Vermögensverwaltung – Definition & Vergleich

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Vermögensverwaltung, auch bekannt als „asset management“ oder „Portfoliomanagement“, umfasst eine Dienstleistung im Finanzbereich zur aktiven Organisation des Vermögens (z.B. bestehend aus Aktien, Immobilien) von Kunden.

Angesichts der eher hohen Sparbereitschaft der Deutschen stieg das Geldvermögen privater Haushalter im zweiten Quartal 2023 auf über 7,49 Billionen an. Vor diesem Hintergrund stellen sich Sparer vermehrt die Frage, wie sie mit ihrem Vermögen am besten umgehen sollten. Dieser Artikel liefert Hilfestellungen zur Beantwortung der Frage.   

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Was ist eine Vermögensverwaltung?

Mit einer Vermögensverwaltung ist das Verwalten bzw. Managen von Vermögenswerten einer Person gemeint, die diese Aufgabe an eine externe Person aus dem Finanzdienstleistungsbereich weitergibt. Das Kreditwesengesetz (KWG) definiert die Finanzportfolioverwaltung als „die Verwaltung einzelner in Finanzinstrumenten angelegter Vermögen für andere mit Entscheidungsspielraum“. Dabei ist der Begriff nicht (gesetzlich) geschützt. 

Gängige Merkmale einer Vermögensverwaltung

Welche Aufgaben hat ein Vermögensverwalter?

Im Rahmen einer aktiven Vermögensverwaltung können verschiedene Aspekte berücksichtigt werden, wie Anlagestrategien, Altersvorsorge (siehe Aktienrente), Nachlassplanung, Gründung oder gar der Verkauf eines Unternehmens sowie Steuern.

Normalerweise prüft der beauftragte Vermögensverwalter zunächst die persönlichen Bedürfnisse sowie Rahmenbedingungen seiner Kunden (z.B. Gehalt, Risikoaversion, zukünftige Ausgaben, Lebenserwartung). Auf Basis dieser Informationen wird eine individuelle Anlagestrategie erstellt.

Ab welche Anlagesummen lohnt sich eine Vermögensverwaltung?

Grundsätzlich gilt: Je kleiner der beabsichtigte Investitionsbetrag des Kunden ausfällt, desto höher sind die relativen Beratungs- und Verwaltungskosten. Außerdem könnten mit geringerem Kapitaleinsatz Anlagespielräume begrenzt sein. Daher könnte sich eine aktive Vermögensverwaltung für Kleinanleger kaum lohnen.

Zudem fordern viele Vermögensverwalter von ihren Kunden ein Anlagevermögen von mindestens 500.000 Euro.

Alternativen zur Vermögensverwaltung

Eine Alternative zu einem Vermögensverwalter könnte die Investition in einen Investmentfonds darstellen. 

Investmentfonds

Grundsätzlich bündeln Investmentfonds zahlreiche Finanzprodukte (z.B. Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe sowie Derivate wie Optionen), die von einer Kapitalanlagegesellschaft verwaltet werden. Häufig wird zwischen „aktiv“ verwalteten Investmentfonds (mit flexibler Gestaltung, die allerdings einen Ausgabeaufschlag sowie Managementgebühren verlangen) und „passiven“ Exchange-Traded Fund (ETF) (mit niedrigeren Gebühren angesichts einer einfachen Nachbildung eines Index) unterschieden.     

Individuelle Portfoliobetreuung

Dagegen verläuft eine individuelle Portfoliobetreuung (siehe Portfoliomanagement) ähnlich wie eine aktive Vermögensverwaltung. Gemäß der Bezeichnung sollte jedoch der Aufgabenschwerpunkt auf das Verwalten des Portfolios seiner Kunden liegen und dürfte daher vom Dienstleistungsangebot begrenzter ausfallen. Zudem verlangt ein Portfoliomanager meist Beratungs- sowie Verwaltungskosten, kann jedoch im Gegensatz zu Fondsanbietern mehr auf individuelle Bedürfnisse seiner Kunden eingehen. 

Vermögensverwaltung vs. Vermögensberatung

Auf den ersten Blick könnten interessierte Anleger die beiden Dienstleistungsangebote Vermögensverwaltung und -beratung als etwa gleich ansehen. Allerdings bestehen wichtige Unterschiede zwischen diesen zwei Angeboten in der Finanzbranche. 

Vermögensverwaltung

Zunächst bedarf eine Vermögensverwaltung in der Regel eine gewisse Dauerhaftigkeit der Dienstleistung. Typischerweise möchten Kunden die Aufgabe der Verwaltung ihres Vermögens an den Vermögensverwalter längerfristiger abgeben.

Vor diesem Hintergrund erhält der Verwalter einen, häufig vordefinierten, Entscheidungsspielraum, um Anlageentscheidungen eigenständig durchführen zu können. Überdies fallen normalerweise regelmäßig (z.B. einmal im Jahr) Verwaltungsgebühren für die Kunden an. Die genauen Kosten, die im Rahmen einer Vermögensverwaltung entstehen können, werden weiter unten beschrieben.    

