Treasury Shares (Eigene Aktien) – Definition & Bilanzierung

Autor: Maik Engelkamp

Treasury Shares (deutsch: „Eigene Aktien“, auch: „Treasury Stock“) sind Aktien, die ursprünglich ausgegeben und später von der Gesellschaft zurückgekauft oder anderweitig erworben wurden. Solche Aktien können aus verschiedenen Gründen gehalten werden, einschließlich der Absicht, zur Finanzierung von Unternehmensübernahmen zu verwenden oder die Anzahl der ausstehenden Aktien zu reduzieren, was häufig zu einem Anstieg des Aktienkurses führt.

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Treasury Shares – Definition

Treasury Shares sind Aktien, die von der emittierenden Aktiengesellschaft selbst gehalten werden. Solange sie vom Emittenten gehalten werden, gelten sie als ausgegeben, aber nicht in Umlauf befindlich, und werden bei der Ermittlung des Wertes der ausstehenden Stammaktien nicht berücksichtigt.

Der Besitz eigener Aktien kann Teil der strategischen Finanzplanung sein, um die Kapitalstruktur des Unternehmens zu optimieren oder um Aktien als Mitarbeitervergütung zur Verfügung zu stellen.

Eigene Aktien (Treasury Shares) sind ein Bestandeil der ausgegebenen Aktien

Merkmale der Treasury Shares

Neben der Tatsache, dass sie keine Dividenden ausschütten und nicht in die Berechnung des Gewinns je Aktie (EPS) einfließen, haben Treasury Shares bzw. eigene Aktien auch kein Stimmrecht. Der Umfang des Rückkaufs eigener Aktien durch ein Unternehmen kann durch die Aufsichtsbehörde des jeweiligen Landes begrenzt sein.

In den Vereinigten Staaten ist die Securities and Exchange Commission (SEC) für Aktienrückkäufe zuständig. In Deutschland ist hiermit die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) beauftragt.

  • Treasury Shares können eingezogen oder zum Wiederverkauf auf dem freien Markt gehalten werden.
  • Eingezogene Aktien werden dauerhaft eingezogen und können später nicht wieder ausgegeben werden. Sobald die Aktien eingezogen sind, werden sie in den Jahresabschlüssen eines Unternehmens nicht mehr als eigene Aktien ausgewiesen.
  • Nicht eingezogene Treasury Shares können hingegen durch Aktiendividenden, Mitarbeitervergütungen oder Kapitalerhöhungen wieder ausgegeben werden. Hierbei fließen die Aktien wieder zurück auf den Markt und erhöhen die sich in Umlauf befindenden Aktien.

Wie werden eigene Aktien bilanziert?

Eigene Aktien sind ein Gegenposten zum Eigenkapital, der im Abschnitt Eigenkapital der Bilanz ausgewiesen wird. Da eigene Anteile die Anzahl der auf dem freien Markt zurückgekauften Aktien darstellen, verringern sie das Eigenkapital um den für die Aktien gezahlten Betrag, weshalb sie auch als Eigenkapitalminderung bezeichnet werden.

Eigene Aktien (Treasury Shares) - Bilanzielle Darstellung

Wenn ein Unternehmen zum ersten Mal Aktien ausgibt, erhöht sich das Eigenkapital in der Bilanz durch eine Gutschrift auf den Konten des Stammkapitals und der Kapitalrücklage („additional paid-in capital – APIC“).

Das Stammkapital spiegelt den Nennwert der Aktien wider, während die Kapitalrücklage den über den Nennwert hinaus erhaltenen Wert ausweist. Aufgrund der doppelten Buchführung ist die Gegenbuchung dieser Journalbuchung eine Belastung zur Erhöhung der Barmittel (oder anderer Aktiva) in Höhe der von den Aktionären erhaltenen Gegenleistung.

Für die Bilanzierung eigener Aktien gibt es drei Methoden:

  • Anschaffungskostenmethode (“cost method”),
  • Barmethode (“cash method”) und
  • Nennwertmethode (“par value method”).

Anschaffungskostenmethode (Cost Method)

Die Anschaffungskostenmethode verwendet den Wert, den das Unternehmen beim Rückkauf der Aktien bezahlt hat, und ignoriert den Nennwert. Bei dieser Methode werden die Kosten der eigenen Aktien im Eigenkapitalteil der Bilanz ausgewiesen.

