Hot-Hand Fallacy (Hot-Hand-Phänomen) – Definition & Beispiel

Autor: Maik Engelkamp Inhaltlich geprüft von: Philipp Berger

Die Hot-Hand Fallacy (deutsch: „Hot-Hand-Phänomen“) beschreibt eine Überschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses, die ausschließlich durch frühere Ereignisse begründet ist. Dabei werden statistische Eintrittswahrscheinlichkeiten, auch wenn sie bekannt sind, ignoriert. Dieses Verhalten tritt auf, wenn ein Zusammenhang zwischen unabhängigen Ereignissen hergestellt wird, obwohl dieser nicht besteht.

🔴 Live-Webinar am 01.04.2024 um 18:30 Uhr

Ausbildung für Vermögensaufbau mit zusätzlichen monatlichen Einnahmen

Lerne, wie du an der Börse ein regelmäßiges Zusatzeinkommen aufbaust. Unterscheide gute von schlechten Aktien, führe eigenständig eine Bewertung durch und erkenne den richtigen Aktienkurs. Lerne außerdem, wie du mit dem Optionshandel einen zusätzlichen Cashflow generierst.

Einführung: Optionsstrategien für alle Marktlagen Gute von schlechten Aktien unterscheiden
Profitable Aktien- und Optionsstrategien 
In jeder Marktlage Geld verdienen
Plus Gratis-PDF im Webinar: Dein Start in den erfolgreichen Optionshandel

Was ist die Hot-Hand Fallacy? – Definition

Hot-Hand Fallacy bezeichnet die emotional getriebene Überschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses, basierend auf einer Kette vorangegangener Ereignisse. Es handelt sich um eine kognitive Verzerrung (cognitive bias), die häufig am Kapitalmarkt zu beobachten ist, so dass in der Börsenpsychologie auch von einem „Investor Bias“ gesprochen wird. Das Hot-Hand-Phänomen kann als Folge von oder als Ergänzung zu anderen Heuristiken der Verhaltensökonomie (Behavioral Finance) auftreten.

Ursachen der Hot-Hand Fallacy

Die genauen Ursachen der Hot-Hand Fallacy sind noch nicht ausreichend erforscht. Die meisten Forscher sind sich jedoch einig, dass es sich um ein rein psychologisches Phänomen handelt. Eine mögliche Begründung für das Auftreten dieses Phänomens wird in der kognitiven Verzerrung der Selbstüberschätzung (englisch: “Overconfidence”) vermutet.

Nachdem Menschen eine Reihe von Ereignissen beobachtet haben, überschätzen sie anschließend ihre eigene Fähigkeit, zukünftige Ereignisse zu prognostizieren. Im Fall der Hot-Hand Fallacy führt die Selbstüberschätzung dazu, dass statistische Wahrscheinlichkeiten vernachlässigt und anschließend durch unbegründete Erwartungen ersetzt werden.

Wie funktioniert das Hot-Hand-Phänomen?

Sowohl beim Glücksspiel als auch bei der Geldanlage ist es möglich, eine Glückssträhne zu erleben, die durch eine scheinbare Eigendynamik ausgelöst wird. Die Vorstellung, dass günstige Ergebnisse das Ergebnis einer “heißen Hand” sind, ist jedoch ein rein psychologisches Phänomen.

Sobald ein Anleger oder Spieler glaubt, ein sprichwörtlich gutes Blatt in der Hand zu haben, können folglich einige irrationale Verhaltensweisen auftreten. Zu den häufigen Verhaltensfehlern, die durch eine vermeintlich “heiße Hand” ausgelöst werden können, gehören unter anderem der Bestätigungsfehler, die Kontrollillusion, der Rezenzeffekt und der Rückschaufehler.

Neue Forschungen, die sich moderner statistischer Analysen bedienen, unterstützen die Hinweise auf die „heiße Hand“ bei bestimmten Sportereignissen. Um eine echte Hot-Hand zu erleben, dürfen die einzelnen Ereignisse allerdings nicht völlig unabhängig voneinander sein. Betrachtet man etwa einen Basketballspieler, der im Verlaufe eines Spiels jeden Freiwurf getroffen hat, kann sich dies auf sein Selbstvertrauen auswirken.

Ein gesteigertes Selbstvertrauen (Achtung: Selbstvertrauen ist klar von Selbstüberschätzung abzugrenzen) kann wiederum dazu führen, dass der Basketballspieler an Sicherheit in seinen Aktionen gewinnt und somit seine Nervosität in jeder einzelnen Aktion abnimmt. Tritt der Spieler dann erneut zu einem Freiwurf an, ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser wieder im Netz landet, höher als bei Spielern, die ein schlechtes Spiel machen und an Selbstsicherheit verloren haben.

Beispiel für die Hot-Hand Fallacy

Ein anschauliches Beispiel für die Hot-Hand Fallacy ist die Vorhersage des Ergebnisses eines Münzwurfs. Angenommen, eine Gruppe von Personen wirft zehnmal hintereinander eine herkömmliche, nicht manipulierte Münze mit den beiden Seiten “Kopf” (K) und “Zahl” (Z). Da die Münze nicht manipuliert ist und es zwei mögliche Ergebnisse gibt, beträgt die statistische Wahrscheinlichkeit, dass bei jedem Wurf eines der beiden Ergebnisse eintritt, 50 %.

