Net Income – Erklärung & Bedeutung

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Das Net Income (deutsch: „Jahresüberschuss“), auch bekannt als „Net Earnings“ oder „Net Profit“, ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die den finanziellen Unternehmenserfolg für einen bestimmten Betrachtungszeitraum darstellt. Die Kennzahl wird auf Basis der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) gebildet. Investoren können mithilfe der Kennzahl die Ertragskraft eines Unternehmens einschätzen, weitere Kennzahlen auf Basis des Net Income ermitteln und weitergehende Unternehmensanalysen durchführen.

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Net Income – Definition und Erklärung

Das Net Income eines Unternehmens stellt dessen Periodenüberschuss nach Abzug aller Kosten dar. In der Regel erstreckt sich der Betrachtungszeitraum über ein Jahr oder ein Quartal. Die Darstellung erfolgt als Dezimalzahl in der jeweiligen Berichtswährung des Unternehmens. Es unterscheidet sich damit von vielen anderen Kennzahlen wie beispielsweise EBIT oder EBITDA, die bewusst auf die Berücksichtigung einzelner Kostenkategorien verzichten. Aus diesem Grund kann die Kennzahl einen Überblick über ein Unternehmen ermöglichen, eignet sich aber weniger für die Detailanalyse.

  • Im deutschen Sprachgebrauch ist das Net Income auch als „Jahresüberschuss“ bekannt. Damit stellt es in der deutschen Rechnungslegung das finale Ergebnis der Gewinn- und Verlustrechnung dar (engl.: Profit and Loss Statement / P&L). Die Kennzahl kann sowohl als positiver als auch als negativer Wert dargestellt werden. Ein positiver Wert signalisiert einen Überschuss, während ein negativer Wert einen Fehlbetrag widerspiegelt.
  • Im englischen Sprachgebrauch wird das Net Income häufig auch als „bottom line“ bezeichnet. Was im Deutschen so viel bedeutet wie „Unter dem Strich“, bringt zum Ausdruck, dass es sich um die letzte Zeile des P&L / der GuV von einem Unternehmen handelt.

Hinweis: Im englischsprachigen Raum trägt nicht nur der Nettoertrag von Unternehmen den Begriff „Net Income“. Auch für die Einkommen privater Personen hat sich dieser Begriff etabliert. Es handelt sich damit um das Nettoeinkommen eines Angestellten.

Net Income – Formel und Berechnung

Die Berechnung des Net Income folgt einem festen Schema. Ausgangspunkt ist der Umsatz des betrachteten Zeitraumes. Hiervon werden alle Kosten aus dem gleichen Zeitraum abgezogen. Es handelt sich dabei beispielsweise um die Costs of Goods sold (COGS), Vertriebskosten, Verwaltungskosten, Abschreibungen, Zinsen oder Steuern.

Aufgrund der verschiedenen Kostenfaktoren der einzelnen Unternehmen bietet sich die folgende vereinfachte Berechnungsformel an.

Net~Income=Umsatz-Kosten


Beispiel: In verschiedenen Unternehmen können verschiedene Kostenarten anfallen. Während ein Unternehmen durch die Verwendung von Fremdkapital beispielsweise Zinskosten berücksichtigen muss, existieren diese bei einem eigenkapitalfinanzierten Unternehmen nicht. Auch Kosten für Rohstoffe fallen nur in produzierenden Unternehmen an. Dienstleistungsunternehmen können vergleichen damit, ob sie über grundlegend unterschiedliche Kostentreiber verfügen. Personalkosten und Lizenzen können hier eine größere Rolle spielen.

Interpretation und Auswertung des Net Income

Die grundlegende Aussage des Net Income betrifft die Profitabilität eines Unternehmens. Ein hohes Net Income zeichnet ein Unternehmen aus, das nach Abzug aller Kosten einen Überschuss erzielt. Im Umkehrschluss bedeutet ein dauerhaft negativer Wert laufende Verluste. Arbeitet ein Unternehmen auf längere Zeit nicht profitabel, kann dies ein ernsthaftes Risiko für dessen Fortbestand sein und damit für Investoren ein Risiko darstellen.

