Credit Risk (Kreditrisiko)
Credit Risk (deutsch: Kreditrisiko oder Bonitätsrisiko) ist das Risiko eines finanziellen Verlustes, der dadurch entsteht, dass ein Kreditnehmer seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt, also zum Beispiel die vereinbarten Zahlungen für einen Kredit oder ein Darlehen nicht fristgerecht oder gar nicht leistet. Dieses Risiko betrifft vor allem Kreditgeber wie Banken, aber auch andere Finanzinstitute und Investoren, die Kreditprodukte wie Anleihen halten.
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Credit Risk – Definition
Unter Credit Risk wird im Allgemeinen das Risiko verstanden, dass ein Kreditnehmer nicht oder nicht vollständig in der Lage ist, die fälligen Zins- und/oder Tilgungszahlungen für ein Darlehen an einen Kreditgeber zu leisten. Ein hohes Kreditrisiko bedeutet eine höhere Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls, was zu finanziellen Verlusten für den Kreditgeber führen kann.
Anwendungsbeispiele:
- Wenn Kreditgeber Hypotheken, Kreditkarten oder andere Arten von Krediten anbieten, besteht das Risiko, dass der Kreditnehmer den Kredit nicht zurückzahlen kann.
- Wenn ein Unternehmen einem Kunden einen Kredit gewährt (z. B. für Warenlieferungen auf Rechnung), besteht ebenfalls das Risiko, dass der Kunde seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen kann.
Bewertung des Kreditrisikos
Kreditrisiken werden auf der Grundlage der allgemeinen Fähigkeit des Kreditnehmers berechnet, einen Kredit gemäß den ursprünglichen Bedingungen zurückzuzahlen. Um das Kreditrisiko eines Verbraucherkredits zu beurteilen, betrachten die Kreditgeber in der Regel fünf wesentliche Punkte:
- Kreditgeschichte,
- Rückzahlungsfähigkeit,
- Kapital,
- Kreditbedingungen und
- Sicherheiten.
Einige Unternehmen haben Abteilungen eingerichtet, die ausschließlich für die Bewertung der Kreditrisiken ihrer aktuellen und potenziellen Kunden zuständig sind. Der technologische Fortschritt hat den Unternehmen ermöglicht, die Daten zur Bewertung des Risikoprofils eines Kunden schnell zu analysieren.
Credit Risk am Kapitalmarkt
Wenn ein Anleger den Kauf einer Anleihe in Erwägung zieht, prüft er häufig das sogenannte Credit Rating der Anleihe. Mittels des Credit Ratings wird die Bonität eines Unternehmens, und der herausgegebenen Anleihen, eingeschätzt und kategorisiert.
Investment Grade vs. Non-Investment Grade
Hat eine Unternehmensanleihe ein niedriges Rating (< BBB), ist das Ausfallrisiko des Emittenten relativ hoch. Bei einem besseren Rating (BBB, A, AA oder AAA) sinkt das Ausfallrisiko dagegen schrittweise.
- Bei guten Ratings einer Anleihe spricht man vom sogenannten “Investment Grade”.
- Bei einem geringen Rating spricht man von “Non-Investment Grade” oder umgangssprachlich auch von “Junk Bonds”.
Ratingagenturen wie Moody’s Investors Services und Fitch Ratings bewerten laufend die Kreditrisiken einer Vielzahl von Emittenten von Anleihen.
Bedeutung für Anleger
Ein risikoscheuer Anleger könnte sich beispielsweise für den Kauf einer mit AAA bewerteten Staatsanleihe entscheiden, wie beispielsweise die deutschen Bundesanleihen. Im Gegensatz dazu kann ein risikofreudiger Anleger eine Anleihe mit einem niedrigeren Rating im Austausch für eine potenziell höhere Rendite kaufen.
Obwohl es unmöglich ist, vorab genau zu wissen, wer seinen Verpflichtungen nicht nachkommen wird, kann die richtige Bewertung und Steuerung des Kreditrisikos die Schwere eines Verlustes verringern.
Auswirkung des Kreditrisikos auf die Zinssätze
Das Credit Risk eines Antragstellers mit einer hervorragenden Bonität und einem festen Einkommen wird in der Regel als gering angesehen. Daher erhält er einen niedrigen Zinssatz für seinen Kredit.
Hat ein Antragsteller dagegen eine schlechte Bonität, muss er möglicherweise mit einem sogenannten Subprime-Kreditgeber zusammenarbeiten – einem Kreditgeber, der Darlehen mit relativ hohen Zinssätzen für risikoreiche Kreditnehmer anbietet, um eine Finanzierung zu erhalten.
Ebenso bieten Emittenten von Anleihen mit weniger optimalen Ratings höhere Zinssätze als solchen mit hohen Ratings. Die höheren Zinssätze sollen hierbei für das erhöhte Risiko kompensieren, andernfalls müsste der Emittent davon ausgehen, die Anleihe gar nicht erst am Markt platziert zu bekommen.
Möglichkeiten der Kreditbesicherung
Um sich gegen einen möglichen Zahlungsausfall abzusichern, können Kreditgeber von ihren Kreditnehmern Sicherheiten (Collateral) verlangen. Kreditnehmer mit einer besseren Bonität müssen dabei in der Regel weniger Sicherheiten für den Kredit hinterlegen als Kreditnehmer mit einer schlechteren Bonität.
Als Sicherheit können dienen:
- Eine Immobilie. Hier würde sich der Kreditgeber in Höhe der geforderten Sicherheit in das Grundbuch der Immobilie eintragen lassen.
- Maschinen oder Anlagen. Es ist üblich bei Bankkrediten an Unternehmen aus der Industrie die Rechte an Maschinen oder sonstigen Anlagen als Sicherheit zu verlangen. Somit wird das Unternehmen zusätzlich incentiviert, seinen Verpflichtungen nachzukommen, da es ohne die Maschinen nicht arbeiten kann.
- Ein Wertpapierdepot oder Sparkonto. Ist ein Wertpapierdepot oder Sparkonto als Sicherheit hinterlegt, kann der Kreditnehmer nicht mehr über den als Sicherheit hinterlegten Teil des Depots oder Kontos verfügen, solange der Kredit nicht zurückgezahlt ist.
- Edelmetalle. Lässt sich der Kreditgeber darauf ein, können auch Edelmetalle (bspw. Gold) als Sicherheit hinterlegt werden.
Als Sicherheit kann grundsätzlich alles dienen, was der Kreditgeber als solche akzeptiert. Für den Kreditgeber ist vor allem die Verwertbarkeit der Sicherheit im Falle der Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers zu prüfen. Verringert sich der Wert der Sicherheit während der Laufzeit des Kreditvertrages, kann der Kreditgeber darüber hinaus weitere Sicherheiten verlangen.
Beispiel für Zinssätze und Credit Risk
Zwei Unternehmen (A & B) möchten am Markt Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren platzieren. Unternehmen A wurde jüngst von einer der bekannten Ratingagenturen mit dem Rating CCC eingestuft. Unternehmen B wurde hingegen mit einem Rating von AAA eine hervorragende Bonität attestiert.
- Bei einem solchen Fall müsste Unternehmen A substanziell höhere Zinssätze zahlen, damit die Anleihen am Markt abgenommen werden, da das Kreditrisiko dieses Unternehmens hoch ist, und Anleger für die Aufnahme dieses Risikos entsprechend entlohnt werden möchten.
- Unternehmen B müsste hingegen äußerst geringe Zinssätze zahlen, da das Ausfallrisiko hier sehr gering ist, und es somit keine hohe Risikoprämie zahlen muss.
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