Extrinsischer Wert (Option) – Erklärung & Beispiel
Der extrinsische Wert (engl. extrinsic value) ist der Teil des Optionspreises, der über den inneren Wert hinausgeht. Er spiegelt Einflussfaktoren wider, die nicht im inneren Wert stecken, vor allem Restlaufzeit (Zeitwert), implizite Volatilität, Zinsen/Cost-of-Carry (z. B. Finanzierungskosten) und Dividenden.
🔴 Live-Webinar am 24.11.2025 um 18:30 Uhr
Ausbildung für Vermögensaufbau mit zusätzlichen monatlichen Einnahmen
Generiere ein zusätzliches regelmäßiges Einkommen an der Börse, indem du ein klares Handelssystem mit sofort umsetzbarem Investment-Wissen erlernst. Lerne Strategien kennen, die dir einen statistisch und wissenschaftlich belegbaren Vorteil an der Börse verschaffen.
Gute von schlechten Aktien unterscheiden
Profitable Aktien- und Optionsstrategien
In jeder Marktlage Geld verdienen
Plus Gratis-PDF im Webinar: Dein Start in den erfolgreichen Optionshandel
Extrinsischer Wert einer Option – Definition
Der extrinsische Wert ergibt sich aus der Differenz zwischen Optionspreis (Prämie) und innerem Wert. Der intrinsische oder innere Wert entspricht dem „sofort realisierbaren“ Vorteil bei Ausübung der Option, sofern diese im Geld (ITM) ist.
- Innerer Wert Call-Option = Kurs des Basiswerts – Strike
- Innerer Wert Put-Option = Strike – Kurs des Basiswerts
Berechnung
Der extrinsische Wert ergibt sich sowohl bei Call- als auch bei Put-Optionen aus der Prämie abzüglich des inneren Werts (Differenz zwischen Kurs des Basiswerts und Strike-Preis). Die Formel lautet jeweils
- Extrinsischer Wert Call-Option = Optionsprämie – (Kurs des Basiswerts – Strike)
- Extrinsischer Wert Put-Option = Optionsprämie – (Strike – Kurs des Basiswerts)
Aufbau der Optionsprämie
Der Preis einer Option (Optionsprämie) besteht aus zwei Teilen:
- dem inneren Wert (dem tatsächlichen Vorteil, den die Option aktuell bietet) und
- dem extrinsischen Wert (dem sogenannten Zeitwert, der von Erwartungen über die Zukunft abhängt).
Formelhaft:
Wie sich der extrinsische Wert verhält
Der extrinsische Wert ist am größten, wenn die Option am Geld (ATM) ist – also der Basispreis (Strike) ungefähr dem aktuellen Kurs des Basiswerts entspricht. Je weiter die Option im Geld (ITM) oder aus dem Geld (OTM) liegt, desto kleiner wird die Extrinsik.
Am Verfallstag (letzter Handelstag der Option) verschwindet der extrinsische Wert in der Regel – er nähert sich null. Nur bei besonderen Ereignissen wie Dividendenzahlungen oder Kurssprüngen kann es direkt an diesem Tag Abweichungen geben.
Extrinsischer Wert und seine Bedeutung
Die Tabelle unten fasst zusammen, wann eine Option inneren Wert hat und wann ihre gesamte Prämie nur aus Extrinsik besteht.
| Moneyness | Optionstyp | Bedingung | Innerer Wert | Zusammensetzung der Prämie |
|---|---|---|---|---|
| OTM / ATM | Call | Kurs ≤ Strike | kein innerer Wert | gesamte Prämie = extrinsischer Wert |
| OTM / ATM | Put | Kurs ≥ Strike | kein innerer Wert | gesamte Prämie = extrinsischer Wert |
| ITM | Call | Kurs > Strike | innerer Wert vorhanden | Prämie = innerer Wert + extrinsischer Wert |
| ITM | Put | Kurs < Strike | innerer Wert vorhanden | Prämie = innerer Wert + extrinsischer Wert |
Einflussfaktoren des extrinsischen Optionswertes
Der extrinsische Wert (oder Zeitwert) einer Option hängt von mehreren Einflussgrößen ab:
- Restlaufzeit: Je länger die verbleibende Laufzeit, desto höher der Zeitwert.
- Implizite Volatilität: Je stärker die erwarteten Kursschwankungen, desto größer der Zeitwert.
- Zinsen bzw. Finanzierungskosten (Cost of Carry): Höhere Zinsen erhöhen tendenziell die Extrinsik von Calls, während sie die von Puts verringern.
- Dividenden oder Erträge auf den Basiswert: Sie wirken meist gegenteilig – sie senken die Extrinsik von Calls und erhöhen die von Puts.
- Ausübungsstil: Amerikanische Optionen enthalten zusätzlich den (meist kleinen) Wert des Frühausübungsrechts.
Diese Faktoren erklären auch, warum es rund um Ex-Dividenden-Termine mitunter sinnvoll sein kann, eine amerikanische Call-Option vorzeitig auszuüben.
