Constant Currencies – Erklärung & Beispiel

Autor: Maik Engelkamp

Constant Currencies (deutsch auch: währungsbereinigt bzw. zu konstanten Wechselkursen) bezeichnet eine Methode der Finanzberichterstattung, bei der die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen beim Vergleich der Finanzergebnisse verschiedener Zeiträume ausgeblendet werden. Es handelt sich dabei nicht um eine GAAP/IFRS-Kennzahl, sondern um eine freiwillige Zusatzangabe (Non-GAAP bzw. APM).

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Constant Currencies – Definition

Constant Currencies bezeichnet die Praxis international tätiger Unternehmen, ihre gesetzlich vorgeschriebenen Abschlüsse ergänzend durch Angaben „zu konstanten Wechselkursen (währungsbereinigt)“ zu erläutern, um Verzerrungen aus Wechselkursbewegungen bei periodischen Vergleichen zu vermeiden.

Hinweis: Diese Angaben sind zusätzlich zu den nach IFRS oder US-GAAP ermittelten Zahlen zu verstehen und folgen entsprechenden Offenlegungsregeln für Non-GAAP-/APM-Maße (beispielsweise klare Definition, Beschreibung der Berechnung und gleichrangige Darstellung neben der GAAP-/IFRS-Kennzahl).

Bedeutung von festen Wechselkursen

Unternehmen, die in mehreren Ländern tätig sind, berichten ihre Finanzergebnisse in der Regel in einer funktionalen Währung (z. B. EUR oder USD). Schwankt der Wert von Fremdwährungen gegenüber dieser Berichtswährung, beeinflusst das die Umrechnung von Umsätzen, Aufwendungen und Gewinnen aus ausländischen Geschäftsbetrieben und kann Periodenvergleiche verzerren.

Währungsbereinigte Zahlen sollen es Stakeholdern ermöglichen, das tatsächliche Wachstum bzw. Schrumpfen eines Unternehmens unabhängig von Wechselkursen zu beurteilen. Das ist abzugrenzen von der nach IFRS bzw. US-GAAP vorgeschriebenen Umrechnung, bei der die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) zu Transaktions- bzw. Durchschnittskursen und die Bilanz zu Stichtagskursen bewertet wird.

Beispiel: Meldet ein Unternehmen ein Umsatzwachstum von 10 %, wovon 5 % auf günstige Wechselkurse entfallen, beträgt das währungsbereinigte Wachstum 5 %.

Berechnungsmöglichkeiten

Constant Currencies können auf verschiedene Weise ermittelt werden. In der Praxis am gebräuchlichsten ist Folgendes:

  • Die aktuellen Periodenwerte (z. B. Umsatz, EBIT) werden mit den Durchschnittskursen der Vorperiode übersetzt („prior-year average rates“). So berichten es u. a. Haleon, Unilever und ManpowerGroup in ihren offiziellen Investorunterlagen.
  • Als Alternative (seltener genutzt) können die Vorperiodenwerte so angepasst werden, dass sie den Durchschnittskursen der aktuellen Periode entsprechen.

Entscheidend ist, dass die Methode transparent beschrieben und konsistent angewandt wird. (Sonderfälle wie Hyperinflation: teils abweichende Kurslogik gemäß jeweiliger Unternehmensleitlinie.)

Constant Currencies – Beispiel

Unternehmen X hat seinen Sitz in Australien und ist in den Vereinigten Staaten tätig, wobei es Einnahmen in USD erzielt. Im ersten Jahr erzielt das Unternehmen einen Umsatz von 500 000 USD. Gewinnmarge ist konstant bei 10 %.

Zur Veranschaulichung verwenden wir als Durchschnittskurse:

  • Jahr 1 = AUD/USD 0,80
  • Jahr 2 = AUD/USD 1,10

(d. h. 1 AUD = 0,80 USD bzw. 1,10 USD).

Kennzahl Jahr 1 Jahr 2
Umsatz in USD 500.000 USD 600.000 USD
Gewinn in USD (10 %) 50.000 USD 60.000 USD
Ø-Kurs AUD/USD 0,80 1,10
Umsatz in AUD (berichtet) 625.000 AUD 545.455 AUD
Gewinn in AUD (berichtet) 62.500 AUD 54.545 AUD
Veränderung YoY (USD) + 20,0 % (Umsatz & Gewinn)
Veränderung YoY (AUD, berichtet) − 12,7 % (Umsatz & Gewinn)

Kurzbewertung

Die berichteten Werte in AUD gehen um 12,7 % zurück, obwohl der Umsatz/Gewinn in USD jeweils um 20 % steigen. Grund dafür ist der stärkere AUD. Der Kurs stieg von 0,80 auf 1,10, was einem Anstieg von 37,5 % gegenüber dem USD entspricht. Dadurch wird der Periodenvergleich verzerrt.

