Confirmation Bias (Bestätigungsfehler) – Definition & Beispiel

Autor: Maik Engelkamp

Confirmation Bias (deutsch: „Bestätigungsfehler“) bezeichnet die Tendenz, Informationen so auszuwählen, zu interpretieren oder zu gewichten, dass sie die eigenen Überzeugungen bestätigen. Widersprüchliche Fakten oder Daten werden hingegen oft übersehen, abgeschwächt oder als irrelevant eingestuft. Dadurch ignorieren Menschen Warnsignale, überschätzen ihre Erfolgschancen und riskieren folgenschwere Fehlentscheidungen.

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Was ist Confirmation Bias? – Definition

Der Confirmation Bias bezeichnet die Neigung, Informationen so zu suchen, zu interpretieren oder zu gewichten, dass bestehende Überzeugungen, Erwartungen oder Hypothesen bestätigt werden – unabhängig davon, ob dies objektiv gerechtfertigt ist.

Der Bestätigungsfehler ist eine am Kapitalmarkt häufig zu beobachtende kognitive Verzerrung (cognitive bias), die in der Börsenpsychologie auch als „Investor Bias“ bezeichnet wird. Diese Verzerrung kann als Folge von oder als Ergänzung zu anderen Heuristiken aus der Verhaltensökonomie (Behavioral Finance) auftreten.

Arten des Confirmation Bias

Der Bestätigungsfehler kann sowohl bewusst als auch unbewusst durch selektive Wahrnehmung entstehen. Er zeigt sich sowohl in Kontexten mit persönlichem Interesse als auch bei scheinbar neutralen Fragestellungen.

  • Bewusst vs. unbewusst: Juristen oder Politiker suchen gezielt nach Argumenten, um ihre eigene Position zu stützen. Laien hingegen nehmen häufig unbewusst selektiv Informationen auf – etwa durch Wahrnehmungs- oder Erinnerungsverzerrungen beim Nachrichtenhören.
  • Motiviert vs. unmotiviert: Anleger achten vor allem auf Informationen, die ihre bestehende Einschätzung bestätigen, da sie bereits entsprechend investiert sind. Wissenschaftler hingegen können unbewusst Daten zugunsten ihrer Hypothese interpretieren, auch wenn sie kein direktes Eigeninteresse am Ergebnis haben.

Formen des Confirmation Bias

Die drei zentralen Formen des Bestätigungsfehlers – selektive Informationssuche, selektive Interpretation und selektives Erinnern – werden in der folgenden Tabelle dargestellt.

Form Erklärung Beispiel
Selektive Informationssuche
(search bias / biased research)
Bevorzugtes Suchen nach Informationen, die bestehende Überzeugungen stützen. Ein Investor liest nur positive Analystenberichte zu einer Aktie, die er bereits besitzt, und blendet kritische Stimmen aus.
Selektive Interpretation
(interpretation bias)
Mehrdeutige oder neutrale Daten werden im Sinne der eigenen Annahmen gedeutet. Ein Investor wertet schwaches Quartalswachstum als kurzfristiges Problem, da er vom langfristigen Erfolg überzeugt ist.
Selektives Erinnern
(recall bias)
Erinnerungen, die die eigene Sicht bestätigen, bleiben präsenter, während widersprüchliche vergessen werden. Ein Anleger erinnert sich vor allem an erfolgreiche Investitionen und vergisst seine Verluste.

Manchmal werden noch eng verwandte Effekte genannt, zum Beispiel:

  • Attitude Polarization: Menschen werden durch widersprüchliche Informationen in ihrer ursprünglichen Haltung noch bestärkt.
  • Belief Perseverance: Festhalten an einer Überzeugung, selbst wenn die zugrundeliegenden Belege widerlegt sind.
  • Illusory Correlation: Wahrnehmen von Mustern oder Zusammenhängen, die die eigenen Erwartungen stützen, obwohl sie nicht bestehen.

Ursachen des Bestätigungsfehlers

Der Confirmation Bias zeigt sich im Finanzbereich besonders deutlich. Anleger möchten ihr Selbstbild als kompetent bestätigt sehen und blenden daher Widersprüche aus. Positive Informationen werden überbetont (Pollyanna-Prinzip), während gegenteilige Daten umgedeutet oder ignoriert werden, um innere Konflikte zu vermeiden.

Dieser Effekt wird durch kognitive Grenzen verstärkt: Anleger prüfen meist nur eine Hypothese und suchen gezielt nach Bestätigungen (Positive-Test-Strategie). Erste Eindrücke prägen besonders stark (Primacy-Effekt) und einmal gebildete Überzeugungen halten sich hartnäckig (Belief Perseverance). Dabei wiegen Erfolgsgeschichten mehr als Fehlschläge und es gilt oft als sicherer, bestehende Annahmen zu stützen, statt sie kritisch zu hinterfragen.

Laut Khachikian (2021) verstärken psychologische Faktoren wie das Bedürfnis, recht zu behalten, die Vermeidung unangenehmer Verlustgefühle und Übermut (Overconfidence-Bias) diese Tendenzen zusätzlich.

