Moody’s Rating – Definition & Tabelle
Moody’s Ratings (ehemals Moody’s Investors Service) ist eine US-amerikanische Ratingagentur, die im Jahr 1909 gegründet wurde. Sie bewertet die Kreditwürdigkeit von Unternehmen, Staaten und Finanzinstrumenten und liefert damit eine Einschätzung des Ausfallrisikos für Investoren. Neben der Vorstellung des Unternehmens werden im Folgenden die Bewertungsgrundsätze und die Moody’s Ratingskala erläutert.
🔴 Live-Webinar am 23.06.2025 um 18:30 Uhr
Ausbildung für Vermögensaufbau mit zusätzlichen monatlichen Einnahmen
Lerne, wie du an der Börse ein regelmäßiges Zusatzeinkommen aufbaust. Unterscheide gute von schlechten Aktien, führe eigenständig eine Bewertung durch und erkenne den richtigen Aktienkurs. Lerne außerdem, wie du mit dem Optionshandel einen zusätzlichen Cashflow generierst.
Gute von schlechten Aktien unterscheiden
Profitable Aktien- und Optionsstrategien
In jeder Marktlage Geld verdienen
Plus Gratis-PDF im Webinar: Dein Start in den erfolgreichen Optionshandel
Moody’s Ratings – Unternehmensvorstellung
Moody’s Ratings ist eine der führenden internationalen Ratingagenturen und seit 1975 von der US-amerikanischen Börsenaufsicht SEC als Nationally Recognized Statistical Rating Organization (NRSRO) anerkannt. Gemeinsam mit Fitch Ratings und Standard & Poor’s (S&P) gehört sie zu den sogenannten „Big Three“, den drei größten Ratingagenturen weltweit.
Kernaufgabe und Geschäftsfeld
Das Kerngeschäft von Moody’s Ratings liegt in der Bewertung von Schuldtiteln – darunter insbesondere Unternehmens- und Staatsanleihen sowie weitere Finanzinstrumente mit Rückzahlungsanspruch.
Historie und Entwicklung
Die Geschichte von Moody’s reicht bis ins Jahr 1900 zurück, als John Moody erstmals ein Finanzhandbuch veröffentlichte. Die damalige Firma überstand jedoch die US-Bankenkrise von 1907 nicht. 1909 gründete Moody eine neue Gesellschaft, die erstmals Bonitätsbewertungen für Investoren anbot. 1914 entstand daraus Moody’s Investors Service (heute Moody’s Ratings), das später von Dun & Bradstreet übernommen wurde und 2000 wieder unabhängig wurde.
Gebührenmodell
Bis in die 1970er-Jahre wurden die Gebühren für Credit Ratings von den Investoren getragen. Dieses Modell wurde seither umgestellt: Heute zahlen in der Regel die Emittenten, also Unternehmen oder Staaten, selbst für ihre Bonitätsbewertungen. Das bedeutet, dass sie eine Kreditwürdigkeitsprüfung aktiv beauftragen und eine Gebühr dafür entrichten.
Gesellschaftsstruktur und Beteiligungen
Die Moody’s Corporation ist die Muttergesellschaft von Moody’s Ratings. Größter Anteilseigner ist die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway, die derzeit etwa 11,50 Prozent der Unternehmensanteile hält. Daneben sind zahlreiche weitere institutionelle Investoren und Fonds beteiligt.
Aktie
Die Moody’s Corporation ist unter dem Tickersymbol „MCO“ an der New York Stock Exchange (NYSE) gelistet und Bestandteil des S&P 500-Index. Im Jahr 2025 befanden sich rund 86 % der insgesamt etwa 180 Millionen ausgegebenen Aktien im Streubesitz.
Moody’s Rating-Tabelle
Die Ratingskala von Moody’s reicht von der besten Bewertung „Aaa“ bis zur niedrigsten „C“. Innerhalb der Hauptkategorien A, B und C nimmt die Bonität mit jeder weiteren Abstufung ab. Diese Abstufungen werden durch zusätzliche Ziffern differenziert: Eine Bewertung von „Baa1“ ist beispielsweise besser als „Baa3“.
