Status-quo-Bias – Definition & Beispiel
Der Status-quo-Bias (deutsch: “Status-quo-Verzerrung”) beschreibt die menschliche Tendenz, den gegenwärtigen Zustand gegenüber Veränderungen zu bevorzugen. Dies führt oft zu Widerstand gegen notwendige Anpassungen, selbst wenn bessere Alternativen zur Verfügung stehen. An der Börse zeigt sich dieser Bias, wenn Anleger zu lange an unrentablen Investitionen festhalten, anstatt rational zu verkaufen.
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Was ist der Status-quo-Bias? – Definition
Der Status-quo-Bias ist eine kognitive Verzerrung, bei der Menschen dazu neigen, am Bestehenden festzuhalten, auch wenn eine Veränderung logisch sinnvoll wäre. Dies geschieht oft unbewusst und kann selbst dann auftreten, wenn die Kosten einer Veränderung gering sind und eine bessere Alternative zur Verfügung steht.
Ursachen des Status-quo-Bias
Der Status-quo-Bias lässt sich durch psychologische und kognitive Mechanismen erklären, insbesondere durch Verlustaversion (Loss Aversion) und den Besitztumseffekt (Endowment Effect). Beide Heuristiken beeinflussen nachweislich unsere Entscheidungsfindung:
- Verlustaversion besagt, dass Menschen potenzielle Verluste stärker gewichten als gleichwertige Gewinne. Eine Veränderung birgt immer das Risiko eines Verlustes, weshalb Menschen tendenziell am Bestehenden festhalten.
- Der Besitztumseffekt beschreibt die Tendenz, einem bereits besessenen Gut einen höheren Wert beizumessen, als es objektiv verdient. Dadurch erscheint der Status quo oft attraktiver als eine alternative Option.
Zusätzlich spielt kognitive Entlastung eine wichtige Rolle: Der Status quo erfordert keine aktive Entscheidung und reduziert damit den mentalen Aufwand. Dies ist besonders ausgeprägt, wenn Menschen unsicher sind oder sich von einer Vielzahl an Wahlmöglichkeiten überfordert fühlen.
Diese Mechanismen führen dazu, dass viele Menschen Veränderungen skeptisch gegenüberstehen. Sie empfinden Neuerungen als potenzielle Kosten – sei es in Form von Aufwand, Unsicherheit oder Risiko. Erst wenn die erwarteten Vorteile einer Veränderung die wahrgenommenen Kosten deutlich übersteigen, sind sie bereit, den Status quo aufzugeben.
Auswirkungen des Status-quo-Bias auf Investoren
Der Status-quo-Bias kann Anleger dazu verleiten, an verlustbringenden oder suboptimalen Investments festzuhalten, anstatt ihr Portfolio aktiv anzupassen. Besonders ausgeprägt ist dieses Verhalten bei geerbten Aktien oder anderen passiv erworbenen Anlageformen. Viele Investoren vermeiden Veränderungen, selbst wenn eine Neustrukturierung das Portfolio widerstandsfähiger und renditestärker machen würde.
Ein zentrales Problem ist, dass Anleger die potenziellen Verluste einer Veränderung überbewerten. Sie neigen dazu, Risiken wie steuerliche Folgen, Volatilität oder Transaktionskosten übermäßig stark zu gewichten. Oft geschieht dies unbewusst, um vor sich selbst zu rechtfertigen, dass das Festhalten am Status quo die beste Entscheidung sei.
Darüber hinaus kann der Status-quo-Bias dazu führen, dass Investoren bei Marktveränderungen untätig bleiben. Beispielsweise ignorieren sie steigende Zinsen, technologische Umbrüche oder neue Markttrends, weil sie unbewusst davon ausgehen, dass die aktuellen Bedingungen „ewig so weitergehen“. Diese Passivität kann zu verpassten Chancen oder unnötigen Verlusten führen, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Umbrüche.
Beispiel für den Status-quo-Bias an der Börse
Ein Anleger erbt vor fünf Jahren das Depot eines Verwandten, ohne sich aktiv um dessen Verwaltung zu kümmern. Der ursprüngliche Besitzer hatte das Portfolio defensiv strukturiert, da er aufgrund seines fortgeschrittenen Alters Wert auf Sicherheit statt Rendite legte.
Zum Zeitpunkt der Depotübertragung bestand das Portfolio ausschließlich aus hochwertigen Staatsanleihen mit geringer Verzinsung. Der neue Eigentümer ist jedoch noch jung und könnte ein dynamischeres Anlageportfolio mit höherem Wachstumspotenzial aufbauen.
Mit der Fälligkeit der Staatsanleihen muss der Anleger entscheiden, ob er das Kapital einfach wieder in neue Anleihen investiert oder ob er eine Neustrukturierung seines Portfolios vornimmt. Am Markt gibt es durchaus attraktivere Investitionsmöglichkeiten mit einem besseren Chance-Risiko-Profil, die langfristig höhere Renditen ermöglichen würden.
Der Status-quo-Bias könnte den Anleger jedoch dazu verleiten, die bestehende Struktur beizubehalten und die fälligen Anleihen einfach zu verlängern – nicht, weil dies die beste Entscheidung ist, sondern weil es die bequemste Option darstellt. Dieses Verhalten kann dazu führen, dass er langfristig erhebliche Renditeeinbußen hinnehmen muss, die allein auf den psychologischen Effekt des Status-quo-Bias zurückzuführen sind.
Status-quo-Bias beim Investieren überwinden
Die Tendenz, am Status quo festzuhalten, ist oft tief im Denkmuster von Anlegern verankert und daher schwer zu überwinden. In den meisten Fällen resultiert der Status-quo-Bias jedoch aus einer mangelhaften oder einseitigen Analyse, weshalb gezielte Strategien helfen können, diese kognitive Verzerrung zu durchbrechen.
Tipp 1: Systematisiertes Investieren
Eine der effektivsten Methoden, um kognitive Verzerrungen beim Investieren zu vermeiden, ist die Einführung eines systematischen Investitionsansatzes. Dieser zeichnet sich durch klar definierte Entscheidungsprozesse und Regelwerke aus, die idealerweise durch eine Investitionscheckliste ergänzt werden.
Durch die konsequente Anwendung festgelegter Regeln können emotionale und impulsive Entscheidungen vermieden werden. So fällt es leichter, den Status quo objektiv zu hinterfragen und rationale Alternativen zu berücksichtigen. Wichtig ist jedoch, dass diese Regeln auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren, um eine nachhaltige und logische Entscheidungsgrundlage zu schaffen.
Tipp 2: Bewusstsein für die Kosten des Nichtstuns schaffen
Das Festhalten am Status quo kann mit erheblichen Kosten verbunden sein – sowohl in Form von Opportunitätskosten als auch durch reale Verluste:
- Opportunitätskosten entstehen, wenn durch Untätigkeit potenzielle Gewinne nicht realisiert werden. Dies geschieht beispielsweise, wenn eine risikoadjustierte, renditestärkere Alternative ungenutzt bleibt.
- Reale Verluste treten auf, wenn Investoren an unterdurchschnittlichen oder stagnierenden Anlagen festhalten, anstatt in ertragreichere Alternativen umzuschichten.
Um den Status-quo-Bias zu überwinden, hilft es, sich aktiv mit den Folgekosten des Nichtstuns auseinanderzusetzen. Die bewusste Analyse von verpassten Chancen und alternativen Investments kann dazu führen, den Status quo objektiver zu bewerten und fundiertere Entscheidungen zu treffen.
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