Das heutige Informationsumfeld wirkt als Katalysator: Echokammern in den sozialen Medien, selektive Wahrnehmung und der Populäritäts-Bias bestärken bestehende Ansichten. Verlustaversion und Gewinnstreben treiben die Suche nach Bestätigungen weiter an.

Hinweis: Der Populäritäts-Bias beschreibt die Tendenz von Anlegern, beliebte oder bekannte Unternehmen und Anlagen zu bevorzugen – unabhängig davon, ob deren fundamentale Daten diese Attraktivität rechtfertigen.

Auswirkungen des Confirmation Bias auf Investoren

Verpassen von Gelegenheiten

Der Bestätigungsfehler führt oft dazu, dass Anleger an vertrauten, aber möglicherweise unattraktiven Strategien festhalten und dadurch neue Chancen übersehen. So investieren viele trotz negativer Realzinsen weiterhin in Sparbücher, anstatt renditestärkere Kapitalmarktanlagen zu nutzen – mit dem Ergebnis, dass langfristig Kaufkraft verloren geht.

Auch der Optionshandel, der vielfältige Strategien zur Absicherung, Einkommensgenerierung oder Spekulation bietet, wird häufig ignoriert, weil er als zu komplex oder riskant gilt.

Investitionen in Blasen

Gleichzeitig trägt der Confirmation Bias zur Entstehung und Verstärkung von Spekulationsblasen bei. Anleger konzentrieren sich auf Informationen, die den Hype um bestimmte Werte stützen, und blenden warnende Stimmen aus.

Während der Dotcom-Blase investierten viele beispielsweise in überbewertete Tech-Aktien, da sie sich am Erfolg früher Investoren orientierten, während Hinweise auf Überbewertungen missachtet wurden. Dieselbe Verzerrung hindert Anleger häufig auch daran, rechtzeitig auszusteigen, weil sie weiter an steigende Kurse glauben, selbst wenn objektive Daten dagegen sprechen.

Vernachlässigung von Chancen in Krisen

In Phasen von Marktabschwüngen verstärkt der Bias eine pessimistische Grundhaltung: Anleger suchen gezielt nach negativen Informationen und übersehen die Möglichkeiten, die aus niedrigen Bewertungen entstehen.

So meiden sie oft selbst profitable Unternehmen mit soliden Fundamentaldaten oder setzen weiter auf fallende Kurse, obwohl der Markt die Talsohle bereits durchschritten hat. Auf diese Weise riskieren sie zusätzliche Verluste und verpassen Chancen in der anschließenden Erholung.

Confirmation Bias beim Investieren vermeiden

Um den Bestätigungsfehler im Investmentkontext zu überwinden, reicht es nicht, seine Wirkung zu kennen – entscheidend sind klare Strategien, die Anlegern helfen, objektivere Entscheidungen zu treffen.

  • Bewusstsein schaffen und Perspektivwechsel fördern
    Da Anleger dazu neigen, nur bestätigende Informationen zu beachten oder populäre Unternehmen zu bevorzugen, ist der erste Schritt, diese Tendenz aktiv zu hinterfragen. Hilfreich ist, sich gezielt der Frage zu stellen: Welche Daten sprechen gegen meine Annahme? Und diese ebenso ernst zu prüfen wie bestätigende Belege.
  • Strukturiertes Informationsmanagement
    Nickerson (1998) zeigt, dass Überzeugungen oft trotz gegenteiliger Fakten bestehen bleiben. Ein Gegenmittel ist die systematische Sammlung von Pro- und Contra-Argumenten zu einer Investitionsidee. Checklisten oder Investment-Journale helfen, die Gewichtung von Informationen transparent zu machen und illusorische Korrelationen zu vermeiden.
  • Systematisierter Investmentansatz
    Um Selbstüberschätzung und impulsives Handeln einzudämmen, sollte die Anlageentscheidung auf vorher definierten Regeln beruhen. Fundamentale Aktienanalysen, Kennzahlenvergleiche und Szenario-Analysen bilden dabei eine faktenbasierte Grundlage. So werden Marktgerüchte oder Analystenmeinungen weniger einflussreich.
  • Diversifikation und Risikomanagement
    Da Confirmation Bias zu Überinvestitionen in einzelne „Lieblingstitel“ führen kann, ist eine klare Diversifikationsstrategie zentral. Instrumente wie Optionen ermöglichen zusätzlich Absicherung und regelmäßige Einkommensströme, wodurch die Volatilität sinkt und emotionale Kurzschlussentscheidungen reduziert werden.
  • Nutzung unabhängiger Informationsquellen
    Echokammer-Effekte in den sozialen Medien können das Gruppendenken verstärken. Anleger können dem entgegenwirken, indem sie bewusst unabhängige Quellen, etwa wissenschaftliche Analysen oder Research-Berichte aus seriösen Quellen, einbeziehen. Der Abgleich verschiedener Perspektiven verhindert eine einseitige Informationsaufnahme.

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