Hot-Hand Fallacy (Hot-Hand-Phänomen) – Definition & Beispiel
Die Hot-Hand Fallacy (deutsch: „Hot-Hand-Phänomen“) beschreibt eine Überschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses, die ausschließlich mit vorangegangenen Ereignissen begründet wird. Hierbei werden statistische Eintrittswahrscheinlichkeiten, selbst wenn diese bekannt sind, ignoriert. Dieses Verhalten entsteht, wenn ein Zusammenhang zwischen unabhängigen Ereignissen hergestellt wird, obwohl ein solcher nicht besteht.
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Was ist die Hot-Hand Fallacy? – Definition
Hot-Hand Fallacy bezeichnet die emotional getriebene Überschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses, basierend auf einer Kette vorangegangener Ereignisse. Sie ist eine kognitive Verzerrung (cognitive bias), die häufig am Kapitalmarkt zu beobachten ist, sodass hierbei in der Börsenpsychologie auch von einem „Investor Bias“ gesprochen wird. Ein Hot-Hand-Phänomen kann in Folge von oder komplementär zu anderen Heuristiken aus der Verhaltensökonomie (Behavioral Finance) auftreten.
Ursachen der Hot-Hand Fallacy
Die genauen Ursachen der Hot-Hand Fallacy sind aktuell noch nicht in ausreichendem Maße erforscht. Allerdings sind sich die meisten Forschenden darüber einig, dass die Verzerrung ein rein psychologisches Phänomen ist. Eine mögliche Begründung für das Auftreten dieses Phänomens wird in der kognitiven Verzerrung der Selbstüberschätzung (englisch: “Overconfidence”) vermutet.
Nachdem Menschen eine Reihe von Ereignissen beobachtet haben, überschätzen sie anschließend ihre eigene Fähigkeit, zukünftige Ereignisse zu prognostizieren. Im Fall der Hot-Hand Fallacy führt die Selbstüberschätzung dazu, dass statistische Wahrscheinlichkeiten vernachlässigt und anschließend durch unbegründete Erwartungen ersetzt werden.
Wie funktioniert das Hot-Hand-Phänomen?
Beim Glücksspiel, wie auch beim Investieren, ist es möglich, eine Glückssträhne zu erleben, die durch eine scheinbare Eigendynamik ausgelöst wird. Die Vorstellung, dass günstige Ergebnisse das Ergebnis einer “heißen Hand” sind, ist jedoch ein rein psychologisches Phänomen.
Sobald ein Anleger oder Spieler glaubt, ein sprichwörtlich gutes Blatt in der Hand zu haben, können folglich einige irrationale Verhaltensweisen auftreten. Zu den häufigen Verhaltensfehlern, die durch eine vermeintlich “heiße Hand” ausgelöst werden können, gehören unter anderem der Bestätigungsfehler, die Kontrollillusion, der Rezenzeffekt und der Rückschaufehler.
Neue Forschungen, die sich moderner statistischer Analysen bedienen, unterstützen die Hinweise auf die „heiße Hand“ bei bestimmten Sportereignissen. Um eine echte Hot-Hand zu erleben, dürfen die einzelnen Ereignisse allerdings nicht völlig unabhängig voneinander sein. Betrachtet man etwa einen Basketballspieler, der im Verlaufe eines Spiels jeden Freiwurf getroffen hat, kann sich dies auf sein Selbstvertrauen auswirken.
Ein gesteigertes Selbstvertrauen (Achtung: Selbstvertrauen ist klar von Selbstüberschätzung abzugrenzen) kann wiederum dazu führen, dass der Basketballspieler an Sicherheit in seinen Aktionen gewinnt und somit seine Nervosität in jeder einzelnen Aktion abnimmt. Tritt der Spieler dann erneut zu einem Freiwurf an, ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser wieder im Netz landet, höher als bei Spielern, die ein schlechtes Spiel machen und an Selbstsicherheit verloren haben.
Beispiel für die Hot-Hand Fallacy
Ein anschauliches Beispiel für die Hot-Hand Fallacy bietet die Prognose des Ergebnisses eines Münzwurfs. Angenommen, eine Gruppe von Personen wirft eine herkömmliche, nicht manipulierte Münze mit den beiden Seiten “Kopf” (K) und “Zahl” (Z) zehnmal hintereinander. Da die Münze nicht manipuliert ist und es zwei mögliche Ergebnisse gibt, beträgt die statistische Wahrscheinlichkeit des Eintritts eines der beiden Ergebnisse bei jedem Wurf 50 Prozent.