Es ist üblich, dass Aktien einen Mindestnennwert von z.B. 1 € haben, aber zu einem deutlich höheren Preis verkauft und zurückgekauft werden. In diesem Fall würde der höhere Rückkaufpreis im Eigenkapital erfasst.

Barmethode (Cash Method)

Bei der Barmethode wird zum Zeitpunkt des Aktienrückkaufs das Konto für eigene Aktien belastet, um das gesamte Eigenkapital zu verringern. Das Barkonto wird entlastet, um die Ausgabe von Barmitteln des Unternehmens zu verbuchen.

Werden die Treasury Shares später wieder veräußert, wird das Geldkonto durch eine Belastung erhöht und das Konto für eigene Aktien durch eine Gutschrift verringert, wodurch sich das Eigenkapital insgesamt erhöht. Außerdem wird ein Konto für das eingezahlte Kapital der zurückgekauften Aktien entweder belastet oder gutgeschrieben, je nachdem, ob die Aktien mit Verlust oder Gewinn weiterverkauft wurden.

Nennwertmethode (Par Value Method)

Bei der Nennwertmethode wird zum Zeitpunkt des Aktienrückkaufs das Konto für eigene Aktien belastet, um das Eigenkapital in Höhe des Nennwerts der zurückgekauften Aktien zu verringern. Das Stammkapital wird ebenfalls belastet, um es um den von den Aktionären ursprünglich über den Nennwert hinaus gezahlten Betrag zu verringern.

Den Barmitteln (Cash Equivalents) wird der Gesamtbetrag gutgeschrieben, den das Unternehmen für den Aktienrückkauf gezahlt hat. Der Nettobetrag wird entweder zulasten oder zugunsten der Kapitalrücklage für Treasury Shares verbucht, je nachdem, ob das Unternehmen beim Rückkauf der Aktien mehr bezahlt hat als die Aktionäre ursprünglich.

Eingezogene Aktien vs. nicht eingezogene Aktien

Eingezogene Aktien sind eigene Aktien, die vom Emittenten aus den Gewinnrücklagen des Unternehmens zurückgekauft und endgültig vernichtet wurden. Während andere Treasury Shares wieder ausgegeben oder auf dem freien Markt verkauft werden können, können eingezogene Aktien nicht wieder ausgegeben werden. Sie haben keinen Marktwert und stellen keinen Anteil am Eigentum des emittierenden Unternehmens mehr dar.

Eingezogene Aktien werden im Jahresabschluss eines Unternehmens nicht als Treasury Shares ausgewiesen. Nicht eingezogene eigene Aktien hingegen können durch Aktiendividenden, Belegschaftsaktien oder Kapitalerhöhungen wieder ausgegeben werden.

Treasury Shares – Beispiel

Das Unternehmen ABC hatte ursprünglich 5.000 Stammaktien mit einem Nennwert von 1 € für 41 € pro Aktie verkauft. In der Bilanz standen daher 5.000 Euro Stammkapital (5.000 Aktien x 1 € Nennwert) und 200.000 € Kapitalrücklage (5.000 Aktien x (41 € – 1 € über den Nennwert hinaus bezahlt)).

Das Unternehmen ABC verfügt über überschüssige Barmittel und ist überzeugt, dass seine Aktien unter ihrem fairen Wert gehandelt werden. Daher beschließt sie, 1.000 Aktien zu 50 € im Gesamtwert von 50.000 € zurückzukaufen.

Durch den Rückkauf wird ein Gegenkonto für zurückgekaufte Aktien eingerichtet. Bei der Barmethode würde das Konto für eigene Anteile mit 50.000 € belastet und dem Barbestand 50.000 € gutgeschrieben. Bei der Nennwertmethode würden die eigenen Aktien mit 1.000 € (1.000 Aktien x 1 € Nennwert) das Stammkapital reduzieren. Die Kapitalrücklage würde hingegen mit 49.000 € (1.000 Aktien x (50 €€ Rückkaufpreis – 1 € Nennwert)) belastet. Auf der Aktivseite der Bilanz würden ebenfalls 50.000 € im Barbestand gutgeschrieben.

Sowohl bei der Barwertmethode als auch bei der Nennwertmethode wird das Eigenkapital um 50.000 € verringert. Angenommen, die Gesamtsumme der Eigenkapitalkonten des Unternehmens ABC, einschließlich Stammkapital, Kapitalrücklagen und Gewinnrücklagen, betrug vor dem Aktienrückkauf 500.000 €. Durch den Rückkauf sinkt das gesamte Eigenkapital auf 450.000 €.

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