Extrinsischer Wert (Option) – Erklärung & Beispiel

Autor: Maik Engelkamp

🔴 Live-Webinar am 24.11.2025 um 18:30 Uhr

Ausbildung für Vermögensaufbau mit zusätzlichen monatlichen Einnahmen

Generiere ein zusätzliches regelmäßiges Einkommen an der Börse, indem du ein klares Handelssystem mit sofort umsetzbarem Investment-Wissen erlernst. Lerne Strategien kennen, die dir einen statistisch und wissenschaftlich belegbaren Vorteil an der Börse verschaffen.

Einführung: Optionsstrategien für alle Marktlagen Gute von schlechten Aktien unterscheiden
Profitable Aktien- und Optionsstrategien 
In jeder Marktlage Geld verdienen
Plus Gratis-PDF im Webinar: Dein Start in den erfolgreichen Optionshandel

Extrinsischer Wert einer Option – Definition

Der extrinsische Wert ergibt sich aus der Differenz zwischen Optionspreis (Prämie) und innerem Wert. Der intrinsische oder innere Wert entspricht dem „sofort realisierbaren“ Vorteil bei Ausübung der Option, sofern diese im Geld (ITM) ist.

  • Innerer Wert Call-Option = Kurs des Basiswerts – Strike
  • Innerer Wert Put-Option = Strike – Kurs des Basiswerts

Hinweis: In der Praxis wird „Zeitwert“ oft synonym verwendet. Streng genommen ist der Zeitwert eine Komponente des extrinsischen Werts.

Berechnung

Der extrinsische Wert ergibt sich sowohl bei Call- als auch bei Put-Optionen aus der Prämie abzüglich des inneren Werts (Differenz zwischen Kurs des Basiswerts und Strike-Preis). Die Formel lautet jeweils

  • Extrinsischer Wert Call-Option = Optionsprämie – (Kurs des Basiswerts – Strike)
  • Extrinsischer Wert Put-Option = Optionsprämie – (Strike – Kurs des Basiswerts)

Hinweis: Bei einer fairen Preisbildung von Optionen kann der extrinsische Wert nicht negativ sein. Die Optionsprämie ist also immer mindestens so hoch wie der innere Wert.

Aufbau der Optionsprämie

Der Preis einer Option (Optionsprämie) besteht aus zwei Teilen:

  • dem inneren Wert (dem tatsächlichen Vorteil, den die Option aktuell bietet) und
  • dem extrinsischen Wert (dem sogenannten Zeitwert, der von Erwartungen über die Zukunft abhängt).

Formelhaft:

Optionsprämie=innerer~Wert*extrinsischer~Wert
Darstellung der Zusammensetzung des Optionspreises als Summe aus innerem Wert und extrinsischem Wert (Zeitwert)

Beispiel: Wenn eine Call-Option einen Strike von 30 EUR hat und die zugrunde liegende Aktie zu 32 EUR gehandelt wird, hat die Option einen inneren Wert von 2 EUR. Die Prämie könnte jedoch 2,50 EUR betragen. Die zusätzlichen 0,50 EUR sind der extrinsische Wert.

Wie sich der extrinsische Wert verhält

Der extrinsische Wert ist am größten, wenn die Option am Geld (ATM) ist – also der Basispreis (Strike) ungefähr dem aktuellen Kurs des Basiswerts entspricht. Je weiter die Option im Geld (ITM) oder aus dem Geld (OTM) liegt, desto kleiner wird die Extrinsik.

Am Verfallstag (letzter Handelstag der Option) verschwindet der extrinsische Wert in der Regel – er nähert sich null. Nur bei besonderen Ereignissen wie Dividendenzahlungen oder Kurs­sprüngen kann es direkt an diesem Tag Abweichungen geben.

Zeitwert und innerer Wert einer Put-Option
Verlauf des Optionspreises (blau) im Vergleich zum inneren Wert (rot) in Abhängigkeit vom Kurs des Basiswerts.
Zeitwert und innerer Wert einer Call-Option
Verlauf des Optionspreises (blau) im Vergleich zum inneren Wert (rot) in Abhängigkeit vom Kurs des Basiswerts.