Hinweis: Während teilweise das Net Income auch als Gewinn bezeichnet wird, ist dies streng genommen nicht korrekt. Der Bilanzgewinn eines Unternehmens gleicht nur in Ausnahmefällen dessen Jahresüberschuss. Für die Ermittlung des Gewinnes werden beispielsweise nicht nur die Buchungsvorgänge des laufenden Jahres betrachtet.

Eine weitere Auswertungsmöglichkeit haben Investoren, indem sie das Net Income eines Unternehmens im Zeitverlauf analysieren. Gerade bei aktuell geringen oder sogar negativen Werten kann eine solche Analyse sinnvoll sein. Durch die Berücksichtigung der Werte aufeinanderfolgender Jahre oder Quartale zeigt sich die langfristige Entwicklung der Kennzahl.

  • Ein stetig steigendes Net Income wird mit einer positiven Entwicklung des Unternehmens in Verbindung gebracht. Entweder kann das Unternehmen seinen Umsatz steigern, indem es mehr Produkte und Dienstleistungen verkauft oder indem es höhere Preise durchsetzen kann. Alternativ kann es in der Lage sein, seine Kosten zu senken und Prozesse effizienter zu gestalten. All diese Vorgänge wirken sich grundsätzlich positiv auf den Unternehmenswert aus.
  • Umgekehrt können sinkende Werte auf Schwierigkeiten eines Unternehmens hinweisen und wirken tendenziell wertmindernd.

Weitere Analysemöglichkeiten

Eine der gängigen Verwendungen des Net Income ist die Berechnung der Earnings per Share (EPS), in Deutsch auch Gewinn pro Aktie. Analysten und Unternehmen nutzen die Kennzahl regelmäßig, um sie im Nachgang durch die Anzahl der ausstehenden Aktien zu teilen. Der Gewinn pro Aktie ist ein zentraler Bestandteil weiterer Kennzahlen wie der PE-Ratio (KGV).

Hinweis: Nutzt ein Investor das Net Income für den Vergleich unterschiedlicher Unternehmen, muss dieser bedenken, dass sich sowohl unterschiedliche Kapitalstrukturen als auch Steuersätze direkt im Ergebnis auswirken. Dies ist grundsätzlich weder positiv noch negativ zu bewerten, sollte aber bei der Analyse berücksichtigt werden.

Net Income – Nachteile & Grenzen

Aufgrund seiner Berechnungsweise ist das Net Income anfällig für Manipulation von Umsatz oder Kosten. Mithilfe eines höheren Umsatzausweises oder einem zu niedrigen Kostenansatz können Unternehmen das Ergebnis erhöhen und dessen Aussagekraft verfälschen. Um dieser Schwäche der Kennzahl entgegenzuwirken, können Investoren die Ausgangsdaten auf ihre Plausibilität prüfen und mit vorherigen Perioden oder anderen Unternehmen der gleichen Branche vergleichen.

Dieses Vorgehen kann ebenfalls eine Möglichkeit darstellen, um Informationen über die Herkunft des Ergebnisses zu gewinnen. Die Aussagekraft der absoluten Kennzahl ist ansonsten vergleichsweise gering, da beispielsweise unklar bleibt, ob eine Steigerung des Net Income auf höheren Umsätzen, geringeren Kosten oder einer Kombination beider Faktoren beruht.

Nachteilig auf die Aussagekraft der Kennzahl wirkt sich generell aus, dass es die Liquiditätssituation eines Unternehmens nicht abbilden kann. Es hilft einem Unternehmen beispielsweise wenig, wenn es über ein hohes Net Income verfügt, seine Rechnungen aber nicht fristgerecht bezahlen kann. Aus diesem Grund kann das Net Income nur in Kombination mit anderen Kennzahlen ein vollständiges Bild eines Unternehmens ermöglichen.

