Debt to Asset Ratio / Fremdkapitalquote – Definition & Berechnung
Die Debt to Asset Ratio ist in Deutsch auch als Fremdkapitalquote bekannt. Sie setzt das Fremdkapital einer Gesellschaft mit dem Gesamtkapital ins Verhältnis. Das Ergebnis ist ein Prozentwert, der Auskunft über die Finanzstruktur des Unternehmens gibt. Eine geringere Quote bietet Sicherheit für die Investoren, verringert tendenziell aber auch die Rendite des Unternehmens. Es handelt sich um eine statische Kennzahl, weshalb der Einfluss bilanzieller Sondereffekte und Wahlrechte sich unter Umständen deutlich auswirkt.
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Debt to Asset Ratio – Definition
Die Fremdkapitalquote ist ein klassisches Instrument aus der Bilanzanalyse. Durch den Vergleich von Verbindlichkeiten und Vermögen werden Rückschlüsse auf die finanzielle Stabilität eines Unternehmens gezogen. Je höher die Quote ausfällt, desto höher ist ein Unternehmen verschuldet. Über 100 % sollte der Wert, wenn möglich, nicht liegen. Von solch hohen Werten gehen hohe Risiken aus, weil die Schulden eines Unternehmens die Vermögensgegenstände übersteigen.
Debt to Asset Ratio – Berechnung
Im deutschen Sprachraum unterscheidet sich die Berechnung der Fremdkapitalquote, zu der des englischen Sprachraumes. Der klassische Verschuldungsgrad besteht aus der Division von Fremdkapital und Gesamtkapital. Feinheiten wie die Debt to Asset Ratio werden häufig nicht gesondert ermittelt. In diesem Beitrag soll die Fremdkapitalquote jedoch gleichbedeutend mit der Debt to Asset Ratio verwendet werden.
Der Zähler der Formel zur Berechnung des Debt to Asset Ratio besteht aus kurzfristigen und langfristigen Verbindlichkeiten. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten setzen sich zusammen aus:
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
- Steuerverbindlichkeiten
- Kredite mit Fälligkeit unter einem Jahr
- Erhaltene Anzahlungen
Die kurzfristigen Verbindlichkeiten zeichnen sich durch eine Restfrist von weniger als einem Jahr aus und werden in der Bilanz eines Unternehmens separat ausgewiesen. Folgerichtig haben langfristige Verbindlichkeiten eine Frist von mehr als einem Jahr.
Anleihen und Darlehen sind typischerweise die größten Werte dieser Bilanzposition. Auch dieser Wert wird von den Unternehmen gesondert ausgewiesen. Der Nenner der Formel wird mit dem Gesamtkapital (auch: Total Assets oder Bilanzsumme) befüllt. Dieses kann auf diversen Wegen aus Internetportalen oder Geschäftsberichten abgelesen werden. Häufig steht es schon zu Beginn des Jahresberichtes.
Die Debt to Asset Ratio Formel lautet wie folgt:
Interpretation und Bedeutung
Zuallererst kann die Fremdkapitalquote eine Auskunft über die Finanzierung des Unternehmens geben. Sie zeigt, wie hoch der Anteil an Verbindlichkeiten am Gesamtkapital ist. Ein Wert über 100 % würde beispielsweise bedeuten, dass das Unternehmen mehr Schulden zu tilgen hat, als es Vermögensgegenstände besitzt. Eine solch hohe Quote ist ein deutliches Warnsignal.
Ein Wert unter 100 % bedeutet, dass ein Teil des Unternehmensvermögens durch Eigenkapital finanziert ist. Dieses ist zwar in der Regel teurer, als Fremdkapital (Versteuerung und fehlende Absetzbarkeit), aber Eigenkapital sorgt für Unabhängigkeit von Banken und dem Zinsmarkt. Je höher die Debt to Asset Ratio bei einem Unternehmen ausfällt, desto stärker sind die Auswirkungen von Zinserhöhungen.
Hohe Verschuldungsgrade bergen für alle Stakeholder eines Unternehmens, ausgenommen der Banken, ein erhöhtes Ausfallrisiko. Bei Vergabe der Kredite werden häufig Sicherheiten für die Banken hinterlegt. Die Tilgungsleistung muss zudem in jedem Fall erbracht werden. Bevor diese eingestellt wird, werden daher zuerst Gehälter, Lieferantenrechnungen oder Steuern nicht mehr bezahlt. Im Falle einer Insolvenz kann die Bank zusätzlich auf ihre Sicherheiten zurückgreifen. Kleinere Stakeholder haben solche Möglichkeiten nicht.
Nachteile der Debt to Asset Ratio
Trotz der Warnungswirkung einer zu hohen Fremdkapitalquote, sind dieser Kennzahl auch Grenzen gesetzt. Stille Reserven und Lasten werden beispielsweise nicht berücksichtigt. Diese können meistens nur von unternehmensinternen Quellen beziffert und aufgedeckt werden. Daher kann das reale Gesamtkapital höher oder niedriger ausfallen, als der bilanzierte Wert. Grundsätzlich finden sich in HGB Bilanzen deutlich mehr stille Reserven und Lasten, als in den internationalen Bilanzierungsstandards.
Die einmalige Ermittlung der Fremdkapitalquote ist, wie bei vielen statischen Kennzahlen, in ihrer Aussagekraft begrenzt. Erst die Analyse des Zeitverlaufs lässt Aussagen über die Entwicklung eines Unternehmens zu. Zudem können Ergebnisse in Bilanzen durch das Management eines Unternehmens geringfügig beeinflusst werden. Ein Blick in die Quartalsergebnisse schafft daher einen etwas besseren Überblick.
Debt to Asset Ratio im Beispiel
Die gesamten Informationen für die Ermittlung der Fremdkapitalquote lassen sich in diesem Beispiel mit der Siemens AG sehr einfach gewinnen. Im Geschäftsbericht der Gesellschaft sind alle relevanten Daten auf einer Seite erhältlich. Die Fremdkapitalquote wurde sogar bereits gebildet. Zur Überprüfung erfolgt hier dennoch die Probe durch die manuelle Rechnung. Das Ergebnis im Geschäftsbericht wurde zwar auf vollständige Prozentzahlen gerundet, deckt sich aber mit der unten stehenden Berechnung.
Nützliche Informationen
- Die Berechnungsgrundlagen für die Fremdkapitalquote befinden sich in der Bilanz eines Unternehmens.
- Der klassische deutsche „Verschuldungsgrad“ ist im englischen Sprachgebrauch unter „Gearing Ratio“ bekannt.
- Für eine exakte Ermittlung der Fremdkapitalquote müssen stille Reserven und Lasten aufgedeckt werden.
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