
Short Call Butterfly Spread – Definition
Ein Short Call Butterfly Spread besteht aus dem Verkauf eines Calls (Short Call) mit Strike A, dem Kauf von zwei Calls (Long Calls) mit Strike B und dem weiteren Verkauf eines Calls (Strike C) auf denselben Basiswert. Diese Strategie stellt das Gegenteil eines Long Call Butterfly dar.
Das Ziel der Optionsstrategie ist es, bei starken Kursbewegungen des Basiswerts – sowohl nach oben als auch nach unten – einen begrenzten Gewinn zu erzielen. Sie ist insbesondere in Phasen erwarteter Volatilität interessant, beispielsweise vor wichtigen Ereignissen wie Hauptversammlungen oder der Veröffentlichung von Quartalszahlen. Solche Anlässe führen häufig zu deutlichen Kursausschlägen, von denen die Strategie profitieren kann.
Der Short Call Butterfly funktioniert also genau wie ein Short Put Butterfly Spread, jedoch mit Call-Optionen.
Praxis-Tipp
Die Analyse des historischen Kursverlaufs kann bei dieser Optionsstrategie eine wertvolle Hilfe sein. Wenn eine Aktie in der Vergangenheit, beispielsweise bei der Veröffentlichung von Quartalszahlen, nur geringe Kursbewegungen gezeigt hat, ist die Wahrscheinlichkeit für starke Kursausschläge in der Zukunft ebenfalls gering.
Zudem sollte darauf geachtet werden, dass die Abstände zwischen den verwendeten Strikes möglichst gering gehalten werden. Andernfalls ist eine wesentlich stärkere Kursbewegung erforderlich, um Gewinne zu erzielen, was die Erfolgsaussichten der Strategie verringern kann.
Bei amerikanischen Optionen können Short Calls jederzeit während der Laufzeit ausgeübt werden. Eine vorzeitige Ausübung ist jedoch in der Regel unwahrscheinlich, es sei denn, Dividenden oder Umstrukturierungen (bspw. Fusionen oder Übernahmen) beeinflussen die Situation. Es kann auch ratsam sein, die Position vor dem Fälligkeitsdatum zu schließen, um eine unerwünschte Ausübung zu vermeiden.
Der Short Call Butterfly ähnelt dem Short Call Condor Spread, unterscheidet sich jedoch in einem wesentlichen Punkt: Der maximale Gewinnbereich ist beim Condor in der Regel breiter, während der mögliche maximale Gewinn geringer ausfällt als beim Butterfly Spread.
Short Call Butterfly – Setup
- Verkauf 1 Call Strike A
- Kauf 2 Calls Strike B
- Verkauf 1 Call Strike C
Die Strikes haben zueinander jeweils den gleichen Abstand. Üblicherweise liegt Strike B am aktuellen Aktienkurs (At The Money, ATM). Alle Optionen haben denselben Verfallstag.
Empfohlenes Erfahrungslevel
Diese Strategie eignet sich für erfahrene Optionshändler.
Wann der Handel sinnvoll ist
Bei einer bullischen oder bärischen Marktmeinung. Ein Short Butterfly bildet die Erwartung von starken Kursschwankungen, egal in welcher Richtung, und steigender Volatilität innerhalb eines gewissen Zeitraums ab.
Break-Even-Punkt
Es gibt 2 Gewinnschwellen für diese Optionsstrategie. Die Break-Even-Punkte können mit den folgenden Formeln berechnet werden:
Break-Even-Punkt bei Kurssteigerung = Strike C – erhaltene Prämie – gezahlte Provisionen
Break-Even-Punkt bei Kursrückgang = Strike A + Prämie – gezahlte Provisionen
Sweet Spot
Der Kurs des zugrunde liegenden Basiswerts soll bei dieser Strategie steigen oder fallen.
Maximaler Gewinn
Bei einem Short Call Butterfly handelt es sich um einen Credit Spread, bei der sowohl der mögliche Gewinn als auch das maximale Risiko begrenzt sind. Der maximale Gewinn entspricht der eingenommenen Nettoprämie abzüglich der Provisionen und wird realisiert, wenn der Kurs des Basiswerts am Ende der Laufzeit auf bzw. über dem Strike C oder auf bzw. unter dem Strike A liegt.
Die Formel zur Berechnung des maximalen Gewinns lautet wie folgt:
Maximaler Gewinn = erhaltene Prämie – gezahlte Provisionen
Maximaler Verlust
Der maximale Verlust für den Short Call Butterfly entsteht, wenn bei Fälligkeit der Kurs des Basiswerts sich am Strike B befindet. Bei diesem Preis verfallen alle Optionen wertlos, außer der Short Call mit Strike A. In diesem Fall kann der Händler den Call zu seinem inneren Wert zurückkaufen.
Die Formel zur Berechnung des maximalen Verlusts lautet wie folgt:
Maximaler Verlust = Strike B – Strike A – erhaltene Prämie + gezahlte Provisionen
Short Call Butterfly im Zeitverlauf
Ceteris paribus wirkt sich der Zeitablauf (Theta-Effekt) negativ auf diese Strategie aus, wenn die Long Calls am Geld sind, und positiv, wenn sie aus dem Geld (Out of The Money, OTM) sind. Im Idealfall kommt es frühzeitig zu einer starken Kursbewegung des zugrunde liegenden Basiswerts. Dadurch kann der Händler die Long-Optionen mit noch vorhandenem Zeitwert veräußern.
Implizite Volatilität
Eine steigende implizite Volatilität wirkt sich etwas positiv auf den Short Call Butterfly Spread aus, da sie die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass der Basiswert starke Kursbewegungen vollzieht, die für das Erreichen des maximalen Gewinns erforderlich sind.
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