Dividendenausschüttung – Definition & Erklärung

Die Dividendenausschüttung (englisch: “dividend distribution”) stellt die Verteilung eines Gewinnanteils einer Aktiengesellschaft an ihre Aktionäre dar. Die Ausschüttungshöhe wird üblicherweise vom Vorstand vorgeschlagen und von der Hauptversammlung beschlossen. Je nach Unternehmenspolitik kann die Ausschüttungshäufigkeit z.B. vierteljährlich oder jährlich erfolgen.

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Was ist eine Dividendenausschüttung? – Definition

Die Dividendenausschüttung ist im Allgemeinen die Auszahlung einer Dividende an eine Gruppe von Anteilseignern in bar oder in anderer Form. Üblicherweise wird ein Teil der Unternehmensgewinne in Form der Dividende ausgeschüttet, wobei sich die Höhe der Ausschüttungen ändern oder ganz entfallen kann.

Ein grundsätzlicher Anspruch auf eine Ausschüttung besteht nicht. Eine Ausnahme bildet eine besondere Form der Vorzugsdividende, die in der Regel an die Inhaber von Vorzugsaktien gezahlt wird. Auf Vorschlag des Vorstands kann jedoch auch an die Inhaber von Stammaktien eine Dividende ausgeschüttet werden, wenn die Hauptversammlung dies mit einfacher Mehrheit beschließt. Dividendenberechtigt ist dann jeder Aktionär, der am Dividendenstichtag mindestens eine Aktie der betreffenden Gesellschaft hält.

Info: Einige Aktiengesellschaften zeichnen sich durch langjährige Dividendenzahlungen aus. Unternehmen, die ihre Dividende über einen Zeitraum von mindestens 25 Jahren kontinuierlich steigern, werden als Dividendenaristokraten bezeichnet. Darüber hinaus gibt es die Kategorie der Dividendenkönige, die sich durch eine Dividendenerhöhung über einen Zeitraum von mindestens 50 Jahren auszeichnen. Eine Garantie für zukünftige Dividendenausschüttungen ist diese beeindruckende Historie jedoch nicht.

Dividendenausschüttung vs. Dividendenrendite

Die Dividendenausschüttung bezeichnet den konkreten Geldbetrag, den eine Aktiengesellschaft pro Aktie an ihre Aktionäre auszahlt, während die Dividendenrendite das Verhältnis dieser Ausschüttung zum aktuellen Aktienkurs darstellt und häufig als Prozentsatz angegeben wird, um die Rentabilität der Investition zu verdeutlichen.

Beispielsweise mag eine hohe Dividendenausschüttung auf den ersten Blick attraktiv erscheinen, aber wenn der Aktienkurs im Verhältnis dazu sehr hoch ist, kann die Rendite dennoch gering sein. Die Berechnung der Dividendenrendite kann daher helfen, Aktien hinsichtlich ihrer Dividendenperformance besser zu vergleichen.

Beispiel zur Berechnung der Dividendenrendite

Angenommen, der Kurs einer Aktie XYZ beträgt 50 € und das Unternehmen kündigt die Ausschüttung einer Dividende von 0,75 € je Aktie an.

Die Dividendenrendite berechnet sich dann wie folgt:

Dividendenrendite=\frac{Dividende~pro~Aktie}{aktueller~Aktienkurs}*100

Dividendenrendite=\frac{0,75~€}{50~€}*100 = 1,50\%

Somit beträgt die Dividendenrendite für die XYZ-Aktie 1,50 %.

Um die Attraktivität dieser Anlage zu beurteilen, kann sie mit der Rendite einer risikofreien Anlage verglichen werden. Nehmen wir an, es gäbe z. B. eine Bundesanleihe, die eine Rendite von 3,50 % bietet. Im Vergleich dazu erscheint die Aktie XYZ unattraktiver, da ihre Dividendenrendite mit 1,50% unter der Rendite der Bundesanleihe liegt. Die Aktie XYZ muss aber nicht zwangsläufig ein schlechtes Investment sein, da bei einer Aktienanalyse auch andere kursrelevante Faktoren wie Verschuldungsgrad und PE Ratio berücksichtigt werden müssen.

Wie funktioniert die Dividendenausschüttung?

Der Vorschlag zur Ausschüttung einer Dividende wird in Deutschland zunächst vom Vorstand eines Unternehmens initiiert. In einem zweiten Schritt stimmen die Aktionäre auf der Hauptversammlung über den vorgeschlagenen Betrag ab. Sobald mehr als die Hälfte der anwesenden Aktionäre zustimmt, wird die vorgeschlagene Dividende ausgezahlt. Der Tag dieser Abstimmung wird als Erklärungsdatum (Declaration Date) bezeichnet.

Um die Dividende zu erhalten, muss der Aktionär am sogenannten Dividendenstichtag (Record Date) Inhaber der Aktien sein. Die genaue Festlegung dieses Stichtages ist von Land zu Land unterschiedlich. In Deutschland ist der Ex-Dividenden-Tag oder Ex-Tag in der Regel der Tag nach der Hauptversammlung. In den USA liegt der Ex-Tag in der Regel zwei Geschäftstage vor dem Record Date.

Vor allem der Unterschied zwischen den USA und Deutschland kann für international agierende Anleger von Bedeutung sein.

