Dollar-Cost-Averaging (Durchschnittskosteneffekt)

Autor: Maik Engelkamp Inhaltlich geprüft von: Philipp Berger

Dollar-Cost-Averaging (deutsch: „Durchschnittskosteneffekt“) bezeichnet eine Anlagestrategie, bei der regelmäßig ein fester Betrag in einen Vermögenswert investiert wird. Dadurch werden Käufe automatisch auf verschiedene Zeitpunkte verteilt. So kann sich im Durchschnitt ein günstigerer Einstiegspreis ergeben als bei einer einmaligen Investition oder beim Versuch, den Markt perfekt zu timen. 

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Dollar-Cost-Averaging – Definition

Dollar-Cost-Averaging (DCA) ist eine Anlagestrategie, bei der in regelmäßigen Abständen (z. B. monatlich) ein fester Betrag in einen Vermögenswert investiert wird – unabhängig vom aktuellen Kurs. Durch den automatisierten Ansatz entfällt die Suche nach dem „perfekten“ Einstiegszeitpunkt (Market Timing). Der Anleger erwirbt bei niedrigen Kursen mehr und bei hohen Kursen weniger Anteile.

Hinweis: DCA kann den durchschnittlichen Kaufpreis pro Anteil senken, wenn die Kurse schwanken, garantiert dies aber nicht und schützt nicht vor Verlusten.

Berechnung der Durchschnittskosten (Cost Average)

Der durchschnittliche Einstandspreis pro Anteil ergibt sich aus dem Verhältnis des insgesamt investierten Betrags zur Gesamtzahl der erworbenen Anteile.

Dollar~Cost~Average=\frac{Summe~der~investierten~Beträge}{Summe~der~erworbenen~Anteile}

Beispiel: Werden über sechs Monate insgesamt 1.200 EUR investiert und dadurch 50 Anteile erworben, beträgt der durchschnittliche Einstandspreis 24 EUR pro Anteil (1.200 EUR / 50).

Dollar-Cost-Averaging vs. Lump Sum Investing

Bei der Anlageentscheidung wählen Investoren häufig zwischen Dollar Cost Averaging (DCA) und Lump Sum Investing (LSI/Einmalanlage). Während bei der Einmalanlage das gesamte Kapital sofort investiert und die Zielallokation sofort erreicht wird, erfolgt der Aufbau beim Durchschnittskosteneffekt schrittweise über einen definierten Zeitraum.

Zentrale Unterschiede im Vergleich:

Kriterium Lump Sum (LSI) Dollar-Cost-Averaging (DCA)
Erwartungswert Historisch häufiger höhere Endwerte* Im Mittel niedrigerer Endwert, da ein Teil des Kapitals zunächst in Cash liegt.
Risiko/Drawdown zu Beginn Höher (voll im Markt ab Tag 1). Niedriger in der Anlaufphase. Glättet Einstieg und reduziert Reue-Risiko.
Bevorzugte Marktphase Profitiert stark bei steigenden Märkten. Vorteile v. a. bei stark schwankenden/seitwärts laufenden Märkten.
Praktikabilität Einmalige Allokation. Automatisierbar. Diszipliniert, hilfreich gegen emotionale Entscheidungen.
Hinweis Die tatsächlich erzielte Rendite hängt von Kosten, Steuern, Ausführung, Bruchstückfähigkeit und der DCA-Dauer ab.

* Quelle: A Continuous-Time Re-Examination of the Inefficiency of Dollar-Cost Averaging (1999)

Zeit im Markt vs. Timing des Marktes

Ein wesentlicher Unterschied zwischen den Ansätzen ist der Umgang mit Market Timing.

  • Einmalanlage (LSI): Der Einstiegszeitpunkt ist zentral, da viel Kapital sofort investiert wird. Kurz vor einem Rückgang ist das Risiko höher.
  • Dollar-Cost-Averaging (DCA): Die Notwendigkeit, den perfekten Einstiegszeitpunkt zu treffen, entfällt. Regelmäßige Käufe glätten die Volatilität und reduzieren emotionale Fehlentscheidungen.