- Investment Grade bezeichnet alle Unternehmen und Wertpapiere, die von Moody’s mit „Aaa“ bis „Baa3“ bewertet werden. Sie werden als vergleichsweise sicher und investitionswürdig eingestuft.
- Non-Investment Grade, auch als „High Yield“ oder „Junk Bonds“ bekannt, beginnt bei der Bewertung „Ba1“ und darunter. Diese Schuldverschreibungen gelten als risikoreicher, da Ratingagenturen eine erhöhte Ausfallwahrscheinlichkeit prognostizieren.
Moody’s Ratings | Bedeutung |
Investment Grade | Hohes bis mäßiges Rating |
Aaa | Höchste Bonität / geringes Risiko (auch langfristig) |
Aa1 | Sehr hohe Bonität / hohe Wahrscheinlichkeit für Erfüllung von Verpflichtungen / langfristig etwas schwieriger abzuschätzen |
Aa2 | |
Aa3 | |
A1 | Gute bis befriedigende Bonität / Geringfügig abhängig von der wirtschaftlichen Lage |
A2 | |
A3 | |
Baa1 | Befriedigende Bonität / gegenwärtig stabile Lage, aber bei gesamtwirtschaftlichen Problemen erhöhtes Ausfallrisiko |
Baa2 | |
Baa3 | |
Non-investment Grade |
Niedriges Rating |
Ba1 | Angespannte Bonität / Erfüllung der Verpflichtungen nur in stabilem Umfeld zu erwarten |
Ba2 | |
Ba3 | |
B1 | Mangelhafte Bonität / kein langfristiges Investment / hohes Ausfallrisiko |
B2 | |
B3 | |
Caa1 | Ungenügende Bonität / Akute Gefahr eines Zahlungsverzuges, sofern sich die Gesamtwirtschaft nicht signifikant positiv entwickelt |
Caa2 | |
Caa3 | |
Ca | |
C | In Zahlungsverzug |
Moody’s Rating nach Laufzeit
Für Finanzinstrumente mit einer Laufzeit von weniger als einem Jahr verwendet Moody’s sogenannte Short-Term-Ratings. Diese Skala ist weniger fein abgestuft und unterscheidet lediglich zwischen den Kategorien:
- P-1 (Prime-1) – höchste kurzfristige Kreditwürdigkeit
- P-2 (Prime-2)
- P-3 (Prime-3)
- NP (Not Prime) – nicht erstklassige kurzfristige Bonität
Darüber hinaus gibt es spezielle Bewertungsskalen für bestimmte Sektoren. So unterscheidet sich etwa das Moody’s Rating für Banken, das Aspekte wie finanzielle Stabilität und Ausfallwahrscheinlichkeit berücksichtigt. Hier reicht die Skala typischerweise von „A“ (sehr solide) bis „E“ (hohes Risiko). Diese Bonitätsstufen folgen einem eigenen System und sind nicht direkt mit den klassischen Anleiheratings vergleichbar.
Moody’s Rating – Bewertungsprozess
Ein Moody’s Rating und der Prozess seiner Erstellung folgen immer ähnlichen Regeln. Der genaue Ablauf hängt vom jeweiligen Ratingobjekt ab. So können Anleihen von verschiedenen Emittenten ausgegeben werden. Denkbar sind bspw. Staaten, (produzierende) Unternehmen, Banken oder Versicherungen.
Der Prozess zur Bestimmung eines Unternehmensratings besteht aus mehreren Stufen. Die insgesamt neun Prozessabschnitte münden in einer laufenden Überwachung des Ergebnisses, dem sogenannten Monitoring.
Stufe 1: Ratingantrag
Der erste Schritt im Moody’s Ratingprozess ist der Antrag des Auftraggebers. Dabei handelt es sich beispielsweise um den Emittenten einer Anleihe. Hierfür kann das Unternehmen mit Moody’s in Kontakt treten und ein Rating beauftragen. Nach einem Erstkontakt zur Bestimmung des Umfangs und einer Kostenabschätzung wird hierzu ein Vertrag geschlossen.
In bestimmten Fällen kann ein Rating jedoch auch unaufgefordert (sogenanntes „unsolicited rating“) erfolgen. Dieses wird durch die Ratingagentur selbst in die Wege geleitet und ohne Kooperation des Bewertungsobjektes durchgeführt.
