Li Lu – Portfolio und Anlagestrategie
Li Lu ist ein chinesisch-amerikanischer Investor und Gründer von Himalaya Capital. Bekannt für seine enge Beziehung zu Charlie Munger, der ihn als „chinesischen Warren Buffett“ bezeichnete, galt er eine Zeit lang als potenzieller Nachfolger Buffetts bei Berkshire Hathaway. Li investiert hauptsächlich in Asien und den USA. Seine Anlagestrategie basiert auf einem tiefen Verständnis der Unternehmen, einer langfristigen Perspektive und einem strikten Risikomanagement.
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Überblick
Investoren-Profil |
Name | Li Lu |
Geburtstag | 06.04.1966 |
Herkunftsland | USA, China |
Ausbildung | Columbia University |
Tätigkeiten | Investor, Geschäftsmann und Philanthrop |
Anlagestil | Value Investing |
Frühes Leben und Ausbildung
Li Lu wurde 1966 zu Beginn der Kulturrevolution in Tangshan, China, geboren. Seine Eltern kamen in ein Arbeitslager und er verbrachte seine Kindheit in verschiedenen Pflegefamilien und Waisenhäusern. Im Alter von 10 Jahren überlebte er 1976 das Erdbeben von Tangshan, eine der tödlichsten Katastrophen der Geschichte.
1985 schrieb sich Li im Alter von 19 Jahren an der Universität Nanjing ein, wo er zunächst Physik studierte, bevor er zu Wirtschaftswissenschaften wechselte. 1989 war er einer der Studentenführer bei den Protesten auf dem Tiananmen-Platz.
Nach der Militärintervention floh Li Lu aus China und kam nach New York. Dort studierte er an der Columbia University, wo er 1996 als einer der ersten in der Geschichte der Universität drei Abschlüsse gleichzeitig erwarb: einen B.A. in Wirtschaftswissenschaften, einen M.B.A. und einen J.D. (Jura Abschluss).
Karriere und Investitionen
Li Lu begann seine Karriere 1996 als Mitarbeiter im Bereich Unternehmensfinanzierung bei der Investmentbank Donaldson, Lufkin & Jenrette. Doch das Kundengeschäft lag ihm nicht besonders. „Im Dienstleistungssektor fühle ich mich nicht wohl“, gab Li zu. „Ich will Entscheidungen treffen und sie direkt umsetzen.“
Während eines Nachtflugs von San Francisco nach New York im Jahr 1997 ermutigte ihn Rena Shulsky, eine Immobilienmagnatin aus Manhattan, einen Fonds zu gründen. „Ich dachte, er könnte etwas Besseres tun, als bei D.L.J. zu arbeiten“, sagte Shulsky ein Jahr später. Li Lu zufolge wurde er nicht nur ermutigt, sondern erhielt auch 2 Millionen US-Dollar Startkapital.
Himalaya Capital
1997 gründete Li Lu Himalaya Capital. Das erste Jahr als Einzelkämpfer war jedoch kein gutes. Sein Fonds, der hauptsächlich in asiatische Aktien investiert war, wurde von der asiatischen Schuldenkrise hart getroffen und verlor 19 %. Er konnte sich jedoch durch Investitionen in unterbewertete japanische und koreanische Aktien erholen.
Im Jahr 2002 investierte Li in BYD, einen chinesischen Hersteller von Fahrzeugen und wiederaufladbaren Batterien, und setzte dabei auf die Produktionsstärke Chinas und den wachsenden Binnenmarkt. Eine Investition, die sich in der Folgezeit als wegweisend erwies.
Nach einem Treffen mit Charlie Munger, dem bekannten Value-Investor und Geschäftspartner von Warren Buffett, im Jahr 2003 wandelte Li Lu Himalaya von einem Hedgefonds in eine Long-only-Investmentgesellschaft um, die sich auf Value-Aktien spezialisierte. Himalaya Capital hat seit seiner Gründung 1997 eine geschätzte jährliche Gesamtrendite von 30% erzielt.
