Form 10-K SEC Filing – Definition & Erklärung

Autor: Armin Hecktor Inhaltlich geprüft von: Philipp Berger

Inhalt

Form 10-K ist ein detaillierter Jahresbericht, der von börsennotierten Unternehmen gemäß den Vorschriften der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC (Securities and Exchange Commission) eingereicht werden muss. Als zentrales Dokument für Investoren gibt er einen umfassenden Überblick über die Geschäftstätigkeit, Risikofaktoren, rechtliche Angelegenheiten sowie die finanzielle und operative Situation des Unternehmens. Struktur und Inhalt des Berichts sind von der SEC streng vorgegeben.

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Form 10-K Filing – Definition

Dem Form 10-K können alle Informationen zu einem US-amerikanischen Unternehmen entnommen werden, die für Fremdkapital- und Eigenkapitalgeber von Belangen sind. Das Dokument wird nach Ablauf eines Geschäftsjahres erstellt und muss innerhalb einer vorgeschriebenen Abgabefrist bei der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) eingegangen sein. In Deutschland nennt sich die Börsenaufsichtsbehörde Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).

Der 10-K, wie das Formular in der Kurzform genannt wird, umfasst weitaus mehr Details als der herkömmliche Geschäftsbericht. Insbesondere enthält das Dokument eine detaillierte Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit, der damit verbundenen Risiken und Rechtsfragen sowie eine detaillierte Aufstellung der operativen und finanziellen Ergebnissen. Des Weiteren nimmt die Geschäftsführung in einem Schreiben an die Aktionäre Stellung zu den Resultaten und der Entwicklung der einzelnen Geschäftsfelder.

Mit dem 10-K Report kommen US-Unternehmen ihrer Offenlegungspflicht gegenüber Investoren nach. Das Dokument verfolgt die Intention, Einblicke in die operative Entwicklung sowie die Finanzlage des Unternehmens zu gewähren. In einfachen Worten ausgedrückt erstattet der 10-K Bericht darüber, wie „gesund“ ein Unternehmen ist.

Hinweis: Die Form 10-K sollte nicht mit der Form 10-Q oder Form 8-K verwechselt werden. Hierbei handelt es sich zwar um Dokumente, die Bestandteile des 10-K darstellen, vom Inhalt aber klar divergieren.

Abgrenzung zu Form 10-Q

Neben dem 10-K, besteht für börsennotierte US-Unternehmen die Pflicht zur Abgabe der Dokumente Form 10-Q und Form 8-K. Diese müssen ebenfalls bei der SEC eingereicht werden. Beim 10-Q handelt es sich um den Quartalsbericht, weshalb die Abgabe vierteljährlich nach Abschluss eines Geschäftsquartals erfolgt. Im vierten Quartal entfällt diese, da sie durch die Einreichung des 10-K ersetzt wird. Der Quartalsbericht liefert dem Investor einen umfassenden Überblick über die dreimonatige Geschäftsentwicklung.

Abgrenzung zu Form 8-K

Ein Form 8-K Filing unterliegt keinem Abgaberhythmus, sondern wird von der SEC immer dann gefordert, wenn Unternehmen Ereignisse bekannt geben müssen, die für die Investoren von maßgeblicher Bedeutung sind. Darunter fallen Ereignisse wie bspw. Veräußerungen oder Akquisitionen von Gesellschaftsanteilen, Einstellung der Notierung der Aktie (Delisting), Veränderungen in der Geschäftsführung sowie Informationen über Vermögenswerte und den laufenden Betrieb. In Deutschland kommt diese Form der Veröffentlichung der Ad-hoc-Publizität gleich.

