Payout Ratio – Definition & Berechnung

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Payout Ratio – Definition

Die Payout Ratio setzt den Unternehmensgewinn bzw. den Free Cash Flow (FCF) ins Verhältnis zur ausgeschütteten Dividende. Ein niedriger Wert weist auf eine geringe Ausschüttung hin, ein hoher Wert auf eine hohe Gewinnausschüttung. Liegt die Quote über 100 %, schüttet das Unternehmen mehr aus, als es verdient – ein Hinweis auf mögliche Nachhaltigkeitsprobleme.

Berechnung der Payout Ratio auf Basis des Gewinns

Die Payout Ratio auf Gewinn-Basis wird berechnet, indem die Dividende je Aktie durch den Gewinn je Aktie (EPS) geteilt wird. Anschließend wird das Ergebnis mit 100 multipliziert, um den prozentualen Wert zu erhalten.

Die Formel lautet wie folgt:

Payout~Ratio=\frac{Dividende~je~Aktie}{Gewinn~je~Aktie}*100

Diese Berechnung ist nur eine Annäherung, da Zähler und Nenner unterschiedliche Stichtage haben können.

  • Der EPS stellt in der Regel einen Jahresdurchschnittswert dar, da sich die Anzahl der Aktien im Laufe des Jahres durch Kapitalmaßnahmen (z. B. Kapitalerhöhungen oder Aktienrückkäufe) verändern kann.
  • Die Dividende je Aktie bezieht sich hingegen auf einen festen Zeitpunkt, meist den Ex-Tag, an dem die Dividende vom Aktienkurs abgeschlagen wird.

Dadurch kann es zu leichten Verzerrungen kommen.

Berechnung der Payout Ratio auf Basis der Dividendensumme

Eine weitere Methode zur Berechnung der Payout Ratio verwendet die Dividendensumme und den Jahresüberschuss aus der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV):

Payout~Ratio=\frac{Dividendensumme}{Jahresüberschuss}*100

Diese Variante zeigt, welcher Anteil des erzielten Gewinns an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Da die Anzahl der Aktien keinen Einfluss auf das Ergebnis hat, ist die Berechnung einfach und basiert auf Kennzahlen, die direkt aus dem Jahresabschluss abgelesen werden können.

Berechnung der Payout Ratio auf Basis des Free Cash Flow

Die Payout Ratio kann alternativ auf Basis des Free Cash Flow (FCF) berechnet werden. Dabei wird die Dividendensumme durch den FCF derselben Periode geteilt:

Payout~Ratio=\frac{Dividendensumme}{Free~Cash~Flow}*100

Diese Variante berücksichtigt die operativen Zahlungsflüsse (Operating Cash Flow) abzüglich der Investitionsausgaben (CapEx) und zeigt somit die Mittel, die dem Unternehmen tatsächlich frei zur Verfügung stehen. Sie gilt als robustere Kennzahl, ist jedoch durch Working-Capital-Effekte und Investitionszeitpunkte nicht völlig frei von Beeinflussungen.

Hinweis: Der FCF bietet oft ein realistischeres Bild der Ausschüttungsfähigkeit. Dennoch empfiehlt es sich, sowohl Cashflow- als auch GuV-basierte Ansätze heranzuziehen, um die finanzielle Stabilität und Dividendennachhaltigkeit eines Unternehmens ganzheitlich zu beurteilen.

Interpretation der Payout Ratio

Was ist eine „gute“ Ausschüttungsquote?

Eine Payout Ratio zwischen 40 % und 60 % gilt häufig als ausgewogen – dieser Wert ist jedoch nur ein grober Richtwert. Sowohl höhere als auch niedrigere Quoten können je nach Unternehmenssituation sinnvoll und nachhaltig sein.

Niedrige Payout Ratios werden oft positiv bewertet, da sie Spielraum für zukünftige Dividendenerhöhungen lassen und Reinvestitionen in das Unternehmen ermöglichen. Nicht ausgeschüttete Gewinne können für Wachstum, Schuldenabbau oder Akquisitionen genutzt werden.

