Marktkapitalisierung – Erklärung & Berechnung

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Marktkapitalisierung – Definition & Erklärung

Die Marktkapitalisierung gibt an, wie viel ein Unternehmen an der Börse wert ist. Sie ist definiert als der gesamte Marktwert aller ausstehenden Aktien des börsennotierten Unternehmens. Die Marktkapitalisierung ist eine schnelle und einfache Methode, um den Wert eines öffentlich gehandelten Unternehmens zu schätzen. Um die Marktkapitalisierung eines Unternehmens zu berechnen, multipliziert man die Anzahl der ausstehenden Aktien mit dem aktuellen Marktwert einer Aktie.

Da es durch die Ermittlung der Börsenkapitalisierung möglich ist, die Größe eines Unternehmens darzustellen, stellt die Marktkapitalisierung eine grundlegende Determinante für Anleger dar, um unter anderem das Risiko eines Investments zu ermitteln oder zwei Unternehmen aus derselben Branche miteinander zu vergleichen. Beispielsweise besitzt ein Unternehmen mit 10 Millionen ausstehenden Aktien, die zum Preis von 100 EUR pro Aktie gehandelt werden, eine Marktkapitalisierung von einer Milliarde EUR. Ein zweites Unternehmen, dessen Aktien zu 500 EUR notieren, aber nur eine Million ausstehende Aktien besitzt, hätte hingegen nur eine Marktkapitalisierung von 500 Millionen EUR.

Obwohl das zweite Unternehmen mit Blick auf den Aktienkurs von 500 EUR zunächst als teurer oder größer eingestuft werden könnte, wird durch die Ermittlung der Marktkapitalisierung deutlich, dass das Unternehmen lediglich mit der Hälfte des Werts vom ersten Unternehmen bewertet wird.

Einflussfaktoren

Die Marktkapitalisierung wird durch zwei direkte Faktoren beeinflusst: dem Aktienkurs und den ausstehenden Aktien. Der Aktienkurs bildet sich durch das vorherrschende Angebot und Nachfrage am Markt. Bei einer hohen Nachfrage steigt der Aktienkurs in der Regel, während er bei einer geringen Nachfrage sinkt. Das Unternehmen kann den Aktienkurs also nur indirekt durch eine positive Geschäftsentwicklung beeinflussen, da der Aktienkurs nicht auf Basis von steigenden Umsätzen oder Gewinnen steigt, sondern lediglich aus der daraus resultierenden Nachfrage nach der Aktie.

Das Unternehmen kann jedoch direkten Einfluss auf die Anzahl der ausstehenden Aktien nehmen, in dem es diese durch sogenannte Aktienrückkaufprogramme erwirbt und vom Markt nimmt. Im umgekehrten Fall kann das Unternehmen durch die Ausgabe neuer Aktien (Kapitalerhöhung), die Anzahl der ausstehenden Aktien erhöhen. Beide Arten von Kapitalmaßnahmen haben in der Regel einen direkten Einfluss auf den Aktienkurs.

Hinweis: Die Marktkapitalisierung ist global ungleich verteilt. Den größten Anteil nehmen die Industriestaaten ein, da sie die höchste Wirtschaftsleistung erbringen. Innerhalb der Industriestaaten gibt es ebenfalls Unterschiede. Stand 2019 vereinen US-Unternehmen beispielsweise 15,5 Billionen US-Dollar Marktkapitalisierung. Es handelt sich dabei um mehr als die Hälfte der globalen Marktkapitalisierung.

Formel und Berechnung der Marktkapitalisierung

Die Marktkapitalisierung wird durch die Multiplikation des Aktienkurses und der Gesamtzahl von ausstehenden Aktien gebildet. Der Aktienkurs ist an der Börse jederzeit ablesbar. Die Ermittlung der Anzahl der ausstehenden Aktien kann über die Investor Relations Seite des Unternehmens erfolgen. Entweder ist die Anzahl direkt auf der Website angegeben oder sie geht aus den Geschäftsberichten des Unternehmens hervor.