Stufe 2: Zusammenstellung eines Analystenteams
Analysten sind für die Erstellung des Ratings und die Informationssuche verantwortlich. Daher wird nach einem Vertragsabschluss ein Analystenteam zusammengestellt. Hierfür sind Analysten aus verschiedenen Fachbereichen üblich, um eine breite Expertise zu gewährleisten. Zudem erhält ein Analyst die Leitung und tritt auch dem Auftraggeber gegenüber als zentraler Ansprechpartner auf.
Stufe 3: Informationsbeschaffung
Der leitende Analyst beginnt mit der Informationsrecherche für das Rating, indem er öffentliche Quellen konsultiert. Hierzu können Registerauszüge und veröffentlichte Geschäftsberichte zählen. Weitere Informationen können gegen Entgelt bei Informationsdienstleistern zugänglich sein. Denkbar sind in diesem Kontext Marktdaten oder Prognosen.
Abschließend kann der Auftraggeber selbst Informationen zum Ratingprozess beisteuern. Hierbei handelt es sich in der Regel um Unternehmensinterna, die dem Analystenteam sonst nicht zugänglich gewesen wären. Diese Daten ermöglichen dem Ratingunternehmen eine genauere Einschätzung und können die veröffentlichten Zahlen erläutern.
Stufe 4: Interaktion mit Auftraggeber
Bevor die tatsächliche Analysephase beginnt, hält das Analystenteam von Moody’s Rücksprache mit dem Auftraggeber. Bei diesem Prozessschritt steht im Vordergrund, dass die vorliegenden Dokumente und Informationen nicht missverstanden wurden. Die Analysten können Nachfragen an das Management des Auftraggebers richten und sich so versichern, dass sie das Rating auf den richtigen Annahmen aufbauen.
Stufe 5: Analyse
Die Analysten verarbeiten die vorliegenden Daten in diesem Schritt des Bewertungsprozesses gemäß den jeweiligen Vorgaben. Die Kennzahlen, Checklisten und Verfahrensanweisungen können, abhängig vom jeweiligen Bewertungsobjekt, abweichen. Dennoch ist ein Moody’s Rating durch eine hohe Standardisierung geprägt.
Die zu berücksichtigenden Faktoren und Kennzahlen stehen folglich fest und können nicht verändert werden. Anpassungen aufgrund abweichender Rechnungslegungsnormen oder anderer Faktoren sind dennoch möglich. Die Analysephase endet mit einem Ratingentwurf, der vom leitenden Analysten vorgestellt wird.
Stufe 6: Rating Komitee
Das Rating Komitee ist das Organ einer Ratingagentur, das endgültig über einen Ratingvorschlag entscheidet. Es wird immer dann einberufen, wenn die Analysephase für einen Auftrag durchlaufen wurde. Das Komitee besteht ebenfalls aus Analysten der Ratingagentur. Die Fachbereiche müssen dabei nicht zwingend zu dem Bewertungsobjekt passen. Folglich könnte ein Spezialist für Bankratings auch Teil des Komitees für ein Corporate Rating sein. Das Rating Komitee darf vorab nicht über inhaltliche Aspekte des Auftrags informiert werden, damit es unabhängig bleibt.
Stufe 7 & 8: Bekanntgabe und Veröffentlichung des Moody’s Rating
Diese beiden Prozessstufen hängen eng miteinander zusammen, finden aber nicht gleichzeitig statt. Nach dem Beschluss des Ratings informiert Moody’s zuerst den Auftraggeber über das Ergebnis. Der Auftraggeber erhält darüber hinaus ergänzende Dokumente und Erläuterungen zu dem endgültigen Rating.
Erst danach wird das Ergebnis veröffentlicht. Durch die Veröffentlichung erhalten alle Marktteilnehmer Zugriff auf das Rating und können es für ihre eigenen Investitionsentscheidungen nutzen.
Stufe 9: Überwachung / Monitoring
Üblicherweise überführt Moody’s die Ratingaufträge automatisch in ein Monitoring. Dieses dient der laufenden Überwachung des Ratings. Der genaue Prozess folgt einem eigenen Framework. Überprüfungen finden unter anderem nach Vorlage neuer Finanzdaten (Jahres- oder Quartalsabschluss) oder makroökonomischer Veränderungen (z. B. Wirtschaftskrisen) statt. Damit ist das Monitoring nicht kalendarisch gebunden, sondern findet ereignisorientiert statt.
