Gewinn- und Verlustdiagramm der Long Call Calendar Spread Strategie
Auszahlungsprofil der Long Call Calendar Spread Optionsstrategie

Long Call Calendar Spread – Definition

Ein Long Call Calendar Spread (auch „Time Spread“ oder „Horizontal Spread“) besteht aus dem gleichzeitigen Verkauf einer Call-Option (Short Call) mit kurzer Laufzeit und dem Kauf einer zweiten Call-Option (Long Call) mit längerer Laufzeit – beide zum gleichen Strike-Preis. Dabei läuft der Long Call einen Monat später aus als der Short Call.

Diese Strategie setzt auf eine seitwärts tendierende Kursentwicklung und ähnelt damit dem Long Put Calendar Spread, unterscheidet sich jedoch durch die Verwendung von Call-Optionen.

Der Optionshändler profitiert vom Zeitwertverlust der verkauften Call-Option, da dieser den Short Call kostengünstig zurückkaufen kann. Gleichzeitig wird die Position für den folgenden Monat geschlossen. Im besten Fall besitzt der Long Call mit längerer Laufzeit weiterhin Zeitwert, sodass sein Verkauf einen Gewinn erzielt.

  • Erwartet der Händler nur geringe Kursschwankungen, kann der Long Call Calendar Spread mit At-The-Money (ATM)-Optionen umgesetzt werden.
  • Bei einer leicht bullischen Markterwartung lassen sich auch Out-of-The-Money (OTM)-Calls verwenden. Dies reduziert die Einstiegskosten der Strategie.

Praxis-Tipp

Bei einem Long Calendar Spread mit einem Intervall von einem Monat wird angestrebt, die gezahlte Optionsprämie zu verdoppeln. Wird die Kursentwicklung korrekt prognostiziert, kann der Gewinn realisiert werden, indem die Position rechtzeitig geschlossen wird.

Da beide Optionen zum gleichen Strike-Preis gewählt werden, ist keine Zunahme des inneren Wertes zu erwarten. Der potenzielle Gewinn ergibt sich ausschließlich aus einem Anstieg des Zeitwerts.

  • ATM-Optionen haben den höchsten Zeitwert, weshalb eine möglichst geringe Kursbewegung der zugrunde liegenden Aktie ideal ist.
  • Befinden sich die Optionen weit In-The-Money (ITM) oder Out-of-The-Money (OTM), nimmt der Zeitwert hingegen ab.

Der Long Call Calendar Spread kann mit unterschiedlichen Laufzeiten umgesetzt werden, wobei häufig ein Intervall von einem Monat gewählt wird. Bei längeren Zeitspannen sind Kenntnisse über das Rollen einer Position erforderlich.

Der Händler dieser Strategie sollte sich im Vorfeld mit den möglichen Folgen einer vorzeitigen Ausübung seines Short Calls auseinandersetzen. Dies betrifft insbesondere amerikanische Optionen, da diese jederzeit während der Laufzeit ausgeübt werden können.

Long Call Calendar Spread – Setup

  • Verkauf 1 Call Strike A mit kürzerer Laufzeit
  • Kauf 1 Call Strike A mit Fälligkeit nach der ersten Option

Wahl des Strikes A in der Regel an oder um den Aktienpreis (ATM).

Empfohlenes Erfahrungslevel

Da die verwendeten Optionen zu unterschiedlichen Zeitpunkten fällig werden, ist eine umfassende Erfahrung mit dem Handel von Optionen notwendig.

Wann der Handel sinnvoll ist

Innerhalb eines festgelegten Zeitraumes werden nur geringfügige Schwankungen im Aktienpreis erwartet.

Break-Even-Punkt

Es gibt zwei Break-Even-Punkte – einen über und einen unter dem Strike. Diese entsprechen dem Aktienkurs bei Fälligkeit des Short Calls, bei dem der Zeitwert des Long Calls genau dem Anfangspreis des Calendar Spreads entspricht.

Da der Zeitwert des Long Calls jedoch von der Volatilität abhängt, können die genauen Break-Even-Punkte nicht exakt im Voraus bestimmt werden.

Sweet Spot

Der Aktienpreis soll möglichst nah an Strike A liegen, wenn die erste Option fällig wird.

Maximaler Gewinn

Der maximale Gewinn ist begrenzt auf den Ertrag aus dem Schließen des Long Calls, minus den Kosten für den Rückkauf des Short Calls, minus der gezahlten Prämie.

Der maximale Gewinn wird erzielt, wenn der Aktienkurs am Fälligkeitstag des Short Calls genau dem Strike-Preis entspricht.

  • An diesem Punkt hat der Long Call seinen maximalen Zeitwert, da Optionen am Geld (ATM) den höchsten Zeitwert besitzen.
  • Gleichzeitig verfällt der Short Call wertlos, sodass die Preisdifferenz zwischen den beiden Calls am größten ist.

Der genaue maximale Gewinn lässt sich jedoch nicht im Voraus bestimmen, da er von der Volatilität abhängt.

Maximaler Verlust

Das maximale Risiko eines Long Call Calendar Spread entspricht den Kosten der Strategie inklusive Gebühren. Starke Kursbewegungen weg vom Strike führen dazu, dass die Wertdifferenz zwischen den beiden Calls gegen Null geht und der gesamte Einsatz verloren ist.

  • Bei stark fallenden Kursen verlieren beide Calls an Wert, so dass ihr Preis gegen Null tendiert.
  • Bei stark steigenden Kursen landen beide Calls tief im Geld und haben fast den gleichen Wert, so dass der Nettoertrag ebenfalls null ist.

Long Call Calendar Spread im Zeitverlauf

Die Optionsstrategie profitiert vom Zeitverfall (Theta-Effekt). Da die Call-Option mit dem früheren Fälligkeitsdatum schneller an Wert verliert, kann sie zu einem günstigeren Preis zurückgekauft werden. Im Gegensatz dazu bleibt die Option mit späterem Fälligkeitszeitpunkt länger wertstabil, da ihr Zeitwertverlust geringer ausfällt.

Implizite Volatilität

Bei steigender impliziter Volatilität nahe dem ersten Fälligkeitsdatum, sollte das Schließen der Position in Erwägung gezogen werden. Generell profitiert diese Strategie von sinkender Volatilität.

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