Günstige Aktien mit Potenzial [Ratgeber 2024]

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Günstige Aktien mit Potenzial können je nach Investor ganz unterschiedlich interpretiert werden. Das grundlegende Ziel: Aktien von Unternehmen zu identifizieren, deren Unternehmensanteile (Aktien) gegenwärtig zu einem niedrigen Preis an der Börse gehandelt werden. Für die Zukunft erwarten Anleger jedoch einen deutlichen Preisanstieg. In der Finanzwelt bestehen verschiedene Methoden, um solche Aktien herauszusuchen.   

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Was sind günstige Aktien? – Erklärung

Eine allgemeingültige Definition, was “günstige Aktien” sind, existiert nicht. Schließlich kann keiner genau vorhersagen, wie sich der Preis eines Wertpapiers genau entwickeln wird. Zudem können je nach Anlagestrategie des Investors günstige Aktien mit Potenzial ganz unterschiedlich interpretiert werden – dazu drei Erläuterungen: 

Value Investing

Value Investing ist eine Investmentstrategie, die den tatsächlichen, inneren Wert eines Unternehmens bei der Investitionsentscheidung berücksichtigt. Dieser innere Wert wird mit dem aktuellen Aktienpreis verglichen. Das Ziel eines Value Investors ist es, Unternehmen zu finden, deren derzeitiger Aktienpreis geringer ist als ihr tatsächlicher (innerer) Wert. Solche Aktien könnten als günstige Aktien mit Potenzial interpretiert werden – mit der Hoffnung, dass sich der gegenwärtige Preis dem geschätzten inneren Wert nähern wird.

Zu den weltweit bekanntesten Value-Investoren gehört Warren Buffett – eines seiner berühmtesten Zitate lautet: “Price is what you pay. Value is what you get.”

Pennystocks

Ferner bezeichnen einige Investoren Aktien als günstig, die einen relativ niedrigen Börsenkurs aufweisen. Häufig werden Pennystocks und Aktien unter fünf oder zehn Euro als “günstig” beschrieben. Gerade bei Kleinanleger erscheinen diese besonders attraktiv zu sein: Angesichts des niedrigen Preises können relativ viele Aktien des Unternehmens gekauft werden. Dies kann dazu führen, dass bei einem geringen Kursanstieg prozentual gesehen ein hoher Gewinn entsteht.

ABER: Aktien unter 10 Euro sind nicht per se günstig. Das Gegenteil könnte sogar der Fall sein: Obwohl die Aktien einen niedrigen Preis haben, kann dieser noch deutlich über dem inneren Wert liegen. Sogenannte Pennystocks – diese werden in Deutschland als Aktien bezeichnet, die für weniger als ein Euro gehandelt werden – sind tendenziell sehr riskant, während die Gefahr eines Insolvenz (Totalverlust des eingesetzten Kapitals) groß ist. 

Growth Aktien

Growth-Aktien sind Anteile von meist jungen oder kleinen Unternehmen, die noch keine oder kaum Gewinne erwirtschaftet haben. Jedoch wird ihnen ein hohes Wachstumspotenzial, z.B. in puncto Umsatz und Gewinn, zugesprochen. Dies soll sich schließlich im zukünftigen Aktienpreis bemerkbar machen. 

Warum gibt es günstige Aktien? – 5 Gründe

Der Preis einer Aktie hängt grundlegend von der Nachfrage der Anleger nach den jeweiligen Unternehmensanteilen ab. Es bestehen zahlreiche Faktoren, die einen Einfluss auf diese Nachfrage haben können und warum schließlich eine Aktie günstig sein könnte. Dazu zählen beispielsweise folgende Hintergründe:  