Abgabefristen der Form 10-K

Die Abgabefristen für den 10-K Filing variieren je nach Unternehmensgröße. Laut Angaben der SEC, werden die Unternehmen anhand des Free Float (Streubesitz: Anteil der Aktien einer Aktiengesellschaft, der nicht in festem Besitz ist und an der Börse frei gehandelt wird) eingeordnet. Daraus ergeben sich folgende Regelungen:

  • Free Float von mehr als 700 Mio. USD, Abgabe innerhalb von 60 Tagen
  • Free Float zwischen 75 und 700 Mio. USD, Abgabe innerhalb von 75 Tagen
  • Free Float von weniger als 75 Mio. USD, Abgabe innerhalb von 90 Tagen

Die Abgabefrist bezieht sich dabei immer auf das Ende des Wirtschaftsjahres, für das der 10-K einzureichen ist.

Form 10-K vs. Annual Report – Was sind die Unterschiede?

Obwohl sich die Anforderungen an den 10-K und den Annual Report in vielerlei Hinsicht überschneiden, weisen die beiden Berichtsformen Unterschiede auf.

Form 10-K

Das 10-K Filing wird der SEC in einem generischen Format übermittelt, das weder Bilder noch Diagramme enthält. Welche Informationen bereitzustellen sind und wie das Unternehmen diese aufzubereiten hat, wurde von der US-Börsenaufsichtsbehörde anhand strenger Richtlinien definiert. Das Form 10-K Filing ist nicht für die schlichte Lektüre durch den Investor gedacht, sondern für die möglichst ausführlich und vollumfängliche Darstellung der Unternehmenslage. Entsprechend enthält der 10-K in der Regel detailliertere Informationen als der Annual Report.

Annual Report

Der Annual Report ist üblicherweise ein farbenprächtiges, CI konformes und professionell aufbereitetes Dokument, das für das breite Anlegerpublikum geeignet ist. Typischerweise ist dem Zahlenwerk ein Schreiben des Chief Executive Officers (CEO) und des Präsidenten des Verwaltungsrates, ein Rückblick auf die Unternehmensgeschichte und ein kurzer Überblick über die wichtigsten Unternehmensaktivitäten vorangestellt. Obwohl es sich beim Annual Report um eine komprimierte Version des 10-K handelt, weichen die Gestaltung und die Zielgruppe voneinander ab. Der grundlegende Informationsgehalt bleibt jedoch erhalten.

Weitere Unterschiede

Neben den gestalterischen Abweichungen und der inhaltlichen Ausführung lassen sich weitere Unterschiede in der formellen Handhabung finden. Der Annual Report wird den Aktionären vor der jährlichen Hauptversammlung und der Wahl des Verwaltungsrates zugesandt. Der Stichtag für die Abgabe des 10-K liegt je nach Größe des Unternehmens zwischen 60 und 90 Tagen nach dem Abschluss des Wirtschaftsjahres.

Generell stehen sämtliche 10-K Reports auf der SEC-Datenbank EDGAR (Electronic Data Gathering, Analysis and Retrieval) zur Verfügung und lassen sich dort abrufen. Zusätzlich besteht bei nahezu allen US-Unternehmen die Möglichkeit, den 10-K auf der jeweiligen Investor-Relations-Seite einzusehen. Der Annual Report ist hingegen nur auf der Investor Relations Seite des Unternehmens abrufbar. Eine Abgabe bei der SEC ist hier nicht vorgesehen. Einige Unternehmen scheuen jedoch den Aufwand, zwei nahezu identische Dokumente zu erstellen und stellen ausschließlich den 10-K bereit.

Im Artikel „Form 8-K SEC Filing – Definition & Erklärung“ wird im Detail beschrieben, wie der Abruf über die SEC Datenbank EDGAR erfolgt.

Aufbau

Die Form 10-K muss auf Basis der SEC Regularien einer festgelegten Reihenfolge von Themen folgen, die in vier Teile kategorisiert werden. Insgesamt werden 15 Themengebiete abgedeckt. Nachstehend können der Aufbau und die Erläuterungen der einzelnen Punkte entnommen werden.

