Buyback Yield – Definition & Interpretation

Autor: Pit Wilkens Inhaltlich geprüft von: Philipp Berger

Der Buyback Yield (auch: Buyback Ratio, deutsch: Aktienrückkaufrendite) misst den Anteil der Marktkapitalisierung, den ein Unternehmen für den Rückkauf eigener Aktien aufwendet. Ein hoher Wert kann auf eine solide finanzielle Lage und eine aktionärsfreundliche Kapitalstrategie hinweisen. Allerdings gibt die Kennzahl allein kaum Aufschluss über die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens.

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Buyback Yield – Definition

Der Buyback Yield gibt an, welcher Anteil der Marktkapitalisierung für den Rückkauf eigener Aktien verwendet wird. Er berechnet sich aus dem Verhältnis der zurückgekauften Aktien zur Gesamtmarktkapitalisierung und zeigt den prozentualen Vorteil, den ein Investor durch den Rückkauf erhält.

Buyback Yield – Berechnung

Der Buyback Yield wird berechnet, indem der Wert der gekauften Aktien durch die Marktkapitalisierung der Gesellschaft geteilt wird. Beispiel: Ein Unternehmen mit 10 Mrd. USD Marktkapitalisierung kauft im Laufe eines Jahres eigene Aktien für 500 Mio. USD zurück – das entspricht 5 % seines Marktwerts.

Die Formel lautet:

\text{Buyback Yield} = \frac{Wert~der~gekauften~Aktien~(z.B.~für~1~Jahr)}{Marktkapitalisierung~der~Gesellschaft} \cdot 100

Die Aktienrückkaufrendite kann mit Stichtags- oder Durchschnittswerten berechnet werden. Da sich die frei handelbaren Aktien selten ändern, reicht meist die stichtagsbezogene Betrachtung – vorausgesetzt, der Rückkauf erfolgt in kurzer Zeit. Bei wiederholten Rückkäufen sollte die gesamte Rückkaufmenge der Periode im Zähler stehen.

Bedeutung der Kennzahl

Die größte Aussagekraft kommt der Buyback Yield zu, wenn es darum geht, Aktienrückkäufe zu bewerten. Da es für Außenstehende oft schwer einzuschätzen ist, welchen Effekt ein Rückkaufprogramm tatsächlich hat, liefert die Kennzahl eine objektive Messgröße.

Ein Aktienrückkauf, also der Erwerb eigener Aktien durch ein Unternehmen, kann verschiedene Gründe haben:

  • Überschüssige Finanzmittel
  • Steigerung des Aktienkurses
  • Erhöhung der eigenen Stimmrechte

Obwohl sich die Anzahl der Aktien im Depot eines Anlegers nicht verändert, verringert sich die Gesamtzahl der ausstehenden Aktien. Dadurch steigt der prozentuale Anteil der eigenen Aktien am Unternehmen.

Das bedeutet für Investoren:

  • Mehr Stimmrechte pro Aktie, da der Streubesitz sinkt.
  • Höhere Dividenden pro Aktie, falls die absolute Dividendenzahlung konstant bleibt.
  • Steigende Gewinne pro Aktie (EPS), da der Unternehmensgewinn auf weniger Aktien verteilt wird.

Interpretation des Buyback Yield

Ein hoher Buyback Yield kann für Investoren ein Indikator für:

  • Stabile Gewinne und hohe Liquidität – Unternehmen mit Rückkaufprogrammen haben oft solide Bilanzen und überschüssiges Kapital.
  • Effiziente Kapitalallokation – Rückkäufe sind ein Zeichen dafür, dass das Management von der Unterbewertung der eigenen Aktie überzeugt ist.
  • Positive Kursentwicklung – Da Aktienrückkäufe den EPS steigern, können sie langfristig den Aktienkurs positiv beeinflussen.

Allerdings ist nicht jeder Rückkauf automatisch ein gutes Zeichen. Wenn Rückkäufe aus freien Mitteln finanziert werden und keine lukrativeren Investitionsmöglichkeiten bestehen, ist dies in der Regel positiv. Unternehmen könnten jedoch Rückkäufe nutzen, um den Kurs künstlich hochzuhalten – oft ein Warnsignal.