Vermögensberatung

Hingegen fallen bei einer Vermögensberatung meistens nur einmalige Kosten an, und zwar immer dann, wenn ein Kunde ein Finanzprodukt kauft oder ggf. verkauft. Außerdem erfordert eine Beratung an sich keine dauerhafte Kundenbeziehung. Vielmehr ist die sie auf eine kurzzeitige Geschäftsbeziehung angelegt, da nach der Anlageentscheidung im Unterschied zur Vermögensverwaltung keine weitere Betreuung vorgesehen ist.

Schließlich umfasst eine Vermögensberatung, auch bekannt als „Anlageberatung“ oder im weiteren Sinne „Finanzberatung“, in erster Linie die Offenlegung und Beratung verschiedener Anlageprodukte, die idealerweise für den individuellen Kunden tatsächlich infrage kommen würden.  

Portfoliomanager vs. Robo-Advisor

Ein Robo-Advisor (deutsch: automatischer Berater) umfasst einen automatisierten Anlageberatungsprozess unter Anwendung sogenannter „Tools“ (deutsch: Hilfsprogramme) für ein Portfoliomanagement.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) nennt in ihrer Veröffentlichung vom 01.09.2022 zwei charakteristische Merkmale für Robo-Advisors:

  • Menschliche Interaktion bzw. menschliche Eingriffe in den Beratungsprozess fehlen entweder vollständig oder sind nur in begrenztem Umfang vorhanden; der Kunde kommuniziert dabei mit einem Computer – beispielsweise über eine Smartphone-App oder eine Webseite.
  • Die Dienstleistung wird auf der Basis eines Algorithmus erbracht. Die Lösung, die den Kunden angeboten wird, basiert auf der vorherigen Dateneingabe. Dazu gehören objektive Daten wie Alter und Beruf ebenso wie subjektive Daten, wie das Anlageziel, die individuelle Finanzlage und die individuellen Finanzkompetenzen.

Diese Merkmale stellen zentrale Abgrenzungspunkte zu menschlichen Anlageberatern sowie -verwaltern dar. Zudem basieren Anlageprodukte von Robo-Advisors normalerweise auf ETFs. Im Vergleich zu aktiven Portfoliomanager sind Robo-Advisors (häufig angeboten von Finanztechnologie-Unternehmen) schließlich kostengünstiger.

Welche Kosten fallen bei einer Vermögensverwaltung an?

Im Rahmen einer Vermögensverwaltung könnten ganz unterschiedliche Kosten entstehen, die ein Anleger hinterfragen sollte.

  • Managementgebühren
    Meist müssen Kunden zwischen 1 und 2 Prozent des angelegten Geldes nur für die Verwaltung ihres Vermögens zahlen. Dieser Betrag wird direkt an den Vermögensverwalter gezahlt.
  • Erfolgsbasierte Vergütung
    Zusätzlich können Vermögensverwalter mit ihren Kunden eine direkte Gewinnbeteiligung vereinbaren. In diesem Zusammenhang könnte allerdings die Gefahr steigen, dass risikoreichere Investitionen durchgeführt werden, um letztlich eine höhere Gewinnbeteiligung für den Verwalter zu erzielen.
  • Fondsgebühren plus Ausgabeaufschlag
    Wird ein Teil des Geldes in einen Fonds angelegt, fallen hier wiederum die typischen Fondskosten an. Diese können sehr unterschiedlich ausfallen. Laut einer Studie von ESMA aus dem Jahr 2023 liegen die jährlichen Gebühren eines aktiven Aktienfonds in Europa bei durchschnittlich 1.50 %. Zudem können einmalige Ausgabeaufschläge fällig werden. Damit sind die Kosten deutlich höher als bei passiven Fonds und ETFs, was im Durchschnitt zu einer Underperformance der aktiv verwalteten Fonds führt.
  • Depotkosten
    Weiterhin können laufende Depotkosten, die insbesondere von Depotbanken in Rechnung gestellt werden, anfallen.
  • Transaktionskosten
    Zusätzlich entstehen beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren in der Regel Transaktionsgebühren (sogenannte Orderkosten). Auch diese können ganz unterschiedlich gestaltet sein. Möglich ist ein fester Betrag oder auch ein Prozentsatz vom Anlagebetrag.

Große Vermögensverwaltungen in der Kritik

Immer wieder in der Kritik steht die mangelhafte Informationsvermittlung bezüglich Kosten bzw. Kostenstrukturen von Vermögensverwaltern. Zudem wird häufig die Neutralität und Unabhängigkeit von den Verwaltern infrage gestellt.

Ferner kann es vorkommen, dass Anlagestrategien und die damit verbundenen Risiken nicht ausreichend kommuniziert wurden. Im schlimmsten Fall können Verluste entstehen, mit denen der Anleger nicht gerechnet hat.

Die (versteckten) hohen Kosten der Vermögensverwaltung erweisen sich oft als zentraler Kritikpunkt.

Wie erkennt man eine gute Vermögensverwaltung?

