Margin of Safety – Erklärung & Berechnung

Autor: Pit Wilkens Inhaltlich geprüft von: Philipp Berger

Die Margin of Safety (kurz: MOS, deutsch: Sicherheitsmarge) bezeichnet die Differenz zwischen dem inneren Wert eines Vermögensgegenstands und seinem Marktwert. Ziel dieses Ansatzes ist es, das Kapital zu schützen und zugleich die Renditechancen einer Investition zu erhöhen. Eine zentrale Herausforderung besteht darin, dass die Ermittlung der Sicherheitsmarge auf Annahmen basiert und somit subjektiv von Anleger zu Anleger variieren kann.

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Margin of Safety – Definition

Die Margin of Safety (MOS) beschreibt die Differenz zwischen dem Marktwert eines Wertpapiers und seinem inneren Wert – also dem Wert, den ein informierter Anleger auf Basis einer gründlichen Aktienanalyse ermittelt. Eine hohe MOS bietet einen größeren Sicherheitspuffer und reduziert somit das Verlustrisiko einer Investition.

Das Konzept zeichnet sich dadurch aus, dass neben quantitativen Kennzahlen auch qualitative Faktoren berücksichtigt werden. Dazu zählen etwa die Leistung des Managements oder die politische Stabilität eines Landes, die in die Wachstumsannahmen eines Investors einfließen können. Andere Bewertungskennzahlen ermöglichen diese ganzheitliche Betrachtung nur eingeschränkt.

Berechnung der Margin of Safety

Bei der Berechnung der Margin of Safety wird der Marktpreis einer Aktie bzw. eines Unternehmens vom inneren Wert abgezogen. Ist ein Unternehmen überbewertet (Preis > innerer Wert), ist die Margin of Safety negativ. Eine Sicherheitsmarge zum Einstieg besteht dann nicht.

Die Formel lautet wie folgt:

Margin~of~Safety=innerer~Wert-Marktpreis
Margin~of~Safety~(\%)=(1-\frac{Marktpreis}{innerer~Wert})\times 100

Die Sicherheitsmarge kann in der Praxis als fester Betrag, beispielsweise in Euro, oder als Prozentsatz ausgedrückt werden. Ein wesentlicher Vorteil der prozentualen Darstellung liegt darin, dass Aktien mit hohen und niedrigen Kursen gleichermaßen abgebildet werden.

Prozentuale vs. absolute Margin of Safety

Eine Margin of Safety in Höhe von 20 EUR mag bei einem Unternehmen wie Amazon, dessen Kurs beispielsweise ≈ 190,22 EUR (Stand: 10/2025) notiert, als realistischer Puffer erscheinen (≈ 10,50 %).

Bei einer Aktie wie E.ON, die derzeit bei 16,08 EUR liegt, entspräche eine fixe Sicherheitsmarge von 20 EUR dagegen einer unrealistisch hohen relativen Marge (≈ 124,38 %) und ist daher wenig aussagekräftig. Eine prozentuale MOS ist besser vergleichbar: 5 % entsprechen bei den genannten Kursen 0,80 EUR für E.ON und 9,51 EUR für Amazon.

Beispiel für die Margin of Safety

Ein Investor hat den inneren Wert eines Automobilunternehmens mit 170 EUR pro Aktie bestimmt. Der aktuelle Aktienkurs liegt mit 200 EUR darüber. Die Aktie des Unternehmens kann folglich als überbewertet betrachtet werden (die MOS wäre zum aktuellen Kurs negativ).

Da sich der Investor zusätzlich gegen mögliche Risiken absichern möchte, entscheidet er sich, die Aktie erst ab einem Kurs von 150 EUR zu kaufen. Seine Sicherheitsmarge beträgt 20 EUR bzw. rund 11,76 %.

Margin~of~Safety~(EUR)=170{,}00~EUR-150{,}00~EUR=20{,}00~EUR
Margin~of~Safety~(\%)=\left(1-\frac{150{,}00~EUR}{170{,}00~EUR}\right)\times 100\approx 11{,}76~\%

Der Investor kann zur Sicherstellung dieses Kaufkurses von 150 EUR beispielsweise mit verschiedenen Ordertypen arbeiten, oder eine Stillhalterstrategie mit Aktienoptionen verwenden. Erreicht die Aktie den gewünschten Kurs nicht und steigt stetig weiter, findet keine Investition statt.

Bei der Berechnung des inneren Wertes einer Aktie muss der Investor alle gegenwärtigen Faktoren berücksichtigen. Wenn beispielsweise die Prozessrisiken eines Unternehmens gestiegen sind und der Kurs infolgedessen gesunken ist, muss dieser Umstand bei der Wertermittlung berücksichtigt werden. Nur dann kann die MOS zielgerichtet eingesetzt werden.