  • Herdentrieb
    Teilnehmer am Aktienmarkt gehen nicht immer rational vor. Z.B. wird eine Aktie nicht verkauft, weil der Investor diese für überbewertet hält, sondern weil viele Mitglieder in einem Forum zum Verkauf geraten haben und sich der Investor ihnen anschließt. Dieser psychologische Effekt verstärkt sich selbst und kann den Kurs einer Aktie unter ihren inneren Wert fallen lassen.
  • Emotionale Überreaktionen 
    Die sogenannte Börsenpsychologie hat einen zentralen Einfluss auf die Entwicklung der Aktienkurse. Euphorie und Angst können starke Kurstreiber an der Börse sein. Getrieben von der Euphorie investieren meist unerfahrene Anleger zu spät in eine Aktie, nämlich wenn das Kurshoch fast erreicht ist. Im Gegenzug steigen Anleger angstgetrieben in der Nähe des Kurstiefs aus. An einen Einstieg denkt in dem Moment oft kaum jemand – außer Value Investoren. Erst wenn die Kurse sich erholen, kommen viele Käufer wieder zurück und der Emotionen-Kreislauf fängt erneut an.
Emotionen als Einflussfaktor im Börsenhandel
Emotionen-Kreislauf beim Börsenhandel, der häufig bei unerfahrenen Anlegern beobachtet wird.
  • Schlechte Nachrichten
    Zudem können negative Nachrichten unverhältnismäßig stark den Aktienkurs beeinträchtigen. Unerwartet schlechte Meldungen (z.B. Abweichungen von Unternehmensprognosen, Umweltereignisse oder politische Entscheidungen, die das Unternehmen beeinträchtigen) können einen fallenden Aktienkurs auslösen, weil Investoren “überreagieren” oder sich von dem Herdentrieb leiten lassen. 
  • Korrekturphasen/Bärenmarkt oder konjunkturelle schwache Phasen
    Ein Bärenmarkt beschreibt einen starken Kursrückgang an der Börse, verbunden mit einer pessimistischen Anlegerstimmung. Während einer Bärenmarkt-Phase besteht im Speziellen die Möglichkeit, günstige Aktien mit Potenzial zu kaufen. Ebenso können konjunkturell schwache Phase vermehrt ermöglichen, unterbewertete Aktien zu erwerben.
  • Geringes Interesse
    Schließlich kann wenig (mediales) Interesse an eine Aktiengesellschaft mit ein Grund dafür sein, wieso ein Unternehmen und damit ggf. auch die Aktien kaum nachgefragt sind. Dies führt eher zu einer Unterbewertung der Aktie.

Die Effizienzmarkthypothese besagt, dass in den Preisen für Aktien sämtliche Informationen enthalten sind. Deshalb kann kein Finanzmarktakteur einen Vorteil in Form von höheren Gewinnen gegenüber anderen Marktteilnehmer erwirtschaften. Jedoch sprechen die oben beschriebenen Aspekte eher gegen diese Hypothese.

Wann ist eine Aktie wirklich günstig?

Insbesondere für Anhänger des Value Investings sind Aktien dann günstig, wenn der aktuelle Aktienkurs unter seinem “fairen” oder “inneren” Wert liegt. Dies bedeutet für Anleger: Sobald der Preis eines Unternehmens (bzw. einer Aktie) unter dessen fairen Wert notiert ist, ergeben sich Chancen für Käufer. Value Investing bedeutet, unterbewertete bzw. günstige Aktien zu kaufen und daraus Gewinne zu generieren. 

Beispiel: Kostet ein Fernseher seit mehreren Wochen in unterschiedlichen Geschäften 500 Euro, kann dies als sein tatsächlicher (Verkaufs-)Wert angenommen werden – vergleichbar mit dem fairen Wert einer Aktie. Wird der gleiche Fernseher im Angebot für 300 Euro – vergleichbar mit dem gegenwärtigen Aktienkurs – verkauft, wäre es folglich sinnvoll, diesen zu kaufen, weil der tatsächliche Wert immer noch bei 500 Euro liegt.

Wie erkennt man günstige Aktien mit Potenzial?

