Dividendenabschlag – Definition & Beispiel
Der Dividendenabschlag (auch: „Ex-Dividende“) bezeichnet den Betrag, um den ein Aktienkurs am Ex-Dividenden-Tag (kurz: Ex-Tag) reduziert wird. Da Unternehmen mit der Dividende einen Teil ihrer Gewinne an ihre Aktionäre ausschütten, sinkt nach diesem Vorgang der Kurs des jeweiligen Unternehmens, sonst würden Aribtragemöglichkeiten vorliegen. In der Praxis entspricht die vergleichbare Kursveränderung nur selten exakt dem Dividendenbetrag, da auch andere preisbildende Faktoren weiterwirken.
Wann gibt es einen Dividendenabschlag?
In Deutschland ist der Ex-Tag, also der Tag, an dem die Aktie ohne Dividende gehandelt wird, in der Regel der Tag nach der Hauptversammlung. In den USA liegt der Ex-Tag in der Regel am oder kurz vor dem Record Date. Vor allem der Unterschied zwischen den USA und Deutschland kann für international agierende Anleger von Bedeutung sein.
Deutschland
- Record Date (~21 Tage vor HV): Gesetzlich auch „Nachweisstichtag“ genannt. Wer zu diesem Zeitpunkt als Aktionär geführt wird, ist stimmberechtigt auf der Hauptversammlung (HV). Dieser Stichtag besagt nichts über den Dividendenanspruch selbst, sondern nur über die Teilnahme- und Stimmberechtigung.
- Tag der Hauptversammlung: An diesem Tag beschließen die Aktionäre formal, ob und in welcher Höhe eine Dividende gezahlt wird. Für den Dividendenbezug muss man am HV-Tag selbst (bis Handelsschluss) Aktionär sein.
- Ex-Tag (1 Börsentag nach HV): Ab diesem Tag wird die Aktie mit einem Dividendenabschlag gehandelt. Nur wer die Aktie vor dem Ex-Tag kauft, erhält die Dividende.
- Zahlungstermin (meist 2–3 Bankarbeitstage nach HV): Hier erfolgt die Gutschrift der Dividende an diejenigen, die am HV-Tag Aktien gehalten haben.
USA – Typische Reihenfolge bei T+1-Settlement
- Declaration Date: An diesem Tag gibt das Unternehmen die Dividende bekannt, einschließlich der Höhe der Ausschüttung pro Aktie.
- Letzter “cum Dividende”-Kauftag: Ein Börsentag vor dem Ex-Dividenden-Tag. Wer an diesem Tag noch kauft (Trade Date), ist einen Handelstag später (Settlement Date = Trade Date + 1), also rechtzeitig zum Record Date, im Aktienregister eingetragen.
- Ex-Date (Ex-Tag): Dieser Tag liegt in der Regel am oder kurz vor dem Record Date. Ab dem Ex-Tag wird die Aktie „ex Dividende“ gehandelt, also ohne Dividendenanspruch.
- Record Date: Das vom Vorstand festgelegte Stichtagsdatum. Maßgeblich, um zu bestimmen, wer die Dividende erhält – nämlich alle, die am Ende dieses Tages als Eigentümer im Register stehen.
- Payment Date: Einige Tage oder Wochen nach dem Record Date wird die Dividende an die zum Stichtag eingetragenen Aktionäre ausgeschüttet.
Einfluss auf den Aktienkurs
Vor dem Ex-Tag kann die Aktie aufgrund der Dividendenerwartung steigen. Am Ex-Tag fällt der Kurs theoretisch um den Dividendenbetrag, da dieser nun vom Aktienpreis abgezogen wird. Wer die Aktie vor diesem kauft, sichert sich zwar die Dividende, erzielt aber nicht zwangsläufig einen höheren Gewinn, da der Kurs nach der Ausschüttung entsprechend sinken kann.
Auswirkungen des Dividendenabschlags auf Optionen
Sobald bekannt ist, ob und in welcher Höhe eine Dividende gezahlt wird, wird diese Erwartung sofort in die Optionspreise eingepreist.
- Call-Optionen verlieren tendenziell an Wert, da die erwartete Kursentwicklung der Aktie durch die Dividendenausschüttung nach unten korrigiert wird.
- Put-Optionen gewinnen tendenziell an Wert, da ein niedrigerer Aktienkurs die Put-Option verteuert.
Ex-Dividenden-Tag
Am Ex-Dividenden-Tag (Ex-Tag) sinkt der Aktienkurs in der Regel um den Betrag der Dividende („Dividendenabschlag“). Bei den Optionen ist diese Kursentwicklung jedoch bereits berücksichtigt. Daher wirkt sich der Kursrückgang nicht in gleichem Maße auf die Optionspreise aus – insbesondere bei geringeren Dividendenbeträgen. Die Optionsprämien können dennoch schwanken, wenn andere Einflussfaktoren wie impliziten Volatilität, Zinssätze oder die allgemeine Marktlage eine Rolle spielen.
Besonderheit: Frühe Ausübung von Calls
Bei amerikanischen Optionen, die jederzeit bis zum Verfall ausgeübt werden können, kann eine Ausübung vor dem Ex-Dividenden-Tag sinnvoll sein, um die Dividende zu sichern. Dies betrifft insbesondere Call-Optionen auf Aktien mit hoher Dividendenrendite, wenn die Option tief im Geld und verbleibende Zeitwert gering ist. (Siehe auch: Dividende bei Optionen)
Beispiel für einen Dividendenabschlag
Angenommen, eine Aktie notiert zum Handelsschluss vor dem Ex-Tag bei einem Kurs von 100 Euro und die auszuschüttende Dividende beträgt 10 Euro. Aufgrund des Dividendenabschlags wird die Aktie zu Handelsbeginn am Ex-Tag mit einem Ex-Dividende-Kurs von 90 Euro eröffnen. Für den Aktionär ändert sich der Gesamtwert seines Investments nicht, da er den Dividendenabschlag in Form der Dividende ausbezahlt bekommt.
Kostenloses Webinar + PDF: So handelst du profitabel mit Optionen und generierst ein Zusatzeinkommen
Lerne in unserem kostenlosen Live-Webinar am 28.04.2025 um 18:30 Uhr, wie du mit dem Optionshandel ein regelmäßiges Zusatzeinkommen aufbaust. Lerne, gute von schlechten Aktien zu unterscheiden und erkenne zuverlässig überteuerte Aktienkurse. Baue dir ein zweites Einkommen auf, mit dem du unabhängig der Marktlage Geld verdienen kannst. Klicke hier, um dich für das Webinar anzumelden.