CapEx (Capital Expenditures) – Definition & Berechnung
Capital Expenditures (Abkürzung: CapEX, deutsch: Investitionsausgaben) bezieht sich auf die Mittel, die ein Unternehmen investiert, um Anlagevermögen zu kaufen, zu verbessern oder zu warten. Die Kennzahl liefert Hinweise auf Anlagenintensität, Erhaltungs- bzw. Wachstumsfokus und Investitionsstrategie. Sie erscheint üblicherweise im Cashflow aus Investitionstätigkeit und erhöht nach Aktivierung die Bilanzposten.
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CapEx – Definition
Capital Expenditures (CapEx) sind zahlungswirksame Investitionsausgaben für den Erwerb, Bau, Ausbau oder die wesentliche Verbesserung langfristiger Vermögenswerte. Dies betrifft vor allem Sachanlagen, beispielsweise Maschinen, Anlagen oder Gebäude.
Je nach Unternehmensdefinition können auch bestimmte immaterielle Vermögenswerte (z. B. selbst entwickelte/gekaufte Software) dazugehören. CapEx werden aktiviert (als Vermögenswert in der Bilanz erfasst) und über die Nutzungsdauer abgeschrieben.
CapEx Berechnung
Die Berechnung von CapEx erfolgt, indem die Veränderung der Sachanlagen zwischen zwei Bilanzstichtagen betrachtet und die im gleichen Zeitraum angefallenen Abschreibungen auf Sachanlagen addiert werden.
Die Veränderung der Sachanlagen wird mit folgender Formel ermittelt:
Daraus ergibt sich für die indirekte Bestimmung der CapEx:
Datengrundlage
Als Basis für die Ermittlung der CapEX dienen die Bilanzen des aktuellen und des Vorjahres sowie die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) des aktuellen Jahres. Die Veränderung des Sachanlagen wird aus den beiden Bilanzen abgeleitet. Da Abschreibungen den bilanziellen Wertverzehr darstellen, müssen sie bei der indirekten Herleitung der Investitionen berücksichtigt werden.
Ein Beispiel dazu:
Ein Unternehmen weist am Ende von Jahr 1 ein Anlagevermögen von 2.000.000 € aus. Im Jahr 2 wird eine Maschine für 500.000 € gekauft. Gleichzeitig fallen Abschreibungen von 250.000 € an.
- Roll-forward des Anlagevermögens: 2.000.000 € + 500.000 € – 250.000 € = 2.250.000 €
- Bilanzwert am Ende von Jahr 2: 2.250.000 €.
Ein Außenstehender, der nur die Bilanzwerte vergleicht, würde eine scheinbare Investition von 250.000 € feststellen. Tatsächliche Investitionen (CapEx) war jedoch 500.000 €. Ohne Berücksichtigung der Abschreibungen würden die CapEx also unterschätzt.
Detaillierte Berechnungsmethode
Die Grundformel zur Berechnung der CapEx gilt nur unter bestimmten Annahmen:
Sie setzt voraus, dass es im betrachteten Zeitraum keine weiteren Bewegungen in den Sachanlagen gab, wie z. B. Verkäufe/Abgänge, Währungsumrechnungen, (Auf- oder Ab-)Bewertungen, Impairments, Umgliederungen oder Zugänge im Rahmen von Unternehmensakquisitionen.