Gleichzeitig gilt: „Time in the market beats timing the market“ (dt.: „Zeit im Markt schlägt Market Timing“). Weil globale Aktien-/Anleihemärkte langfristig meist eine positive Renditedrift aufweisen, profitiert eine frühere, vollständige Investition im Erwartungswert stärker vom Zinseszinseffekt. Historisch führte dies im Rendite-Vergleich oft zu einem Vorsprung für LSI – bei jedoch höherem kurzfristigem Risiko.

Der Einfluss von langfristigen Börsentrends

Die Wahl zwischen Lump Sum Investing (LSI) und Dollar Cost Averaging (DCA) hängt auch von der Marktlage ab:

  • Langfristiger Bullenmarkt: Eine Einmalanlage ist tendenziell im Vorteil, weil das volle Kapital sofort an der Aufwärtsbewegung teilnimmt. DCA staffelt den Einstieg. Spätere Tranchen werden häufig zu höheren Kursen getätigt, was den durchschnittlichen Einstandspreis erhöht.
  • Bärenmarkt oder stark volatile Phasen: DCA kann vorteilhaft sein, weil bei fallenden Kursen kontinuierlich mehr Anteile zu niedrigeren Preisen erworben werden und der anfängliche Drawdown gegenüber LSI gedämpft wird (geringeres Reue-Risiko). Praxisnahe Auswertungen zeigen, dass DCA in fallenden Märkten die Schwankungen abmildern kann.
Marktumfeld Tendenziell vorteilhaft Mechanik Zu beachten
Stetiger Aufwärtstrend (Bullenmarkt) LSI Voller Markteinfluss ab Tag 1. Längere Zeit im Markt Höheres Anfangsrisiko/Drawdown möglich
Fallender Markt (Bärenmarkt) DCA Käufe zu fallenden Preisen senken Einstand Wenn Trend lange anhält, bleibt Risiko des „Averaging down“
Seitwärts/hoch volatil DCA Volatilität wirkt kostensenkend auf den Durchschnitt Cash-Drag reduziert erwartete Rendite relativ zu LSI

Fazit: Welche Strategie ist besser?

Bei einer Einmalanlage wird das gesamte Geld sofort investiert. Das hat oft einen Vorteil beim erwarteten Gewinn, weil das Geld länger „für dich arbeitet“. Da die Börsen langfristig meist steigen, schneidet diese Variante in vielen Fällen besser ab. Allerdings kann der Einstieg zum falschen Zeitpunkt (z. B. kurz vor einem Kursrückgang) zunächst schmerzhaft sein, weil das gesamte Kapital sofort dem Risiko ausgesetzt ist.

Beim Ratenkauf bzw. gestaffelten Einstieg (Dollar-Cost-Averaging) wird das Geld schrittweise investiert, zum Beispiel monatlich über ein Jahr. Dadurch wird das Risiko eines schlechten Einstiegszeitpunkts verringert, und viele Anleger empfinden diese Methode als angenehmer und weniger stressig. Sie hilft außerdem, diszipliniert und regelmäßig zu investieren, statt von Emotionen geleitet zu werden.

Kurz: Aus Sicht der Finanztheorie bringt DCA zwar im Durchschnitt etwas geringere Renditen, weil ein Teil des Geldes anfangs uninvestiert bleibt. Trotzdem kann es für vorsichtige Anleger oder in unsicheren Marktphasen die bessere praktische Lösung sein.

Vorteile des Dollar-Cost-Averaging

Beim Rateninvestieren wird regelmäßig ein fester Betrag angelegt – unabhängig davon, ob die Kurse gerade steigen oder fallen. Das nimmt den Druck, den „richtigen“ Einstiegszeitpunkt zu finden, und schützt davor, aus Emotionen heraus falsche Entscheidungen zu treffen – etwa aus Angst, etwas zu verpassen (FOMO) oder in Panik zu verkaufen.

Weil das Geld schrittweise investiert wird, wirkt sich ein ungünstiger Startzeitpunkt weniger stark aus. In volatilen oder fallenden Märkten kann man so sogar von niedrigeren Kursen profitieren, da sich mit der Zeit ein günstigerer Durchschnittspreis ergibt. Gleichzeitig werden die Kursausschläge geglättet, was den Einstieg psychologisch angenehmer macht.

