Producer Price Index (PPI) – Definition & Bedeutung
Der Producer Price Index (Abkürzung: PPI, deutsch: Erzeuger- oder Produzentenpreisindex) misst die durchschnittliche Preisveränderung, die inländische Produzenten für ihre Waren und Dienstleistungen beim Verkauf erhalten. Akteure der Politik, Wirtschaft und Finanzwelt nutzen den PPI-Index um Inflationstrends frühzeitig zu erkennen, da sich Preisveränderungen auf Produzentenebene häufig zeitverzögert auf die Verbraucherpreise auswirken.
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Producer Price Index (PPI) – Definition
Der Producer Price Index (PPI) misst die Preisveränderungen von Waren und Dienstleistungen, die von Produzenten verkauft werden. Er umfasst eine breite Palette an Waren und Dienstleistungen aus nahezu allen Wirtschaftsbereichen, einschließlich des Bergbaus und der verarbeitenden Industrie.
Häufig wird der PPI mit dem Consumer Price Index (CPI) – auf Deutsch Verbraucherpreisindex – verglichen. Der CPI ist der am häufigsten verwendete Maß für Inflation und misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte für Konsumzwecke kaufen.
Producer Price Index (PPI) – Veröffentlichung und Termine
Der Producer Price Index (PPI) wird in den USA vom U.S. Bureau of Labor Statistics (BLS) veröffentlicht. Die Daten erscheinen in der Regel am zweiten Donnerstag eines Monats um 14:30 Uhr MEZ (08:30 Uhr Eastern Time) und beziehen sich auf den Vormonat.
Ermittlung des Producer Price Index (PPI)
Zur Ermittlung des PPI veröffentlicht das U.S. Bureau of Labor Statistics (BLS) monatlich etwa 10.000 Einzelindizes für Waren (z. B. Kraftfahrzeuge, pharmazeutische Präparate, Benzin, Stahlprodukte) und Dienstleistungen (z. B. stationäre Gesundheitsdienste, Fluggastdienste, Unternehmenskredite, Frachttransport per Lkw). Diese Indizes erfassen die durchschnittlichen Preisveränderungen für Güter und Dienstleistungen, die von inländischen Produzenten verkauft werden.
Erhebung der Daten
Die Preisangaben beruhen auf einer freiwilligen und vertraulichen Befragung von Unternehmen, die anhand einer geschichteten Zufallsstichprobe ausgewählt werden. Die Erhebung erfolgt in der Regel auf Transaktionsbasis, das heißt tatsächliche Verkaufspreise zum Zeitpunkt der Lieferung werden bevorzugt. Die einzelnen Güter und Dienstleistungen werden entsprechend ihrer wirtschaftlichen Bedeutung (Umsatzanteil) gewichtet.
Aufbau des PPI
Der US-PPI ist in drei Hauptklassifikationssysteme gegliedert:
- Industriebasierte Klassifikation (Industry Classification): basiert auf dem North American Industry Classification System (NAICS) und bildet die Preisentwicklung nach Industriebranchen ab.
- Rohstoffbasierte Klassifikation (Commodity Classification): sortiert Waren und Dienstleistungen unabhängig von der Herkunftsbranche nach Produktart oder Verwendungszweck.
- End- und Zwischennachfrage-System (Commodity-based Final Demand–Intermediate Demand, FD-ID) unterteilt nach Art der Nachfrage: Endnachfrage (z. B. Konsum, Export) und Zwischennachfrage (z. B. Produktionsinputs), ergänzt um Produktionsstufen (Stage 1 bis 4).
Berechnung des Producer Price Index (PPI)
Im Allgemeinen wird der PPI als verketteter Laspeyres-Index mit fixen Gewichten aus einem Gewichtungsjahr gemessen.
mit
Ein Index (hier: Produzentenpreis) wird in der Regel mit 100 im Basisjahr skaliert. Ein Wert von 110 bedeutet, dass die Preise dieser Waren/Dienstleistungen 10 % über dem Basisjahr liegen, ein Wert von 90 entsprechend 10 % darunter. In Veröffentlichungen werden häufig prozentuale Monats- oder Jahresveränderungen berichtet, die nicht vom gewählten Basisjahr abhängig sind.