Solche Effekte verändern den Bilanzwert, sind aber keine zahlungswirksamen Investitionen, und müssten daher bei einer exakten Herleitung gesondert berücksichtigt werden:
- Veränderung der Sachanlagen = Bilanzwert aktuelles Jahr – Vorjahr
- + Abschreibungen = weil sie nicht zahlungswirksam sind und die Bilanz reduzieren
- + Netto-Buchwert der Abgänge = da verkaufte Anlagen den Bestand verringern, aber keine „negative Investition“ sind
- – Währungs-/Bewertungseffekte = reine Bewertungsänderungen, nicht Cash
- – M&A-Zugänge = bilanziell Anlagenzugang, aber kein Cash-out für CapEx
- ± Umgliederungen = z. B. Anlagen in Bau zu Sachanlagen
Die detaillierte Formel lautet demnach:
CapEx – Interpretation
Die Entwicklung der Investitionsausgaben im Zeitverlauf kann einem Investor Hinweise für eine Unternehmensanalyse liefern. Prinzipiell kann der Investor anhand der Investitionsausgaben erkennen, wie aktiv ein Unternehmen Investitionen durchführt. Auch wenn Investitionen einen Abfluss von Geldmitteln bedeuten, können Sie in den folgenden Perioden die Ertragskraft erhöhen. Die laufenden Capital Expenditures sind somit unter Umständen eine wichtige Voraussetzung für Umsätze und Gewinne in der Zukunft.
Hohe CapEx können zudem ein starkes Kundeninteresse signalisieren. Ohne eine entsprechende Nachfrage wäre es nicht notwendig, dauerhaft hohe Investitionen zu tätigen. Ein besonderes Augenmerk liegt daher auf sogenannten Growth CapEx, also den Erweiterungsinvestitionen, die zusätzliches Wachstum generieren sollen. Diese dienen nicht nur der Instandsetzung („Maintenance CapEx“), sondern erhöhen die Produktionskapazität oder die Qualität der Produkte.
Zukünftige Belastung durch Abschreibungen erkennen
Anhand der aktuellen Capital Expenditures können Investoren auch erkennen, wie stark das Betriebsergebnis in Zukunft durch Abschreibungen belastet wird. Je mehr Investitionen getätigt werden, desto stärker wirken sich die Abschreibungen in den Folgejahren aus. Dies ist unproblematisch, wenn die Maschinen und Gebäude entsprechende Erträge erwirtschaften. Wurde jedoch eine Maschine angeschafft, deren Produkte nicht verkauft werden können, ist mit einem Verlust für das Unternehmen zu rechnen.
Investitionsausgaben als Vergleichsinstrument
Die Verwendung der Investitionsausgaben als Vergleichsinstrument empfiehlt sich nur innerhalb einer Branche. Je nach Branchenstruktur und Anlagenintensität ergeben sich unterschiedliche typische Investitionsausgaben.
Innerhalb einer Branche kann ein Vergleich der Investitionsausgaben jedoch aussagekräftige Ergebnisse liefern. So können beispielsweise Rückschlüsse auf die Marktposition gezogen werden. Hohe Capital Expenditures deuten darauf hin, dass ein Unternehmen seine Produkte möglicherweise besser am Markt platzieren kann als die Konkurrenz. Allerdings stellen hohe Investitionen auch ein Risiko dar. Letztlich kann nicht mit Sicherheit vorhergesagt werden, ob sich eine Investition für ein Unternehmen auszahlt.
CapEx vs. OpEx
Operating Expenditures (OpEx) sind die laufenden Ausgaben des operativen Geschäfts, etwa für Büromaterial, Rohstoffe oder Gehälter. Sie dienen direkt dem Kerngeschäft. Im Gegensatz zu Capital Expenditures (CapEx), die als Investitionen aktiviert und über Jahre abgeschrieben werden, belasten OpEx sofort das Ergebnis.
Beispiel: Kauft ein Unternehmen Telefonanlagen, gelten diese als CapEx und werden über mehrere Jahre abgeschrieben. Werden sie hingegen geleast, zählen sie als OpEx und erscheinen nicht im Anlagevermögen der Bilanz.
Der Unterschied hat auch steuerliche Folgen: OpEx mindern sofort die Steuerschuld, während CapEx nur über Abschreibungen wirken. Unternehmen können daher versuchen, Ausgaben als OpEx auszuweisen, selbst wenn dies langfristig teurer ist. Vorteile sind eine schnellere Steuerentlastung, höhere Liquidität und die Möglichkeit bilanzpolitischer Gestaltung.