Mehr zum Ratingverfahren bei Moody’s
Im Allgemeinen ist der Bewertungsprozess von Moody’s ein sequenzieller Ansatz. Das bedeutet, dass der nachfolgende Prozessschritt in der Regel mehr Komponenten beinhaltet als der vorherige und zeitlich nachgelagert stattfindet. Beides ist bei dem Ratingprozess von Moody’s überwiegend erfüllt.
Neben dem generellen Vorgehen hat Moody’s Ratings verschiedene Schwerpunkte definiert, denen ein Rating und der Bewertungsprozess gerecht werden sollen:
- Qualität und Integrität des Ratingprozesses
- Unabhängigkeit und Vermeidung von Interessenkonflikten
- Verantwortlichkeit für Investoren und Auftraggeber
- Einhaltung der Richtlinien und Monitoring von Risiken
- Durchsetzung und Offenlegung der eigenen Richtlinien
Moody’s Rating in der Kritik
Ratingagenturen stehen immer wieder in der Kritik – insbesondere aufgrund ihrer Bewertungspraktiken und ihres Einflusses auf Finanzmärkte und Staaten. Auch Moody’s wurde hinterfragt, da das Unternehmen nicht nur Unternehmen, sondern auch Staaten und deren Anleihen bewertet. Insbesondere die Einstufung von Staatsanleihen kann erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen haben.
Ein Beispiel: Während einer Rezession kann ein herabgestuftes Rating die Finanzlage eines Staates zusätzlich belasten, da er höhere Zinsen für neue Kredite zahlen muss. Dies kann eine wirtschaftliche Krise verschärfen oder verlängern und sich letztlich negativ auf die Bevölkerung auswirken. In extremen Fällen kann eine Abwärtsspirale aus Ratingsenkungen und steigenden Finanzierungskosten sogar bis zum Staatsbankrott führen.
Ein weiteres umstrittenes Thema sind unaufgeforderte Ratings – also Bewertungen, die eine Ratingagentur ohne Auftrag des Unternehmens oder Staates erstellt. Diese stehen aus mehreren Gründen in der Kritik:
- Da der Agentur meist weniger interne Daten vorliegen als bei einem beauftragten Rating, könnte die Bewertung unvollständig oder verzerrt sein.
- Kritiker befürchten, dass solche Ratings als Druckmittel genutzt werden, um Unternehmen oder Staaten dazu zu bewegen, in Zukunft ein offizielles, kostenpflichtiges Rating bei der Agentur zu beauftragen.
Auf der anderen Seite wird argumentiert, dass unaufgeforderte Ratings die Transparenz auf den Finanzmärkten erhöhen. Sie verhindern, dass Unternehmen oder Staaten gezielt eine Agentur auswählen, die ihnen das bestmögliche Rating ausstellt.
Häufige Fragen
Wie ist die Moody's Ratingskala aufgebaut?
Die Ratingskala von Moody’s reicht von Aaa (höchste Bonität) bis C (nahezu oder vollständig ausgefallen). Baa3 ist die unterste Stufe des Investment Grade, Ba1 der Beginn des Non-Investment Grade.
Welches Rating vergibt Moody's für Deutschland?
Stand 2025 bewertet Moody's Deutschland mit der Bestnote Aaa und stabilem Ausblick.
Welches Rating vergibt Moody's für die USA?
Stand 2025 bewertet Moody's die USA mit der Note Aa1 und stabilem Ausblick.
Kostenloses Webinar + PDF: So handelst du profitabel mit Optionen und generierst ein Zusatzeinkommen
Lerne in unserem kostenlosen Live-Webinar am 23.06.2025 um 18:30 Uhr, wie du mit dem Optionshandel ein regelmäßiges Zusatzeinkommen aufbaust. Lerne, gute von schlechten Aktien zu unterscheiden und erkenne zuverlässig überteuerte Aktienkurse. Baue dir ein zweites Einkommen auf, mit dem du unabhängig der Marktlage Geld verdienen kannst. Klicke hier, um dich für das Webinar anzumelden.