Producer Price Index (PPI) – Interpretation & Bedeutung
Akteure in der Wirtschafts- und Finanzwelt nutzen den Producer Price Index (PPI) als Hinweis auf Preisdruck auf der Produzentenseite. Weil sich Änderungen bei Produzentenpreisen – vor allem bei Gütern – teils mit Vorlauf in den Verbraucherpreisen (CPI) niederschlagen, wird der PPI häufig als Frühindikator für Inflationsentwicklungen betrachtet.
Für Anleger ist weniger der genaue Wert entscheidend, sondern ob die Zahlen überraschend hoch oder niedrig ausfallen.
- Anleihen: Ein höherer oder überraschend starker PPI erhöht die Inflationserwartungen. Die Folge sind häufig steigende Renditen und fallende Kurse bestehender Anleihen. Es kommt zu Neuemissionen mit höheren Kupons. Je länger die Laufzeit, desto sensibler die Reaktion. Mögliche Schutzmaßnahmen sind inflationsindexierte Anleihen, kürzere Laufzeiten und eine breite Streuung.
- Bei Aktien ist die Wirkung unterschiedlich. Unternehmen mit Preissetzungsmacht können höhere Kosten weitergeben, andere leiden unter Margendruck. Dividenden bieten keinen automatischen Inflationsschutz. Steigende Realzinsen belasten insbesondere wachstumsstarke Langläufer.
- Bei der Allokation sind Länder- und Sektorvergleiche anhand des PPI nur eingeschränkt sinnvoll, da die Methoden variieren. Sinnvoller ist, PPI-Signale im Kontext von CPI-Trends, marktimpliziter Inflation, Geldpolitik, Wachstum, Wechselkursrisiken und Bewertungen zu interpretieren.
Producer Price Index (PPI) vs. Consumer Price Index (CPI)
Es bestehen konzeptionelle und definitorische Unterschiede zwischen dem Producer Price Index (PPI) und dem Consumer Price Index (CPI) in den USA, die dazu beitragen können, dass Preisbewegungen der beiden Indizes nicht parallel verlaufen. Datennutzer des PPI und des CPI fragen sich dann häufig nach den Hintergründen.
Die folgende Tabelle soll mehr Aufklärung diesbezüglich liefern, indem zentrale Unterschiede zwischen dem PPI und dem CPI für die USA zusammenfasst werden.
| Merkmale | Producer Price Index (PPI) | Consumer Price Index (CPI) |
|---|---|---|
| Perspektive | Verkäufer-/Produzentensicht (Verkaufspreise, „received“) | Käufer-/Verbrauchersicht (bezahlte Preise) |
| Berücksichtigte Güter im Allgemeinen | In den USA hergestellte Waren & Dienstleistungen (erste Handelsstufe) | Warenkorb der von urbanen Haushalten gekauften Konsumgüter & -dienste |
| Primärer Verwendungszweck | Deflationierung von Umsatz-/Outputreihen (reales Produktionswachstum) | Anpassung von Einkommen/Ausgaben an Lebenshaltungskosten (COLA u. a.) |
| Importe | Nein (nicht inländisch produziert) | Ja (sofern von Konsumenten gekauft) |
| Exporte | Ja (inländische Produzentenverkäufe ins Ausland) | Nein |
| Staatliche Käufe | Ja | Nein |
| Umsatz-/Verbrauchsteuern | Nein (nicht Teil der Erlöse des Produzenten) | Ja (falls direkt mit dem Kauf verbunden) |
| Dienstleistungssektor | Nicht vollständig, PPI deckt ~69 % der Service-Outputmenge (nach Umsatz, 2017 Census) | Breite Abdeckung konsumrelevanter Dienstleistungen (z. B. Miete/OER, Medizin, Bildung) |