Solange jeder Münzwurf unter fairen Umständen geschieht, bleibt die Eintrittswahrscheinlichkeit jedes Ereignisses bei jedem weiteren Wurf stets bei 50 Prozent. Die Hot-Hand Fallacy kommt in solchen Fällen zu tragen, bei denen eines der beiden Ergebnisse häufig nacheinander eintritt. Gehen die ersten neun Würfe beispielsweise wie folgt aus: “Z,Z,K,Z,Z,Z,Z,Z,Z”, sorgt die Hot-Hand Fallacy dafür, dass die Wahrscheinlichkeit des Ergebnisses “Zahl” für den zehnten Wurf mit über 50 Prozent geschätzt wird.
Obwohl sich die teilnehmenden Personen der statistischen (und somit rationalen) Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent bewusst sind, überschätzen sie die folgende Eintrittswahrscheinlichkeit aufgrund der vorher eingetretenen Ereignisse.
Auswirkungen der Hot-Hand Fallacy auf Investoren
Tappen Investoren in die Falle der Hot-Hand Fallacy, kann dies dazu führen, dass zunehmend emotional getriebene Anlageentscheidungen getroffen werden. Eine häufige Auswirkung dessen ist, dass neue, zu große Positionen eröffnet werden, ohne den Portfoliokontext zu berücksichtigen oder die Gewinnwahrscheinlichkeiten auf anderen Wegen überschätzt werden. Dies resultiert beispielsweise darin, dass Kursbewegungen einzelner Positionen einen dramatischen Einfluss auf die Bewegungen des Gesamtportfolios haben. Kurzum, das Risikomanagement wird vernachlässigt.
Die Hot-Hand Fallacy kann zudem durch weitere kognitive Verzerrungen, wie beispielsweise die der Selbstüberschätzung, verstärkt werden und in Handlungsweisen wie dem Overtrading münden.
Overtrading zeichnet sich durch ein unangemessenes Verhältnis zwischen ausgeführten Trades und vorangegangenen Handelssignalen aus. Dies resultiert beispielsweise darin, dass Aktien eines Unternehmens von dem betroffenen Anleger in einem kurzen Zeitraum häufig gekauft und wieder verkauft werden. Übermäßiges Traden geschieht häufig in der Hoffnung, den besten Einstiegskurs für ein Investment zu erlangen, was statistisch gesehen nicht nachhaltig erreichbar ist.
Hot-Hand Fallacy beim Investieren überwinden – 2 Tipps
Die Hot-Hand Fallacy ist, wie viele weitere kognitive Verzerrungen auch, ein natürliches börsenpsychologisches Phänomen. Dementsprechend ist es nicht ungewöhnlich, dass Anleger durch diese Verzerrung zu irrationalen Entscheidungen verleitet werden. Man kann solchen Fehlentscheidungen allerdings vorbeugen, wenn man einige Tipps berücksichtigt.
Tipp 1: Systematisiertes Investieren
Der Hot-Hand Fallacy kann entgegengewirkt werden, indem man einen systematisierten Investitionsansatz verfolgt. Durch klar definierte Regelwerke und Investitions-Checklisten wird der Anleger davon abgehalten, Entscheidungen auf Basis von Emotionen oder kognitiven Verzerrungen zu treffen. Selbst, wenn der Anleger davon ausgeht, eine “heiße Hand” zu haben, halten die Regelwerke (natürlich nur bei Beachtung dieser) den Anleger von kostspieligen Fehlentscheidungen ab.
Tipp 2: Portfoliostruktur beachten
Die Hot-Hand Fallacy führt dazu, dass Erfolgswahrscheinlichkeiten so stark überschätzt werden, dass das Risiko der betroffenen Investition in den Hintergrund rückt, da es als kaum vorhanden wahrgenommen wird. Dem kann Abhilfe geschaffen werden, indem man jede Anlageentscheidung dokumentiert und die Auswirkungen auf die gesamte Portfoliostruktur berücksichtigt. Hierzu sollten klare Richtlinien über die maximale Größe von Einzelpositionen in Prozent des Gesamtportfolios erstellt werden. Damit der Anleger verhindern, dass einzelne Fehlentscheidungen die Stabilität des gesamten Portfolios gefährden.
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