Der Zeitwert einer Option
Je weniger Zeit bis zum Verfall einer Option bleibt, desto stärker sinkt – bei sonst gleichen Bedingungen – ihr Zeitwert. Das nennt man den Zeitwertverfall. Für Käufer (Long-Positionen) wirkt sich das als negatives Theta aus.
Typische Merkmale:
- Nichtlinearer Verfall: Der Zeitwert schmilzt nicht gleichmäßig dahin, sondern immer schneller, je näher das Verfallsdatum rückt. Besonders in den letzten Tagen oder Wochen beschleunigt sich dieser Effekt deutlich.
- Höchster Zeitwert „am Geld“ (ATM): Optionen, deren Basispreis ungefähr dem aktuellen Kurs des Basiswerts entspricht („At The Money“), haben den größten Zeitwert. Optionen, die weit im Geld (ITM) oder weit aus dem Geld (OTM) liegen, besitzen dagegen nur noch wenig Extrinsik.
- Ausnahmen bei Ereignissen: Rund um wichtige Termine – etwa Quartalszahlen (Earnings) oder Zinsentscheidungen – kann die implizite Volatilität (IV) ansteigen. In solchen Fällen kann der Optionspreis sogar trotz Zeitablaufs steigen, wenn der IV-Anstieg den Zeitwertverfall überkompensiert.
Die implizite Volatilität (IV)
Die implizite Volatilität (IV) beschreibt, wie stark der Markt künftig Schwankungen des Basiswerts erwartet. Sie wird aus den Optionspreisen abgeleitet und meist annualisiert angegeben.
Steigt die IV, erhöht sich – bei gleichen sonstigen Bedingungen – der Zeitwert einer Option. Das gilt für Long Calls und Long Puts gleichermaßen, da beide ein positives Vega besitzen.
Wichtige Punkte:
- Vega-Effekt: Wenn die IV steigt, steigt auch der Optionspreis (bei unverändertem Kurs, gleicher Restlaufzeit und sonst konstanten Faktoren).
- Abhängigkeit von Laufzeit und Strike: Die IV ist nicht für alle Optionen gleich. Sie hängt sowohl von der Restlaufzeit (Termstruktur) als auch vom Strike-Preis ab – man spricht vom Volatility Smile oder Skew. Dadurch reagieren verschiedene Optionen unterschiedlich stark auf Änderungen der IV.
- Wechselwirkung mit Delta und Gamma: Wenn sich der Kurs des Basiswerts bewegt, ändert sich auch die Moneyness der Option und damit wiederum Delta, Gamma und die relevante IV.
Beispiel: Der extrinsische Wert einer Option
Die Aktie ABC steht aktuell bei 150 EUR. Ein Anleger kauft eine Put-Option mit
- Strike (Ausübungspreis): 145 EUR
- Laufzeit: 3 Monate
- Optionsprämie: 3 EUR
Da der Aktienkurs über dem Strike liegt, hat die Option keinen inneren Wert. Die gezahlte Prämie von 3 EUR besteht also vollständig aus Zeitwert (extrinsischem Wert).
Verlauf über die Zeit
Bleiben Aktienkurs und implizite Volatilität (IV) unverändert und treten keine Dividenden oder besonderen Ereignisse auf, verliert die Option mit der Zeit an Wert. Je näher das Verfallsdatum rückt, desto stärker sinkt der Zeitwert. Am Ende der Laufzeit ist eine aus dem Geld (OTM) liegende Put-Option praktisch wertlos.
Beispiel bei Kursrückgang
Fällt die Aktie auf 140 EUR, hat der Put nun einen inneren Wert von 5 EUR (145 EUR − 140 EUR). Da aber noch Restlaufzeit besteht, wird die Option in der Regel über dem inneren Wert gehandelt – z. B. bei 5,50 EUR oder 6,50 EUR.
Die Differenz ist der verbleibende extrinsische Wert, der Faktoren wie Restlaufzeit, IV, Zinsen oder Dividenden widerspiegelt.
Gewinn und Break-even
Läuft die Option am Ende der Laufzeit bei einem Aktienkurs von 140 EUR aus, ist sie 5 EUR wert.
Da der Anleger 3 EUR bezahlt hat, ergibt sich ein Gewinn von 2 EUR pro Aktie (vor Kosten und Steuern).
Der Break-even-Punkt liegt bei
Das heißt: Erst wenn die Aktie auf 142 EUR oder tiefer fällt, erzielt der Käufer dieser Put-Option am Ende tatsächlich einen Gewinn.
Kostenloses Webinar + PDF: So handelst du profitabel mit Optionen und generierst ein Zusatzeinkommen
Lerne in unserem kostenlosen Live-Webinar am 24.11.2025 um 18:30 Uhr, wie du mit dem Optionshandel ein regelmäßiges Zusatzeinkommen aufbaust. Lerne, gute von schlechten Aktien zu unterscheiden und erkenne zuverlässig überteuerte Aktienkurse. Baue dir ein zweites Einkommen auf, mit dem du unabhängig der Marktlage Geld verdienen kannst. Klicke hier, um dich für das Webinar anzumelden.