Die Geschäftsleitung könnte argumentieren, dass dies keine faire Zahl ist, da die Rückgänge ausschließlich auf die Wechselkurse zurückzuführen sind.

Anwendung von konstanten Wechselkursen (Constant Currency)

Um dieses Problem zu beseitigen, kann das Unternehmen die Methodik der konstanten Währung anwenden. Praxisübliche Methodik: Jahr 2 wird mit dem Durchschnittskurs von Jahr 1 (0,80) übersetzt und Jahr 1 bleibt unverändert. So wird der Wechselkurseffekt ausgeblendet und die operative Entwicklung isoliert.

Das könnte folgendermaßen aussehen:

Kennzahl Jahr 1 (gemeldet) Jahr 2 (zu Kursen Jahr 1)
Angewandter Ø-Kurs AUD/USD 0,80 0,80
Umsatz in USD 500.000 USD 600.000 USD
Gewinn in USD (10 %) 50.000 USD 60.000 USD
Umsatz in AUD (Constant Currency) 625.000 AUD 750.000 AUD
Gewinn in AUD (Constant Currency) 62.500 AUD 75.000 AUD
Veränderung YoY (AUD, Constant Currency) + 20,0 % (Umsatz & Gewinn)

Ergebnis: Nach Eliminierung der Währungsschwankungen zeigt die währungsbereinigte Darstellung in AUD ein Umsatz- und Gewinnwachstum von 20 %. Das ist im Einklang mit der operativen Entwicklung in USD.

Kritische Betrachtung von Constant Currencies

Constant-Currency-Darstellungen sind nützlich, um reine Umrechnungseffekte (Translation FX) auszublenden. Gleichzeitig bergen sie methodische Grenzen und Auslegungsrisiken. Dazu zählen:

  • Genauigkeitsverlust: In der Praxis werden für GuV-Posten oft Durchschnittskurse (monatlich/vierteljährlich/jährlich) verwendet. Das ist zulässig und üblich, kann aber (insbesondere bei starker Volatilität oder saisonalen Cashflows) vom tatsächlichen Transaktionsmuster abweichen.
  • Volatilitäts- und Timingeinflüsse: Ein einziger Durchschnittskurs glättet den Wechselkursverlauf. Werden Umsätze/Aufwendungen in Phasen mit extremen Kursständen getätigt, kann der Durchschnittskurs die Realität über- oder unterzeichnen.
  • Abgrenzung zur Rechnungslegung: Constant Currencies ist eine zusätzliche Managementkennzahl und keine IFRS/US-GAAP-Zahl.Ohne klare Definition, konsistente Methode und gleichrangige Darstellung zur GAAP/IFRS-Zahl kann sie irreführend wirken.
  • Hedging Mismatch: Constant Currency blendet reine Umrechnungseffekte aus Wechselkursen aus, berücksichtigt jedoch nicht automatisch die Auswirkungen von Absicherungsgeschäften. Ohne entsprechende Erläuterung kann das dargestellte Bild der Netto-Risikoposition dadurch verzerrt erscheinen.

Fazit zu Constant Currencies

Wie andere bereinigte Kennzahlen können auch währungsbereinigte Kennzahlen besser oder schlechter ausfallen als die nach GAAP ausgewiesenen Zahlen. Investoren sollten sich jedoch bewusst sein, dass diese Non-GAAP-Kennzahlen verwendet werden können, um das Unternehmen vorteilhafter darzustellen, als es die standardisierten GAAP-Kennzahlen tun würden.

Beispielsweise in einigen Ländern, vor allem in Schwellenländern, ist die Inflation hoch und die Währungen verlieren kontinuierlich an Wert. Ein Unternehmen dort könnte behaupten, dass seine „währungsbereinigten“ Ergebnisse die zugrunde liegende Geschäftsentwicklung besser widerspiegeln, weil sie diese Währungseffekte ausschließen. In Wirklichkeit könnte der tatsächliche Gewinn nach Umrechnung in eine stabilere Währung wie den US-Dollar deutlich niedriger ausfallen.

Einige Managementteams argumentieren, dass Constant Currencies ein klareres Bild der zugrunde liegenden Geschäftsentwicklung vermitteln. Leider ist dies nicht immer der Fall. Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass sich Währungsschwankungen langfristig ausgleichen.

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