Größere und reife Unternehmen hingegen verfügen oft über überschüssige Liquidität und begrenzte Investitionsmöglichkeiten – hier kann eine höhere Ausschüttungsquote eine effiziente Kapitalverwendung darstellen.

Payout Ratios über 100 %

Eine dauerhaft über 100 % liegende Payout Ratio ist meist ein Warnsignal: Das Unternehmen schüttet mehr aus, als es verdient, und greift damit auf Rücklagen oder Eigenkapital zurück („Ausschüttung aus der Substanz“). Dies kann den Unternehmenswert langfristig mindern.

Kurzfristig kann eine solche Situation durch Gewinnschwankungen oder gezielte Dividendenglättung entstehen, sollte aber genau beobachtet werden. Auch hohe Quoten unterhalb der 100 %-Marke können auf ein angespanntes Gewinnwachstum oder steigende Risiken hinweisen.

Hinweis: Hohe Ausschüttungsquoten sind nicht in jedem Fall kritisch. REITs (Real Estate Investment Trusts) etwa sind gesetzlich verpflichtet, mindestens 90 % ihrer Gewinne an Anleger auszuschütten. In solchen Fällen ist eine hohe Payout Ratio Teil des Geschäftsmodells und kein Anzeichen finanzieller Schwäche.

Unternehmens- und Branchenvergleich

Ein Vergleich der Payout Ratios zwischen Unternehmen oder Branchen kann zusätzliche Einblicke in die Ausschüttungspolitik geben.

Branchen unterscheiden sich typischerweise stark:

  • Technologieunternehmen weisen oft niedrige Payout Ratios auf, da sie Gewinne bevorzugt in Wachstum investieren.
  • Telekommunikations- und Energieunternehmen hingegen schütten häufig einen größeren Anteil ihrer Gewinne aus.

Daher ist ein Vergleich einzelner Unternehmen nur innerhalb derselben Branche sinnvoll.

Hinweis: In zyklischen Branchen schwankt die Ertragslage stark mit dem Marktumfeld. Entsprechend fallen auch die Payout Ratios weniger konstant aus. Beispiele sind die Automobil-, Tourismus- oder Finanzbranche: In wirtschaftlichen Abschwüngen brechen die Gewinne ein, was zu reduzierten Dividenden oder temporären Aussetzungen führen kann.

Einfluss der Gewinnentwicklung

Die Entwicklung der Unternehmensgewinne kann Rückschlüsse auf die Bedeutung der Dividende für das Management geben. Sinken die Gewinne bei gleichbleibender Dividende, steigt automatisch die Payout Ratio – ein Hinweis darauf, dass das Unternehmen Stabilität in der Ausschüttung priorisiert, gegebenenfalls auch durch den Einsatz von Rücklagen.

Besonders deutlich zeigt sich diese Haltung bei sogenannten Dividendenaristokraten oder Dividendenkönigen: Unternehmen, die ihre Dividende über 25 bzw. 50 Jahre hinweg jährlich erhöht haben. In diesen Fällen spielen Reputation und Anlegervertrauen eine wichtige Rolle, weshalb Dividenden oft selbst in schwächeren Jahren angehoben werden, um den Status nicht zu verlieren.

Hinweis: Strukturelle Veränderungen – etwa technologische Umbrüche, regulatorische Anpassungen oder gesellschaftliche Trends – können die Ausschüttungspolitik ganzer Branchen verändern. So können ehemals reife, dividendenstarke Branchen durch neue Investitionsphasen wieder zu Wachstumsbranchen mit niedrigeren Ausschüttungen werden.

Zeitreihenvergleich

Im Zeitverlauf zeigt die Payout Ratio, wie sich Dividenden und Gewinne eines Unternehmens zueinander entwickeln. Konstante Werte können ein positives Signal sein, da sich Gewinn und Ausschüttung proportional bewegen. Diese Aussage ist jedoch nur belastbar, wenn die Gewinnentwicklung zusätzlich betrachtet wird.

Eine gleichbleibende Quote kann nämlich auch bei sinkenden Gewinnen und Dividenden auftreten – ein mögliches Warnsignal. Positiv ist dagegen eine stabile Payout Ratio bei gleichzeitig wachsendem Gewinn und steigender Dividende.