Der einfachste, aber je nach Datenqualität auch der ungenauste Weg für die Ermittlung der Anzahl der ausstehenden Aktien, führt über verschiedenste Finanzportale. Dort lässt sich meist eine Übersicht von einer ganzen Reihe fundamentaler Daten vorfinden.

Die Formel zur Berechnung der Marktkapitalisierung lautet wie folgt:

Marktkapitalisierung=Aktienkurs*Gesamtzahl~ausstehender~Aktien

Bestimmung der Marktkapitalisierung beim Börsengang

Die Marktkapitalisierung eines Unternehmens wird erstmals beim Börsengang (IPO) bestimmt. Vor einem Börsengang beauftragt das Unternehmen eine Investmentbank damit, den Unternehmenswert zu ermitteln und festzulegen, wie viele Aktien zu welchem Emissionspreis öffentlich angeboten werden sollen. Wird der Unternehmenswert beispielsweise auf 200 Mio. EUR determiniert, könnte sich das Unternehmen dafür entscheiden, 20 Mio. Aktien zum Emissionspreis von 10 EUR pro Aktie auszugeben. Möglich wären aber auch 40 Mio. Aktien zu einem Preis von 5 EUR pro Aktie oder 2 Mio. Aktien zum Preis von 100 EUR pro Aktie. Jede beliebige Anzahl, die den Unternehmenswert von 200 Mio. EUR widerspiegelt, ist denkbar.

Interpretation und Bedeutung der Marktkapitalisierung

Die Marktkapitalisierung kann als Indikator für den Wert eines Unternehmens verstanden werden, der auf keinen detaillierten Fundamentalanalysen basiert. Vielmehr gibt die Marktkapitalisierung wieder, welcher Wert dem Unternehmen aktuell an der Börse zugesprochen wird. Diese Einschätzung kann sich jedoch kurzfristig aufgrund von sich verändernden Marktbedingungen oder Geschäftsentwicklungen ändern.

Die Marktkapitalisierung einzelner Aktien dient auch der Bestimmung der Börsenkapitalisierung einzelner Branchen, Segmenten oder Indizes. Beispielsweise kann die Marktkapitalisierung eines Index ermittelt werden, indem die Marktkapitalisierung der Einzelwerte, die im Index gelistet sind, addiert wird. Anhand dieser Information kann ein Anleger einzelne Indizes miteinander vergleichen oder bestimmen, welchen Anteil ein Einzelwert an der gesamten Marktkapitalisierung des Index ausmacht.

In der Regel lassen sich auf Basis der Marktkapitalisierung Rückschlüsse auf die Liquidität der Aktie ziehen. Eine hohe Liquidität ist wünschenswert, um die sofortige Ausführung von Kauf- oder Verkaufsaufträgen zu gewährleisten.

Mögliches Indiz der Marktmeinung

Die Marktkapitalisierung kann als Indiz für die Erwartungen der Anleger herangezogen werden. Da die Marktkapitalisierung direkt vom Aktienkurs beeinflusst wird, dieser wiederum von Angebot und Nachfrage bestimmt wird, steigt mit erhöhter Nachfrage der Aktienkurs und entsprechend die Marktkapitalisierung (bei gleichbleibender Anzahl ausstehender Aktien). In diesem Kontext dient die Börsenkapitalisierung als eine Art Sentimentindikator, um die Meinung des Marktes abzubilden.

Dabei kann eine im Vergleich hohe oder niedrige Marktkapitalisierung unterschiedlich bewertet werden. Beispielsweise kann eine hohe Marktkapitalisierung für hohe Anlegererwartungen sprechen. Einige Anleger werten diesen Umstand als Qualitätssiegel, da viele Marktteilnehmer „an das Unternehmen glauben“. Gleichzeitig erkennen andere Anleger das Risiko von Kursverlusten, sobald die hohen Erwartungen nicht erfüllt werden.

