Earnings Yield – Definition & Berechnung
Earnings Yield (deutsch: Gewinnrendite) zeigt, wie viel Gewinn je Aktie (EPS) ein Unternehmen im Verhältnis zum Aktienkurs erwirtschaftet. In der Regel basiert die Berechnung auf einem 12-Monats-Zeitraum. Durch die direkte Gegenüberstellung von Gewinn und Kurs bietet die Finanzkennzahl eine fundierte Einschätzung der Investitionsattraktivität.
🔴 Live-Webinar am 23.06.2025 um 18:30 Uhr
Ausbildung für Vermögensaufbau mit zusätzlichen monatlichen Einnahmen
Lerne, wie du an der Börse ein regelmäßiges Zusatzeinkommen aufbaust. Unterscheide gute von schlechten Aktien, führe eigenständig eine Bewertung durch und erkenne den richtigen Aktienkurs. Lerne außerdem, wie du mit dem Optionshandel einen zusätzlichen Cashflow generierst.
Gute von schlechten Aktien unterscheiden
Profitable Aktien- und Optionsstrategien
In jeder Marktlage Geld verdienen
Plus Gratis-PDF im Webinar: Dein Start in den erfolgreichen Optionshandel
Earnings Yield – Definition
Die Earnings Yield (Gewinnrendite) ist eine Kennzahl zur Aktienbewertung, die das Verhältnis des Gewinn pro Aktie (Earnings Per Share – EPS) zum aktuellen Börsenkurs ausdrückt. Sie wird häufig genutzt, um potenzielle Über- oder Unterbewertungen von Aktien zu identifizieren und spielt eine wichtige Rolle in wertorientierten Anlagestrategien, wie bspw. dem Value Investing.
Berechnung der Earnings Yield
Die Earnings Yield wird berechnet, indem man den Gewinn pro Aktie (EPS) eines Unternehmens durch den aktuellen Aktienkurs teilt. Die Formel gibt den prozentualen Gewinn an, den ein Anleger im Verhältnis zum Aktienkurs erwarten kann.
Aufgrund der mathematischen Zusammenhänge und der Art der Berechnung ist die Gewinnrendite übrigens der Kehrwert des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) bzw. der PE Ratio.
Bedeutung der Gewinnrendite
Die Earnings Yield ist bei langfristig orientierten Anlegern besonders beliebt, da sie ein realistisches Bild der tatsächlichen Rendite einer Investition vermittelt. Eine hohe Gewinnrendite kann auf eine Unterbewertung der Aktie hindeuten, während ein niedriger Wert auf eine mögliche Überbewertung schließen lässt.
Darüber hinaus zeigen Studien, dass die Earnings Yield einen direkten Einfluss auf andere Finanzkennzahlen wie Return on Assets (ROA), Return on Equity (ROE) und Economic Value Added (EVA) hat. Dies unterstreicht die Bedeutung der Kennzahl als zentrales Maß für die finanzielle Leistungsfähigkeit eines Unternehmens, das über reine Marktindikatoren hinausgeht.
Interpretation der Earnings Yield
Es gibt keinen festen Schwellenwert, der als eindeutige Kauf- oder Verkaufsempfehlung für Aktien dient. Eine hohe oder niedrige Earnings Yield kann aus verschiedenen Gründen entstehen:
- Steigende Gewinne, die sich noch nicht vollständig im Aktienkurs widerspiegeln.
- Fallende Aktienkurse, die nicht immer auf fundamentale Probleme hindeuten, sondern auch durch Marktüberreaktionen oder externe Faktoren beeinflusst sein können.
Trotz dieser Schwankungen liefert die Kennzahl interessante Hinweise für Investitionsentscheidungen:
- Eine hohe oder steigende Gewinnrendite kann auf eine Unterbewertung der Aktie hinweisen und somit auf einen attraktiven Kaufzeitpunkt, da das Unternehmen im Verhältnis zum aktuellen Kurs hohe Gewinne erzielt.
- Eine niedrige oder sinkende Gewinnrendite deutet hingegen auf eine mögliche Überbewertung hin, was ein Verkaufssignal sein kann, insbesondere wenn die Gewinne im Verhältnis zum Kurs deutlich zurückgehen.
Vorteil der Kennzahl
Ein großer Vorteil der Earnings Yield liegt in ihrer universellen Anwendbarkeit auf verschiedene Aktienarten. Sowohl Wachstumsaktien (Growth Stocks) als auch Dividendenaktien können mit dieser Kennzahl bewertet werden. Dadurch eignet sich die Kennzahl sowohl für Dividendeninvestoren, die regelmäßige Ausschüttungen bevorzugen, als auch für Wachstumsinvestoren, die von Kurssteigerungen profitieren möchten.