Form 10-K Filing – Teil 1

Item 1  – Business

Der 10-K beginnt mit der Beschreibung der Geschäftstätigkeit des Unternehmens, einschließlich der Nennung der Kernprodukte und -dienstleistungen, welche Tochterunternehmen zur Organisationsstruktur zählen und auf welche Absatzmärkte sich die operative Tätigkeit konzentriert. Der Abschnitt enthält in der Regel auch Informationen zu aktuellen Ereignisse, dem Wettbewerb und damit verbundene Regularien, arbeitsrechtliche Fragen, außerordentliche Betriebskosten sowie saisonale Einflussfaktoren.

Item 1A  – Risk Factors

In dieser Unterkategorie erfolgt eine Zusammenfassung der signifikantesten Risikofaktoren, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. Üblicherweise werden die Risiken priorisiert und nach Relevanz aufgelistet. Die Intention ist dabei nicht die Darstellung, wie das Unternehmen den Risiken entgegnet, sondern viel mehr die Charakterisierung der Risikofaktoren selbst. Einige können für die Gesamtwirtschaft von Bedeutung sein, andere beziehen sich auf den relevanten Industriesektor oder die Region, in der das Unternehmen agiert. Die unternehmensspezifischen Risiken werden ebenfalls aufgeführt.

Item 1B  – Unresolved Staff Comments

Unterpunkt 1B enthält Informationen darüber, ob Mitarbeiter der SEC Fragen zu früheren Finanzberichten erhoben hatten, die vom Unternehmen bisher nicht geklärt wurden. Die Stellungnahme hat hier zu erfolgen.

Item 2 – Properties

Wesentliches Eigentum wie Immobilien- und Grundbesitz, sowie sonstige physische Vermögenswerte, werden an dieser Stelle aufgelistet. Immaterielle Vermögenswerte oder geistiges Eigentum zählen nicht dazu.

Item 3 – Legal Proceedings

Informationen zu anhängigen Klagen oder anderen Gerichtsverfahren, die keine gewöhnlichen Rechtsstreitigkeiten darstellen und signifikanten Einfluss auf die Ergebnisse oder Geschäftstätigkeit haben könnten, werden in diesem Abschnitt aufgeführt. Möglicherweise enthält die Aufstellung der Risikofaktoren bereits Verweise hierauf.

Item 4 – Mine Safety Disclosures

Dieser spezielle Unterpunkt erfordert die Auflistung sämtlicher Verstöße gegen die Sicherheit in Minen und Bergwerken sowie andere regulatorische Fragen, die diesen Bereich tangieren. Offensichtlich findet dieser Punkt nicht bei allen Unternehmen Anwendung, weshalb hier meist der Hinweis „not applicable (nicht zutreffend)“ vorzufinden ist.

Form 10-K Filing – Teil 2

Item 5  – Informationen zur Aktie der Gesellschaft

Zu Beginn des zweiten Teils widmet sich der 10-K den Wertpapieren des Unternehmens. In der Regel wird unter „Market for Registrant’s Common Equity, Related Stockholder Matters and Issuer Purchases of Equity Securities“ kurz erläutert, unter welchem Kürzel und an welcher Börse die Aktie gehandelt wird, wie viele Shareholder es gibt und welche Aktienrückkäufe durch das Unternehmen getätigt wurden. Außerdem lässt sich meist eine kurze Zusammenfassung der Aktienkursentwicklung gegenüber dem Marktindex vorfinden.

Item 6  – Selected Financial Data

Bestimmte Kennzahlen der letzten fünf Geschäftsjahre, sind in Punkt 6 aufgeführt. Dazugehören bspw. Umsatz, Nettogewinn, Gewinn je Aktie und Dividende. Die ausführlichen Finanzberichte der vergangenen drei Geschäftsjahre werden separat in Punkt 8 „Financial Statements and Supplementary Data“ aufgelistet.

Item 7 – Managementdiskussion und -analyse (MD&A)

Der Abschnitt Management’s Discussion and Analysis of Financial Condition and Results of Operations hört auf die Kurzform MD&A. Hier erörtert das Management die operative Geschäftsentwicklung im Detail, indem es üblicherweise die aktuelle Geschäftsperiode mit mindestens einer Vorperiode vergleicht. Diese Gegenüberstellung bietet dem Investor die Möglichkeit herauszustellen, welche operativen Themen zur positiven oder negativen Geschäftsentwicklung beigetragen haben. Der Unternehmensführung wird derweil die Chance gegeben, zum Zahlenwerk Stellung zu beziehen und einzelne Punkte zu erläutern.

