Loss Aversion (Verlustaversion) – Definition & Beispiel
Loss Aversion (deutsch: „Verlustaversion“) beschreibt die Tendenz, Verluste deutlich stärker zu gewichten als gleich große Gewinne. Der Schmerz eines Verlusts wird oft doppelt so intensiv empfunden wie die Freude über einen Gewinn. Dieses Phänomen erklärt, warum Menschen bei wirtschaftlichen Entscheidungen häufig von rationalem Verhalten abweichen – etwa durch übermäßige Risikovermeidung oder das Festhalten an Verlusten.
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Was ist Loss Aversion? – Definition
Loss Aversion bezeichnet in der Verhaltensökonomie die Tendenz, Verluste emotional deutlich stärker zu gewichten als gleich große Gewinne. Bereits die Möglichkeit eines Verlusts kann zu irrationalem Verhalten führen – etwa zu überhasteten Entscheidungen oder übermäßigem Risiko, das paradoxerweise die Verluste noch verstärken kann.
Studien zeigen, dass der psychologische Schmerz eines Verlusts oft doppelt so stark empfunden wird wie die Freude über einen Gewinn. Typischerweise verstärkt sich die Verlustaversion, je mehr Verluste ein Anleger erlebt.

Ursachen der Verlustaversion
Die Ursachen der Verlustaversion sind vielfältig und lassen sich aus psychologischen, evolutionären, neurobiologischen und individuellen Perspektiven erklären.
Evolutionäre Ursprünge
Einige Forscher vermuten, dass Verlustaversion ein evolutionär entwickelter Schutzmechanismus ist. In frühen menschlichen Lebensbedingungen konnten Verluste (etwa von Nahrung oder Sicherheit) unmittelbare existenzielle Bedrohungen darstellen. Eine stärkere Reaktion auf drohende Verluste gegenüber potenziellen Gewinnen erhöhte daher die Überlebenschancen. Diese tief verankerte Präferenzstruktur könnte sich bis heute in unserem Entscheidungsverhalten niederschlagen.
Psychologische Erklärung: Prospect Theory
Die von Kahneman und Tversky (1979) entwickelte Prospect Theory bildet die theoretische Grundlage für die moderne Verlustaversion. Sie besagt, dass Menschen Ergebnisse nicht absolut, sondern relativ zu einem mentalen Referenzpunkt bewerten (z. B. Status quo oder Erwartungen).
Verluste relativ zu diesem Punkt werden in der Regel deutlich intensiver erlebt als die Freude über einen Gewinn, unabhängig davon, wie risikobereit jemand grundsätzlich ist. Zusätzlich können sogenannte Framing-Effekte (also die Darstellung von Entscheidungssituationen) die Wahrnehmung von Verlusten weiter verstärken.
Neurobiologische Grundlagen
Neurowissenschaftliche Studien belegen, dass Verluste stärkere neuronale Reaktionen auslösen als Gewinne. Besonders das limbische System (z. B. Amygdala) und der präfrontale Cortex, zuständig für Emotionsverarbeitung und Entscheidungsfindung, zeigen bei drohenden Verlusten eine erhöhte Aktivität. Diese neurologische Verstärkung kann erklären, warum Verluste spontan und intensiv erlebt werden – selbst bei objektiv geringem Schaden.
Individuelle Unterschiede und Risikotoleranz
Die Ausprägung von Verlustaversion variiert zwischen Individuen. Sie hängt unter anderem ab von:
- Vermögen, Einkommen und Lebensphase (z. B. Nähe zur Pensionierung),
- Alter, Bildung und finanzieller Erfahrung,
- sowie Persönlichkeitsmerkmalen (z. B. Kontrollüberzeugung, Optimismus).
Menschen mit niedriger Risikotoleranz reagieren tendenziell empfindlicher auf Verluste, während erfahrene Investoren Verluste oft rationaler einordnen können.
Auswirkungen der Loss Aversion auf Investoren
Verlustaversion bewirkt, dass Investoren Aktien als übermäßig riskant einschätzen. Trotz langfristig hoher Renditen verlangen sie überproportional hohe Risikoprämien, was das Equity Premium Puzzle erklärt und über klassische Risikotheorien hinausgeht.