Extrinsischer Wert und seine Bedeutung

Die Tabelle unten fasst zusammen, wann eine Option inneren Wert hat und wann ihre gesamte Prämie nur aus Extrinsik besteht.

Moneyness Optionstyp Bedingung Innerer Wert Zusammensetzung der Prämie
OTM / ATM Call Kurs ≤ Strike kein innerer Wert gesamte Prämie = extrinsischer Wert
OTM / ATM Put Kurs ≥ Strike kein innerer Wert gesamte Prämie = extrinsischer Wert
ITM Call Kurs > Strike innerer Wert vorhanden Prämie = innerer Wert + extrinsischer Wert
ITM Put Kurs < Strike innerer Wert vorhanden Prämie = innerer Wert + extrinsischer Wert

Einflussfaktoren des extrinsischen Optionswertes

Der extrinsische Wert (oder Zeitwert) einer Option hängt von mehreren Einflussgrößen ab:

  • Restlaufzeit: Je länger die verbleibende Laufzeit, desto höher der Zeitwert.
  • Implizite Volatilität: Je stärker die erwarteten Kursschwankungen, desto größer der Zeitwert.
  • Zinsen bzw. Finanzierungskosten (Cost of Carry): Höhere Zinsen erhöhen tendenziell die Extrinsik von Calls, während sie die von Puts verringern.
  • Dividenden oder Erträge auf den Basiswert: Sie wirken meist gegenteilig – sie senken die Extrinsik von Calls und erhöhen die von Puts.
  • Ausübungsstil: Amerikanische Optionen enthalten zusätzlich den (meist kleinen) Wert des Früh­ausübungsrechts.

Diese Faktoren erklären auch, warum es rund um Ex-Dividenden-Termine mitunter sinnvoll sein kann, eine amerikanische Call-Option vorzeitig auszuüben.

Der Zeitwert einer Option

Je weniger Zeit bis zum Verfall einer Option bleibt, desto stärker sinkt – bei sonst gleichen Bedingungen – ihr Zeitwert. Das nennt man den Zeitwertverfall. Für Käufer (Long-Positionen) wirkt sich das als negatives Theta aus.

Typische Merkmale:

  • Nichtlinearer Verfall: Der Zeitwert schmilzt nicht gleichmäßig dahin, sondern immer schneller, je näher das Verfallsdatum rückt. Besonders in den letzten Tagen oder Wochen beschleunigt sich dieser Effekt deutlich.
  • Höchster Zeitwert „am Geld“ (ATM): Optionen, deren Basispreis ungefähr dem aktuellen Kurs des Basiswerts entspricht („At The Money“), haben den größten Zeitwert. Optionen, die weit im Geld (ITM) oder weit aus dem Geld (OTM) liegen, besitzen dagegen nur noch wenig Extrinsik.
  • Ausnahmen bei Ereignissen: Rund um wichtige Termine – etwa Quartalszahlen (Earnings) oder Zinsentscheidungen – kann die implizite Volatilität (IV) ansteigen. In solchen Fällen kann der Optionspreis sogar trotz Zeitablaufs steigen, wenn der IV-Anstieg den Zeitwertverfall überkompensiert.

Beispiel: Eine Option, die einen Monat vor Verfall noch aus dem Geld (OTM) ist, hat in der Regel einen höheren Zeitwert als dieselbe Option eine Woche vor Fälligkeit – schlicht, weil weniger Zeit bleibt, in der sich der Basiswert noch zugunsten des Käufers verändern könnte.

Die implizite Volatilität (IV)

Die implizite Volatilität (IV) beschreibt, wie stark der Markt künftig Schwankungen des Basiswerts erwartet. Sie wird aus den Optionspreisen abgeleitet und meist annualisiert angegeben.
Steigt die IV, erhöht sich – bei gleichen sonstigen Bedingungen – der Zeitwert einer Option. Das gilt für Long Calls und Long Puts gleichermaßen, da beide ein positives Vega besitzen.

