Inventory Turnover Ratio – Definition & Berechnung
Die Inventory Turnover Ratio (auch Turn Rate oder Stock Turn, deutsch: Lagerumschlagshäufigkeit) zeigt, wie oft ein Unternehmen seinen durchschnittlichen Lagerbestand innerhalb eines Jahres umsetzt (verkauft bzw. verbraucht und wieder auffüllt). Die Kennzahl gibt Hinweise auf Nachfrage, Bestandsmanagement und Kapitalbindung und wird international von Unternehmen und Investoren genutzt.
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Inventory Turnover Ratio – Definition
Die Inventory Turnover Ratio setzt die Umsatzkosten (COGS) einer Periode ins Verhältnis zum durchschnittlichen Lagerbestand. Ein hoher Wert weist auf einen schnellen Abverkauf der Vorräte und somit auf ein effizientes Bestandsmanagement hin, während ein niedriger Wert auf langsamen Absatz oder Überbestände deutet.
Berechnung der Inventory Turnover Ratio
Zunächst wird der durchschnittliche Lagerbestand der Periode ermittelt. Dafür genügen die beiden Stichtage Anfang und Ende der Periode.
Im zweiten Schritt wird die gewählte Geldgröße (idealerweise COGS, alternativ Netto-Umsatz) durch den durchschnittlichen Lagerbestand geteilt:
Das Ergebnis ist eine Anzahl „x-mal pro Jahr“. Eine Lagerumschlagshäufigkeit von 2 bedeutet: Der durchschnittliche Lagerbestand wurde im Jahresverlauf zweimal umgesetzt (vereinfacht: etwa alle sechs Monate). Auch die Lagerdauer (Days Inventory Outstanding) ist dabei hilfreich.
Inventory Turnover Ratio – Interpretation
Eine hohe Lagerumschlagshäufigkeit bedeutet meist: Die Produkte drehen schnell, der durchschnittliche Lagerbestand ist schlank und es wird weniger Kapital gebunden. Das spricht für effiziente Planung, frische Ware und eine gute Passung von Angebot und Nachfrage.
Eine niedrige Umschlagshäufigkeit weist dagegen häufig auf Überbestände, langsamen Absatz oder schwache Sortimentssteuerung hin – mit Risiken wie Veralten, Abschreibungen und unnötig gebundenem Geld.
Wie viele Bilanzkennzahlen lässt sich auch diese beeinflussen, z. B. durch den Zeitpunkt von Ein- und Verkäufen, Bewertungsmethoden (z. B. FIFO vs. Durchschnittsbewertung) oder Abwertungen auf alte Bestände. Aussagekräftig ist sie vor allem bei Unternehmen mit wesentlichen Vorräten (Produktion, Handel). bei Dienstleistern spielt sie kaum eine Rolle.
Preisgestaltung und Marktposition
Die Inventory Turnover Ratio gibt Hinweise (keine Beweise) zur Preispolitik und Marktstellung:
- Hoher Umschlag + niedrige Bruttomarge: typisch Volumen-/Discounter-Modell: kleine Marge, schnelle Drehung.
- Niedriger Umschlag + hohe Bruttomarge: eher Premium-/Nischen-Modell: weniger Stücke, höhere Preise.
Für die Marktposition gilt: Konstant hohe Werte im Vergleich zu direkten Mitbewerbern deuten auf eine starke Nachfrage und gut geführte Bestände hin. Aber der Servicegrad und die Out-of-Stock-Quoten sollten immer auch geprüft werden. Durch ein „zu knappes“ Lager kann der Umschlag kurzfristig in die Höhe getrieben werden und trotzdem Umsatz verschenkt werden.
Bedeutung der Lagerumschlagshäufigkeit
Für vorratsintensive Unternehmen ist die Kennzahl zentral, weil ein hoher Umschlag:
- die Kapitalbindung im Umlaufvermögen senkt,
- die Liquidität und den Cashflow (kürzere Lagerdauer/DIO) verbessert und
- die Planungssicherheit erhöht – solange der Servicegrad stimmt.
Aber: Ein hoher Umschlag verbessert den Gewinn nicht automatisch. Entscheidend bleiben Marge, Fixkosten und Lieferfähigkeit. Rabatte, die zwar Volumen (und damit COGS) erhöhen, können die Profitabilität gleichzeitig drücken.
So nutzt man die Inventory Turnover Ratio sinnvoll
- Beobachte die Entwicklung über mehrere Perioden, um Trends zu erkennen. Dabei Saisoneffekte mit einbeziehen.
- Vergleiche die Kennzahl nur mit Unternehmen derselben Branche, die dieselbe Berechnungsmethode (COGS) verwenden.
- Interpretiere sie gemeinsam mit anderen Kennzahlen wie Bruttomarge, Servicegrad und der Lagerdauer.
Bei stark saisonalem Geschäft empfiehlt es sich zudem, den durchschnittlichen Lagerbestand aus Monats- oder Quartalswerten zu bilden.
Nachteile der Inventory Turnover Ratio
Die Lagerumschlagshäufigkeit ist eine nützliche Kennzahl, aber sie hat ihre Grenzen.
- Beeinflussbarkeit rund um den Stichtag
Unternehmen können die Kennzahl kurzfristig verändern, etwa durch vorgezogene oder verschobene Bestellungen, Rabattaktionen oder Abverkäufe kurz vor Periodenende. Dadurch ändern sich die COGS oder der Lagerbestand – und somit auch der ausgewiesene Umschlag. - Bewertungsmethoden und Abschreibungen
Unterschiedliche Bewertungsansätze wie FIFO oder Durchschnittsbewertung sowie Wertberichtigungen auf Altbestände beeinflussen sowohl die COGS als auch den Lagerwert. Dadurch können einzelne Perioden verzerrt wirken. - Fokus nur auf Mengenbewegung
Die Kennzahl zeigt lediglich, wie oft Vorräte umgeschlagen werden – nicht jedoch deren Qualität, Veralterung oder Sortimentsstruktur. Ein scheinbar hoher Umschlag kann etwa durch leere Regale oder entgangene Umsätze zustande kommen. - Konglomerateffekte
In Konzernen mit verschiedenen Geschäftsfeldern kann die Gesamtkennzahl Unterschiede zwischen den Sparten überdecken und somit wenig aussagekräftig sein.
Beispiel zur Ermittlung der Inventory Turnover Ratio
Am Beispiel der Siemens AG (Abschluss Geschäftsbericht 2024) wird hier die Inventory Turnover Ratio ermittelt.
- Vorräte (Inventories) laut Konzernbilanz:
- zum 30.09.2023: 11.548 Mio. EUR
- zum 30.09.2024: 10.923 Mio. EUR
- Umsatzkosten 2024 (GuV): 46.107 Mio. EUR
Ergebnis: Auf COGS-Basis drehte Siemens den Lagerbestand im Geschäftsjahr 2024 rund 4,10-mal.
(Als Zusatz: Days Inventory Outstanding etwa 365 / 4,10 = 89 Tage.)
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