PEG Ratio (Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis) – Definition & Berechnung
Die PEG Ratio (deutsch: Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis) setzt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) eines Unternehmens ins Verhältnis zum erwarteten Gewinnwachstum. Anhand dieser Kennzahl können Aktien als überbewertet, unterbewertet oder fair bewertet eingestuft werden. Sinnvoll ist die Anwendung vor allem bei Start-ups und Wachstumswerten, deren KGV oft höher und damit überbewertet erscheint.
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PEG Ratio – Definition
Die PEG Ratio (Price/Earnings-to-Growth Ratio) ist eine Kennzahl, die das traditionelle Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), im Englischen PE Ratio, um die voraussichtliche Wachstumsrate der Unternehmensgewinne erweitert. Damit wird eine Aktienanalyse im Kontext zukünftiger Gewinnaussichten ermöglicht.
Dies hilft Investoren einzuschätzen, ob eine Aktie mit einer hohen PE Ratio angesichts des erwarteten Gewinnwachstums immer noch als angemessen bewertet gelten kann. Dabei kann eine niedrige PEG Ratio auf eine Unterbewertung, eine hohe auf eine Überbewertung der Aktie hindeuten.
PEG Ratio – Berechnung
Die PEG Ratio wird berechnet, indem das Kurs-Gewinn-Verhältnis durch das erwartete Gewinnwachstum dividiert wird. Ein Unternehmen mit einem KGV von 10 und einer erwarteten Wachstumsrate von 10 % hätte beispielsweise ein PEG von 1. Die Formel lautet: PEG Ratio = PE Ratio / prognostiziertes Gewinnwachstum pro Jahr.
Bestandteile der Kennzahl
PE Ratio/KGV
Als PE Ratio (Kurs-Gewinn-Verhältnis oder KGV) wird das Verhältnis des Aktienkurses eines Unternehmens zum Gewinn je Aktie (Earnings per Share, kurz EPS) bezeichnet. Diese ist in der Regel sowohl auf Research-Portalen als auch auf der Website der Investor Relations oder im Geschäftsbericht des Unternehmens zu finden.
Erwartetes Gewinnwachstum
Im Geschäftsbericht eines Unternehmens wird häufig eine Prognose über die erwartete Gewinnwachstumsrate für die kommenden Quartale oder Jahre abgegeben. Eine Pflicht zur Veröffentlichung konkreter Gewinnprognosen besteht jedoch nicht. Dabei müssen Quartalszahlen auf ein ganzes Jahr hochgerechnet werden, wenn ein annualisiertes PEG-Verhältnis ermittelt werden soll.
Ansonsten kann sich der Anleger über die Finanzmedien oder Analysen informieren. Letztere definieren jedoch häufig nur ein Kursziel und machen ihre Gewinnprognosen für ein Unternehmen nicht öffentlich. Die Qualität der PEG Ratio hängt somit auch von den Annahmen des Investors ab.
Was ist eine gute PEG Ratio?
Grundsätzlich wird eine PEG Ratio unter 1 positiv bewertet, da sie eine mögliche Unterbewertung der Aktie signalisiert. Ein PEG von 1 deutet hingegen auf eine angemessene Bewertung hin. Nach den Grundsätzen des Value Investing besteht zu diesem Zeitpunkt theoretisch kein Gewinnpotenzial, da die Aktie zu einem fairen Wert notiert. Liegt die Kennzahl über diesem Wert, ist eine Überbewertung denkbar.
Wert PEG Ratio | Bewertung |
>1 | überbewertet |
1 | fair bewertet |
<1 | unterbewertet |
In der Praxis hängt die genaue Interpretation des Wertes zudem von der Branche und dem Unternehmen selbst ab. Eine Faustregel im Umgang mit der PEG Ratio besagt, dass das Gewinnwachstum eines Unternehmens über seinem KGV liegen sollte. Die absolute Höhe der Werte ist dabei unerheblich. Eine PE Ratio von 50 wäre z.B. gerechtfertigt, wenn das Gewinnwachstum mindestens 50% p.a. beträgt.
