapitalausstattung verfügen. Im Gegensatz dazu finanzieren sich deutsche Unternehmen tendenziell stärker über Fremdkapital, weshalb die Eigenkapitalquote in Deutschland eine geringere Bedeutung hat.
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Equity to Asset Ratio – Definition
Die Equity to Asset Ratio ist eine Bilanzkennzahl, die das Eigenkapital eines Unternehmens mit dem Gesamtkapital (= Bilanzsumme) ins Verhältnis setzt. Ein Wert von 100 % bedeutet, dass die gesamte Bilanzsumme durch Eigenkapital gedeckt ist. Ein Wert von 0 % zeigt, dass kein Eigenkapital vorhanden ist und das Unternehmen vollständig durch Fremdkapital finanziert wird. Werte dazwischen zeigen den Anteil des Eigenkapitals im Vergleich zur Bilanzsumme an.
Equity to Asset Ratio – Berechnung
Die Equity to Asset Ratio wird berechnet, indem das Eigenkapital durch die Bilanzsumme dividiert wird. Das Ergebnis wird mit 100 multipliziert, um den prozentualen Anteil zu erhalten.
Die Formel lautet wie folgt:
In der Praxis ist die Ermittlung der erforderlichen Werte sehr einfach, wenn die Eigenkapitalquote nicht bereits im Geschäftsbericht eines Unternehmens ausgewiesen wird.
- Gesamtkapital (Total Assets): Summe aller Vermögenswerte eines Unternehmens, sowohl Eigen- als auch Fremdkapital. Die Bilanzsumme steht als letzter Wert auf beiden Seiten der Unternehmensbilanz.
- Eigenkapital (auch Shareholder Equity): Das Reinvermögen des Unternehmens, also das Vermögen abzüglich aller Verbindlichkeiten. Es wird als einer der ersten Posten auf der Passivseite ausgewiesen.
Equity to Asset Ratio – Interpretation
Die Equity to Asset Ratio veranschaulicht, welchen Anteil das Eigenkapital an der gesamten Bilanzsumme eines Unternehmens einnimmt. Grundsätzlich gilt:
- Hohe Eigenkapitalquote: Das Unternehmen ist weniger auf Fremdfinanzierung angewiesen, was das Insolvenzrisiko verringert.
- Niedrige Eigenkapitalquote: Das Unternehmen ist stark auf Fremdkapital angewiesen, was in Krisenzeiten zu Liquiditätsproblemen führen kann.
Die Ergebnisse müssen jedoch differenziert betrachtet werden, da sowohl ein zu hoher als auch ein zu niedriger Wert problematisch sein kann.
- Eine zu hohe Eigenkapitalquote kann darauf hindeuten, dass das Unternehmen zu wenig Fremdkapital einsetzt und sich damit potenzielle Wachstumschancen durch den Leverage-Effekt entgehen lässt.
- Allerdings birgt ein hoher Fremdkapitalanteil Risiken, insbesondere bei variablen Zinssätzen. Steigen die Zinsen, erhöhen sich die Finanzierungskosten. Eine zu niedrige Equity to Asset Ratio deutet somit auf ein erhöhtes Risiko hin, durch steigende Zinskosten in Schwierigkeiten zu geraten.
Was ist eine gute Equity to Asset Ratio?
Eine gute Equity to Asset Ratio kann nicht absolut festgelegt werden. Es gibt keinen festen Korridor, in dem sich die Equity to Asset Ratio bewegen „muss“. Entscheidend für die Höhe der Verschuldung sind z.B. Gewinn und Cashflow des Unternehmens.
Hier kommen die verschiedenen Varianten der Schuldentilgungsdauer (z.B. Cash Flow to Debt Ratio) zum Tragen. Je höher der Gewinn eines Unternehmens ist, desto mehr Schulden kann es aufnehmen, da diese in kurzer Zeit getilgt werden können. Bei Unternehmen mit hohem Gewinn kann folglich die Eigenkapitalquote geringer ausfallen als bei solchen mit niedrigem Gewinn.
Bedeutung der Eigenkapitalquote
In der Definition wurde bereits erwähnt, dass die Equity to Asset Ratio von der Annahme ausgeht, dass ein Unternehmen liquidiert wird. Vor diesem Hintergrund könnte ein Investor der Meinung sein, dass nur 100 % als Eigenkapitalquote akzeptabel wären. Denn sonst würde er weniger als sein eingesetztes Kapital zurückerhalten. Diese Argumentation ist aber nicht ganz richtig! Zum einen ist auf den Kaufpreis der Anteile abzustellen und nicht auf den aktuellen Kurs.
Ist der Wert des Unternehmens inzwischen gestiegen, können auch 80 % Rückzahlung das gesamte investierte Kapital sein. Zudem wurden in der Zwischenzeit möglicherweise Dividenden ausgezahlt. Diese müssen ebenfalls berücksichtigt werden. Der wichtigste Aspekt ist jedoch, dass ein Unternehmen normalerweise nicht aufgelöst wird. Es folgt dem „Going Concern Prinzip“, das bedeutet, dass das Unternehmen fortgeführt wird und auch in Zukunft Gewinne erwirtschaften kann. Daher sind auch Werte deutlich unter 100 % im Einzelfall akzeptabel.