| Eigenmieteräquivalent (OER) | Nein | Ja |
| Direkter Zinseffekt | Ja (z. B. Bankdienstleistungen via „User-Cost“–Methodik) | Nein, direkt (Zinszahlungen/Finanzierungskosten sind außerhalb des Warenkorbs, explizite Gebühren teils enthalten) |
| Gewichtsaktualisierung | etwa alle 5 Jahre | Jährlich (seit Jan 2023. Zuvor zweijährlich) |
| Preisbezug/Erhebungszeitpunkt | Preis „gültig am“ Dienstag der Woche mit dem 13. des Monats | Preise werden über den ganzen Monat erhoben (einige Kategorien als Monatsdurchschnitt) |
Verwendung des PPI
Zahlreiche Unternehmen, Einzelpersonen, Institutionen und Regierungen nutzen Informationen und Daten zum PPI für unterschiedliche Zwecke. Die folgenden Punkte listen einige mögliche Verwendungszwecke auf:
- Inflationsmaßstab
- Wirtschafts- und Konjunkturindikator
- Schätzung von Wirtschaftstrends
- Deflationierung nominaler wirtschaftsstatistischer Größen
- Anpassung von Preisen in Verträgen
- Geschäftstätigkeit sowie Produktentwicklung von Unternehmen
- Schätzung des Bruttoinlandsproduktes (BIP)
- Leitzinsentscheidung der Zentralbanken
- Kompensationsmaßstab
- Marktforschung
Darüber hinaus nutzen Regierungen den Erzeugerpreisindex grundsätzlich, um systematisch zu überwachen und zu bewerten, inwiefern Preisänderungen beim Endverbraucher mit den Preisänderungen beim Hersteller zusammenhängen.
Erzeugerpreisindex in Deutschland (Destatis)
In Deutschland wird der Erzeugerpreisindex für gewerbliche Produkte vom Statistischen Bundesamt (Destatis) veröffentlicht. Die Publikation erfolgt monatlich, meist um den 20. Kalendertag, mit Bezug auf den jeweiligen Vormonat. Für die Stichproben werden rund 10.000 Preise erfasst.
Eine Übersicht über die konkreten Veröffentlichungstermine bietet die Terminübersicht.
Fazit: Producer Price Index und Inflation
Der Producer Price Index (PPI) wird häufig dazu genutzt, um den Consumer Price Index (CPI) und damit auch die Inflationsentwicklungen vorhersagen zu können. Ein ansteigender PPI kann ein Zeichen dafür sein, dass der CPI in naher Zukunft ansteigen wird, während ein abnehmender PPI tendenziell einen Rückgang im CPI signalisiert.
Steigt der CPI mittel- bis langfristig an, spricht man von einer Inflation und sinkt er mittel- bis langfristig, spricht man von einer Deflation. Negative Raten (Deflation) sowie hohe Anstiege (deutlich über 2 %, Inflation) des Preisniveaus können auf wirtschaftliche Schwierigkeiten in einem Land hindeuten und sprechen tendenziell für kein nachhaltiges Wirtschaftswachstum eines Landes.
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Der Producer Price Index (PPI) wird in den USA vom U.S. Bureau of Labor Statistics (BLS) veröffentlicht. Die Daten erscheinen in der Regel am zweiten Donnerstag eines Monats um 14:30 Uhr MEZ (08:30 Uhr Eastern Time) und beziehen sich auf den Vormonat.
In Deutschland wird der Erzeugerpreisindex für gewerbliche Produkte vom Statistischen Bundesamt (Destatis) veröffentlicht. Die Publikation erfolgt monatlich, meist um den 20. Kalendertag, mit Bezug auf den jeweiligen Vormonat. Für die Stichproben werden rund 10.000 Preise erfasst.