Safe Haven Demand – Definition & Bedeutung

Autor: Maik Engelkamp

Ein Safe Haven (deutsch: „sicherer Hafen“) ist eine Anlageform, von der erwartet wird, dass sie in Zeiten von Aktienmarktturbulenzen ihren Wert behält oder steigert. Die Nachfrage nach solchen sicheren Häfen (englisch: „Safe Haven Demand“), wird im Falle des CNN Fear & Greed Sentimentindex anhand von Staatsanleihen der USA, den sogenannten Treasuries gemessen.

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Safe Haven Demand – Definition

Als Safe Haven Demand wird der Unterschied zwischen der Performance von Aktien und US-Staatsanleihen (Treasuries) in einer Zeitspanne von 20 Tagen bezeichnet. Dieser Indikator versucht die Stimmung der Anleger an der US-Börse abzuschätzen, indem er die Höhe der aktuellen Nachfrage nach Treasuries misst, da diese als relativ sichere Anlageform gelten.

In der Regel verlangen Anleger nach US-Staatsanleihen, um ihr Verlustrisiko im Falle eines Marktabschwungs zu begrenzen. Welche Anlagen jedoch tatsächlich als „sichere Häfen“ gelten, kann je nach Art des Bärenmarktes variieren.

Safe Haven Demand – Bedeutung

Der Safe Haven Demand ist einer der Indikatoren des von CNN veröffentlichten Fear and Greed Index, welcher versucht, die jeweils aktuelle Stimmung am US-amerikanischen Aktienmarkt mittels der Emotionen Angst (Fear) und Gier (Greed) zu messen.

Der Safe Haven Demand vergleicht hierbei die Renditen von US-Staatsanleihen gegenüber den Renditen von Aktien. US-Staatsanleihen werden hierbei als sicherer Hafen gesehen, da die Bonität der Vereinigten Staaten, gemessen an den Credit Ratings der bekannten Ratingagenturen (S&P: AA+, Moody’s: Aaa, Fitch: AAA), als sehr hoch einzustufen ist.

Somit können Anleger mit einer hohen, an 100% grenzenden, Wahrscheinlichkeit sowohl mit den jeweiligen Zinszahlungen, als auch mit der Rückzahlung des Nennwertes der Anleihe rechnen. Dieser Fakt führt zu der Klassifizierung dieser US-Staatsanleihen als sicherer Hafen (Safe Haven).

Safe Haven Demand – Interpretation der Ergebnisse

Je nachdem, wie stark die Performance der US-Staatsanleihen von der Performance des US-Aktienmarktes abweicht, kann der Safe Haven Demand Indikator zu drei verschiedenen Ergebnissen führen: Angst, Gier, Neutral.

Grundsätzlich wird die Performance jeweils an der Kursentwicklung festgemacht. Ist die Nachfrage nach Aktien hoch, steigen die Aktienkurse, also die Preise, die für Aktien gezahlt werden. Die Preisbildung erfolgt also grundsätzlich nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Gleiches gilt für den Markt für US-Staatsanleihen.

Angst

Bei einer Outperformance der US-Staatsanleihen gegenüber den US-Aktien wird der Indikator zum Ergebnis die Emotion der Angst haben. Dies ist darin begründet, dass Investoren vermehrt Kapital in US-Staatsanleihen investieren, anstelle dieses in den Aktienmarkt zu investieren.

Dies führt typischerweise dazu, dass die Kurswerte (Preise) der bestehenden Anleihen steigen, was wiederum zu Buchwertgewinnen der bereits bestehenden Investoren führt. Eine starke Nachfrage nach diesen Anleihen führt dazu, dass Investoren geringere Renditen in Kauf nehmen, um ihr Geld in diesem „sicheren Hafen“ zu investieren.

Da die erwartbare Rendite von Investitionen in den Aktienmarkt höher einzuschätzen ist, als die erwartbare Rendite von Investitionen in US-Staatsanleihen (abhängig vom Zinsniveau), wird die Emotion der Angst mit einer übermäßigen Nachfrage nach US-Staatsanleihen verbunden.

Gier

Bei einer (starken) Outperformance von Aktien gegenüber US-Staatsanleihen wird der Indikator im Ergebnis der Emotion Gier resultieren. Dies ist darin begründet, dass Investoren vermehrt Kapital in Aktien investieren, während sie dieses Kapital nicht in den vermeintlich sicheren Hafen der US-Staatsanleihen investieren.

Da Aktien an sich als riskantere Anlageklasse als Staatsanleihen von Ländern mit einer guten bis ausgezeichneten Bonität, wie beispielsweise die USA, gelten, wird eine verhältnismäßig starke Nachfrage nach Aktien im Verhältnis zur Nachfrage nach US-Staatsanleihen als Gier der Investoren interpretiert.

Neutral

Sollten die Bewegungen an den Märkten für Aktien und Anleihen kein klares Ergebnis zulassen, resultiert der Indikator in einem neutralen Ergebnis. Da Aktien tendenziell riskanter sind als US-Staatsanleihen, wird eine gewisse Outperformance der Aktien erwartet.

Dementsprechend resultiert der Indikator in einem neutralen Ergebnis, wenn Aktien und US-Staatsanleihen entweder gleich performen oder die Aktien diese Anleihen nur leicht outperformen. Was genau als leichte Outperformance gesehen wird, ist von historischen Daten abhängig, die Ergebnisse werden also stets mit einer Art „Normalzustand“ verglichen.

Kritische Würdigung des Safe Haven Demand

Der Vergleich der Wertentwicklung von Aktien und US-Staatsanleihen ist grundsätzlich ein aussagekräftiger Indikator, um einen Eindruck von der aktuellen Stimmung am US-Aktienmarkt zu erhalten. Tatsächlich werden US-Staatsanleihen von Investoren häufig als sicherer Hafen genutzt, was aufgrund der hohen Kreditwürdigkeit der USA verständlich erscheint.

Ein Kritikpunkt an diesem Indikator ist jedoch, dass US-Staatsanleihen nicht die einzige Anlageklasse sind, die von Investoren als sicherer Hafen angesehen wird. Erwarten Investoren einen Abschwung am Aktienmarkt, gibt es weitere Alternativen, das Kapital anzulegen. Dabei sind vor allem die (zumindest erwartete) Wertbeständigkeit der Anlage sowie eine zumindest nicht stark positive Korrelation der Anlageklasse mit dem Aktienmarkt von Bedeutung.

Somit wären einige weitere Anlageklassen, wie etwa Immobilien, ausgewählte Rohstoffe, wie Gold, oder andere relativ wertbeständige, wenig korrelierte Investitionen als sicherer Hafen denkbar. Es kann also sein, dass der Indikator ein ungenaues Bild der tatsächlichen Stimmung am Aktienmarkt vermittelt.

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