Equity to Asset Ratio – Nachteile
Im oben dargestellten Anwendungsbereich hat die Equity to Asset Ratio eine ausgezeichnete Aussagekraft. Allerdings folgt die Analyse eher einer „worst case“-Betrachtung. Die Liquidation des Unternehmens steht bei den meisten Investitionen nicht zur Debatte und spielt daher in der Praxis kaum eine Rolle. Vielmehr handelt es sich um einen Sicherheitsaspekt, der helfen soll, das Risiko der Finanzstruktur eines Unternehmens einzuschätzen.
Daher liefert die Eigenkapitalquote keine Aussagen über die Ertragskraft eines Unternehmens. Margen, wie die Bruttomarge, Umsatz und Gewinn spielen bei der Berechnung der Kennzahl keine Rolle. Weil sie auf Bilanzkennzahlen aufbaut, kann sie zudem von Bilanzierungswahlrechten und Ähnlichem beeinflusst werden. Unternehmen können beispielsweise relativ unkompliziert die Höhe des Gesamtkapitals zum Jahreswechsel beeinflussen. Diese Aspekte schränken die Interpretation der Eigenkapitalquote deutlich ein und machen weitere Kennzahlen nötig, um ein umfassendes Bild zu erhalten.
Warum sich die Eigenkapitalquote im Zeitverlauf verändert, bleibt dem externen Analysten zudem ebenfalls weitgehend verborgen. Sowohl die Veränderung des Eigenkapitals als auch die Veränderung des Fremdkapitals können diverse Gründe haben, die extern nicht immer zu erkennen sind.
Schließlich ist die Verwendung des Gesamtkapitals ein Schwachpunkt der Equity to Asset Ratio. Sie erfasst zwar alle Vermögenswerte eines Unternehmens, prüft aber nur bedingt deren Qualität. Insbesondere Maschinen und Immobilien haben zwar oft einen hohen Wert, können aber unter der Liquidationsannahme kaum zu diesem Wert veräußert werden. Sie sind daher nur unter der Annahme der Unternehmensfortführung sinnvoll. Die Kennzahl wird dadurch etwas verzerrt.
Beispiel
Als Beispiel für die Equity to Asset Ratio dient hier der Pharmakonzern Johnson & Johnson aus den USA. Den Berechnungen liegt der Jahresabschluss von 2018 zugrunde.
\text{Equity to Asset Ratio J \& J 2018} = \frac{59.752~Mio~USD}{152.954~Mio~USD} \times100 = 39,07 \%Ergänzend ist die Bewertung dieses Ergebnisses möglich, indem der Cash Flow from operating Activities mit dem Wert des Fremdkapitals gegengerechnet wird. Mit vier Jahren kann Johnson & Johnson damit noch in einem angemessenen Rahmen auf steigende Zinsen reagieren und sein Fremdkapital drastisch reduzieren.
\text{Schuldentilgungsdauer} = \frac{(152.954~Mio~USD - 59.752~Mio~USD)}{22.201~Mio~USD}=4,20~JahreNützliche Informationen
- Die Equity to Asset Ratio ist eng verwandt mit der Debt to Asset Ratio und der Debt to Equity Ratio.
- Für die Bewertung der Eigenkapitalquote können die Cash Flow to Debt Ratio, die Current Ratio und die Debt to EBITDA Ratio hilfreich sein.
Exkurs – Eigenkapital vs. Fremdkapital
Das Eigenkapital stellt eine dauerhafte Finanzierungsquelle für das Unternehmen dar und ist zeitlich nicht begrenzt. Es garantiert den Eigenkapitalgebern Mitspracherechte und bietet die Aussicht auf einen Wertzuwachs des Unternehmens sowie das Recht auf eine Gewinnbeteiligung in Form von Dividenden. Eine der geläufigsten Arten, sich mit Eigenkapital an einem Unternehmen zu beteiligen, sind Aktien. Allerdings wird Eigenkapital oft als teurere Finanzierungsform angesehen, da Dividenden steuerpflichtig sind und die Kapitalbeschaffungskosten nicht steuerlich absetzbar sind.
Fremdkapital, im Gegensatz dazu, ist eine zeitlich begrenzte Finanzierungsform. Das Unternehmen ist verpflichtet, es nach einer festgelegten Laufzeit zurückzuzahlen. Die Hauptkosten des Fremdkapitals sind die Zinszahlungen, die steuerlich als Betriebsausgaben absetzbar sind. Dadurch verringern sie den zu versteuernden Gewinn des Unternehmens. Außer der Rückzahlung und den Zinszahlungen hat das Unternehmen keine weiteren Verpflichtungen. Daher wird Fremdkapital häufig als kostengünstigere Finanzierungsmöglichkeit angesehen.
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