Investments mit Charlie Munger
2004 legte Himalaya einen neuen Fonds auf, der 4 Millionen US-Dollar Eigenkapital von Li selbst, 50 Millionen von anderen Investoren und 88 Millionen von Charlie Munger umfasste, unter der Bedingung, dass der Fonds für neue Investoren geschlossen bleibt. „Ich bin 95 Jahre alt. In diesen 95 Jahren habe ich mein Geld nur einmal einem Fremden anvertraut“, sagte Munger 2019. „Und das war Li Lu.“
Der Fonds erzielte hohe Renditen, insbesondere durch Investitionen in BYD und Kweichow Moutai. Mungers anfängliche 88 Millionen US-Dollar wuchsen auf etwa 400 Millionen US-Dollar an.
2010 wurde Li die Wiedereinreise nach China gewährt, wo er Bill Gates, Warren Buffett und Munger bei einem Besuch bei BYD begleitete. Dies stärkte seine Beziehungen in China erheblich. Für einige Zeit galt Li Lu als möglicher Nachfolger bei Berkshire Hathaway, bis er sich schließlich von dieser Idee distanzierte.
Portfolio
Li Lu arbeitet grundsätzlich eher mit konzentrierten Portfolios, gewichtet also einzelne Positionen gerne sehr hoch. Zeitweise hatte er nur zwei oder sogar nur eine Aktie im Depot. Ein Einblick in Lis Portfolio ist möglich, da es zeitverzögert in den vierteljährlichen 13F-Reports der SEC erscheint. Frühere Investitionen umfassten Sina Corp, Alibaba, Meta Platforms und Alphabet.
Anlagestrategien und -philosophie
Li Lus Anlagephilosophie basiert auf den Grundprinzipien des Value Investing: eine gründliche Aktienanalyse, Risikomanagement mit Sicherheitsmarge und eine langfristige Perspektive. Wie viele andere Investoren, bevorzugt er ein fokussiertes Portfolio, um gezielt in wenige, aber vielversprechende Gelegenheiten investieren zu können.
Dabei stützt sich Li auf einige Grundprinzipien, die den klassischen Ansatz des Value Investing darstellen:
- Risikomanagement: Li Lu nutzt die Margin of Safety (Sicherheitsmarge). Die Idee dahinter ist, dass ein Anleger nur dann kaufen sollte, wenn eine Aktie deutlich unterbewertet ist, um nicht von Börsenkorrekturen und Bärenmärkten „überrollt“ zu werden.
- Bildung einer eigenen Meinung: „Man muss seinem eigenen Urteilsvermögen vertrauen und darf sich nicht von der Meinung anderer beeinflussen lassen“, sagt er. Diese emotionale Disziplin ermöglicht es, Abschwünge zu überstehen, ohne in Panik zu verfallen.
- Lernen als Investitionsvorteil: Li zufolge erlangen erfolgreiche Investoren durch kontinuierliches Lernen einen einzigartigen Vorteil. Seine Investition in BYD beispielsweise basierte auf einer gründlichen Analyse des langfristigen Potenzials des Unternehmens im Bereich Elektrofahrzeuge.
- Entschlossenheit: Wenn man etwas entdeckt hat, was andere vielleicht übersehen haben, muss man den Mut haben, ‘das ganze Auto aufzuladen’ (etwa “eine größere Aktienposition einzugehen”).
- Flexibilität: Anpassungsfähigkeit ist ein weiterer wichtiger Aspekt der Anlagephilosophie von Li. Unternehmen und Branchen entwickeln sich ständig weiter, und Anleger müssen bereit sein, ihr Verständnis entsprechend anzupassen.
- Vermeidung von Leerverkäufen: Li lehnt Leerverkäufe als Strategie ab und warnt davor, dass ihr begrenztes Aufwärtspotenzial und ihr hohes Risiko nicht mit value-orientierten Investitionen vereinbar sind. „Die profitabelste Art zu investieren ist langfristig.”
Li Lu Zitate
Die folgenden Börsenzitate gehören zu den bekanntesten Aussagen von Li Lu.