Viele Haushalte meiden Aktien gänzlich, obwohl diese langfristig attraktive Erträge bieten. Bereits die Vorstellung möglicher Verluste – auch kurzfristiger – wirkt abschreckend.
Zudem verkaufen Anleger Gewinneraktien oft zu früh, um Gewinne zu sichern, während sie Verliereraktien zu lange halten, um Verluste nicht zu realisieren. Dieses Verhalten schmälert die Rendite.
Schließlich führt Verlustaversion dazu, dass sich Investoren übermäßig gegen kleine Risiken absichern, etwa durch defensiv ausgerichtete Portfolios mit geringen Erträgen – zulasten langfristiger finanzieller Freiheit.
Beispiele für Verlustaversion an der Börse
Typische Beispiele für Verlustaversion an der Börse sind
- Asymmetrische Marktreaktionen: Loss Aversion kann mitverantwortlich sein für die asymmetrische Volatilität an den Finanzmärkten. In fallenden Märkten ist die Volatilität deutlich höher als in steigenden – ein Hinweis darauf, dass Anleger auf Verluste emotionaler und panischer reagieren als auf Gewinne.
- Flucht in sicherheitsorientierte Anlagen: Aus Furcht vor Verlusten meiden viele Investoren renditestarke, aber schwankungsanfällige Anlagen und investieren stattdessen in risikoarme, aber niedrig verzinste Produkte. Dieses Verhalten, auch bekannt als Safe Haven Demand, kann langfristig zu einer suboptimalen Vermögensentwicklung führen.
- Verpasste Kaufgelegenheiten: Auch auf der Käuferseite wirkt Verlustaversion. Aus Angst vor weiteren Kursverlusten verpassen Anleger häufig attraktive Einstiegszeitpunkte bei qualitativ hochwertigen Aktien – selbst wenn die Bewertung günstig und die Fundamentaldaten überzeugend sind.
Loss Aversion beim Investieren überwinden
Die Verhaltensökonomie (Behavioral Finance) hilft uns zu verstehen, warum Anleger zu irrationalen Entscheidungen neigen – etwa in Form von Panikverkäufen, Hypes oder dem Festhalten an Verlustpositionen. Wer die Mechanismen der Verlustaversion erkennt, kann bewusst gegensteuern und langfristig bessere Anlageentscheidungen treffen.
Verluste rational einordnen
Verluste sind ein natürlicher Bestandteil des Investierens. Erfolgreiche Anleger lernen daraus und behalten die langfristige Perspektive. Statt emotional zu reagieren, analysieren sie objektiv: Hat sich die fundamentale Lage eines Unternehmens verschlechtert oder nur der Kurs?
- Bei verschlechterter Fundamentallage: Verkaufen.
- Bei unveränderter Lage: Ruhig bleiben und halten – trotz Kursschwankungen.
Systematisches Investieren
Ein regelbasiertes Anlagekonzept reduziert emotionale Entscheidungen. Wer feste Kriterien für Kauf, Halten und Verkauf definiert (idealerweise schriftlich), kann Marktschwankungen gelassener begegnen.
Sparpläne nutzen (Automatisierung)
Wertpapiersparpläne (z. B. auf ETFs) automatisieren das Investieren. Durch regelmäßige Käufe profitiert man vom Durchschnittskosteneffekt: Bei niedrigen Kursen werden mehr Anteile gekauft, bei hohen weniger. Dadurch entfällt die Versuchung, in Krisenzeiten emotional zu handeln.
Schwankungen gezielt reduzieren
Weniger Volatilität bedeutet weniger Stress und geringere Gefahr für irrationale Entscheidungen.
- Defensive Aktien (z. B. Basiskonsum, Versorger) bieten geringere Kursschwankungen.
- Absicherungsinstrumente wie Optionen können Risiken abfedern und sogar zusätzliches Einkommen generieren.
Diese Strategien lassen sich mit systematischem Investieren kombinieren – so profitieren Anleger doppelt: durch geringere Volatilität und klar definierte Handlungsrahmen.
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