Ein weiterer Nachteil der Kennzahl ist die Berücksichtigung von außergewöhnlichen Ereignissen eines Geschäftsjahres. Da alle Umsätze und Kosten in die Berechnung einfließen, wird diese folglich auch von Sonderfaktoren beeinflusst. Außergewöhnliche Abschreibungen oder Umsatzschwankungen können das Net Income beeinflussen, ohne dass dies eine Aussagekraft über die Qualität des Unternehmens hätte. Bei starken Schwankungen der Kennzahl kann folglich ein Blick in den Geschäftsbericht des Unternehmens sinnvoll sein, um die Gründe dafür in Erfahrung zu bringen.

Unterschied zwischen Gross und Net Income

Eine grundlegende Auswertungsmöglichkeit stellt der Vergleich von Gross Income und Net Income dar. Das Gross Income stellt das Gegenstück zum Net Income dar und spiegelt den Umsatz eines Unternehmens vor Abzug jeglicher Kosten wider. Das Gross Income ist folglich die Basis für die Berechnungen, die letztendlich das Net Income bedingen. Ein Vergleich bietet nur wenig Interpretationsmöglichkeiten. Dennoch kann diese sinnvoll sein.

Vergleicht ein Investor Net und Gross Income, kann er auf einen Blick die Summe aller Kosten eines Unternehmens ermitteln. Er kann auch feststellen, wie viel Gewinn von einem Euro Umsatz bei dem Unternehmen beziehungsweise den Shareholdern verbleibt (Return on Sales). So kann ein Investor die Kennzahl im richtigen Verhältnis betrachten.

Beispielsweise kann ein Net Income von 10 Millionen Euro positiver in der Bewertung ausfallen als eines von 20 Millionen Euro. Es kommt nur darauf an, aus welchem Gross Income die jeweiligen Ergebnisse resultieren. In diesem Beispiel können die 10 Millionen Euro Gewinn aus 20 Millionen Euro Umsatz entstehen, während es für die 20 Millionen Euro Gewinn dagegen 100 Millionen Euro Umsatz braucht.

Net Income im Praxisbeispiel

Für die beispielhafte Ermittlung und Auswertung des Net Income in der Praxis bietet sich praktisch jede GuV eines börsennotierten Unternehmens an. In diesem Fall stammen die Daten aus dem Quartalsbericht des Konzernes Amazon.com Inc. Der Bericht kann auf der Investor-Relations-Seite des Unternehmens abgerufen werden.

Auswertung des Net Income von Amazon.com Inc.
Auswertung des Net Income von Amazon.com Inc.

Wie üblich stellt das Unternehmen in seiner Veröffentlichung die Werte des Vorjahres denen der aktuellen Periode gegenüber. Die hier ausgewiesenen Total Net Sales stellen das Gross Income vor jeglichen Abzügen dar. Die COGS (hier: cost of sales) bilden die größte einzelne Kostenposition. Auch alle übrigen Kosten listet Amazon vollständig auf.

In der Analyse könnte ein Investor bemerken, dass der Umsatz im Jahr 2022 um circa 7 Prozent gestiegen ist. Die COGS sind im Vergleich dazu nur um ungefähr 4 Prozent gestiegen. Dies kann der Investor als positive Entwicklung betrachten. Allerdings sind die übrigen Kostenpositionen teilweise im deutlich zweistelligen Bereich gewachsen. Dadurch entsteht ein deutlicher Verlust nach Steuern, während es im Vorjahr noch einen Gewinn zu vermelden gab.

An dieser Stelle können Investoren ansetzen, die Gründe für diese Entwicklung zu beleuchten und zu hinterfragen, ob sich an dem Investmentcase etwas Grundlegendes geändert hat. Darüber hinaus kann ein Blick auf das Cash Flow Statement sinnvoll sein, das sich in diesem Fall im gleichen Dokument befindet wie die GuV.

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