Die Interpretation der Kennzahl erfordert daher immer eine gemeinsame Analyse von Gewinn und Dividende, da nur so die Ursachen der Entwicklung erkennbar sind.

Payout Ratio im internationalen Vergleich

Payout Ratios unterscheiden sich auch regional. Zwischen 2003 und 2023 lagen die Quoten US-amerikanischer Unternehmen im Durchschnitt unter denen deutscher Gesellschaften. Dies deutet auf eine höhere Dividendenstabilität in den USA hin.

Während in Krisenjahren wie 2008 und 2020 die Payout Ratios der deutschen Indizes (DAX, MDAX, SDAX) auf etwa 37–38 % sanken, stiegen die Durchschnittswerte im S&P 500 auf 57 % bzw. 41 %.

Dies zeigt, dass viele US-Unternehmen ihre Dividenden auch bei rückläufigen Gewinnen aufrechterhielten. Entsprechend kann angenommen werden, dass Dividendenstabilität in den USA einen höheren Stellenwert besitzt als in Deutschland – ein Aspekt, der bei der Portfoliokonstruktion berücksichtigt werden kann.

Durchschnittliche Ausschüttungsquoten börsennotierter Aktiengesellschaften in Deutschland (2003-2023)

Total Payout Ratio

Die Total Payout Ratio misst, welcher Anteil des erwirtschafteten Gewinns (oder des freien Cashflows) in Form von Dividenden plus Aktienrückkäufen an die Aktionäre zurückfließt. Formal wird sie oft wie folgt berechnet:

Total~Payout~Ratio=\frac{Dividenden+Aktienrückkäufe}{Jahresüberschuss~(oder~FCF)}*100

Die Total Payout gibt ein vollständigeres Bild der tatsächlichen Kapitalrückfluss-Politik wieder (was besonders bei Firmen mit vielen Aktienrückkäufen wichtig ist), während die klassische Ausschüttungsquote die laufenden Dividendenverpflichtungen besser widerspiegelt.

Payout Ratio vs. Dividendenrendite

Sowohl Payout Ratio als auch Dividendenrendite beziehen sich auf Dividendenzahlungen, unterscheiden sich jedoch in ihrer Bezugsgröße:

  • Die Payout Ratio setzt die Dividende in Relation zum Gewinn oder Cashflow und zeigt, wie stark die Ausschüttung durch die Ertragskraft gedeckt ist.
  • Die Dividendenrendite hingegen stellt die Dividende dem Aktienkurs gegenüber. Beispiel: Beträgt der Aktienkurs 100 EUR und die Dividende 3 EUR, ergibt sich eine Dividendenrendite von 3 %.

Die Dividendenrendite sagt nichts über die Nachhaltigkeit der Dividende oder die Finanzkraft des Unternehmens aus, da weder Gewinn noch Cashflow berücksichtigt werden. Eine kombinierte Betrachtung von beiden Kennzahlen ermöglicht dagegen eine umfassendere Bewertung der Dividendenpolitik und Ausschüttungsfähigkeit eines Unternehmens.

Nachteile der Kennzahl

Die Aussagekraft der Payout Ratio ist nicht für alle Unternehmen gegeben. Unternehmen, die trotz fehlender Gewinne Dividenden ausschütten, weisen häufig extrem hohe oder verzerrte Werte auf. Solche Quoten – insbesondere über 100 % – sind kaum vergleichbar oder repräsentativ. Für eine sinnvolle Analyse ist daher ein positiver Unternehmensgewinn Voraussetzung.

Beispiel: Erzielt ein Unternehmen einen Jahresüberschuss von 20 Mio. EUR und schüttet 100 Mio. EUR Dividende aus, ergibt sich eine Payout Ratio von 500 %. Das Unternehmen muss also 80 Mio. EUR aus Rücklagen entnehmen, da die Dividende nicht durch den Gewinn gedeckt ist. Die konkrete Kennzahl ist hier weniger relevant – entscheidend ist lediglich, dass die Ausschüttung den Gewinn deutlich übersteigt.