Inhalte des MD&A:

  • Betriebs- und Finanzergebnisse, einschließlich Informationen über die Liquidität und die Kapitalausstattung
  • Wesentliche Änderungen der Ergebnisse gegenüber der Vorperiode
  • Außerbilanzielle Vereinbarungen und vertragliche Verpflichtungen des Unternehmens
  • Bekannte Trends oder Unsicherheiten, die die Ergebnisse erheblich beeinflussen könnten
  • Aussagen des Managements zu den Hauptrisiken und den getroffenen Maßnahmen
  • Kritische buchhalterische Ermessensentscheidungen, wie Schätzungen und Annahmen

Hinweis: Die buchhalterischen Ermessungsentscheidungen und etwaige Änderungen gegenüber der Vorperiode, können erhebliche Auswirkungen auf die Zahlen im Jahresabschluss haben. Insbesondere bei Positionen wie Vermögenswerte, Kosten und Nettoergebnis kann es zu signifikanten Anpassungen kommen.

Risikodiskussion im MD&A – Beispiele

Um zu veranschaulichen, wie eine Auseinandersetzung mit den Risiken aussehen könnte, werden nachfolgend Beispiele gegeben, die so auch in der Praxis anzutreffen sind.

  • Ein Konsumgüterkonzern könnte Möglichkeiten aufzeigen, wie dem Risiko von sich ändernden Geschmäckern entgegengetreten wird.
  • Ein produzierendes Unternehmen, das auf natürliche Ressourcen angewiesen ist, könnte eine Einschätzung über die Rohstoffrisiken abgeben und erläutern, welche Prozesse zur Sicherstellung der Ressourcenversorgung implementiert wurden.
  • Ein Finanzinstitut könnte Alternativen darlegen, wie in verschiedenen Szenarien, bspw. einem Anstieg der Zinssätze oder einer Rating Herabstufung garantieren werden soll, dass ausreichend Liquidität und Kapital zur Verfügung stehen.
  • Ein global agierender Konzern könnte erläutern, wie mit Wechselkursrisiken umgegangen wird.
  • Unternehmen könnten auch allgemeine Risiken ausführen, wie bspw. der Umgang mit Wettbewerb oder einem wirtschaftlichen Abschwung, die Sicherstellung der Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften sowie die Auswirkungen neuer oder erwarteter Gesetze und Vorschriften.

Item 7A – Quantitative and Qualitative Disclosures about Market Risk

Zusätzlich zur Auflistung der Risikofaktoren im Abschnitt 1A, sieht der 10-K im Unterpunkt 7A eine quantitative und qualitative Einschätzung der üblichen Marktrisiken aus Unternehmenssicht vor. Erforderlich sind unter anderem Angaben zum Zinsrisiko, Wechselkursrisiko und Rohstoffpreisrisiko. Das Unternehmen wird erörtern, wie diesen Risiken entgegnet wird.

Item 8 – Financial Statements and Supplementary Data

Die testierten Jahresabschlüsse inklusive erläuternder Anmerkungen werden im Punkt 8 hinterlegt. Diese müssen enthalten

  • Gewinn- und Verlustrechnung
  • Bilanz
  • Kapitalflussrechnung
  • Eigenkapitalaufstellung

Des Weiteren ist ein Bericht des unabhängigen Abschlussprüfers beigefügt, in dem der Umfang der Prüfung attestiert wird.

Der Bericht des Abschlussprüfers ist ein wesentlicher Bestandteil des 10-K. Die meisten Prüfungsberichte enthalten einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk, dass der Jahresabschluss die Finanzlage des Unternehmens gemäß den US-GAAP Standards angemessen darstellt. Investoren sollten jedoch Vorsicht walten lassen, wenn der Abschlussprüfer ein eingeschränktes Prüfungsurteil oder gar einen Haftungsausschluss abgibt. In diesem Fall sollte eine sorgfältige Aufarbeitung der Hintergründe stattfinden.