PEG Ratio als Vergleichsinstrument
Die PEG Ratio kann auch zum Vergleich von Unternehmen verschiedener Branchen herangezogen werden. Viele Bilanzkennzahlen sind für einen Branchenvergleich nicht geeignet, da sich Unternehmen verschiedener Branchen in ihrer Struktur unterscheiden können.
Diese Kennzahl benötigt jedoch keine Informationen aus der Bilanz eines Unternehmens, sondern basiert auf der Gewinn- und Verlustrechnung. Auf diese Weise können theoretisch Dienstleistungsunternehmen mit Produktionsunternehmen oder Banken verglichen werden. In der Praxis ist es jedoch üblich, Unternehmen einer Branche miteinander zu vergleichen.
Insgesamt sollten die Unternehmen eine ähnliche Marktkapitalisierung aufweisen. Kleine Unternehmen können tendenziell schneller wachsen und ihre Gewinne stärker steigern als große Unternehmen. Das Risiko dieser Unternehmen kann jedoch höher sein als bei etablierten Unternehmen. Ein Vergleich zwischen einem Start-up und einem Industriekonglomerat ist daher in der Regel nicht aussagekräftig.
PEG Ratio im Beispiel
Ein Investor hat die Wahl, in die Schnell AG oder in die Langsam AG zu investieren. Beide Unternehmen sind dem Maschinenbau zuzuordnen und haben eine ähnliche Größe. Folgende Daten sind dem Investor bekannt:
Kennzahlen | Schnell AG | Langsam AG |
Aktueller Kurs | 100 EUR | 150 EUR |
Vorjahresgewinn pro Aktie | 10 EUR | 25 EUR |
Erwartetes Gewinnwachstum pro Jahr | 11 % | 5 % |
Bildung der PE Ratio
Zuerst bildet der Investor die PE Ratio für beide Aktien.
Nach Auswertung der PE Ratio scheint die Langsam AG günstiger bewertet zu sein als die Schnell AG. Dies liegt daran, dass der Gewinn der Langsam AG im Verhältnis zum aktuellen Kurs ein geringeres Verhältnis ergibt. Würde der Investor nur das KGV für seine Investitionsentscheidung heranziehen, müsste er in die Langsam AG investieren.
Erweiterung durch Gewinnprognossen
Durch die vorliegenden Gewinnprognosen hat der Investor jedoch die Möglichkeit, die PE Ratio zur PEG Ratio zu erweitern.
Interpretation
Nach Berücksichtigung des Gewinnwachstums erscheint die Langsam AG mit einem PEG von 1,2 nicht mehr als das bessere Investment. Stattdessen kann sich die Schnelle AG mit einem PEG von 0,91 durchsetzen. Aufgrund des höheren Gewinnwachstums ist davon auszugehen, dass (bei konstanter Entwicklung) die Schnell AG die Langsam AG langfristig in Bezug auf den Gewinn überholen wird.
PEG Ratio – Nachteile
Investoren sollten sich grundsätzlich bewusst sein, dass die PEG Ratio auf Prognosen basiert. Diese werden von Analysten oder den Unternehmen selbst veröffentlicht. Im Prinzip handelt es sich um eine fundierte Schätzung der zukünftigen Unternehmensgewinne. Die Aussagekraft der Ergebnisse hängt daher wesentlich von der Genauigkeit dieser Schätzung ab.
Abhängigkeit von der Datenqualität
Verwendet ein Investor eine PEG Ratio, die beispielsweise im Internet verfügbar ist, kann er kaum erkennen, welche Daten der Berechnung zugrunde liegen. So bleibt beispielsweise offen, welche Wachstumsrate verwendet wurde und woher die dafür notwendigen Daten stammen.
Unklar bleibt auch, auf wie viele Jahre sich die Gewinnprognose bezieht. Je länger der Prognosezeitraum, desto ungenauer wird tendenziell das Ergebnis. Die Aussagekraft der PEG Ratio ist daher grundsätzlich am höchsten, wenn der Investor die Kennzahl selbst bildet.
