Zeitwert des Geldes – Erklärung & Berechnung

Autor: Maik Engelkamp Inhaltlich geprüft von: Philipp Berger

Der Zeitwert des Geldes (englisch: „Time Value of Money“ (TVM)) ist ein finanzwirtschaftliches Konzept, das besagt, dass jeder Geldbetrag aufgrund seines zwischenzeitlichen Ertragspotenzials (“Opportunitätskosten”) heute einen höheren Wert hat als zu einem zukünftigen Zeitpunkt. Werden die zukünftigen Zahlungsströme einer Investition auf den heutigen Wert abgezinst (sog. “Diskontierung”), spricht man vom Barwert (engl. “Present Value”).

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Zeitwert des Geldes – Definition

Der Zeitwert des Geldes ist das Konzept, dass ein bestimmter Geldbetrag heute mehr wert ist als derselbe Betrag zu einem zukünftigen Zeitpunkt, aufgrund seines Potenzials, im Laufe der Zeit durch Investitionen und Zinsen zu wachsen.

Zeitwert des Geldes – Berechnung

Je nach der genauen Situation kann sich die Formel für den Zeitwert des Geldes leicht ändern. So enthält die Formel in gewissen Fällen (bspw. ewige Zahlungen) zusätzliche oder weniger Faktoren. Die grundlegende Formel ist wie folgt aufgebaut:

FV~=~PV*(1+\frac{i}{n}~^{(n*t)})

Die Variablen sind hierbei wie folgt definiert:

  • FV = Zukunftswert des Geldes (Future Value)
  • PV = Barwert des Geldes (Present Value)
  • i =  Zinssatz (Interest Rate)
  • n = Anzahl der Aufzinsungsperioden pro Jahr (Number of compounding periods p.a.)
  • t = Anzahl der Jahre (Time – Number of years)

Bedeutung des Konzepts

Investoren ziehen es vor, Geld sofort zu erhalten, anstatt den gleichen Betrag in der Zukunft zu erhalten, da das investierte Kapital im Laufe der Zeit an Wert gewinnen kann – eine Überlegung, die auf den Opportunitätskosten basiert. So wirft beispielsweise ein auf einem Sparkonto angelegter Geldbetrag Zinsen ab, deren Höhe maßgeblich von der Zinspolitik der jeweiligen Zentralbank beeinflusst wird.

Im Laufe der Zeit wird das angelegte Kapital durch die Zinszahlungen vermehrt, was zu einem jährlichen Anstieg der Zinserträge führt. Der Zinssatz kann konstant bleiben, aber das Kapital, auf das die Zinsen berechnet werden, wächst. Die Basis für die Zinsberechnung verbreitert sich also ständig. Dieser Vorgang wird als Zinseszinseffekt bezeichnet.

Im Gegensatz dazu verliert Kapital, das nicht investiert wird, mit der Zeit an Wert. Wer zum Beispiel 1.000 Euro drei Jahre lang unter der Matratze verstaut, dem entgeht die potenzielle Rendite, die eine Anlage in dieser Zeit hätte erwirtschaften können. Nach drei Jahren hat das Geld eine geringere Kaufkraft, da die Inflation seinen Wert verringert hat – ein Szenario, das nur in Zeiten der Inflation, nicht aber während einer Deflation zutrifft.

Ein Beispiel: Ein Anleger hat die Möglichkeit, 10.000 Euro jetzt oder 10.000 Euro in zwei Jahren zu erhalten. Trotz des gleichen Nennwerts haben 10.000 Euro heute mehr Wert und Nutzen als in zwei Jahren, da die Opportunitätskosten mit der Verzögerung verbunden sind.

Opportunitätskosten

Die Opportunitätskosten sind der Schlüssel zum Konzept des Zeitwerts des Geldes. Geld kann nur wachsen, wenn es im Laufe der Zeit investiert wird und eine positive Rendite erwirtschaftet. Geld, das nicht investiert wird, verliert mit der Zeit an Wert. Daher verliert ein Geldbetrag, dessen Auszahlung in der Zukunft erwartet wird, in der Zwischenzeit an Wert.

Aufzinsungseffekt beim Zeitwert des Geldes

Die Anzahl der Aufzinsungsperioden hat einen dramatischen Einfluss auf die Berechnungen. Dies ist durch den Zinseszinseffekt begründet. Wenn die Anzahl der Aufzinsungsperioden auf vierteljährlich, monatlich oder täglich erhöht wird, ergeben sich die folgenden Berechnungen für den zukünftigen Wert (FV) bei einem einjährigen Investment von 10.000 EUR zu einem Zinssatz von 10 %:

  • Vierteljährlich: Hier werden die Zinsen quartalsweise gezahlt, weshalb sich die Berechnungsgrundlage der Zinsen quartalsweise erhöht.
FV=10.000~EUR*(1+\frac{10}{4}~^{(4*1)})=11.038~EUR
  • Monatlich: Hier werden die Zinsen monatlich gezahlt, weshalb sich die Berechnungsgrundlage monatlich erhöht
FV=10.000~EUR*(1+\frac{10}{12}~^{(12*1)})=11.047~EUR
  • Täglich: Hier werden die Zinsen täglich gezahlt, wodurch sich die Berechnungsgrundlage mit jedem Tag erhöht.
FV=10.000~EUR*(1+\frac{10}{365}~^{(365*1)})=11.052~EUR

Dies veranschaulicht, dass der Zeitwert des Geldes nicht ausschließlich vom Zinssatz und dem Zeithorizont abhängt, sondern auch die Anzahl der Aufzinsungsperioden (Zinsausschüttungen) entscheidend ist.

Anwendung im Finanzwesen

Es gibt wohl kaum einen Bereich des Finanzwesens, in dem der Zeitwert des Geldes keinen Einfluss auf den Entscheidungsprozess hat. Der Zeitwert des Geldes ist das zentrale Konzept der Discounted-Cashflow-Analyse (DCF), die eine der beliebtesten und einflussreichsten Methoden zur Bewertung von Investitionsmöglichkeiten ist.

Der Zeitwert des Geldes ist auch ein integraler Bestandteil der Finanzplanung und des Risikomanagements. So berücksichtigen beispielsweise Pensionsfondsmanager den Zeitwert des Geldes, um sicherzustellen, dass die Kontoinhaber im Ruhestand über ausreichende Mittel verfügen.

Beispiel für den Zeitwert des Geldes beim Investieren

Angenommen, ein Investor hat die Wahl zwischen zwei Projekten: Projekt X und Projekt Y. Die Projekte sind grundsätzlich identisch und unterscheiden sich nur im Zeitpunkt des positiven Cashflows.

  • Projekt X: Cashflow von 200.000 EUR ein Jahr nach Projektstart
  • Projekt Y: Cashflow von 200.000 EUR fünf Jahre nach Projektbeginn

Bei einem angenommenen Zinssatz von 5 % und jährlicher Berechnung hätte Projekt X einen Barwert (PV) von 190.476,19 EUR, während Projekt Y nur einen Barwert von 156.705,23 EUR hätte. Auf dieser Grundlage könnte der Investor eine fundierte Entscheidung zwischen den beiden ansonsten identischen Projekten treffen.

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