Vorbörslicher Handel (Pre-Market Trading) – Erklärung

Autor: Philipp Berger

Vorbörslicher Handel (englisch: „pre-market trading“) ist der Zeitraum der Handelsaktivitäten, der vor der regulären Börsensitzung stattfindet. Viele Anleger und Händler beobachten die vorbörsliche Handelsaktivität, um die Stärke und Richtung des Marktes in Erwartung der regulären Handelssitzung zu beurteilen.

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Vorbörslicher Handel – Definition & Bedeutung

Der vorbörsliche Handel bezieht sich im Allgemeinen auf den Handel, der in den frühen Tagesstunden stattfindet, kurz bevor die Börse öffnet. Ein vorbörslicher Handel ist häufig von einem begrenzten Handelsvolumen und einer begrenzten Liquidität gekennzeichnet. Daher sind weitere Geld-Brief-Spannen (Bid-Ask-Spreads) üblich.

Viele Retail-Broker bieten den vorbörslichen Handel an, schränken aber möglicherweise die Orderarten ein, die während der vorbörslichen Zeit verwendet werden können. Üblicherweise werden keine Marktorders ausgeführt, sondern Limit Orders.

Die regulären Handelszeiten in Deutschland sind etwa für XETRA von 09:00 bis 17:30 Uhr. An den US-Börsen, wie die NYSE, wird von 09:30 bis 16:00 Uhr EST (15:30 bis 22:00 Uhr MEZ) regulär gehandelt.

Vorbörsliche Handelszeiten

Viele US-Broker beginnen den vorbörslichen Handelszugang um 8:00 Uhr EST (14:00 Uhr MEZ). Zu diesem Zeitpunkt nimmt das Volumen gleichzeitig auf breiter Front zu, insbesondere bei Aktien, die aufgrund von Nachrichten, wie frisch verkündeter Quartalszahlen, eine Kurslücke nach oben (Gap-Up) oder unten (Gap-Down) aufweisen können. Je nach Anbieter besteht jedoch grundsätzlich die Möglichkeit schon ab 04:00 EST (10:00 Uhr MEZ) zu handeln.

In Deutschland findet der vorbörsliche Handel in der Regel zwischen 8:00 Uhr und 9:00 Uhr an jedem Handelstag statt.

Vorbörsliches Handelsvolumen & Kursnotierungen

Früh am Morgen liegen bei vielen Einzelaktien in der Regel keine Neuigkeiten vor, weswegen auch der vorbörsliche Handel keine außerordentlichen Kursbewegungen zeigt. Ausnahmen können hier Sondersituationen, wie bspw. Quartalszahlen sein. Auch die Liquidität selbst ist äußerst gering, da für die meisten Aktien nur sog. Stub Quotes angezeigt werden.

Indexbasierte börsengehandelte Fonds (ETF), wie der SPDR S&P 500 ETF, weisen aufgrund des Handels mit den S&P 500-Futures-Kontrakten hingegen durchaus liquidere Kursnotierungen auf. Viele der am weitesten verbreiteten Top-Holdings in den Benchmark-Indizes können sich ebenfalls bewegen, wenn die S&P 500-Futures eine deutliche Kurslücke nach oben oder unten aufweisen.

Vorteile des vorbörslichen Handels

Da der Pre-Market – je nach Basiswert – recht illiquide ist, bietet der frühe Handel nur wenig Vorteile.  Der wichtigste Vorteil des vorbörslichen Handels ist die Möglichkeit, früh auf Reaktionen auf Nachrichtenmeldungen wie bspw. frisch verkündeten Quartalszahlen reagieren zu können. Das begrenzte Volumen kann jedoch den Eindruck von Stärke oder Schwäche erwecken, der sich im weiteren Handel als trügerisch und falsch erweisen kann, wenn der Markt öffnet und das „echte“, breite Handelsvolumen zu Tragen kommt.

Nachteile des vorbörslichen Handels

Aufgrund außergewöhnlich großer Bid-Ask-Spreads kann es im Pre-Market bei mangelnder Handelserfahrung zu unerwartet ungünstigen Kursausführungen und somit bereits initial zu Kursverlusten kommen. Die vorbörslichen Indikationen (Pre-Market-Kurse) für eine Aktie können für Händler irreführend sein und sollten mit Vorsicht interpretiert werden. So können Aktien vorbörslich stark erscheinen, nur um dann bei der normalen Markteröffnung an den US-Börsen, um 9:30 Uhr EST (15:30 Uhr MEZ), die Richtung zügig zu wechseln. Daher sollten eher erfahrene Händler den vorbörslichen Handel in Betracht ziehen.

Vorbörslicher Handel (Pre-Market Trading) vs. nachbörslicher Handel (After-Hours Trading)

In den USA beginnt der nachbörsliche Handel (engl. „after-hours trading“) um 16:00 Uhr US-Ostküstenzeit (22:00 MEZ) nach Schließung der wichtigsten US-Börsen. Der nachbörsliche Handel kann bis 20.00 Uhr EST (02:00 MEZ) dauern, obwohl das Volumen in der Regel viel früher abnimmt.

In Deutschland ist ein nachbörslicher Handel bis 22:00 Uhr möglich, mit Ausnahme von bestimmten Börsenfeiertagen. An solchen Tagen kann der Handel, je nach Wertpapier, bis 20:00 Uhr begrenzt sein.

Der nachbörsliche Handel wurde tatsächlich vor dem vorbörslichen Handel eingeführt. Die New Yorker Börse führte den nachbörslichen Handel 1991 ein, indem sie die Handelszeiten um eine Stunde verlängerte. Dieser Schritt war eine Reaktion auf die zunehmende Konkurrenz der internationalen Börsen in London und Tokio sowie diverser privater Börsen, die bereits mehr Handelsstunden anboten.

Im Laufe der Jahre, insbesondere aufgrund der wachsenden Durchdringung des Internets sowie der damit einhergehenden zunehmenden Digitalisierung der Börsen, begann die NYSE, die Anzahl der für den Handel verfügbaren Stunden auszuweiten und erlaubte schließlich den vorbörslichen Handel zwischen 4.00 und 9.30 Uhr EST (10:00 bis 15:30 Uhr MEZ) morgens.

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