Um günstige Aktien mit Potenzial herauszusuchen, können Investoren zahlreiche Indikatoren untersuchen. Im Folgenden werden einige gängige Aspekte zusammengefasst, die Investoren bei ihrer Aktienanalyse berücksichtigen könnten. 

Finanzkennzahlen

Zu den gängigen Finanzkennzahlen für die Aktienbewertung gehören unter anderem:

  • Kurs-Gewinn-Verhältnis (engl.: Price Earnings Ratio oder kurz PE Ratio): misst das Verhältnis zwischen aktuellem Aktienkurs und Gewinn pro Aktie.
  • Gewinn pro Aktie (engl.: Earnings per Share oder kurz EPS): misst das Verhältnis zwischen Jahresüberschuss einer Aktiengesellschaft und der Anzahl der ausstehenden Aktien.
  • Dividendenrendite: misst das Verhältnis zwischen Dividende und aktuellen Aktienkurs.
  • Gesamtkapitalrendite (engl.: Return on Invested Capital oder kurz ROIC): misst die Rendite auf das vom Unternehmen eingesetzte Kapital zum Betrieb seiner Geschäftstätigkeit. 
  • Umsatz (engl. revenue oder sales): entspricht der Summe der verkauften Güter und Dienstleistungen, jeweils bewertet zu den aktuellen Verkaufspreisen.  
  • Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis (engl.: Price/Earnings to Growth Ratio oder kurz PEG Ratio): misst das Verhältnis zwischen PE Ratio und dem erwarteten Gewinnwachstum. 
  • Free Cash Flow: misst die liquiden Mittel, die dem Unternehmen nach Auszahlungen frei zur Verfügung stehen.  
  • Eigenkapital: stellt das Reinvermögen eines Unternehmens dar. 
  • Eigenkapitalquote (engl.: Equity to Asset Ratio): misst das Verhältnis zwischen Eigenkapital und Gesamtkapital eines Unternehmens. 
  • Buchwert je Aktie: misst das Verhältnis zwischen dem buchhalterischen Wert des Eigenkapitals und die Anzahl der ausstehenden Aktien.   

Im Rahmen einer fundierten Aktienanalyse ist es sinnvoll, die jeweiligen Finanzkennzahlen mit denen eines Wettbewerbers (Anbieter innerhalb derselben Branche) zu vergleichen.

Bewertungsverfahren

Im Folgenden werden zwei gängige Methoden aufgelistet, die Investoren zur Identifizierung von günstigen Aktien verfolgen:

  • Price to Earnings Ratio (P/E, Kurs-Gewinn-Verhältnis oder KGV)
    Das Verhältnis zwischen dem aktuellen Kurs und dem Gewinn eines Unternehmens spielt im Value Investing eine wichtige Rolle. Je niedriger dieser Wert ausfällt, desto „günstiger“ scheint ein Unternehmen zu sein. Denn im Vergleich zu den Gewinnen ist der aktuelle Kurs dann sehr niedrig.
  • Discounted Cash Flow (DCF, abgezinster Zahlungsstrom)
    Für die Berechnung des Discounted Cash Flows benötigt der Anleger die prognostizierten Cashflows eines Unternehmens sowie den Diskontierungszinssatz. Unter Berücksichtigung verschiedener Annahmen wird dann der Unternehmenswert geschätzt.  

Wirtschaftliche Aspekte

Neben den betriebswirtschaftlichen Kennzahlen können bei einer Aktienbewertung auch allgemeine wirtschaftliche Aspekte eine Rolle spielen. Diese könnten weitere Hinweise darüber geben, ob der Aktienkurs in der Zukunft tendenziell steigen könnte. Dazu zählen beispielsweise:

  • Umgang des Unternehmens mit ESG-Kriterien (Environmental (Umwelt), Social (Soziales), Governance (Unternehmensführung)) 
  • Marktstellung, Konkurrenz, zukünftige Nachfrage nach den Produkten/Dienstleistungen des Unternehmens
  • Mögliche länderspezifische Risiken (z.B. Währungsrisiko, Regierung)
  • Weitere ökonomische, regulatorische und politische Einflüsse

Schließlich können die Meinungen von Investoren bezüglich der Frage: “Welche Aktie ist aktuell günstig?” ganz unterschiedlich ausfallen. Es ist etwa möglich, dass aufgrund unterschiedlicher Erwartungen oder verwendeter Bewertungsmethoden dieselbe Aktie von einem Investor als günstig und von dem anderen Investor als teuer eingeschätzt wird.

