Dividendenkontinuität – Definition & Beispiel

Autor: Philipp Berger

Dividendenkontinuität (englisch: „dividend continuity“) bezeichnet die Praxis eines Unternehmens, eine weitgehend konstante Dividende auszuschütten, die unabhängig von der Ertragsentwicklung des Unternehmens ist und somit zinsähnlichen Charakter hat. Regelmäßige Ausschüttungen können für Investoren attraktiv sein, da sie eine verlässliche Verzinsung ihrer Investition bedeuten. Der zu starke Fokus auf eine Dividendenkontinuität wird jedoch teilweise kritisiert.

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Dividendenkontinuität – Definition

Dividendenkontinuität bezieht sich auf die Fähigkeit eines Unternehmens, über einen längeren Zeitraum regelmäßig Dividenden auszuschütten, idealerweise in gleichbleibender oder sogar steigender Höhe.

Bedeutung der Ausschüttungsquote

Die Ausschüttungsquote (engl.: Payout Ratio) gibt das Verhältnis zwischen dem Jahresüberschuss bzw. dem Free Cash Flow eines Unternehmens und der ausgeschütteten Dividende in Prozent an. Investoren können anhand der Kennzahl erkennen, inwieweit ein Unternehmen trotz schlechter Ertragslage eine Dividendenkontinuität verfolgt.

Eine niedrige Ausschüttungsquote kann positiv bewertet werden, da sie dem Unternehmen Spielraum für zukünftige Dividendenerhöhungen, Schuldenabbau oder Reinvestitionen in Wachstum lässt. Im Allgemeinen gilt ein Payout-Anteil von 40 bis 60 Prozent als gesund.

Eine hohe Ausschüttungsquote kann dagegen als negativ angesehen werden. Wenn ein Unternehmen den Großteil seiner Gewinne ausschüttet, bleibt weniger Kapital für zukünftige Investitionen oder andere strategische Maßnahmen übrig, was das langfristige Wachstumspotenzial einschränken kann.

Liegt die Ausschüttungsquote über 100 Prozent, so kann dies bedeuten, dass das Unternehmen mehr Dividende ausschüttet, als es in der entsprechenden Periode an Gewinn erwirtschaftet hat. In diesem Fall greift das Unternehmen entweder auf seine Reserven zurück oder verschuldet sich, um die Dividende aufrechtzuerhalten, was langfristig nicht nachhaltig ist.

Eine hohe Payout Ratio ist typisch für Unternehmen in stabilen, langsam wachsenden Branchen mit konstanten Cashflows und geringen Reinvestitionsbedarfen, wie etwa Versorger oder REITs. In solchen Fällen wird sie in der Regel positiv bewertet, da die Gewinne effizient an die Aktionäre weitergegeben werden.

Beispiel zur Dividendenkontinuität

Die Dividendenkontinuität eines Unternehmens kann trügerisch sein und nicht immer das wahre wirtschaftliche Bild widerspiegeln, wie das Beispiel der Coca-Cola-Aktie zeigt. Obwohl die Dividende von Coca-Cola im Laufe der Jahre kontinuierlich gestiegen ist und die Aktionäre zuverlässig belohnt wurden, zeigt die Ausschüttungsquote ein differenziertes Bild.

Dividendenkontinuität am Beispiel der Coca-Cola-Aktie

Historisch lag die Payout Ratio bei rund 90 %, was bedeutet, dass ein Großteil des Jahresüberschusses als Dividende ausgeschüttet wurde. Auffällig ist jedoch das Jahr 2017, in dem die Quote deutlich über 100 % lag.

Dies impliziert, dass Coca-Cola in diesem Jahr mehr Dividende ausgeschüttet hat, als es an Gewinn erwirtschaftet hat. Daraus lässt sich schließen, dass die steigende Dividende nicht jedes Jahr durch eine entsprechende Gewinnsteigerung gestützt wird.

Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass eine Dividendenaktie wie Coca-Cola unattraktiv ist. Ein Unternehmen mit ausreichender Ertragskraft kann wirtschaftlich schwächere Jahre durch Rücklagen ausgleichen und weiterhin hohe Dividenden zahlen.

Vorteile einer Dividendenkontinuität

Konstante Dividenden bietet Anlegern eine planbarere Dividendenrendite, die ihr Vertrauen in die finanzielle Solidität und Leistungsfähigkeit eines Unternehmens stärken kann. Das motiviert Investoren, sich langfristig am jeweiligen Unternehmen zu beteiligen und stützt den Aktienkurs.

Weitere Vorteile einer stabile Dividendenpolitik sind

  • Einkommenssicherheit: Für viele Anleger, insbesondere Rentner, sind Dividenden eine wichtige Einkommensquelle. Durch Dividendenkontinuität können sie sich auf ein stetiges Einkommen mit höherer Wahrscheinlichkeit verlassen.
  • Krisenfestigkeit: Eine regelmäßige oder steigende Dividende kann als Beleg für eine solide Unternehmensperformance gesehen werden. Sie unterstreicht die Fähigkeit des Unternehmens, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten verlässliche Erträge zu erwirtschaften.
  • Signalwirkung: Eine kontinuierliche Dividende gilt oft als Indikator für einen gesunden Cashflow und eine tragfähige Geschäftsstrategie, auch wenn das Unternehmen vorübergehend niedrigere Gewinne oder sogar Verluste ausweist.

Nachteile und Risiken

Ein zentrales Problem bei der Dividendenkontinuität entsteht, wenn Unternehmen eine Dividende versprechen, die regelmäßig den Jahresüberschuss übersteigt.

Im Idealfall orientiert sich die Dividendenhöhe am tatsächlichen Jahresüberschuss. Unternehmen mit volatilen Gewinnen haben in der Regel eine variable Dividende, wobei in Verlustjahren keine Dividende gezahlt wird. Unternehmen, die hingegen eine kontinuierliche Dividende anstreben, finanzieren diese häufig durch die Auflösung von Gewinnrücklagen und Gewinnvorträgen. Reichen die Rücklagen nicht aus, kann dies zu einer Ausschüttungssperre nach § 150 Abs. 3 und 4 AktG führen.

Ein Grund: Die fortgesetzte Ausschüttung von Dividenden bei schlechter Ertragslage gefährdet die Position der Gläubiger, da sich das zur Verfügung stehende Eigenkapital verringert. Ein besonders hohes Risiko entsteht, wenn Dividenden unter der Annahme zukünftiger Gewinne durch Aufnahme von Fremdkapital gezahlt werden.

Daher wird die erzwungene Verfolgung einer Dividendenkontinuität immer wieder kritisiert, wenn die Dividendenausschüttung nicht der tatsächlichen Unternehmensentwicklung entspricht, da sie von einigen Aktionären als schädlich für das Unternehmen und letztlich nicht im Interesse der Anleger angesehen wird.

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