Ausschüttungshäufigkeit – Definition & Beispiel

Autor: Philipp Berger

Die Ausschüttungshäufigkeit (englisch: „dividend frequency“) bezeichnet die Regelmäßigkeit, mit der eine Aktie, ein ETF oder ein Fonds Dividenden auszahlt. In Deutschland erfolgt die Ausschüttung in der Regel einmal jährlich. Der Ausschüttungsintervall ist sowohl für angehende als auch für erfahrene Anleger von Bedeutung, da er das Rückgrat der Ertragsgenerierung in verschiedenen Anlagestrategien bildet.

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Ausschüttungshäufigkeit – Definition

Die Ausschüttungshäufigkeit beschreibt, wie oft ein Unternehmen oder Fonds Dividenden zahlt. In Deutschland, der Schweiz und Österreich geschieht das meist jährlich, in anderen Ländern auch vierteljährlich, halbjährlich oder monatlich. Der Rhythmus lässt jedoch keine Rückschlüsse auf die Höhe oder Entwicklung der Dividende zu.

Es gibt bspw. Unternehmen die vierteljährlich ausschütten und dabei regelmäßig die Dividendenhöhe erhöhen, die sogenannten Dividendenaristokraten, was langfristig sowohl ein verlässliches Einkommen als auch wachsendes Renditepotenzial bietet.

Coca-Cola als Beispiel für eine Aktie mit vierteljährlicher Ausschüttung und kontinuierlich steigender Dividende.
Coca-Cola als Beispiel für eine Aktie mit vierteljährlicher Ausschüttung und kontinuierlich steigender Dividende.

Bedeutung der Ausschüttungshäufigkeit

Eine höhere Ausschüttungshäufigkeit – etwa monatlich oder vierteljährlich – bringt Vorteile für Anleger und Unternehmen gleichermaßen.

Für Anleger bedeutet dies:

  • Regelmäßiger Liquiditätszufluss: Investoren bevorzugen oft kontinuierliche kleine Dividendenausschüttungen, da sie subjektiv einen höheren „Wert“ empfinden (vgl. auch Börsenpsychologie).
  • Höhere Wiederanlagechancen: Durch die Ausschüttungen können Anleger öfter reinvestieren und so potenziell von einem Zinseszinseffekt profitieren.
  • Risikoreduktion: Die regelmäßige Reinvestition bei unterschiedlichen Kursniveaus (Cost Averaging) kann helfen, Preisschwankungen auszugleichen.

Für Unternehmen bietet eine erhöhte Ausschüttungshäufigkeit strategisches Potenzial:

  • Feste Ausschüttungen schaffen Vertrauen, weil sie Kontinuität und Transparenz signalisieren.
  • Laut eine Studie der Norwegian School of Economics führen häufigere Dividenden zu einem signifikanten Anstieg institutioneller Beteiligungen. Diese Investoren gelten als Qualitätsmerkmal, verbessern die Unternehmenswahrnehmung am Markt und können die Aktienbewertung positiv beeinflussen.
  • Zugleich bringt eine stärkere institutionelle Präsenz erhöhte Kontrolle und Marktüberwachung, was zu besserer Unternehmensführung und langfristiger Stabilität beitragen kann.

Die Ausschüttungshäufigkeit wird damit zu einem aktiven Steuerungsinstrument der Kapitalmarktstrategie und nicht nur der Gewinnausschüttung. Allerdings löst eine Verkürzung des Ausschüttungsintervalls nicht einheitlich negative Reaktionen aus, was auf eine differenzierte Interpretation durch die Investoren hindeutet.

Vorteile von jährlichen Dividenden

Obwohl häufigere Dividendenzahlungen auf den ersten Blick attraktiver erscheinen, können auch jährliche Ausschüttungen Vorteile bieten.

Eine einmalige Jahresdividende ermöglicht eine bessere Planbarkeit, da sie weniger anfällig für kurzfristige Schwankungen ist, die sich aus unterjährigen Gewinnveränderungen ergeben können. Unternehmen müssen nicht quartalsweise Entscheidungen treffen und können ihre Dividendenpolitik langfristiger ausrichten.

Für Anleger bedeutet dies:

  • Konstante Erwartungshaltung: Die jährliche Ausschüttung ist leichter in die persönliche Finanzplanung zu integrieren.
  • Weniger Transaktionen: Geringere Ausschüttungshäufigkeit kann Transaktionskosten und steuerliche Komplexität reduzieren.

Hinzu kommt: Die Dividendenrendite wird ohnehin auf Jahresbasis berechnet. Die Häufigkeit der Auszahlung beeinflusst also nicht direkt die Rendite, sondern lediglich deren Verteilung über das Jahr. Bei Investmentfonds oder ETFs können häufigere Ausschüttungen zudem mit höheren Verwaltungskosten verbunden sein, was sich negativ auf die Nettorendite auswirken kann.

Sektorspezifische Ausschüttungspraktiken

Die Häufigkeit von Dividendenausschüttungen ist nicht nur unternehmensspezifisch, sondern variiert auch deutlich je nach Branche. Bestimmte Sektoren und Unternehmensformen haben dabei eigene Ausschüttungstraditionen – teils aus Gewohnheit, teils aus regulatorischen Gründen.

  • Blue-Chip Aktien und viele Finanzinstitute (z. B. Banken oder Versicherer) in den USA tendieren zu vierteljährlichen Dividenden.
  • REITs (Real Estate Investment Trusts) und MLPs (Master Limited Partnerships) schütten hingegen oft monatlich Dividenden aus. In diesen Fällen ist die hohe Frequenz oft durch gesetzliche Vorgaben bedingt, da ein großer Teil der Gewinne regelmäßig an die Anleger ausgeschüttet werden muss.
  • Viele prominente Tech-Unternehmen wie Alphabet (Google), Amazon oder Meta (Facebook), aber auch große Holdings wie Berkshire Hathaway zahlen überhaupt keine Dividenden, sondern setzen ganz auf Kurswachstum und Aktienrückkäufe.

