Drawdown (Trading) – Definition & Berechnung

Autor: Maik Engelkamp

Ein Drawdown (deutsch: „relativer Wertverlust“ oder „Kurskorrektur“) ist ein Rückgang vom Höchststand bis zum Tiefststand innerhalb eines bestimmten Zeitraums für eine Anlage, ein Handelskonto oder einen Fonds. Diese Kennzahl wird u.a. verwendet, um das historische Risiko verschiedener Anlagen an der Börse zu messen, die Performance z.B. von Aktienfonds zu vergleichen oder den persönlichen Trading-Erfolg zu überwachen.

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Drawdown – Definition

Drawdown bezeichnet den prozentualen Unterschied zwischen dem Höchstkurs und dem Tiefstkurs eines Vermögenswertes, innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Ein Drawdown wird in der Regel als Prozentsatz angegeben.

Beispiel: Wenn ein Handelskonto 10.000 Euro aufweist und die Mittel auf 9.000 Euro fallen, bevor sie wieder über 10.000 Euro steigen, dann hat das Handelskonto einen Drawdown von 10% erlebt.

Berechnung des Drawdown

Ein Drawdown wird berechnet, indem man die Differenz zwischen dem Höchst- und dem Tiefstkurs eines Wertpapiers oder eines Anlagekontos innerhalb eines bestimmten Zeitraums ermittelt und diesen Wert ins Verhältnis zum Höchstkurs setzt. Die Formel lautet wie folgt:

Drawdown~(\%) = \frac{Höchststand-Tiefststand}{Höchststand}*100

In diesem Zusammenhang ist es wichtig, die Aussagekraft des relativen Wertverlustes zu verstehen. Da es sich um die Differenz zwischen einem Höchst- und einem Tiefstkurs handelt, ist das Ergebnis als “negativ” (Kursrückgang) zu interpretieren.

Alternativ kann im Zähler des Bruches auch der Höchststand vom Tiefststand abgezogen oder der Bruch mit -1 multipliziert werden. Das Ergebnis wird immer die gleiche Aussage machen, nämlich dass zwischen dem Höchststand und dem Tiefststand eine Differenz von x % bestand.

Bedeutung des Drawdown bei Aktien

Ein Drawdown ist der prozentuale Verlust vom Höchststand bis zum Tiefststand einer Aktie. Wenn eine Aktie von 100 € auf 50 € fällt und anschließend wieder auf 100,01 € oder mehr steigt, beträgt der Drawdown 50 €, was einem Wertverlust von 50 % gegenüber dem Höchststand entspricht.

Viele Anleger betrachten die historischen Drawdowns ihrer Anlagen, von einzelnen Aktien bis hin zu Investmentfonds. Sie berücksichtigen den maximalen Drawdown (MDD), um möglicherweise Anlagen mit den höchsten historischen Drawdowns zu vermeiden. Dieser Ansatz hilft, das Risiko zu bewerten und Anlageentscheidungen zu treffen, die dem individuellen Risikoprofil und dem Bedürfnis nach finanzieller Stabilität entsprechen.

Besonders betroffen sind Rentnerinnen und Rentner, die Geld von ihrem Renten- oder Pensionskonto abheben. Ein plötzlicher Wertverlust von z.B. 20% ihres Pensionsfonds würde ihre verfügbaren Mittel für den Lebensunterhalt erheblich reduzieren und ihre finanzielle Sicherheit im Ruhestand gefährden. In diesem Fall kann auch eine defensive Aktie von Bedeutung sein.

Maximaler Drawdown (MDD)

Der Maximum Drawdown (MDD) ist der maximale beobachtete Verlust zwischen einem Höchst- und einem Tiefststand eines Portfolios oder einer Anlage, bevor ein neuer Höchststand erreicht wird.

Diese Kennzahl ist ein Indikator für das Abwärtsrisiko über einen bestimmten Zeitraum. Sie kann als eigenständige Kennzahl oder als Input für andere Berechnungen wie „Return over Maximum Drawdown“ oder „Calmar Ratio“ verwendet werden.

Der Maximum Drawdown ist ein spezifisches Maß für den relativen Wertverlust, das die größte Bewegung von einem Höchst- zu einem Tiefststand berücksichtigt, bevor ein neuer Höchststand erreicht wird.

Anzumerken ist, dass nur die Höhe des größten Verlustes Gegenstand der Messung ist, ohne Berücksichtigung der Häufigkeit großer Verluste. Da nur der größte Verlust gemessen wird, gibt die MDD keine Auskunft darüber, wie lange es gedauert hat, bis sich der Anleger von dem Verlust erholt hat, oder ob sich die Anlage überhaupt erholt hat.