Schätzung der Unternehmensgröße

Obwohl die Marktkapitalisierung keine exakten Rückschlüsse auf die tatsächliche Größe eines Unternehmens zulässt, können Investoren daraus Tendenzen ableiten. Unter den Aktiengesellschaften mit der höchsten Marktkapitalisierung lassen sich in der Regel die weltweit größten Konzerne und Weltmarktführer finden. Dieser Umstand kann darauf zurückzuführen sein, dass der Kurs von besonders vielversprechenden Aktiengesellschaften entsprechend dynamisch steigt und damit auch die Börsenkapitalisierung erhöht. Stand 05/2020 sind vier der fünf „FAANG-Aktien“ in den TOP-10 der Aktiengesellschaften mit der größten Marktkapitalisierung gelistet.

Top Unternehmen der Welt nach Marktkapitalisierung
Top Unternehmen der Welt nach Marktkapitalisierung (Quelle)

Fehlinterpretation der Marktkapitalisierung

Obwohl die Marktkapitalisierung oft zur Beschreibung des Unternehmenswerts verwendet wird, misst die Marktkapitalisierung nicht den Eigenkapitalwert eines Unternehmens. Zur Bestimmung des Unternehmenswerts muss eine detaillierte Analyse der Fundamentaldaten des Unternehmens erstellt werden. Die Börsenkapitalisierung ist daher ungeeignet, um ein Unternehmen zu bewerten, da der Aktienkurs bzw. Marktpreis, auf dem sie basiert, nicht unbedingt den Wert eines Unternehmensteils widerspiegelt. Aktien werden am Markt oft über- oder unterbewertet gehandelt, d.h. der Marktpreis bestimmt nur, wie viel der Markt bereit ist für eine Aktie zu zahlen. Obwohl die Marktkapitalisierung die Kosten für den Kauf aller Aktien eines Unternehmens misst, bestimmt sie nicht den Betrag, den der Erwerb des Unternehmens bei einer Übernahme zu zahlen wäre.

Basis für die Indexzugehörigkeit

Die Kapitalisierung eines Unternehmens beziehungsweise einer Aktie kann Basis für deren Indexzugehörigkeit sein. Unternehmen können sowohl in einen höheren Index „aufsteigen“ als auch bei gesunkener Marktkapitalisierung in den nächsttieferen Index „absteigen“. Die Indizes werden in festgelegten Intervallen überprüft und die Unternehmen, wenn nötig, umgruppiert.

Die Zugehörigkeit zu einem Index kann für ein Unternehmen durchaus von praktischer Bedeutung sein. Beispielsweise kann mit einer Indexzugehörigkeit ein erhöhtes Handelsvolumen einhergehen. Dieses entsteht dadurch, dass Fonds und ETFs Indizes oder Teile davon nachbilden und zu diesem Zweck die jeweiligen Aktien handeln. Da die Indizes für gewöhnlich nach der Börsenkapitalisierung der Titel gewichtet sind, bedeutet dies das höchste Handelsvolumen für die Aktie mit der höchsten Marktkapitalisierung. Zusätzlich können Titel in einem Index mehr Aufmerksamkeit bekommen. Dies kann sich abermals positiv auf das Handelsvolumen der Aktie auswirken.

Dabei ist die Anzahl der Unternehmen in einem Index variabel. Der DAX besteht beispielsweise aus 30 (ab September 2021 aus 40) Unternehmen. Der FTSE 100 bildet die 100 Unternehmen mit der größten Marktkapitalisierung in Großbritannien ab und der S&P 500 tut selbiges für 500 US-Unternehmen.

Kategorisierung anhand der Kapitalisierung (Large, Mid & Small Caps)

Mit Hilfe der Marktkapitalisierung lässt sich eine einfache und effektive Risikobewertung einzelner Aktien ableiten, die beispielsweise auch bei der Diversifikation eines Portfolios herangezogen werden kann. Anhand der Marktkapitalisierung ist außerdem eine Einstufung von Aktien bzw. Unternehmen unterschiedlicher Größen möglich. Die Kategorisierung teilt sich hierbei in Large Caps, Mid Caps, Small Caps und Micro Caps ein. Der Begriff „Cap“ steht dabei als Synonym für die Börsenkapitalisierung.