Im Gegensatz zu reinen Marktbewertungen (z.B. KGV) ist die Gewinnrendite zudem weniger anfällig für Manipulationen. Sie spiegelt vielmehr die fundamentale Ertragskraft eines Unternehmens wider. Insbesondere bei kleineren Unternehmen mit hohen Wachstumschancen kann sie helfen, deren Kapitalproduktivität zu beurteilen, da klassische Bewertungsmethoden wie das KGV in solchen Fällen oft verzerrt sind.
Earnings Yield vs. KGV
Der Unterschied zwischen Earnings Yield (Gewinnrendite) und dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt vor allem in der Perspektive des Anlegers. Obwohl beide Kennzahlen denselben wirtschaftlichen Zusammenhang ausdrücken – lediglich mit umgekehrtem Verhältnis zwischen Gewinn und Aktienkurs –, liefern sie unterschiedliche Interpretationen für Investitionsentscheidungen.
Kennzahl | Fokus | Fragestellung |
---|---|---|
Earnings Yield (Gewinnrendite) | Langfristige Rentabilität | Welche Rendite erhalte ich langfristig auf mein eingesetztes Kapital? |
PE Ratio (KGV) | Kurzfristige Bewertung | Wie viele Jahre dauert es, bis der aktuelle Aktienkurs durch die Gewinne gedeckt ist? |
Earnings Yield – Nachteile
Abhängigkeit vom Stichtagskurs
Die Earnings Yield basiert auf dem aktuellen Aktienkurs, der stark schwanken kann und nicht zwangsläufig die zukünftige Ertragskraft eines Unternehmens widerspiegelt. Kurzfristige Marktturbulenzen oder spekulative Bewegungen können die Kennzahl verzerren, ohne dass sich die fundamentalen Unternehmensdaten tatsächlich verändert haben.
Einfluss von bilanziellen Sondereffekten
Da die Earnings Yield auf dem Jahresgewinn basiert, können einmalige, außerordentliche Ereignisse zu starken Verzerrungen führen. Diese Sondereffekte verändern den Gewinn kurzfristig, ohne dass sich die langfristige wirtschaftliche Lage des Unternehmens tatsächlich verbessert oder verschlechtert hat.
Beispiele für bilanzielle Sondereffekte:
- Hohe Bußgelder oder Strafzahlungen
- Verkauf von Unternehmensteilen oder Immobilien
- Bildung oder Auflösung von Rückstellungen
- Einmalige Erträge aus Finanzanlagen oder Optionen
Schwankende Aussagekraft durch volatile Aktienkurse
Da Aktienkurse von der Börsenstimmung, Zinserwartungen oder geopolitischen Ereignissen beeinflusst werden, kann die Earnings Yield stark schwanken, ohne dass sich die tatsächliche Unternehmensleistung verändert hat.
Beispiel: Steigt oder fällt der Aktienkurs kurz vor dem Stichtag der Gewinnermittlung abrupt, verändert sich die Gewinnrendite deutlich, obwohl die fundamentale Ertragskraft des Unternehmens gleich bleibt.
Beispiel zur Ermittlung der Gewinnrendite
Für die beispielhafte Berechnung der Earnings Yield der BASF werden der Gewinn je Aktie (EPS) und der Aktienkurs zu einem bestimmten Stichtag benötigt. Das EPS findet sich hier und die historischen Kurse (hier wurden Schlusskurse verwendet) der BASF-Aktie beispielsweise hier.
Nützliche Informationen
Bei der Ermittlung der Earnings Yield für ein Aktienunternehmen ist häufig die Verwendung eines Börsendienstleisters sinnvoll. Die Arbeit mit unternehmenseigenen Daten ist sehr aufwendig.
So müsste z.B. der Streubesitz bzw. die Anzahl der freien Aktien ermittelt werden, um den Gewinn je Aktie (EPS) ins richtige Verhältnis setzen zu können. Auf verschiedenen Internetplattformen sind jedoch bereits Daten pro Aktie verfügbar, die die Berechnung stark vereinfachen.
Fazit
- Die Earnings Yield oder Gewinnrendite kann für die Unternehmensbewertung als Multiplikator verwendet werden.
- Die Gewinnrendite ist eng mit dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV / Price-Earnings-Ratio) verbunden.
- Eine Weiterentwicklung der Gewinnrendite wird im Artikel zum Joel Greenblatt Earnings Yield vorgestellt.
Kostenloses Webinar + PDF: So handelst du profitabel mit Optionen und generierst ein Zusatzeinkommen
Lerne in unserem kostenlosen Live-Webinar am 23.06.2025 um 18:30 Uhr, wie du mit dem Optionshandel ein regelmäßiges Zusatzeinkommen aufbaust. Lerne, gute von schlechten Aktien zu unterscheiden und erkenne zuverlässig überteuerte Aktienkurse. Baue dir ein zweites Einkommen auf, mit dem du unabhängig der Marktlage Geld verdienen kannst. Klicke hier, um dich für das Webinar anzumelden.