Wichtige Punkte:

  • Vega-Effekt: Wenn die IV steigt, steigt auch der Optionspreis (bei unverändertem Kurs, gleicher Restlaufzeit und sonst konstanten Faktoren).
  • Abhängigkeit von Laufzeit und Strike: Die IV ist nicht für alle Optionen gleich. Sie hängt sowohl von der Restlaufzeit (Termstruktur) als auch vom Strike-Preis ab – man spricht vom Volatility Smile oder Skew. Dadurch reagieren verschiedene Optionen unterschiedlich stark auf Änderungen der IV.
  • Wechselwirkung mit Delta und Gamma: Wenn sich der Kurs des Basiswerts bewegt, ändert sich auch die Moneyness der Option und damit wiederum Delta, Gamma und die relevante IV.

Kurzbeispiel: Kauft ein Anleger einen Call bei einer IV von 20 % und steigt die IV am nächsten Tag auf 30 %, dann wird die Option in der Regel teurer – vorausgesetzt, der Basiswert und die Restlaufzeit bleiben gleich.

Beispiel: Der extrinsische Wert einer Option

Die Aktie ABC steht aktuell bei 150 EUR. Ein Anleger kauft eine Put-Option mit

  • Strike (Ausübungspreis): 145 EUR
  • Laufzeit: 3 Monate
  • Optionsprämie: 3 EUR

Da der Aktienkurs über dem Strike liegt, hat die Option keinen inneren Wert. Die gezahlte Prämie von 3 EUR besteht also vollständig aus Zeitwert (extrinsischem Wert).

Verlauf über die Zeit

Bleiben Aktienkurs und implizite Volatilität (IV) unverändert und treten keine Dividenden oder besonderen Ereignisse auf, verliert die Option mit der Zeit an Wert. Je näher das Verfallsdatum rückt, desto stärker sinkt der Zeitwert. Am Ende der Laufzeit ist eine aus dem Geld (OTM) liegende Put-Option praktisch wertlos.

Beispiel bei Kursrückgang

Fällt die Aktie auf 140 EUR, hat der Put nun einen inneren Wert von 5 EUR (145 EUR − 140 EUR). Da aber noch Restlaufzeit besteht, wird die Option in der Regel über dem inneren Wert gehandelt – z. B. bei 5,50 EUR oder 6,50 EUR.

Die Differenz ist der verbleibende extrinsische Wert, der Faktoren wie Restlaufzeit, IV, Zinsen oder Dividenden widerspiegelt.

Gewinn und Break-even

Läuft die Option am Ende der Laufzeit bei einem Aktienkurs von 140 EUR aus, ist sie 5 EUR wert.
Da der Anleger 3 EUR bezahlt hat, ergibt sich ein Gewinn von 2 EUR pro Aktie (vor Kosten und Steuern).

Der Break-even-Punkt liegt bei

Strike~-~Prämie = 145~EUR~*~3~EUR = 142~EUR

Das heißt: Erst wenn die Aktie auf 142 EUR oder tiefer fällt, erzielt der Käufer dieser Put-Option am Ende tatsächlich einen Gewinn.

Kostenloses Webinar + PDF: So handelst du profitabel mit Optionen und generierst ein Zusatzeinkommen

Einführung: Optionsstrategien für alle MarktlagenLerne in unserem kostenlosen Live-Webinar am 24.11.2025 um 18:30 Uhr, wie du mit dem Optionshandel ein regelmäßiges Zusatzeinkommen aufbaust. Lerne, gute von schlechten Aktien zu unterscheiden und erkenne zuverlässig überteuerte Aktienkurse. Baue dir ein zweites Einkommen auf, mit dem du unabhängig der Marktlage Geld verdienen kannst. Klicke hier, um dich für das Webinar anzumelden.

DeltaValue GmbH hat 4,90 von 5 Sternen | 239 Bewertungen auf ProvenExpert.com