Deutschland

  • 21 Tage vor der Hauptversammlung: Record Date (der Aktionär muss an diesem Tag Inhaber der Aktien sein, um in der Hauptversammlung stimmberechtigt zu sein)
  • Tag der Hauptversammlung: Ausübung der Stimmrechte bzw. Erklärungsdatum
  • 1 Tag nach der Hauptversammlung: Ex-Dividenden-Tag (Aktien werden ohne Dividende gehandelt)
  • 3 Handelstagen nach der Hauptversammlung: Auszahlung der Dividende

USA

  • 3 Tage vor dem Record Date: Letzter Tag, an dem ein Aktionär Aktien kaufen kann und noch Anspruch auf die Dividende hat (T+2 Settlement)
  • 2 Tage vor dem Record Date: Ex-Dividenden-Tag, die Aktie wird mit einem Abschlag gehandelt
  • Record Date: Ein Datum, das vom Verwaltungsrat festgelegt wird, häufig vierteljährlich
  • Irgendwann nach dem Record Date: Auszahlung der Dividende

Hinweis: Bei diesen Zeitangaben handelt es sich um vereinfachte Darstellungen, und die tatsächlichen Termine können aufgrund einer Reihe von Faktoren variieren.

Am Ex-Tag, also dem Tag, an dem die Dividende ausgezahlt wird, sinkt der Aktienkurs in der Regel um den Betrag der Dividende, da der Anspruch auf die Dividende entfällt – ein Phänomen, das als Dividendenabschlag bezeichnet wird. Der tatsächliche Aktienkurs hängt jedoch immer von Angebot und Nachfrage ab und kann daher höher oder niedriger sein als der rechnerische Wert abzüglich der Dividende.

Info: In Deutschland wird die Dividende in der Regel einmal im Jahr ausgeschüttet, während sie in anderen Ländern häufiger, zum Teil sogar monatlich, gezahlt werden kann. In den USA ist es beispielsweise üblich, quartalsweise Dividenden auszuschütten.

Arten der Dividendenausschüttung

Unternehmen können ihre Dividenden auf verschiedene Arten ausschütten:

  • Bardividende: Die gebräuchlichste Form der Ausschüttung, bei der der Gewinn in der Regel in bar als Depotgutschrift an die Aktionäre ausgezahlt wird.
  • Sachdividende: Statt Geld können Unternehmen auch Sachwerte ausschütten. Dabei kann es sich um selbst hergestellte Produkte wie Schokolade oder andere Sachwerte handeln.
  • Stockdividende: Eine weitere Form der Ausschüttung ist die Aktiendividende. Dabei werden den Aktionären zusätzliche Aktien des Unternehmens zugeteilt.

Bedeutung der Ausschüttungsquote

Die Ausschüttungsquote (engl.: Payout Ratio) gibt in Prozent das Verhältnis zwischen dem Jahresüberschuss bzw. dem Free Cash Flow eines Unternehmens und der ausgeschütteten Dividende an. Sie dient zur Beurteilung der Dividendenpolitik eines Unternehmens, wobei auch andere Kennzahlen und Faktoren berücksichtigt werden sollten.

Eine niedrige Ausschüttungsquote kann positiv bewertet werden, da sie dem Unternehmen Spielraum für zukünftige Dividendenerhöhungen oder Reinvestitionen in Wachstum lässt. Für Unternehmen mit einer gewissen Größe und Marktpräsenz kann es jedoch sinnvoll sein, Dividenden auszuzahlen, wenn es keine anderen lohnenden Investitionsmöglichkeiten gibt. Im Allgemeinen gilt eine Ausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent als gesund.

Die durchschnittliche Ausschüttungsquote der Unternehmen des DAX, MDAX und SDAX lag im Jahr 2023 bei rund 38%. Damit ist die Payout Ratio im Vergleich zum Vorjahr (41%) leicht gesunken. Diesem Rückgang stand jedoch ein Anstieg der Ausschüttungssumme von rund 75 Mrd. Euro gegenüber, was einer Steigerung von 8,9% gegenüber dem Vorjahr entspricht (Quelle: DSW). Dies deutet darauf hin, dass die Unternehmen trotz geringerer Ausschüttungsquoten insgesamt höhere Gewinne erzielt haben.

Steuerliche Aspekte der Dividendenausschüttung

Aktiengewinne und Dividenden werden in Deutschland besteuert. Dies geschieht durch die Abgeltungsteuer zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer, die direkt vom Kreditinstitut einbehalten wird. Der Anleger muss sich also nicht selbst um die Versteuerung kümmern.

Kursgewinne und Dividenden bleiben jedoch bis zu einem bestimmten Betrag steuerfrei – ab 2023 sind es 1.000 Euro für Alleinstehende und 2.000 Euro für Verheiratete. Voraussetzung ist allerdings ein Freistellungsauftrag beim Kreditinstitut. Wurden dennoch Steuern abgezogen, können diese über eine Steuererklärung zurückgefordert werden.

Für Personen, deren Einkommen unter dem Grundfreibetrag liegt, kann eine Nichtveranlagungsbescheinigung interessant sein. Mit dieser Bescheinigung müssen auch dann keine Steuern gezahlt werden, wenn die Aktiengewinne und Dividendenausschüttungen den Freibetrag übersteigen.

Zahlen alle Unternehmen Dividenden?

Nicht alle Unternehmen schütten Dividenden aus, da die Dividendenpolitik stark von der jeweiligen Unternehmensstrategie und der finanziellen Situation abhängt. Ein prominentes Beispiel für ein Unternehmen, das keine Dividenden ausschüttet, ist Berkshire Hathaway, die US-amerikanische Holdinggesellschaft des legendären Investors Warren Buffett.

Trotz einer hohen Marktkapitalisierung von über 770 Milliarden Dollar und Kursen von über 500.000 Dollar pro Aktie der Klasse A hat Berkshire Hathaway seit 1967 keine Dividende mehr ausgezahlt. Über die einzige Dividende, die Berkshire Hathaway 1967 ausschüttete, scherzte Buffett, er sei „wahrscheinlich auf dem Klo gewesen“, als diese Entscheidung getroffen wurde.

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