Anwendungsmöglichkeiten

Der maximale Drawdown (MDD) ist ein Indikator zur Bewertung des relativen Risikos einer Aktien-Screening-Strategie im Vergleich zu einer anderen, da er sich auf den Kapitalerhalt konzentriert, der für viele Anleger ein wichtiges Anliegen ist.

Beispielsweise können zwei Aktienanalysen die gleiche durchschnittliche Outperformance, den gleichen Tracking Error und die gleiche Volatilität aufweisen, während ihre maximalen Drawdowns im Vergleich zur Benchmark sehr unterschiedlich sein können.

  • Ein niedriger maximaler Drawdown wird bei sonst gleichen Parametern bevorzugt, da dies darauf hindeutet, dass die Verluste aus der Anlage gering waren.
  • Wenn eine Anlage nie einen Cent verloren hätte, wäre der maximale Drawdown gleich null.
  • Der schlimmstmögliche maximale Drawdown wäre -100%, was bedeutet, dass die Anlage völlig wertlos ist.

 Interpretation der Kennzahl

Das Maximum Drawdown sollte in der richtigen Perspektive eingesetzt werden, um den größtmöglichen Nutzen zu erzielen. In diesem Zusammenhang sollte dem Betrachtungszeitraum besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Um den maximalen Drawdown zweier Vermögenswerte zu vergleichen, sollte er für denselben Zeitraum berechnet werden.

  • Angenommen, ein Vermögenswert (A) weist einen maximalen Drawdown von 50% auf, während ein anderer Vermögenswert (B) einen maximalen Drawdown von 30% aufweist. Ohne den betrachteten Zeitraum zu kennen, sieht es so aus, als wäre Vermögenswert A riskanter als Vermögenswert B.
  • Bezieht sich jedoch die Kurskorrektur von Vermögenswert A auf einen Betrachtungszeitraum von 50 Jahren, während sich die Kurskorrektur von Vermögenswert B auf einen Betrachtungszeitraum von 7 Jahren bezieht, so ist ein fundierter Vergleich nicht möglich.

Risiken von Drawdowns

Drawdowns stellen für Anleger ein erhebliches Risiko dar, wenn man bedenkt, wie stark der Kurs steigen muss, um einen Wertverlust auszugleichen. So mag es nicht viel erscheinen, wenn eine Aktie 1% verliert, da sie nur um 1,01% steigen muss, um ihren vorherigen Höchststand wieder zu erreichen.

Ein Drawdown von 20% erfordert jedoch eine Rendite von 25%, um den alten Höchststand zu erreichen. Ein Drawdown von 50%, wie er während der Rezession 2008-2009 zu beobachten war, erfordert einen Anstieg von 100%, um den vorherigen Höchststand zu erreichen.

Einige Anleger ziehen es vor, Kurskorrekturen von mehr als 20 % zu vermeiden, bevor sie ihre Verluste begrenzen, und ihre Position stattdessen in Bargeld umzuwandeln. Dies wird manchmal von Finanzberatern empfohlen. Für Personen, die sich am Anfang ihrer Karriere befinden oder noch mehr als 20 Jahre bis zur Rente haben, könnte die empfohlene Drawdown-Schwelle von 20 % ausreichen, um das Portfolio für einen Aufschwung zu schützen. 

Beispiel für einen relativen Wertverlust

Angenommen, ein Händler kauft ABC-Aktien zu 100 €, und der Kurs steigt zunächst auf 110 € (Höchststand), fällt dann aber auf 80 € (Tiefststand), bevor er sich wieder auf über 110 € erholt.

Szenario 1

In diesem Fall lag der Höchstkurs der Aktie bei 110 € und der Tiefstkurs bei 80 €. Der Drawdown berechnet sich wie folgt:

\text{Drawdown (\%)} = \frac{110~€ - 80~€}{110~€}*100=27,3\%

Dies zeigt, dass ein relativer Wertverlust nicht zwangsläufig einem tatsächlichen Verlust entspricht. In diesem Beispiel würde der Händler, solange der Kurs bei 80 € liegt, einen unrealisierten Verlust von 20% ausweisen, basierend auf seinem Kaufpreis von 100 €. Die meisten Händler beziehen Verluste auf ihren Einstandspreis, nicht auf den höchsten Kurs, den die Anlage nach dem Einstieg erreicht hat.

Szenario 2

In einem weiteren Szenario, in dem der Kurs auf 120 € (neuer Höchststand) steigt und dann auf 105 € zurückfällt, bevor er auf 125 € ansteigt, wäre der jüngste Tiefststand 105 €. Der Drawdown berechnet sich dann als:

\text{Drawdown (\%)} = \frac{15~€}{120~€}*100=12,5\%

Dies zeigt, dass der Drawdown in diesem Fall 12,5% beträgt, basierend auf dem neuen Höchststand von 120 €.

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