Large Caps

Als Large Caps werden die größten Aktiengesellschaften eines Wirtschaftsraums bezeichnet. Häufig ist auch von Blue Chips oder Standardwerten die Rede. In der Regel sind die Aktien dieser Aktiengesellschaften im Leitindex des jeweiligen Lands gelistet. In Deutschland wäre das der DAX. Hierzulande lassen sich auch im TecDAX Large Caps finden. Während Large Caps nur einen geringen Bruchteil aller Aktiengesellschaften ausmachen, entfällt auf sie der Großteil der gesamten Marktkapitalisierung.

Mid Caps

Mid Caps werden häufig auch als Nebenwerte bezeichnet. Das sind meist Aktiengesellschaften, die in der Öffentlichkeit weniger Aufmerksamkeit erhalten als Blue Chips. Hinsichtlich ihrer Marktkapitalisierung liegen sie unter der von Large Caps, aber über der von Small Caps. Mid Caps lassen sich in Nebenwertindizes wie dem MDAX oder TecDAX finden.

Small Caps

Small Caps zählen ebenfalls zu den Nebenwerten. In Deutschland sind diese Aktiengesellschaften bspw. im SDAX gelistet und zählen somit in der Regel noch zum sogenannten Prime Standard der Frankfurter Börse. Small Caps machen einen nur unwesentlichen Teil der gesamten Börsenkapitalisierung aus. Bei Anleger sind sie jedoch aufgrund ihres hohen Renditepotenzials beliebt. Dies kommt jedoch mit einem wesentlich höheren Risiko als bei Mid und Large Caps.

Micro Caps

Zu Micro Caps zählen bspw. die sogenannten Penny Stocks, also Aktien mit einem Kurs von unter einem Euro. Häufig lassen sich in dieser Kategorie Aktiengesellschaften finden, die in finanzieller Notlage stecken. Micro Caps sind äußerst illiquide Werte und sind daher ungeeignet für seriöse Investitionen.

Abhängig von der Einstufung einer Aktie können die Renditeerwartungen eines Anlegers variieren. Beispielsweise weisen Large Caps in der Regel eine geringere Volatilität auf als Mid und Small Caps. Gleichzeitig fällt die Gesamtrendite bei Large Caps historisch betrachtet geringer aus als bei Mid und Small Caps.

Beispiel für den Einsatz der Marktkapitalisierung

Das Unternehmen Perlweiß AG stellt Wandfarben für Privatkunden her. Insgesamt verfügt die Aktiengesellschaft über eine Million ausstehende Aktien. Diese notieren gegenwärtig zu einem Kurs von 70 Euro. Daraus ergibt sich folgende Börsenkapitalisierung:

Marktkapitalisierung=70~EUR*1.000.000~ausstehende~Aktien=70.000.000~EUR

Der Börsenwert der Perlweiß AG beträgt folglich 70 Millionen Euro. Aussagekräftig ist dieses Ergebnis jedoch erst im Vergleich mit anderen Unternehmen aus der gleichen Branche. Es wird angenommen, dass diese über folgenden Marktkapitalisierung verfügen:

Unternehmen Marktkapitalisierung in EUR
Mattschwarz AG 2.400.000.000
Grau SE 1.500.000.000
Grün AG 700.000.000
Laubbraun SE 320.000.000
Perlweiß AG 70.000.000
Blau AG 30.000.000
Rot AG 23.000.000
Lila KGaA 15.000.000
Gelb SE 10.000.000
SUMME 5.068.000.000

Innerhalb der Branche gibt es folglich sowohl Aktiengesellschaften mit einer höheren als auch einer geringeren Börsenkapitalisierung als die Perlweiß AG. Die größten vier Unternehmen der Branche erreichen zusammen bereits einen Anteil von mehr als 90 % der gesamten Marktkapitalisierung. Somit kann die Perlweiß AG als Small Cap eingestuft werden. Anleger könnten die Aktie aus diesem Grund mit einem höheren Risiko assoziieren, bei gleichzeitig höherem Renditepotenzial hinsichtlich der Kursentwicklung.

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