Diese Unterschiede können für Investoren entscheidend sein – je nach Präferenz für regelmäßige Einkünfte, steuerliche Überlegungen oder den gewünschten Portfolio-Mix. Auch institutionelle Investoren berücksichtigen solche Muster bei ihrer Allokation, um Cashflow-Anforderungen gezielt zu steuern.

Sonderdividenden

Während regelmäßige Dividendenausschüttungen das Fundament einer stabilen Dividendenstrategie bilden, zahlen Unternehmen in bestimmten Fällen auch sogenannte Sonderdividenden – einmalige „ad-hoc“-Ausschüttungen außerhalb des üblichen Dividendenrhythmus.

Diese außerordentlichen Zahlungen werden in der Regel dann geleistet, wenn ein Unternehmen über außergewöhnlich hohe Liquiditätsreserven verfügt – etwa nach einem Unternehmensverkauf, einem besonders erfolgreichen Geschäftsjahr oder einer Restrukturierung. Sonderdividenden gelten deshalb oft als positives Signal für die Finanzkraft und Kapitaldisziplin des Unternehmens.

Für Anleger ist jedoch wichtig zu beachten:

  • Sonderdividenden erhöhen die Dividendenrendite der letzten 12 Monate, da sie in die rückblickende Berechnung einfließen.
  • Sie sind jedoch nicht Teil der erwarteten Standarddividende und fließen nicht in die Prognose der zukünftigen Dividendenrendite ein.

Diese Unterscheidung ist für Investoren entscheidend, um realistische Renditeerwartungen abzuleiten und nicht von einmaligen Ausschüttungen auf dauerhafte Erträge zu schließen.

Beispiel für unterschiedliche Ausschüttungsintervallen

Nehmen wir das fiktive Unternehmen TechGlow AG: Nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr beschließt die Hauptversammlung, eine jährliche Dividende von 4 Euro pro Aktie auszuschütten. Ein Aktionär mit 100 Aktien erhält somit einmalig 400 Euro Dividende im Jahr.

Im Gegensatz dazu verfolgt das ebenfalls fiktive Unternehmen FinBank Corp. eine andere Dividendenstrategie. Es zahlt vierteljährlich eine Dividende aus. Bei einer Jahresdividende von ebenfalls 4 Euro pro Aktie bedeutet dies: 1 Euro pro Quartal. Ein Aktionär mit 100 Aktien erhält also vier Zahlungen à 100 Euro, insgesamt ebenfalls 400 Euro im Jahr – nur eben verteilt über das Jahr.

Obwohl der Gesamtbetrag gleich bleibt, unterscheiden sich die beiden Modelle deutlich in ihrer Wirkung:

  • TechGlow bietet eine einmalige Zahlung, die sich gut für größere Reinvestitionen oder gezielte Ausgaben eignet.
  • FinBank ermöglicht ein regelmäßigeres Einkommen, was insbesondere für Anleger mit laufendem Liquiditätsbedarf – etwa Rentner – von Vorteil sein kann.

Die Ausschüttungsfrequenz beeinflusst also nicht die Höhe der Dividende, wohl aber den Zeitpunkt der Mittelzuflüsse.

Ausschüttungshäufigkeit bei langfristigen Investitionsziele

Für Anleger mit langfristigem Anlagehorizont spielt die Häufigkeit der Dividendenausschüttung oft eine geringere Rolle. In solchen Strategien stehen typischerweise Kurssteigerungen und Unternehmenswachstum im Vordergrund – die Dividende wird eher als Zusatznutzen wahrgenommen, nicht als zentrale Ertragsquelle.

Wertpapiere mit jährlicher oder halbjährlicher Dividende können bei dieser Anlagestrategie sogar Vorteile bieten:

  • Weniger operative Komplexität durch selteneren Mittelzufluss
  • Einfachere steuerliche Behandlung und übersichtlichere Portfolioverwaltung
  • Geringere Transaktionskosten bei Wiederanlage, z. B. über thesaurierende Fonds

Kurzum: Wer sein Portfolio auf langfristiges Wachstum ausrichtet, kann bewusst Unternehmen wählen, deren Dividenden weniger häufig, dafür aber stabil und zuverlässig fließen – ohne dabei Nachteile bei der Gesamtrendite in Kauf nehmen zu müssen.

Häufige Fragen

Wie oft werden Dividenden ausbezahlt?

Die meisten deutschen, schweizerischen und österreichischen Unternehmen schütten jährlich eine Dividende aus. Dagegen schüttet die überwiegende Mehrheit der US-amerikanischen Unternehmen, die eine Dividende zahlen, diese vierteljährlich. Es gibt einige Ausnahmen, die jeden Monat eine Dividende ausschütten. Dazu gehören regelmäßig sogenannte REITs und MLPs.

Wie werden die Dividenden ausgezahlt?

Meistens zahlt das Unternehmen die Dividende bar an Ihren Broker, der das Geld auf Ihr Konto überweist. Einige Unternehmen bieten auch eine Aktiendividende, eine Sachdividende oder eine automatische Wiederanlage in Aktien an.

Wann werden Dividenden ausbezahlt?

In Deutschland wird die Dividende einmal jährlich ausgezahlt, in der Regel am dritten Werktag nach der Hauptversammlung. Der Aktionär muss 21 Tage vor der Hauptversammlung im Besitz der Aktien sein, um dividendenberechtigt zu sein. Bei ausländischen Aktien kann es weitere Abweichungen geben.

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