Solange jeder Münzwurf unter fairen Bedingungen stattfindet, bleibt die Eintrittswahrscheinlichkeit jedes Ereignisses bei jedem weiteren Wurf immer bei 50 Prozent. Die Hot-Hand Fallacy kommt dann zum Tragen, wenn eines der beiden Ergebnisse häufig nacheinander eintritt. Wenn zum Beispiel die ersten neun Würfe mit “Z,Z,K,Z,Z,Z,Z,Z,Z,Z,Z” enden, sorgt die Hot-Hand Fallacy dafür, dass die Wahrscheinlichkeit des Ergebnisses “Zahl” für den zehnten Wurf auf über 50 Prozent geschätzt wird.

Obwohl sich die teilnehmenden Personen der statistischen (und damit rationalen) Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent bewusst sind, überschätzen sie die folgende Eintrittswahrscheinlichkeit aufgrund der zuvor eingetretenen Ereignisse.

Auswirkungen der Hot-Hand Fallacy auf Investoren

Wenn Anleger in die Falle der Hot-Hand Fallacy tappen, kann dies dazu führen, dass Anlageentscheidungen zunehmend emotional getroffen werden. Eine häufige Folge ist, dass neue, zu große Positionen eröffnet werden, ohne den Portfoliokontext zu berücksichtigen, oder dass Gewinnwahrscheinlichkeiten auf andere Weise überschätzt werden. Dies führt beispielsweise dazu, dass Kursbewegungen einzelner Positionen einen dramatischen Einfluss auf die Bewegungen des Gesamtportfolios haben. Kurzum, das Risikomanagement wird vernachlässigt.

Die Hot-Hand Fallacy kann durch andere kognitive Verzerrungen, wie z.B. Selbstüberschätzung, verstärkt werden und zu Verhaltensweisen wie Overtrading führen.

Overtrading zeichnet sich durch ein Missverhältnis zwischen ausgeführten Trades und vorangegangenen Handelssignalen aus. Dies äußert sich beispielsweise darin, dass Aktien eines Unternehmens von dem betreffenden Anleger innerhalb eines kurzen Zeitraums häufig gekauft und wieder verkauft werden. Overtrading erfolgt häufig in der Hoffnung, den besten Einstiegskurs für ein Investment zu erzielen, was statistisch gesehen nicht nachhaltig möglich ist.

Hot-Hand Fallacy beim Investieren überwinden – 2 Tipps

Die Hot-Hand Fallacy ist wie viele andere kognitive Verzerrungen ein natürliches Phänomen der Börsenpsychologie. Es ist daher nicht ungewöhnlich, dass Anleger durch diese Verzerrung zu irrationalen Entscheidungen verleitet werden. Solche Fehlentscheidungen lassen sich jedoch vermeiden, wenn man einige Tipps beherzigt.

Tipp 1: Systematisiertes Investieren

Der Hot-Hand Fallacy kann durch einen systematisierten Investmentansatz entgegengewirkt werden. Durch klar definierte Regelwerke und Investmentchecklisten wird der Investor davon abgehalten, Entscheidungen aufgrund von Emotionen oder kognitiven Verzerrungen zu treffen. Selbst wenn der Investor davon ausgeht, ein “heißes Händchen” zu haben, verhindern die Regelwerke (natürlich nur, wenn sie befolgt werden) kostspielige Fehlentscheidungen.

Tipp 2: Portfoliostruktur beachten

Die Hot-Hand Fallacy führt dazu, dass Erfolgswahrscheinlichkeiten so stark überschätzt werden, dass das Risiko der jeweiligen Investition in den Hintergrund tritt, da es als kaum vorhanden wahrgenommen wird. Dem kann entgegengewirkt werden, indem jede Investitionsentscheidung dokumentiert und die Auswirkungen auf die gesamte Portfoliostruktur berücksichtigt werden. Dazu sollten klare Richtlinien über die maximale Größe einzelner Positionen in Prozent des Gesamtportfolios aufgestellt werden. So kann der Anleger verhindern, dass einzelne Fehlentscheidungen die Stabilität des Gesamtportfolios gefährden.

Kostenloses Webinar + PDF: So handelst du profitabel mit Optionen und generierst ein Zusatzeinkommen

Einführung: Optionsstrategien für alle MarktlagenLerne in unserem kostenlosen Live-Webinar am 01.04.2024 um 18:30 Uhr, wie du mit dem Optionshandel ein regelmäßiges Zusatzeinkommen aufbaust. Lerne, gute von schlechten Aktien zu unterscheiden und erkenne zuverlässig überteuerte Aktienkurse. Baue dir ein zweites Einkommen auf, mit dem du unabhängig der Marktlage Geld verdienen kannst. Klicke hier, um dich für das Webinar anzumelden.

DeltaValue GmbH hat 4,92 von 5 Sternen | 100 Bewertungen auf ProvenExpert.com

Live-Webinar: Vermögensaufbau + monatliche Einnahmen an der Börse