Zunächst sollten gute Vermögensverwalter sämtliche Kosten, die im Rahmen seiner Dienstleistung entstehen können, transparent kommunizieren. Außerdem ist ein kostenloses Erstgesprächs oftmals hilfreich, um zu überprüfen, ob der Verwalter sowohl umfassend als auch langfristig auf die Bedürfnisse seiner Kunden eingehen kann.

In einigen Fällen gibt es bereits Kundenbewertungen/Referenzen. Wichtig ist, darauf zu achten, dass es sich um authentische und ehrliche Kundenstimmen handelt. Erste Hinweise darauf geben Fotos der Kunden sowie Angaben zum Vornamen, zu Alter, Beruf oder Wohnort. Besonders Kundenstimmen in Form von Videos deuten auf Authentizität hin. Zudem verifizieren unabhängige Prüfportale die Echtheit von Kundenstimmen. Ein entsprechendes Bewertungssiegel gilt als gewisse Verifikation.

Darüber hinaus haben Vermögensverwalter für gewöhnlich eine eigene Homepage. Unter „Team“ oder „Über uns“ können sich interessierte Anleger selbst ein Bild von den Verwaltern machen. Dabei sollte auch hinterfragt werden, ob die Mitarbeiter unabhängig sind, d.h. keine (verdeckten) Verbindungen zu beispielsweise Banken, Broker, Investmentfonds oder Unternehmen bestehen.

Vorteile der Vermögensverwaltung

Positive Aspekte, die mit einer aktiven Vermögensverwaltung einhergehen können, sind:

  • Anlageentscheidungen abgeben
    Viele Anleger, die eine Vermögensverwaltung in Anspruch nehmen, möchten in erster Linie Anlageentscheidungen nicht selbst treffen, sondern abgeben. Es stellt gewissermaßen eine Übergabe der Verantwortung auf den Vermögensverwalter dar, wobei die Konsequenzen (z.B. Höhe des Vermögensaufbaus) unmittelbar der Kunde trägt. Vor diesem Hintergrund birgt eine solche Abgabe natürlicherweise mehrere Gefahren (siehe Nachteile).
  • Weniger Zeitaufwand 
    In der Regel erhoffen sich Kunden, die eine Vermögensverwaltung in Anspruch nehmen, eine hohe Zeitersparnis. Dennoch ist es grundsätzlich ratsam, den Verwalter zu überwachen. Da letztlich nur der Anleger ganz genau weiß, welche Präferenzen er hat, sollten zumindest bedeutende Anlageentscheidungen für sich hinterfragt werden. Insofern bedeutet die Nutzung dieser Dienstleistung nicht, dass gar kein Zeitaufwand mehr nötig sei.
  • Alternative Meinung
    Zudem kann ein Anleger im Rahmen einer Vermögensverwaltung eine neue, spezialisierte Investitionsidee erhalten. Grundlegend basiert diese auf eine Finanzbildung, die beispielsweise durch ein Börsenseminar erweitert werden kann.

Nachteile des Portfoliomanagements

Zentrale Nachteile einer aktiven Finanzportfolioverwaltung umfassen:

  • Kosten
    In der Regel müssen Kunden ca. 1 bis 2 Prozent des zu verwaltenden Vermögens jedes Jahr an ihren beauftragten Vermögensverwalter zahlen. Welche Kosten genau anfallen, wird weiter unten beschrieben. Falls man von einer jährlichen Rendite von etwa 5 Prozent ausgehen würde, dann würde bereits über ein Drittel davon nur für die Verwaltung wegfallen.
  • Kaum Einwirkung auf Anlageentscheidung
    Für gewöhnlich erfordert eine Vermögensverwaltung die Zusicherung eines gewissen Entscheidungsspielraums für den Verwalter. Daher besteht das Risiko, dass Kunden einzelne Investitionsentscheidungen kaum noch steuern können und zudem die Intransparenz steigt.
  • Abhängigkeiten
    Es kann immer wieder vorkommen, dass ein Vermögensverwalter seine berufliche Tätigkeit einstellt, sodass Kunden plötzlich mit ihren Portfolios alleine dastehen. In diesem Fall wird die Abhängigkeit der Kunden besonders deutlich.
  • Outperformance in der Regel nicht garantiert
    Schließlich ist die Leistung eines Vermögensverwalters, d.h. wie viel Rendite er mit dem ihm verfügbaren Anlagebetrag erwirtschaftet, in aller Regel nicht (vertraglich) festgeschrieben. Vor diesem Hintergrund könnten Verluste aus einem Portfoliomanagement durchaus möglich sein.

Börsenausbildung

Mithilfe eines Börsenseminars können interessierte Anleger erlernen, ihr eigenes Vermögen selbst und unabhängig zu verwalten. Somit sind sie nicht mehr auf die Hilfe von anderen Finanzdienstleister angewiesen und ersparen sich gleichzeitig viele Kosten. 

Im Rahmen einer eigenen Vermögensverwaltung wird gewissermaßen die höchste Transparenz geschaffen, da Anlageentscheidungen schließlich selbst getroffen werden. Zudem hilft ein Börsenseminar dabei, einen beauftragten Vermögensverwalter besser kontrollieren zu können.

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