Risiken vermeiden bei günstigen Aktien

Auch wenn eine Aktie aus Sicht eines Investors – nach intensiven Analysen – als gegenwärtig günstig erscheint, sollten dennoch Maßnahmen unternommen werden, um Verlustrisiken im Portfolio zu minimieren. Dazu zählen beispielsweise:

Vor allem bei Pennystocks oder Aktien unter 5 Euro gilt: Diese sollten nicht einfach gekauft werden, nur weil sie einen niedrigen Preis (Aktienkurs) haben und ein Kleinanleger bereits mit wenig Geld relativ viele Aktien kaufen könnte. Eine detaillierte Aktienanalyse scheint hierbei von besonderer Bedeutung zu sein. Viele seriöse Investmentfonds, insbesondere Rentenfonds, vermeiden Pennystocks grundsätzlich.

Anlagestrategien für günstige Aktien mit Potenzial:

Gängige Anlagestrategien, um günstige Aktien mit Potenzial zu finden, sind z.B.: 

Value Investing

Bei der Value Investing-Strategie geht es vorrangig darum, zu überprüfen, ob eine Aktie gegenwärtig unterbewertet ist. Dies wird durch verschiedene Kennzahlen, wie z.B. PE-Ratio (deutsch: Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)), Free Cash Flow oder anhand verschiedener Verfahren wie die Discounted Cash Flow Methode bestimmt. Daraus folgt die Berechnung des inneren Werts eines Unternehmens und seiner Aktie. Fällt dieser innere Wert geringer aus als der aktuelle Aktienkurs, ist dies ein Kaufsignal.

Quality Investing

Bei dieser Anlagestrategie geht es darum, Unternehmen zu identifizieren, die mit außerordentlichen Qualitätsmerkmalen verbunden sind. Damit gemeint sind beispielsweise überdurchschnittlich hohe und stetige Umsätze und/oder Erträge. Zudem können das Kurspotenzial, das Geschäftsmodell sowie die Marktstellung (z.B. Alleinstellungsmerkmal) Hinweise auf die Qualität eines Unternehmens geben. Demnach sind Anleger auf der Suche nach einer sogenannten Qualitätsaktie.

Privatanleger können auch die beiden Anlagestrategien miteinander kombinieren: Das Investieren in unterbewertete Qualitätsaktien. Zusätzlich ist ein passives Einkommen durch beispielsweise den Verkauf von Put-Optionen mit demselben Basiswert (unterbewertete Qualitätsaktien) möglich.

Stock-Picking

Grundsätzlich ist Stock-Picking eine aktive Investitionsstrategie, die auf systematische Analysen basiert. Dazu sucht ein Investor gezielt einzelne Aktientitel heraus, die eine bessere Rendite erwirtschaften könnten als der breite Markt. Im Rahmen des Stock-Pickings könnten günstige Aktien mit Potenzial identifiziert werden. 

Schließlich eignet sich ein langfristiger Anlagehorizont grundsätzlich, um kurzfristige Verluste mittels langfristiger Wertsteigerungen in Aktien zu kompensieren.  

Video: 3 Möglichkeiten günstige Aktien zu finden

In diesem Video geht es darum, was Anleger berücksichtigen können, die nach günstigen Aktien mit Potenzial suchen. Dazu werden drei Methoden vorgestellt.

Das Ziel: Qualitativ hochwertige Aktien finden, die gegenwärtig zu einem niedrigen Preis gehandelt werden, denen jedoch ein deutlicher Preisanstieg zugesprochen wird.

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