Werden Rückkäufe zu Lasten zukünftiger Investitionen getätigt, kann dies langfristig auch die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen. Zudem dienen manchen Rückkäufe lediglich dazu, die Verwässerung durch Mitarbeiteraktienoptionen auszugleichen, ohne echten Mehrwert für Aktionäre zu schaffen.

Nachteile der Kennzahl

Der Buyback Yield ist nur bedingt aussagekräftig und sollte nicht isoliert betrachtet werden. Unklar ist unter anderem die Finanzierung: Der Buyback Yield gibt keine Auskunft darüber, woher das Kapital für die Rückkäufe stammt. Unternehmen können Aktienrückkäufe aus Überschüssen finanzieren, was ein positives Signal ist, oder durch Verschuldung, was langfristig riskant sein kann.

Zudem gibt es keine Garantie für Kurssteigerungen. Eine hohe Aktienrückkaufrendite bedeutet nicht zwangsläufig, dass der Aktienkurs steigt. Marktbedingte Einflüsse oder konjunkturelle Rückschläge können den Kurs stärker drücken, als die Rückkäufe ausgleichen können. In solchen Fällen begrenzen Rückkäufe bestenfalls den Kursverlust, verhindern ihn aber nicht.

Letztlich sagt der Buyback Yield nichts über die operative Stärke oder die langfristige Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens aus. Ein Unternehmen kann auch bei stagnierenden oder rückläufigen Gewinnen hohe Rückkäufe tätigen.

Aktienrückkäufe werden in der Regel positiv bewertet, da sie den Wert für Aktionäre steigern können. Sie bieten zwar Hinweise auf die Liquidität eines Unternehmens, jedoch sind für eine umfassende Aktienanalyse auch Kapitalstruktur und Rentabilitätskennzahlen erforderlich.

Aktienrückkäufe vs. Dividenden

Aktienrückkäufe und Dividenden sind zwei Möglichkeiten, wie Unternehmen Kapital an ihre Aktionäre zurückgeben. Beide erfordern liquide Mittel, unterscheiden sich jedoch in ihrer Wirkung und steuerlichen Behandlung.

  • Steuern: Dividenden sind unmittelbar steuerpflichtig, während Kursgewinne aus Aktienrückkäufen erst beim Verkauf der Aktien besteuert werden.
  • Zeitpunkt der Auszahlung: Dividenden werden auf einmal an die Aktionäre ausgeschüttet, während Aktienrückkäufe über einen längeren Zeitraum erfolgen können.
  • Art der Rückführung: Dividenden sind eine zahlungswirksame Ausschüttung, während Rückkäufe den Aktienkurs durch eine geringere Anzahl ausstehender Aktien indirekt steigern, was zu einem Buchgewinn führt.

Darüber hinaus gibt die Dividendenrendite an, welchen Anteil des Aktienkurses ein Unternehmen in Form von Dividenden an seine Aktionäre ausschüttet. Der Buyback Yield hingegen misst die Kapitalrückführung durch Aktienrückkäufe. Zusammen ergeben sie die Gesamtrendite für Aktionäre (Shareholder Yield), die sich als Summe aus Dividendenrendite, Kursrendite und Buyback Yield berechnen lässt.

Beispiel für einen Buyback Yield

Das Volumen der zurückgekauften Aktien der Allianz SE findet sich in den Erläuterungen des Abschlussberichtes, sowie in der Veränderung der Gewinnrücklagen. 3 Milliarden Euro wurden, wie im Text erläutert, für den Rückkauf von Aktien der Allianz SE verwendet.

Auszug aus dem Geschäftsbericht 2018 der Allianz SE

Die aktuelle Marktkapitalisierung muss tagesaktuell ermittelt werden. Viele Vergleichsseiten, allen voran Google, bieten diesen Wert jedoch direkt an.

Marktkapitalisierung Allianz via Google-Suche

Vollständiger Bericht der Gesellschaft.

Daraus ergibt sich für die Berechnung:

\text{Buyback Yield Allianz 2018} = \frac{3~Mrd.~EUR}{93,24~Mrd.~EUR} \cdot 100 = 3,35\%

Nützliche Informationen

  • Die Buyback Ratio beeinflusst die PE Ratio (Kurs-Gewinn-Verhältnis)
  • Die Buyback Ratio beeinflusst den Gewinn je Aktie (Earnings per Share)
  • Ein Aktienrückkauf ist das Gegenteil einer Kapitalerhöhung

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