- „Ein Value-Investor zu sein bedeutet, dass man zuerst das Risiko betrachtet, bevor man die Chancen anschaut.“
- „Das Spiel des Investierens ist ein Prozess, bei dem man herausfindet, wer man ist, wofür man sich interessiert, worin man gut ist, was man gerne macht, und dies so lange ausbaut, bis man einen klaren Vorteil gegenüber anderen hat.“
- „Es ist so unmöglich, alles zu wissen. Man muss wirklich akzeptieren, was man nicht weiß.“
- „Um ein besserer Investor zu sein, musst du auf eigenen Beinen stehen. Du kannst nicht einfach die Einsichten anderer kopieren.“
- „Das größte Risiko für Anleger ist nicht die Volatilität der Kurse, sondern ob sie einen dauerhaften Kapitalverlust erleiden.“
- „Ich lerne und bin neugierig auf alle Unternehmen. Deshalb spüre ich in Sekundenschnelle, wenn sich eine Chance bietet. Wie kann man dieses Gespür entwickeln? Das geht nur, wenn man Seite für Seite liest.“
- „Ein Value-Investor ist meistens ein Akademiker, ein Forscher, ein Journalist mit einer unstillbaren Neugier, der versucht, herauszufinden, wie so ziemlich alles funktioniert. Denn je mehr man weiß, desto besser kann man investieren.“
- „Ab und zu gibt es Buchverluste. Aber das gehört einfach dazu.“
- „Wenn man ein Unternehmen in- und auswendig kennt, kann man dieses Verständnis irgendwann auf eine ganze Branche ausdehnen.“
- „Um einen Investitionsvorteil zu finden, muss man die richtige Einstellung haben und jahrelang weiterlernen.“
Vortrag über Li Lus Methoden der Aktienanalyse
In dieser Präsentation aus dem Jahr 2006 spricht Li Lu darüber, wie der zufällige Besuch eines Vortrags von Warren Buffett sein Leben veränderte und ihn dazu brachte, eine Karriere im Bereich des Value Investing anzustreben, obwohl er aus einem nicht-kapitalistischen Umfeld stammt.
Er veranschaulicht seinen Ansatz des Value Investing anhand von zwei Fallstudien, in denen er die Bedeutung von gründlicher Recherche, Neugier und Sorgfalt hervorhebt: Timberland und Hyundai Department Store. Li zeigt dabei konkret, wie er die Vermögenswerte, das Management und die Marktbedingungen der Unternehmen analysiert hat. Beide Investitionen erzielten dank seines methodischen Ansatzes beträchtliche Renditen.
Links
- Website des Himalaya Fonds: Himalaya Capital
- Webseite der TAAF-Stiftung: The Asian American Foundation
Weitere Informationen
Veröffentlichungen
1990 veröffentlichte Li Lu ein Buch über seine Erfahrungen in China mit dem Titel "Moving the Mountain: My Life in China". Das Buch bildete die Grundlage für den Dokumentarfilm „Moving the Mountain“ (1994), produziert von Trudie Styler und inszeniert von Michael Apted.
Li schrieb 2010 auch das Vorwort zur chinesischen Ausgabe von Poor Charlie's Almanack: The Wit and Wisdom of Charles T. Munger. Zudem hat er 2020 ein Buch in chinesischer Sprache mit dem Titel "Civilization, Modernization, Value Investing and China" veröffentlicht. Es handelt sich um eine Sammlung seiner englischsprachigen Vorträge zum Thema Value Investing. Das Buch behandelt auch Themen wie Kultur und Politik in China.
Weitere Erfolge
Li Lu wurde für 2020 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Er wurde bereits mit dem John Jay Award des Columbia College, dem Raoul Wallenberg Human Rights Award der Congressional Human Rights Foundation und dem Reebok Human Rights Award ausgezeichnet. Er ist Mitglied der „Family of Voices“ des Smithsonian Institute. Diese ist Teil der 20-jährigen Ausstellung „Many Voices, One Nation“, die 2017 im National Museum of American History eröffnet wurde.
Philanthropie
Im Mai 2021 gründete Li Lu zusammen mit mehreren asiatisch-amerikanischen Führungskräften, darunter Jerry Yang, Mitbegründer von Yahoo, und Joseph Tsai, Mitbegründer von Alibaba, die Asian American Foundation (TAAF), eine gemeinnützige Organisation, die seit ihrer Gründung mehr als eine Milliarde US-Dollar gesammelt hat. Die Mission der TAAF ist es, den 23 Millionen Asiaten, Amerikanern und Pazifikbewohnern (AAPI) in drei Hauptbereichen zu dienen: Anti-Hass-Programme, Bildung sowie Daten und Forschung.
Im Januar 2020 war Li Lu außerdem Mitbegründer der Guardians of the Angeles Charitable Foundation zur Bekämpfung der globalen COVID-19-Krise und ist heute Vorsitzender der Stiftung. Li Lu ist zudem Kurator der Columbia University sowie des California Institute of Technology (Caltech).
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