Scope Ratings GmbH – Tabelle & Erklärung
Scope Ratings ist eine europäische Ratingagentur mit Sitz in Berlin, die Kreditbewertungen für verschiedene Emittenten und Finanzinstrumente erstellt. Als von der ESMA zugelassene „Credit Rating Agency“ gilt sie als europäische Alternative zu US-Agenturen wie S&P, Moody’s und Fitch. Das Unternehmen gehört zur Scope Group, deren Muttergesellschaft die Scope SE & Co. KGaA ist.
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Scope Ratings GmbH – Unternehmensvorstellung
Die Scope Ratings GmbH ist eine 2012 gegründete Ratingagentur, die Bewertungen für verschiedene Finanzprodukte und Institutionen (nachfolgend „Bewertungsobjekte“) erstellt. Sie ist bei der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) als Credit Rating Agency (CRA) registriert und ging aus dem Zusammenschluss von Scope und PSR Rating hervor.
Ziel der Unternehmensgründung war es, eine europäische Alternative zu den drei marktbeherrschenden US-Agenturen – Moody’s Ratings, Fitch Ratings und Standard & Poor’s (S&P) – zu schaffen. Diese sogenannten „Big Three“ vereinen über 90 Prozent des weltweiten Ratingumsatzes auf sich und dominieren als Oligopol den Markt.
Scope Ratings Tabelle – Bedeutung
Die langfristigen Scope Ratings liegen zwischen der Bestnote AAA (Triple A) und der niedrigsten Note D/SD, wobei „+“ und „–“ zur weiteren Differenzierung der Kategorien von AA bis B verwendet werden (einschließlich).
Ein zentraler Wechselpunkt in der Skala liegt zwischen dem Rating BBB- und BB+.
- AAA – BBB- wird als „Investment Grade“ bezeichnet und weist auf eine hohe bis gute Rückzahlungswahrscheinlichkeit hin.
- BB+ – D/SD gelten als „Non-Investment Grade“ oder Speculative bzw. High Yield. Die Ausfallwahrscheinlichkeit kann in diesem Segment deutlich erhöht sein.
Scope Rating | Bedeutung |
---|---|
Investment Grade | Hohes bis mäßiges Rating |
AAA | Höchste Bonität / geringes Risiko |
AA+ | Sehr hohe Bonität / hohe Wahrscheinlichkeit für Erfüllung von Verpflichtungen |
AA | |
AA- | |
A+ | Gute bis befriedigende Bonität / Geringfügig abhängig von der wirtschaftlichen Lage |
A | |
A- | |
BBB+ | Befriedigende Bonität / gegenwärtig stabile Lage, aber nicht vollständig gesichert |
BBB | |
BBB- | |
Speculative |
Niedriges Rating |
BB+ | Angespannte Bonität / Erfüllung der Verpflichtungen nur in stabilem Umfeld zu erwarten |
BB | |
BB- | |
B+ | Mangelhafte Bonität / kein langfristiges Investment |
B | |
B- | |
CCC | Ungenügende Bonität / Akute Gefahr eines Zahlungsverzuges |
CC | |
C | |
D/SD | Insolvenz / In Zahlungsverzug |
Scope Ratings Bewertungsverfahren
Obwohl ein Credit Rating immer ähnlichen Abläufen folgt, ist es jedem Ratingunternehmen überlassen, welche Faktoren in welcher Gewichtung es berücksichtigt. Dadurch können sowohl im Bewertungskonzept als auch in der sich daraus ergebenden Bewertungsskala Unterschiede entstehen. Das Konzept der Scope Ratings sowie die Stufen des Bewertungsprozesses und die Bewertungsskala werden im Folgenden näher erläutert.
Bewertungskonzept
Das Bewertungskonzept von Scope Ratings ist abhängig vom jeweiligen Bewertungsobjekt. Die Modelle und Einflussfaktoren sind dabei auf der Homepage des Unternehmens frei zugänglich. Abhängig vom Bewertungsobjekt werden folglich verschiedene qualitative und quantitative Faktoren berücksichtigt.
Die folgende Grafik stellt das Bewertungskonzept für Unternehmensratings (Corporate Ratings) bei Scope Ratings dar. Sie zeigt, dass das Rating eines Emittenten auf drei zentralen Säulen basiert:
- Geschäftsrisiko: Hier werden sowohl das Risiko der Branche (z. B. Zyklizität oder Markteintrittsbarrieren) als auch die individuelle Wettbewerbsposition des Unternehmens bewertet (z. B. Marktanteil oder Diversifikation).
- Finanzrisiko: Bewertet werden zentrale finanzielle Kennzahlen wie Verschuldung, Cashflow und Liquidität sowie deren Absicherung.
- Weitere Faktoren: Dazu zählen qualitative Aspekte wie Finanzrichtlinien, Unterstützung durch Konzernstrukturen, ein Branchenvergleich sowie die Führungs- und Unternehmensstruktur.
Stufen des Bewertungsprozesses
Der Bewertungsprozess von Scope ist in fünf Stufen gegliedert.
- Im ersten Schritt sichten die Analysten die Unterlagen, Prognosen und sonstigen Daten des Bewertungsobjekts und überprüfen diese auf ihre Richtigkeit und Plausibilität.
- Darauf aufbauend wird eine sogenannte Core Variable Scorecard ausgefüllt – eine Punktetabelle, in die die einzelnen Bewertungsfaktoren übertragen werden. Auf Basis dieser Informationen entsteht ein erstes indikatives Rating.