Unternehmen unterliegen bei der Erstellung ihrer Jahresabschlüsse definierten Rechnungslegungsstandards. Ein nicht kapitalmarktorientiertes und in Deutschland ansässiges Unternehmen hat seine Jahresabschlüsse gemäß den Vorgaben des Handelsgesetzbuchs (HGB) zu erstellen.

Hingegen hat selbiges Unternehmen seine Abschlüsse gemäß den International Financial Reporting Standards (IFRS) anzufertigen, wenn eine Kapitalmarktorientierung vorliegt. Diese Regeln finden bei Unternehmen, die in den USA ansässige sind, keine Anwendung. Sie unterliegen den United States Generally Accepted Accounting Principles (US-GAAP) und haben ihre Jahresabschlüsse gemäß diesen Standards zu erstellen.

Item 9 – Changes in and Disagreements with Accountants on Accounting and Financial Disclosure

Passage 9 wird von vielen Investoren mit besonderer Aufmerksamkeit betrachtet, da hier sämtliche Änderungen bezüglich Buchhaltern und etwaige Meinungsverschiedenheiten mit selbigen in Bezug auf die Rechnungslegung und Offenlegungen vermerkt werden. Daher gilt ein Eintrag an dieser Stelle generell als Warnsignal. Investoren sind in diesem Fall gut beraten, eine gewisse Skepsis walten zu lassen und den Sachverhalt zu hinterfragen.

Item 9A – Controls and Procedures

Im Unterpunkt 9A werden entsprechende Aussagen zur internen Kontrolle der Offenlegung und Finanzberichterstattung getroffen.

Item 9B – Other Information

Der letzte Abschnitt des zweiten Parts umfasst alle Informationen, über die noch kein Bericht erstattet wurde, aber im vierten Quartal hätten gemeldet werden müssen.

Form 10-K Filing – Teil 3

Unternehmen haben die Möglichkeit, die Anforderung der Punkte 10 bis 14 zu erfüllen, indem sie die Angaben in einem separaten Dokument, dem sogenannten „Proxy-Statement“ bereitstellen und den Aktionären im Zuge der Hauptversammlung zukommen lassen. Der 10-K enthält in diesem Fall ein Verweis auf das Proxy-Statement.

Item 10 – Directors, Executive Officers and Corporate Governance

Informationen über den Verwaltungsrat, die leitenden Angestellten und den Ethikkodex des Unternehmens, können im Punkt 10 entnommen werden. Darunter fallen insbesondere Angaben zu bisherigen Erfahrungen, Hintergründen und Qualifikationen.

Item 11 – Executive Compensation

Punkt 11 enthält detaillierte Angaben zu den Vergütungsrichtlinien des Unternehmens sowie zu den Vergütungen, die im vergangenen Jahr an das Topmanagement gezahlt wurden.

Item 12 – Security Ownership of Certain Beneficial Owners and Management and Related Stockholder Matters

In den meisten Fällen werden Direktoren und leitende Angestellte Aktien der Gesellschaft besitzen, für die sie arbeiten. Diese wurden entweder eigenständig erworben oder sie sind Teil der Vergütung. Die SEC fordert in diesem Zusammenhang eine Auflistung des Aktienbesitzes dieser Personengruppe, dazu können auch bestimmte Großaktionäre zählen. Außerdem müssen Angaben zu den Aktienvergütungsplänen gemacht werden.

Item 13 – Certain Relationships and Related Transactions, and Director Independence

In diesem Absatz sind Informationen zu Beziehungen und Transaktionen zwischen dem Unternehmen und seinen Direktoren, leitenden Angestellten und deren Familienmitgliedern enthalten. Außerdem wird die Unabhängigkeit der Direktoren dargelegt.