Ein weiterer Nachteil liegt in der mangelnden Vergleichbarkeit externer Berechnungen. Da es verschiedene Ansätze gibt (z. B. auf Basis des Jahresüberschusses oder des Free Cash Flow), kann die Methodik zwischen Datenanbietern variieren. Ohne Kenntnis der genauen Berechnungsgrundlage ist ein Vergleich zwischen Unternehmen oder Quellen daher nur eingeschränkt möglich.

Beispiel: Vergleich der Payout Ratio zweier Unternehmen

Die Klein AG und die Groß AG sind beide in der Lebensmittelbranche tätig. Während die Klein AG ein junges, wachstumsorientiertes Unternehmen mit ersten Markterfolgen ist, verfügt die Groß AG über eine langjährige Marktpräsenz, eine breite Produktpalette und einen hohen Marktanteil.

Aus Investorensicht soll ein Vergleich der Payout Ratios vorgenommen werden.

  • Klein AG: Bei einem Jahresüberschuss von 100 Mio. EUR werden 20 Mio. EUR als Dividende ausgeschüttet.
  • Groß AG: Von einem Gewinn von 800 Mio. EUR werden 600 Mio. EUR ausgeschüttet.

Die Klein AG nutzt also den Großteil ihres Gewinns zur Reinvestition und zum Ausbau des Geschäfts, während die Groß AG aufgrund begrenzter Wachstumschancen einen höheren Anteil an ihre Aktionäre ausschüttet. Dies spiegelt sich in ihren Ausschüttungsquoten wider.

Payout~Ratio~Klein~AG=\frac{20~Mio.~EUR}{100~Mio.~EUR }*100=20~\%
Payout~Ratio~Groß~AG=\frac{600~Mio.~EUR}{800~Mio.~EUR }*100=75~\%

Interpretation der Ergebnisse

Für Investoren wird dadurch deutlich, dass beide Unternehmen unterschiedliche Dividendenstrategien verfolgen:

  • Eine niedrige Payout Ratio steht oft für Wachstumsorientierung,
  • eine hohe Payout Ratio eher für Reife und stabile Ausschüttungspolitik.

Beide Quoten können gesund sein, solange die Dividende durch den Gewinn gedeckt ist. Zur Beurteilung der Nachhaltigkeit empfiehlt sich jedoch eine mehrjährige Analyse sowie die ergänzende Betrachtung der FCF-/FCFE-Payout Ratio und – falls relevant – der Total Payout Ratio.

Häufige Fragen

Welche Bedeutung hat die Payout Ratio?

Die Payout Ratio gibt einen schnellen Hinweis darauf, wie viel vom erwirtschafteten Gewinn ein Unternehmen an Aktionäre ausschüttet. Hohe Werte können auf eine großzügige Ausschüttungspolitik oder eingeschränkte Reinvestitionsmöglichkeiten hindeuten, niedrige Werte oft auf starken Reinvestitionsbedarf oder Wachstumsorientierung.

Die Kennzahl sollte immer im Kontext verwendet werden (bspw. absolut, in der Zeitreihe (Trend) oder im Branchenvergleich), denn zulässige oder übliche Ausschüttungsquoten variieren stark zwischen Sektoren. Für eine belastbare Beurteilung gehören ergänzende Kennzahlen (z. B. Free Cash Flow, Total Payout Ratio, Verschuldung) und qualitative Faktoren (Wachstumspläne, Managementpolitik, Einmalaufwendungen) unbedingt mit dazu.

Wo finde ich die Daten, die ich zur Berechnung der Kennzahl benötige?

Die Werte für die Berechnung der Payout Ratio stammen aus der Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) beziehungsweise dem Cash Flow Statement eines Unternehmens. Diese wiederum veröffentlichen Unternehmen in Quartalsberichten und Jahresabschlüssen. Für Investoren sind diese Dokumente frei verfügbar.

Wichtig ist, dass sich alle Daten auf den gleichen Zeitraum beziehen. Die Dividendenausschüttung eines Jahres muss zwingend ins Verhältnis zum Gewinn desselben Jahres gesetzt werden.

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