FOMC-Sitzungsprotokoll – Erklärung & Bedeutung
Das Federal Open Market Committee (FOMC)-Sitzungsprotokoll, auch bekannt als “Fed-Protokoll” oder “FOMC Minutes”, beinhaltet eine Zusammenfassung der geldpolitischen Diskussion zwischen den Teilnehmern der FOMC-Sitzung. Die Ergebnisse (z.B. Leitzinsentscheidungen) aus dem Treffen werden in der Wirtschaft, Politik und auch auf den Finanzmärkten mit Spannung erwartet, da sie eine Reihe von wirtschaftlichen Variablen (z.B. kurzfristige Zinssätze, Wechselkurse, Aktienkurse, Beschäftigung und Güterpreise) beeinflussen können.
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FOMC-Sitzungsprotokoll – Definition
Ein FOMC-Sitzungsprotokoll stellt die wichtigsten politischen Inhalte zusammen, die von den Sitzungsteilnehmern besprochen wurden. Dort werden alle geldpolitischen Entscheidungen des FOMC festgehalten und erklärt.
Außerdem werden alle Teilnehmer (wie Sonderberater des Vorstands, Sekretäre und Chefökonomen), die an der FOMC-Sitzung teilgenommen haben, aufgelistet. Häufig beginnen die Protokolle mit einer Zusammenfassung der aktuellen Entwicklungen auf den Finanzmärkten sowie mit einer Beurteilung der Wirtschafts- und Finanzlage. Zudem werden geldpolitische Geschäfte der Fed erläutert. Darauf aufbauend werden wirtschaftliche Aussichten und Inflationsentwicklungen diskutiert.
Die durchschnittliche Seitenzahl eines FOMC-Sitzungsprotokolls (engl. Minutes) lieg bei etwa 15 Seiten. In der Regel werden acht FOMC-Sitzungsprotokolle (planmäßig) pro Jahr, also etwa alle sechs Wochen, veröffentlicht. Seit 2004 werden die Protokolle drei Wochen nach der FOMC-Sitzung sowie anschließend im Jahresbericht (engl. Annual Report) der Fed veröffentlicht. Die FOMC Minutes tragen zur Transparenz geldpolitischer Entscheidungen der Fed bei.
Fed – Definition und Aufgaben
Fed
Das Federal Reserve System, auch bekannt als “die Fed”, ist die Zentralbank der USA und betreibt die Geldpolitik in dem größten Wirtschaftsraum (mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von knapp 21 Billionen US-Dollar im Jahr 2020) der Welt.
Die Fed hat ihren Hauptsitz in Washington und wurde 1913 gegründet. Die Fed kontrolliert die umlaufende Geldmenge in US-Dollar und beaufsichtigt Banken in den USA. Sie soll unabhängig von politischen Einflüssen sein, obwohl ihre Mitglieder vom US-Kongress ernannt werden.
Die geldpolitischen Ziele der Fed bestehen darin, eine maximale Beschäftigung und stabile Preise (d.h. Inflationsziel von 2 %) zu fördern. Im Unterschied zur Europäischen Zentralbank (EZB), die lediglich ein Ziel der Sicherung von Preisniveaustabilität innehält, besitzt die Fed ein zweigleisiges Mandat. Da diese Ziele ohne Angabe einer Priorität vorgegeben werden, muss die Fed versuchen, sie in ihrer Geldpolitik gleichwertig zu berücksichtigen.
Die Fed umfasst ein Zentralbankensystem, bestehend aus drei Institutionen:
- Board of Governors – das zentrale Organ des Federal Reserve Systems, das die Geldpolitik steuert, Diskontsätze festsetzt und die Federal Reserve Banks reguliert
- Zwölf regionale Federal Reserve Banks – das ausführende Organ der Fed, das für den Betrieb des Zahlungssystems, die Ausgabe der Banknoten und Münzen, die Überwachung der Banken und die Ermittlung wirtschaftlicher Informationen zuständig ist
- Federal Open Market Committee (FOMC) – für die Auswertung der geldpolitischen Entscheidungen und Informationen zuständig, überwacht Offenmarktgeschäfte (geldpolitischer Kauf und Verkauf von Wertpapieren)
FOMC
Das Federal Open Market Committee (FOMC), im Deutschen Offenmarktausschuss, besteht aus zwölf Mitgliedern: Den sieben Mitgliedern des Board of Governors der Fed, dem Präsidenten der Federal Reserve Bank von New York (als ständiges Mitglied des FOMC) und vier der verbleibenden elf Präsidenten der Reserve Bank, die abwechselnd für ein Jahr im Amt sind.
Das FOMC trifft sich planmäßig achtmal im Jahr. In ihren Sitzungen überprüft sie die wirtschaftlichen und finanziellen Bedingungen, bewertet Risiken bezüglich ihrer zwei Ziele (maximale Beschäftigung und stabiles Preisniveau) und legt einen angemessenen geldpolitischen Kurs fest. Außerplanmäßige Sitzungen des FOMC sind möglich, wenn es zu außergewöhnlichen Weltereignissen kommt und die Fed denkt, dass sie handeln muss.
