Safe Haven Demand – Definition & Bedeutung
Ein Safe Haven (deutsch: „sicherer Hafen“) ist eine Anlageform, von der erwartet wird, dass sie in Zeiten von Aktienmarktturbulenzen ihren Wert behält oder steigert. Die Nachfrage nach solchen sicheren Anlagen („Safe Haven Demand“) wird im Falle des CNN Fear & Greed Sentiment Index anhand von US-Staatsanleihen, den sogenannten Treasuries, gemessen.
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Safe Haven Assets – Bedeutung
Der Begriff Safe Haven Demand beschreibt das Phänomen, dass Anleger in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, politischer Spannungen oder erhöhter Marktvolatilität ihr Kapital in als sicher geltende Anlagen umschichten. Diese Safe Haven Assets sollen das investierte Kapital schützen und zeichnen sich durch eine geringere Volatilität im Vergleich zu risikoreicheren Anlageklassen aus.
Ein klassisches Beispiel sind US-Staatsanleihen, die Anleger häufig erwerben, um ihr Verlustrisiko während eines Marktabschwungs zu begrenzen. Sie gelten als sicherer Hafen, da die Kreditwürdigkeit der USA von führenden Ratingagenturen als sehr hoch eingestuft wird (S&P: AA+, Moody’s: Aaa, Fitch: AAA). Dadurch besteht mit nahezu 100%iger Wahrscheinlichkeit die Sicherheit sowohl der Zinszahlungen als auch der Rückzahlung des Nennwerts.
Safe Haven Demand Index
Der Safe Haven Demand ist ein Bestandteil des CNN Fear & Greed Index, der die aktuelle Marktstimmung am US-Aktienmarkt anhand der Emotionen Angst (Fear) und Gier (Greed) bewertet. Dieser Indikator misst die Differenz in der Wertentwicklung zwischen Aktien und US-Staatsanleihen (Treasuries) über einen Zeitraum von 20 Handelstagen.
Je nachdem, wie stark Aktien im Vergleich zu Staatsanleihen abschneiden, lässt sich die Marktstimmung wie folgt einordnen:
- Greed: Übertreffen Aktien die Wertentwicklung von US-Staatsanleihen deutlich, wird dies als Zeichen für eine optimistische Marktstimmung („Gier“) gewertet.
- Fear: Entwickeln sich Treasuries besser als Aktien, deutet dies auf eine erhöhte Risikoaversion im Markt hin und wird als „Angst“ interpretiert.
- Neutral: Bei einer nur geringen Outperformance einer der beiden Anlageklassen oder bei nahezu gleicher Entwicklung bleibt das Signal neutral.
Safe Haven Demand Index – Interpretation der Ergebnisse
Fear (Angst)
Wenn US-Staatsanleihen besser abschneiden als Aktien, deutet dies auf eine verstärkte Risikoaversion hin. Investoren ziehen Kapital aus dem Aktienmarkt ab und verlagern es in als sicher geltende Anleihen.
Diese verstärkte Nachfrage nach Sicherheit treibt die Anleihekurse nach oben und lässt gleichzeitig die Renditen sinken. Da Aktien üblicherweise höhere erwartete Erträge bieten als Staatsanleihen, signalisiert eine erhöhte Nachfrage nach Treasuries, dass Anleger bereit sind, auf Rendite zu verzichten, um ihr Vermögen zu schützen – ein klassisches Indiz für Marktangst.
Greed (Gier)
Übertreffen Aktien die US-Staatsanleihen deutlich, deutet dies auf eine erhöhte Risikobereitschaft der Anleger hin. Investoren bevorzugen Aktien als potenziell renditestärkere, wenn auch volatilere Anlageform.
Da US-Staatsanleihen als sichere Häfen gelten, lässt eine schwache Nachfrage nach ihnen darauf schließen, dass Marktteilnehmer Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung haben und bereit sind, auf spekulative Chancen zu setzen – ein typisches Signal für Gier am Markt.
Neutral
Verlaufen die Wertentwicklungen von Aktien und Anleihen ähnlich oder übertreffen Aktien Staatsanleihen nur geringfügig, bleibt die Markteinschätzung neutral.
Da Aktien grundsätzlich risikoreicher sind als Anleihen, gilt eine moderate Outperformance als normales Marktverhalten. Ob eine Bewegung noch als neutral betrachtet wird, orientiert sich an historischen Vergleichsdaten, die typische Schwankungen einordnen helfen.
Extreme Fear und Extreme Greed
Bei Extreme Fear und Extreme Greed besteht typischerweise ein erhöhtes Risiko für eine Trendwende. Solche Extremwerte deuten oft darauf hin, dass sich die Marktstimmung überdehnt hat:
- Extreme Fear: Kann auf eine überverkaufte Marktsituation hindeuten. Viele Anleger haben bereits verkauft, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass eine Gegenbewegung – also ein Rebound – bevorsteht.
- Extreme Greed: Deutet auf eine möglicherweise überkaufte Marktsituation hin. Viele Marktteilnehmer sind bereits investiert, was das Potenzial für Gewinnmitnahmen oder eine Korrektur steigert.
Solche Extremphasen gelten deshalb oft als konträr-indikativ, was bedeutet: Wenn die Masse extrem ängstlich oder gierig ist, lohnt es sich für erfahrene Anleger oft, in die entgegengesetzte Richtung zu denken.
Kritische Würdigung des Safe Haven Demand
Der Vergleich der Wertentwicklung von Aktien und US-Staatsanleihen ist grundsätzlich ein hilfreicher Indikator, um die aktuelle Stimmung am US-Aktienmarkt einzuschätzen. Da US-Staatsanleihen aufgrund der hohen Kreditwürdigkeit der USA oft als sicherer Hafen genutzt werden, erscheint dieser Ansatz plausibel.
Ein zentraler Kritikpunkt ist jedoch, dass US-Staatsanleihen nicht die einzige Anlageklasse sind, die Investoren in Krisenzeiten als sicheren Hafen betrachten. Bei einer erwarteten Marktkorrektur gibt es mehrere Alternativen, in die Anleger ihr Kapital umschichten können. Entscheidend für eine sichere Anlage ist insbesondere ihre Wertbeständigkeit sowie eine geringe oder negative Korrelation zum Aktienmarkt.
Daher könnten auch andere Anlageklassen als sichere Häfen infrage kommen, darunter:
- Immobilien, die in bestimmten Marktphasen als wertstabil gelten,
- Rohstoffe wie Gold, das historisch als Krisenwährung dient,
- Bestimmte Währungen (z. B. Schweizer Franken oder Yen),
- Hochwertige Unternehmensanleihen oder inflationsgeschützte Wertpapiere.
Wenn Investoren etwa bevorzugt Gold oder Immobilien anstelle von Anleihen nachfragen, würde der Safe-Haven-Demand-Indikator eine geringere Risikoaversion signalisieren, obwohl Anleger sich tatsächlich in Sicherheit bringen. Die ausschließliche Betrachtung von US-Staatsanleihen könnte also zu einer Verzerrung der tatsächlichen Marktstimmung führen.
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