CapEx-Ratio und CapEx-Wachstumsquote
Auf Basis der Capital Expenditures lassen sich weitere Kennzahlen ableiten. Die Aussagekraft der ursprünglichen Kennzahl kann in diesem Zusammenhang erhöht werden.
CapEx-Ratio
Da die Capital Expenditures beispielsweise für höhere Umsatzerlöse sorgen sollen, kann es sinnvoll sein, diese mit den Umsätzen eines Unternehmens zu vergleichen. Daraus ergibt sich die CapEx-Ratio. Diese Quote gibt an, welchen Anteil vom Gesamtumsatz die Investitionsausgaben ausmachen. Ein hoher oder niedriger Wert ist dabei per se nicht positiv oder negativ. Es kommt vielmehr auf die Entwicklung der Quote im Zeitverlauf und die Werte von Konkurrenten an. Die Formel für CapEx-Ratio lautet:
CapEx-Wachstumsquote
Die CapEx-Wachstumsquote ist eine weitere Möglichkeit der Kombination von CapEx und einer anderen betriebswirtschaftlichen Größe. In diesem Fall findet ein Vergleich mit den Abschreibungen auf Sachanlagen statt. Das Ergebnis kann darüber Auskunft geben, ob die Sachanlagen nach Abschreibungen tatsächlich zu- oder abnehmen. Ein Wert von mehr als 100 % zeigt eine Wertzunahme an. Die CapEx-Wachstumsquote kann wie folgt berechnet werden:
Nachteile der Capital Expenditures
Die Capital Expenditures können einem Investor einen zusätzlichen Blickwinkel auf die Investitionen eines Unternehmens eröffnen. Dennoch ist es notwendig, dass diese Kennzahl um weitere Faktoren ergänzt wird. Andernfalls kann eine Anlageentscheidung aufgrund unvollständiger Daten oder unzulässiger Schlüsse getroffen werden.
Eine Limitierung der Investitionsausgaben besteht beispielsweise darin, dass für gewöhnlich keine Trennung zwischen Growth CapEx und Maintenance CapEx durchgeführt wird. Somit ist zwar ersichtlich, wie viel Geld in der Betrachtungsperiode investiert wurde, aber nicht aus welchem Grund.
Kein Wachstumsindiz
Growth CapEx, auch „Ersatz- bzw. Instandhaltungsinvestitionen“, also der Ersatz einer bestehenden Anlage durch eine neue, ist kein Indiz für Wachstum. Die Investition ist dann vielmehr notwendig, um die aktuell vorhandene Ertragskraft beizubehalten. Eine positive Rendite kann ein Investor dem Grundsatz nach langfristig nur in Verbindung mit Wachstum erreichen. Ein Hinweis auf Wachstum wären beispielsweise Growth CapEx, also „Erweiterungsinvestitionen“.
Kein Liquiditätsindikator
Des Weiteren treffen die Capital Expenditures keine Aussage über die Ertragslage oder die Liquidität eines Unternehmens. Ein Investor kann selbst bei hohen Investitionsausgaben nicht erkennen, ob das Unternehmen seine kurzfristigen Verbindlichkeiten bedienen kann, oder rentabel ist. Hierzu müssen die GuV und das Cash Flow Statement ergänzend analysiert werden.
Ein zusätzliches Risiko entsteht bei der Schlussfolgerung, hohe Capital Expenditures ausschließlich positiv zu bewerten. Denn eine Investition ist grundsätzlich nur dann positiv für das Unternehmen, wenn sie einen positiven Kapitalwert hat. Vereinfacht bedeutet das, dass Erträge durch eine Investition deren Anschaffungswert inklusive aller Kosten der Nutzungsdauer übersteigen müssen. Hohe Investitionsausgaben sind folglich nur bei rentablen Investitionsprojekten positiv zu bewerten.