DCA eignet sich besonders für regelmäßige Sparpläne mit ETFs oder Fonds, etwa bei monatlichen Einzahlungen oder laufenden Einkünften. Auch Einsteiger mit begrenztem Startkapital profitieren: Sie können ohne großen Aufwand investieren, bleiben automatisch diszipliniert und müssen sich nicht ständig um den „richtigen Moment“ kümmern.

Nachteile der Strategie

Wer vor allem die Rendite maximieren möchte, sollte wissen: Historisch gesehen schnitt eine Einmalanlage (Lump Sum Investing) in rund zwei Dritteln der Fälle besser ab als DCA – insbesondere in langfristig steigenden Märkten oder wenn der DCA-Zeitraum sehr lang ist.

Der Durchschnittskosteneffekt kann zudem folgende Nachteile haben:

  • Weniger effizient im theoretischen Sinne: In der Finanztheorie lässt sich zeigen, dass DCA bei gleichen Annahmen nicht das beste Verhältnis von Risiko und Ertrag bietet.
  • Nachkaufen in schlechte Einzelwerte: DCA reduziert kein Einzelrisiko. Bei schwachen oder schrumpfenden Unternehmen wird automatisch weiter nachgekauft.
  • Mehr Transaktionen und mögliche Kosten: Regelmäßige Käufe bedeuten mehr Buchungen, eventuell höhere Gebühren oder Spreads, und steuerlich mehr Aufwand.
  • Weniger sinnvoll bei breit gestreuten Indexfonds: Bei globalen ETFs mit langfristig steigender Tendenz ist die Einmalanlage meist erfolgreicher. DCA bleibt hier vor allem ein Werkzeug zur Risikoreduzierung oder zum sanften Einstieg.

Beispiel für einen Durchschnittskosteneffekt

Ein Anleger möchte in den Indexfonds „X” investieren. Zum Zeitpunkt der Entscheidung notiert der Fonds bei 1.000,00 EUR pro Anteil. Er steht vor der Wahl, die komplette Summe sofort zu investieren (Lump Sum Investing) oder den Betrag über mehrere Raten zu investieren (Dollar-Cost-Averaging).

Überblick über einen möglichen DCA-Verlauf (500 EUR pro Rate, ohne Gebühren/Steuern, Bruchstücke möglich).

Monat Kurs (€/Anteil) Sparrate Gekaufte Anteile Kumulierte Anteile Portfoliowert
1 1.000,00 € 500,00 € 0,5000 0,5000 500,00 €
2 900,00 € 500,00 € 0,5556 1,0556 950,00 €
3 850,00 € 500,00 € 0,5882 1,6438 1.397,22 €
4 950,00 € 500,00 € 0,5263 2,1701 2.061,60 €
5 1.050,00 € 500,00 € 0,4762 2,6463 2.778,61 €

Summen & Kennzahlen (DCA)

  • Investiert: 2.500,00 EUR
  • Erworbene Anteile: 2,6463
  • Durchschnittlicher Einstandspreis: 944,72 EUR pro Anteil (2.500,00 EUR % 2,6463)
  • Portfoliowert am Ende (bei 1.050,00 EUR): 2.778,61 EUR

Hinweis: Der Durchschnittspreis ist Summe investierter Beträge / Summe erworbener Anteile (hier etwa 944,72 EUR) – nicht der Mittelwert der Kurse.

Direkter Vergleich: DCA vs. Einmalanlage (LSI)

Strategie Investition Kaufkurs(e) Erworbene Anteile Durchschnittspreis Endwert bei 1.050,00 €
LSI (Einmalanlage) 2.500,00 € 1.000,00 € (sofort) 2,5000 1.000,00 € 2.625,00 €
DCA (Sparplan) 2.500,00 € gestaffelt (s. Tabelle oben) 2,6463 944,72 € 2.778,61 €

Ergebnis: DCA liegt hier +153,61 EUR vor LSI (2.778,61 EUR vs. 2.625,00 EUR), weil die Kurse zwischenzeitlich fielen und später wieder anstiegen.

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