Value Investing

Die Margin of Safety wurde ursprünglich von Benjamin Graham, dem Mentor von Warren Buffett und Pionier des Value Investing, populär gemacht. Das Grundprinzip besteht darin, Aktien oder andere Wertpapiere zu einem Preis zu kaufen, der deutlich unter ihrem inneren Wert liegt. Diese Differenz zwischen Kaufpreis und geschätztem innerem Wert bildet die Sicherheitsmarge, die das Investitionsrisiko reduziert.

Value Investing (Schematische Erklärung)

Festlegung der Sicherheitsmarge

Benjamin Graham formulierte sinngemäß den Grundsatz: „Kaufe einen Dollar, aber bezahle höchstens 50 Cent.“ Dieses Prinzip verdeutlicht die Idee der Sicherheitsmarge. Mithilfe der Margin of Safety kann ein Investor einen individuellen Kaufkurs bestimmen und sicherstellen, dass der gezahlte Preis nicht überhöht ist.

Die Höhe der Sicherheitsmarge hängt vom Risikoprofil und der Anlagestrategie des Investors ab. Risikobewusste Anleger wählen in der Regel eine höhere Sicherheitsmarge als risikofreudigere Investoren.

Auch die Diversifikation des Portfolios spielt eine Rolle: Ein stärker konzentriertes Depot kann eine größere Sicherheitsmarge erfordern, um mögliche Fehleinschätzungen zu kompensieren.

Innerer Wert

Die Bestimmung des inneren Wertes eines Unternehmens erfordert neben aktuellen Finanzdaten auch Annahmen über die künftige Entwicklung, da die erwartete Ertragslage maßgeblich den Unternehmenswert bestimmt. Diese Annahmen können auf Absatzprognosen, Analystenschätzungen oder Kennzahlenentwicklungen basieren, bleiben jedoch stets mit Unsicherheiten behaftet.

Sollten die Schätzungen zu optimistisch ausfallen oder unvorhergesehene Ereignisse eintreten, kann die Sicherheitsmarge Verluste begrenzen. Jeder Anleger entscheidet individuell, in welchem Umfang er beim Aktienkauf einen Sicherheitspuffer berücksichtigt.

Fazit: Ein Value Investor sucht gezielt nach unterbewerteten Unternehmen, deren Marktpreis unter dem inneren Wert liegt. Eine hohe Margin of Safety gilt dabei als Indikator für zukünftige Gewinnchancen und schützt gleichzeitig vor Bewertungsfehlern.

Sicherheitsmarge bei Portfoliodiversifikation

Innerhalb des Value Investing bestehen unterschiedliche Auffassungen zur Portfoliozusammensetzung. Einige Investoren bevorzugen eine breite Diversifikation über viele Unternehmen und Branchen, um Risiken zu streuen. Andere – wie Warren Buffett – konzentrieren sich bewusst auf wenige, gut verstandene Unternehmen, um in diesen Bereichen einen Wissensvorsprung zu erzielen und fundiertere Anlageentscheidungen zu treffen.

Aus diesen Ansätzen lässt sich folgende Erfahrungsregel ableiten:

  • In breit diversifizierten Portfolios kann die Sicherheitsmarge für einzelne Anlagen geringer ausfallen, da Verluste einzelner Positionen durch Gewinne anderer Werte kompensiert werden können.
  • In konzentrierten Portfolios hingegen ist eine höhere Sicherheitsmarge sinnvoll, da Einzelverluste stärker ins Gewicht fallen. Eine größere Margin of Safety dient hier der Risikokontrolle und reduziert potenzielle Fehleinschätzungen.

Sicherheitsmarge im Rechnungswesen

Die Margin of Safety wird nicht nur zur Beurteilung von Investitionen verwendet, sondern auch im Rechnungswesen und Vertriebscontrolling als Instrument der Erfolgskontrolle. Dabei werden die für den Break-even-Punkt erforderlichen Verkaufserlöse von den aktuellen oder prognostizierten Umsätzen abgezogen.

So ergibt sich der Sicherheitsspielraum bei rückläufigen Umsätzen. Solange die Margin of Safety positiv ist, kann das Management weiterhin von Gewinnen ausgehen. Besonders in wirtschaftlichen Krisenzeiten erweist sich eine hohe Sicherheitsmarge als wertvoller Puffer für Unternehmen.

Margin~of~Safety~(\%)=(\frac{aktuelle~Umsätze-\text{Break-even}}{aktuelle~Umsätze})*100

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