Beispiel für die Ermittlung von CapEX
In diesem Beispiel sollen für den Autobauer Volkswagen die CapEx sowie die CapEx-Ratio berechnet werden. Die Berechnungsgrundlagen stammen aus der Bilanz und Erfolgsrechnung des Unternehmens.
Volkswagen hat vom Jahr 2018 auf das Jahr 2019 einen Zuwachs der Sachanlagen um 8,522 Milliarden Euro zu verzeichnen. Zuzüglich der Abschreibungen ergibt sich folgende Berechnung.
In Relation mit dem Umsatz von Volkswagen lässt sich die CapEx-Ratio als zusätzliche Kennzahl ermitteln.
Häufige Fragen
Was bedeutet CapEX?
Der Begriff der CapEx stammt aus dem internen Rechnungswesen von Unternehmen. Die Kennzahl ist ein mögliches Steuerungsmaß für das Management eines Betriebes. Berücksichtigt werden alle Ausgaben für Vermögensgegenstände, die langfristig (in der Regel mehr als 1 Jahr) genutzt werden sollen. Hierzu zählen beispielsweise Maschinen, Gebäude, Fahrzeuge sowie Hard- und Software etc. Die CapEx werden als absoluter Betrag in Berichtswährung des Unternehmens angegeben.
Fachlich ist in Deutschland ausschließlich die Übersetzung der CapEx mit Investitionsausgaben korrekt. Die ebenfalls verbreitete Bezeichnung als Investitionskosten ist deshalb fehlerhaft, weil es sich betriebswirtschaftlich bei den Capital Expenditures nicht um Kosten handelt. Eine Investition ist lediglich eine Ausgabe. Der Aufwand für das Unternehmen entsteht erst mit den Abschreibungen in den folgenden Jahren (bzw. anteilig ab dem ersten Jahresabschluss). Erst durch die Abschreibungen mindert sich der Gewinn eines Unternehmens.
Was ist eine Maintenance CapEx?
Als Maintenance CapEx gelten die sogenannten Ersatz-, Instandhaltungs- oder Erhaltungsinvestitionen. Diese Investitionen sind notwendig, damit ein Unternehmen den aktuellen Umsatz oder Gewinn auch zukünftig erwirtschaften kann. Für externe Bewerter ist die Ermittlung der Wartungs-CapEx nur eingeschränkt möglich. Nur das Unternehmen selbst kann die Unterscheidung zwischen Ersatz-, Erweiterungs- und Neuinvestitionen zweifelsfrei vornehmen.
Ein möglicher Ansatz für die Bestimmung der Maintenance CapEx durch externe Stakeholder sind die Abschreibungen. Diese werden unter Umständen als Instandhaltungsinvestitionen "unterstellt". Dafür ist jedoch entscheidend, wie sich die Bilanzposition „Sachanlagen“ verändert und dass aufgrund technischen Fortschritts der gleichwertige Ersatz tendenziell niedriger ausfällt als die Abschreibung. Abhängig von diesen Faktoren nimmt die Genauigkeit dieses Lösungsansatzes zu oder ab.
Was ist der Zusammenhang zwischen Free Cash Flow und CapEx?
Der Free Cash Flow (FCF) und die Capital Expenditures sind eng miteinander verbunden. Das liegt daran, dass die Auszahlungen für Investitionsgüter direkten Einfluss auf den Investing Cash Flow haben. Hohe Investitionen sorgen für einen negativen Investing Cash Flow. Dieser kann jedoch als positiv für ein Unternehmen bewertet werden.
Da sich der Free Cash Flow aus dem Operating Cash Flow (OCF) und dem Investing Cash Flow zusammensetzt, haben folglich auch CapEx einen Einfluss auf den FCF. Durch jede zahlungswirksame Investition sinkt der Free Cash Flow. Auch hier kommt es zu einer Verlagerung. Hohe Investitionen bieten die Chance für hohe Cash Flows in der Zukunft.
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