
Diagonal Put Spread – Definition
Der Diagonal Put Spread kombiniert Elemente eines Long Put Calendar Spreads und eines Bull Put Spreads, um sowohl von einer geringen Aufwärtsbewegung des Basiswerts als auch von der Zeitwertminderung der Optionen zu profitieren.
Dabei wird ein Put näher am Geld (At the Money) und mit einem früheren Verfallstag verkauft (Short Put) und eine Put-Option aus dem Geld (Out of The Money) mit einem späteren Verfallstermin gekauft (Long Put).
Zum Fälligkeitszeitpunkt bzw. nach der Schließung des Short Puts wird in der Regel eine zweite Put-Option verkauft. Der Strike (Ausübungspreis) ist derselbe wie beim ersten Short Put und der Verfallstag ist derselbe wie beim Long Put. Das Ziel besteht darin, diese Strategie mit einer erhaltenen Optionsprämie oder einem geringen Zahlbetrag aufzubauen. Dadurch sorgt der Verkauf des zweiten Puts häufig für Gewinn.
Zur Vereinfachung wird hier mit Zeitabständen von je einem Monat gearbeitet. Andere Laufzeiten sind jedoch auch möglich. Liegen die Fälligkeitstermine der Optionen mehr als einen Monat auseinander, sollte der Optionshändler wissen, wie eine Position gerollt wird.
Praxis-Tipp
Der Diagonal Put Spread eignet sich besonders für Marktphasen mit moderater bis leicht steigender Volatilität. Während jedoch ein Anstieg der Volatilität bei Einführung der Strategie die Prämieneinnahmen erhöht, kann ein späterer Anstieg der impliziten Volatilität den Rückkauf von Short-Optionen verteuern und das Risiko unerwünschter Kursbewegungen erhöhen.
Optimalerweise liegt der Aktienkurs zum Verfall knapp über dem Strike des Short Puts, da ein Überschreiten des Strikes das Risiko einer vorzeitigen Ausübung birgt. Besonders bei amerikanische Optionen, die jederzeit ausgeübt werden können, sollte sich der Händler frühzeitig mit den Folgen einer möglichen Ausübung auseinandersetzen. Ein hohes Risiko für eine vorzeitige Ausübung besteht, wenn die Short-Option tief im Geld ist oder eine Dividendenzahlung bevorsteht.
Die Strategie lässt sich flexibel anpassen, indem der Short Put gerollt oder durch einen neuen Verkauf ersetzt wird, sobald die ursprüngliche Position ausläuft oder wertlos verfällt. Eine durchdachte Wahl der Laufzeiten und Strikes ist dabei entscheidend: Eng beieinander liegende Strikes reduzieren die Gewinnchancen, während zu weit auseinander liegende Strikes den Schutz durch den Long Put abschwächen.
Diagonal Put Spread – Setup
- Kauf 1 Put Strike A mit einer späteren (z. B. 60 Tage oder mehr).
- Verkauf 1 Put Strike B mit näherer Fälligkeit (z. B. 30 Tage).
Üblicherweise befindet sich der Aktienkurs beim Einstieg zwischen Strike A und B.
Optional:
- Nach dem Verfall oder Glattstellen des ersten Short Puts kann eine neue Put-Option mit der gleichen Fälligkeit wie der ursprüngliche Long Put verkauft werden.
- Der Strike wird meist wieder auf Strike B oder ein neues angepasstes Niveau gesetzt.
Dadurch wird der ursprüngliche Diagonal Spread in einen vertikalen Spread (z. B. einen Bull Put Spread) umgewandelt.
Empfohlenes Erfahrungslevel
Da die verwendeten Optionen zu unterschiedlichen Zeitpunkten fällig werden, ist Erfahrung im Handel mit Optionen erforderlich.
Wann der Handel sinnvoll ist
Während des ersten Monats wird bei einem Diagonal Put Spread eine neutrale Bewegung der Aktie erwartet. Während des zweiten Monats sind neutrale und bullische Entwicklungen hilfreich.
Break-Even-Punkt
Für diese Optionsstrategie gibt es zu viele Variablen, um die Break-Even-Punkte verlässlich zu bestimmen.
Sweet Spot
Während der Laufzeit des ersten Short Puts soll der Aktienpreis bestenfalls nahe an Strike B bleiben. Nach Fälligkeit der ersten Option verbleibt der Aktienpreis bestenfalls über Strike B.
Maximaler Gewinn
Der maximale Gewinn beim Diagonal Put Spread ist begrenzt auf die erhaltene Prämie für den Verkauf beider Put-Optionen mit Strike B minus der gezahlten Prämie für den Put mit Strike A.
Maximaler Verlust
- Wurde für die Strategie insgesamt eine Prämie erhalten, ist das Risiko auf die Differenz zwischen Strike A und B abzüglich der erhaltenen Prämie begrenzt.
- Wurde für die Strategie insgesamteine Prämie gezahlt, ist das Risiko auf die Differenz zwischen Strike A und B zuzüglich der gezahlten Prämie begrenzt.
Hinweis: Das exakte Risiko kann nicht genau bestimmt werden, da es von der Entwicklung der Option mit späterer Fälligkeit abhängt.
Diagonal Put Spread im Zeitverlauf
Während des ersten Zeitabschnittes profitiert die Optionsstrategie vom Zeitwertverlust (Theta), weil die Option mit näherliegendem Fälligkeitsdatum schneller an Zeitwert verliert, als die Option, die im Folgemonat fällig wird.
Sobald der erste Put geschlossen und ein zweiter Put verkauft wurde, ist der Einfluss des Zeitverlaufes neutral. Der Zeitwertverlust des Short Puts und der Zeitwertgewinn des Long Puts gleichen sich in etwa aus.
Implizite Volatilität
Vor Ablauf der ersten Periode profitiert der Diagonal Put Spread von einem Anstieg der impliziten Volatilität. Der Hauptgrund dafür ist, dass die Prämie für den zweiten Short Put steigt. Nach Fälligkeit des ersten Short Puts ist die Strategie ein normaler Bull Put Spread. Der Einfluss der impliziten Volatilität hängt also von der Positionierung der Aktie relativ zu den Strikes ab.
- Nähert sich die Aktie dem Strike B oder überschreitet ihn bereits, profitiert die Strategie von der sinkenden Volatilität. Dadurch sinkt der Zeitwert beider Optionen.
- Nähert sich die Aktie dem Strike A oder liegt bereits darunter, profitiert diese Strategie von steigender Volatilität. Dadurch steigt der Wert des gekauften Puts stärker als der Wert des verkauften Puts.
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