Item 14 – Principal Accountant Fees and Services

Honorare für Dienstleistungen, die im Laufe des Jahres an die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gezahlt wurden, sind in diesem Unterpunkt offenzulegen.

Form 10-K Filing – Teil 4

Item 15 – Exhibits, Financial Statement Schedules

Der 10-K findet seinen Abschluss mit einem Anhang aus früheren Jahresabschlüssen und sonstigen wichtigen Dokumenten. Hierzu gehören unter anderem die 8-Ks und 10-Qs, die Satzung der Gesellschaft, Kopien der wesentlichen Verträge und Vereinbarungen sowie eine Liste der Tochterunternehmen.

Diese Dokumente können insbesondere bei Gerichtsverhandlungen von Bedeutung sein.

So kann die Form 10-K am effizientesten gelesen werden

Aufgrund des großen Informationsgehalts ist es keine Seltenheit, dass der 10-K hundert Seiten und mehr umfasst. Ein Investor möchte sich jedoch möglichst schnell und effizient einen Überblick über die wichtigsten Informationen verschaffen. Die Grundvoraussetzung hierfür ist, zu wissen, in welcher Passage diese entnommen werden können. In den meisten Fällen befinden sich die essenziellen Informationen in folgenden Abschnitten des 10-K:

  • Item 1 – Business
  • Item 1A – Risk Factors
  • Item 3 – Legal Proceedings
  • Item 6 – Selected Financial Data
  • Item 7 – Management’s Discussion and Analysis of Financial Condition and Results of Operations (MD&A)

Geschäftstätigkeit und Zahlenwerk

Ein potenzieller Investor, der bis dato keine Berührungspunkte mit dem Unternehmen hatte, sollte zunächst erfahren, welche Geschäftstätigkeit das Unternehmen nachgeht, in welchem Industriesektor agiert wird und wie der Kundenstamm aussieht. Diese Informationen lassen sich in Punkt 1 entnehmen.

Als Nächstes sollte sich das Augenmerk auf die Punkte 6 und 7 richten. Hier findet die Beurteilung der operativen Geschäftsentwicklung auf Basis der vorliegenden Ergebnisse statt. Dabei sollte hervorgehen, ob die Unternehmensbilanz einem positiv oder negativ Trend unterliegt. Ebenso sollte dies bei der Begutachtung der Kapitalflussrechnung über den Cashbestand möglich sein.

Unternehmen können einen Nettogewinn ausweisen und gleichzeitig einen negativen Cashflow erzielen. Der Abgleich der Gewinn- und Verlustrechnung mit der Kapitalflussrechnung ist daher erforderlich, um eventuelle Unstimmigkeiten zu erkennen. Beispielsweise weisen stabile Cashflows auf eine gesunde Geschäftsentwicklung hin, während stark schwankende Cashflows darauf hinweisen könnten, dass ein Unternehmen Probleme hat. Dies gilt es zu belegen.

Risikofaktoren und Gerichtsverfahren

Letztlich sollte eine genaue Bewertung der unternehmensbezogenen Risikofaktoren und der anhängenden Gerichtsverfahren erfolgen. Nicht alle Risiken haben denselben Schweregrad. So sind Aussagen, wonach die Branche durch viele Wettbewerber fragmentiert sei oder der Aktienkurs Phasen der Volatilität erfahren könnte, weniger stark zu gewichten, als bspw. geschäftsbeeinträchtigende Gerichtsverfahren oder dass ein wesentlicher Teil des Umsatzes mit nur einem oder zwei Kunden erzielt wird. Bei der Beurteilung der Risikofaktoren sollte daher auf ungewöhnliche Risiken geachtet werden.

Rechtsfragen gilt es immer in Relation zusetzen. So ist eine Schadensersatzklage in Höhe von 10 Mio. USD für ein milliardenschweres Unternehmen oft ein unvermeidlicher Bestandteil der Geschäftstätigkeit, während selbiger Schadensersatz bei kleineren Unternehmen den Fortbestand der operativen Tätigkeit bedrohen könnte.

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