- Anschließend wird die Währung des Bewertungsobjekts berücksichtigt. Eine Notierung in einer globalen Leitwährung wirkt sich dabei in der Regel positiv auf das Rating aus.
- Die anschließende qualitative Analyse ergänzt die bisher zahlenbasierte Bewertung um schwer messbare Faktoren, wie etwa die Unternehmensstrategie oder die Innovationsfähigkeit.
- Im letzten Schritt wird das finale Rating dem Rating-Komitee vorgelegt und nach gemeinsamer Prüfung verabschiedet.
Kritik
Seit der Gründung der Scope Group stand – wie bei anderen Ratingagenturen auch – immer wieder die Qualität und Unabhängigkeit ihrer Bewertungen in der Kritik. Ein besonders aufsehenerregender Fall ereignete sich 2014 rund um das Rating der Mittelstandsanleihe zur Finanzierung des Kreuzfahrtschiffs MS Deutschland.
Scope Ratings vergab für diese Anleihe ein Rating von A, obwohl die emittierende Beteiligungsgesellschaft selbst nur mit CCC+ bewertet wurde. 2015 musste die Emittentin Insolvenz anmelden, und die Anleihe fiel vollständig aus. Den von Scope angenommenen Vermögenswerten in Höhe von 77 Millionen Euro standen real nur etwa 25 % gegenüber.
2017 sprach das Landgericht Berlin einem Kleinanleger wegen dieser Diskrepanz Schadensersatz in Höhe von 6.000 Euro zu – ein Urteil mit Signalwirkung: Es war das erste Mal in Deutschland, dass eine Ratingagentur für ihre Bewertung haftbar gemacht wurde. Bisher galten Ratings in rechtlicher Hinsicht als bloße Meinungsäußerungen und nicht als Empfehlungen.
In der Folge geriet Scope auch aufsichtsrechtlich unter Druck: Die europäische Aufsichtsbehörde ESMA verhängte im Jahr 2024 eine Geldstrafe von 2,2 Millionen Euro. Grund waren schwerwiegende Verstöße gegen regulatorische Vorgaben, darunter mangelhafte interne Kontrollen, nicht offengelegte Dienstleistungen gegenüber bewerteten Unternehmen sowie strukturelle Defizite im Umgang mit Interessenkonflikten. Scope erklärte, die beanstandeten Punkte seien mittlerweile behoben worden und hätten keinen Einfluss auf einzelne Ratings gehabt.
Weitere Informationen
Scope SE & Co. KGaA
Die gesamte Scope-Gruppe wird von der Muttergesellschaft Scope SE & Co. KGaA geführt. Das Unternehmen wurde im Jahr 2002 von Florian Schoeller gegründet, der heute noch 40 % der Anteile hält.
Weitere 40 % entfallen auf den BMW-Großaktionär Stefan Quandt, während die verbleibenden 20 % von der Scope-Stiftung gehalten werden. Diese Eigentümerstruktur trennt gezielt die Aktionärsinteressen von der operativen und strategischen Geschäftsführung, um externe Einflussnahme zu vermeiden und die Unabhängigkeit der Ratingagentur zu gewährleisten.
Als sogenannte Limited Partner konnte die Scope SE & Co. KGaA namhafte institutionelle Investoren gewinnen, darunter die RAG-Stiftung, die französische Groupe BPCE, sowie Versicherungen wie AXA, HDI/Talanx und Swiss Mobiliar. Insgesamt sind rund 80 Gesellschafter aus dem Finanz- und Industriesektor an Scope beteiligt.
Ursprünglich konzentrierte sich Scope nach der Gründung auf die Bewertung von Immobilieninvestments. Im Laufe der Jahre wurde das Tätigkeitsfeld sukzessive ausgeweitet – insbesondere auf Unternehmens-, Banken- und Staatsratings.
Weitere Tochtergesellschaften der Scope Gruppe
Neben der Scope Ratings GmbH existieren auch die folgenden Tochtergesellschaften der Scope Gruppe mit ihren spezifischen Themenfeldern:
- Scope Risk Solutions
Der wesentliche Zweck der Scope Risk Solutions ist die Kreditanalyse. Insbesondere Finanzinstitute und Regierungsorganisationen können diesen Service nutzen. Der Informationsgehalt geht dabei über das Rating hinaus. Der Kunde erhält auch detaillierte Informationen über das Bewertungsobjekt oder kann selbstständig Bewertungen durchführen. Auch im Hinblick auf Finanzrichtlinien wie Solvency II kann eine Notwendigkeit solche Dienstleistungen entstehen. - Scope Analysis
Bei Scope Analysis handelt es sich um einen Unternehmensteil zur Bewertung von Fonds und Asset Managern. Besonders die Bewertung von alternativen Investmentfonds und Emittenten von Zertifikaten steht hier im Vordergrund. Neben der reinen Bewertung bietet Scope Analysis auch eine Überwachung, ein sogenanntes Monitoring, an. - Scope Investor Services
Für die Betreuung von institutionellen Investoren, Versicherungen und Finanzintermediären wurde die Scope Investor Services ausgegliedert. Diese Gesellschaft unterstützt diese Investoren bei der Auswahl von Anlagealternativen oder der Konzeptionierung von Portfoliostrategien.
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