Im Zuge der Finanzkrise 2008/09 hat das FOMC neben den regulären acht Terminen zusätzlich acht Termine per Videokonferenz veranstaltet. Grundsätzlich waren diese außerplanmäßigen (engl. unscheduled) Treffen durch wachsende Spannungen (z.B. Liquiditätsengpässe, starker Abwertungsdruck des US-Dollars, starker Rückgang der Rohöl- und Rohstoffpreise, bemerkenswerter Rückgang des Importwertes) auf den internationalen Finanzmärkten begründet.
In diesen außerordentlichen Sitzungen wurde häufig eine Leitzinssenkung und/oder die Ausweitung der geldpolitischen Sondermaßnahmen (z.B. Ausweitung der Swap-Vereinbarungen mit ausländischen Zentralbanken) beschlossen.
FOMC-Sitzungsprotokoll – Veröffentlichung
Sämtliche FOMC-Sitzungsprotokolle werden auf dieser Seite veröffentlicht. Die Fed veröffentlicht in der Regel achtmal im Jahr die Protokolle, die von einigen Anlegern sowie Akteuren der Wirtschaft und Politik verfolgt werden.
Bedeutung der FOMC-Sitzungsprotokolle
Die FOMC-Sitzungsprotokolle liefern einen aufschlussreichen Überblick über die gesamtwirtschaftliche Lage (mit Schwerpunkt auf die USA) aus Sicht der US-amerikanischen Zentralbank Fed bzw. aus Sicht finanzwirtschaftlicher Experten, Chefökonomen und Berater. Zudem enthalten die Protokolle in der Regel eine detaillierte Analyse zu den aktuellen Entwicklungen auf den Finanzmärkten. Dazu werden Themen diskutiert, die für den Anleger interessant sein können, wie z.B.:
- Kurse von Wertpapieren (z.B. Aktien, Anleihen)
- (längerfristige) Renditen von Wertpapieren (z.B. Unternehmensanleihen, Staatsanleihen und Junk Bonds)
- Verbraucherpreisindex (engl. Consumer Price Index)
- Löhne
- US-Arbeitsmarktdaten
- Reales Bruttoinlandsprodukt (BIP)
- Export- und Importwerte erfasst in der Handelsbilanz
- Inanspruchnahme von Repogeschäften
- Kreditvergabe (Hypotheken, Interbankenkredite)
- Tagesgeldsätze (LIBOR)
- Bilanzen von Banken
- Preise für Öl und anderen Rohstoffen (Energie)
- Immobilienpreise
- Prämien von Credit Default Swaps (CDS)
Darauf aufbauend werden wirtschaftliche Aussichten sowie Inflationsaussichten und -risiken diskutiert. Dabei kann es vorkommen, dass Teilnehmer der FOMC-Sitzung unterschiedlicher Meinung sind.
Ein Anleger kann ein FOMC-Sitzungsprotokoll nach Hinweisen auf künftige geldpolitische Entscheidungen der Fed untersuchen. Dabei gilt: Eine lockere Geldpolitik der Fed hat einen tendenziell beruhigenden Effekt auf die internationalen Finanzmärkte, während sich eine Leitzinserhöhung positiv auf den US-Dollarkurs (im Umkehrschluss: Abwertung des Euro) auswirken könnte.
Die folgende Grafik der Federal Reserve Bank of St. Louis stellt den Leitzinssatz der Fed, auch bekannt als ”Federal Funds Rate”, im Zeitverlauf dar:
Leitzinssatz der Fed im Zeitverlauf
Neben den Veröffentlichungsterminen der FOMC-Sitzungsprotokolle können für Anleger die eigentlichen FOMC-Sitzungstermine von Bedeutung sein. Zu diesen Terminen entwickeln sich mehrere Wertpapierkurse möglicherweise entsprechend den geldpolitischen Entscheidungen der Fed und unabhängig von den Unternehmensnachrichten. Daher werden die FOMC-Sitzungstermine mit volatileren Kursen an den Finanzmärkten in Verbindung gebracht.
Zusammenfassung
Die Sitzungsprotokolle des Federal Open Market Committe (FOMC), im Deutschen Offenmarktausschuss, stellen die geldpolitischen Beschlüsse mitsamt ihren Begründungen zeitnah (d.h. drei Wochen nach der FOMC-Sitzung) dar. Ein FOMC-Sitzungsprotokoll gibt aufschlussreiche Einblicke, wie Experten der US-amerikanischen Zentralbank Fed die globale Wirtschafts- und Finanzlage, mit Fokus auf die USA, einschätzen. Anleger können diese Protokolle analysieren und zur eigenen Investitionsentscheidung unterstützend verwenden.
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