Beispiel: Bei einem KGV von 5 und einer Wachstumserwartung von 5% p.a. ergibt sich z.B. ein PEG von 1. Das Unternehmen wäre also fair bewertet. Beträgt das tatsächliche Gewinnwachstum nur 4 %, ergibt sich eine PEG Ratio von 1,25. Dies kann entgegen der ursprünglichen Einschätzung auf eine Überbewertung hindeuten.
Die Genauigkeit und Aussagekraft der Kennzahl wird also durch die Qualität der verwendeten Daten begrenzt.
Begrenzte Aussagekraft für die Zukunft
Neben den bereits genannten Einschränkungen muss ein Investor beachten, dass die PEG Ratio keine langfristige Prognose der Geschäftsentwicklung erlaubt. Unternehmen, die beispielsweise in der Tabak- oder Ölindustrie tätig sind, können kurzfristig mit steigenden Gewinnen rechnen. Langfristig ist jedoch fraglich, welche Unternehmen aus diesen Branchen am Markt überleben werden und somit langfristig einen positiven Shareholder Value liefern können.
Das PEG-Verhältnis ist auch im Hinblick auf die Entwicklung des Free Cash Flow (FCF) nur bedingt aussagekräftig. Hohe Gewinnsteigerungen können potenziell mit hohen Investitionen einhergehen und den Free Cash Flow belasten. Dieser ist aber auch ein Treiber für den Börsenwert eines Unternehmens. Eine niedrige PEG Ratio muss daher aus dieser Sicht kein Indikator für steigende Kurse sein.
Häufige Fragen
Welche Bedeutung hat die PEG Ratio?
Die PEG Ratio erweitert die Aussagekraft der PE Ratio um die voraussichtliche Gewinnwachstumsrate. Damit kann der Aktienkurs im Kontext der zukünftigen Gewinnaussichten bewertet werden.
Aktien mit einem hohen KGV weisen beispielsweise einen hohen Aktienkurs im Verhältnis zu den aktuellen Gewinnen auf, was häufig als Hinweis auf eine Überbewertung interpretiert wird. Solche Aktien werden im Rahmen von Anlagestrategien wie Value Investing häufig als weniger attraktiv angesehen, da sie möglicherweise höhere Risiken und ein geringeres Kurssteigerungspotenzial aufweisen.
Im Gegensatz dazu bieten Aktien mit einem günstigen KGV oft ein attraktiveres Chance-Risiko-Verhältnis. Allerdings konzentriert sich die PE Ratio ausschließlich auf die aktuelle finanzielle Performance. Der Aktienkurs spiegelt jedoch nicht nur die aktuelle Situation wider, sondern antizipiert auch zukünftige Entwicklungen des Unternehmens.
Die PEG Ratio schließt diese Lücke, indem sie das erwartete Gewinnwachstum in die Bewertung einbezieht. So können auch hohe KGV-Werte gerechtfertigt sein, wenn das Unternehmen für die Zukunft ein deutliches Wachstum verspricht.
Was bedeutet ein negatives PEG bei Aktien?
Ein "negatives PEG" oder eine "negative PEG Ratio" liegt vor, wenn das Unternehmen negative Gewinne oder ein negatives Gewinnwachstum aufweist. In diesem Fall ist die PEG Ratio nicht aussagekräftig, da sie normalerweise zur Bewertung von Unternehmen mit positivem Wachstum verwendet wird.
Was ist der Unterschied zwischen Forward PEG Ratio und Trailing PEG Ratio?
In einigen Quellen finden sich die Begriffe Forward PEG Ratio und Trailing PEG Ratio. Diese unterscheiden die Art der Gewinnprognose. Die (Forward) PEG Ratio basiert auf konkreten Gewinnprognosen (z.B. von Analysten). Die Trailing PEG Ratio hingegen wird auf Basis von Vergangenheitswerten gebildet und gilt als weniger präzise.
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