Gambler’s Fallacy (Spielerfehlschluss) – Definition & Beispiel
Die Gambler’s Fallacy (deutsch: “Spielerfehlschluss”, auch „Monte Carlo Fallacy“) bezeichnet die Annahme, dass die Wahrscheinlichkeit eines zufälligen Ereignisses von vorherigen, ähnlichen Ereignissen beeinflusst wird. Tatsächlich handelt es sich dabei um eine kognitive Täuschung. Wenn eine Abfolge von Ereignissen rein zufällig und voneinander unabhängig ist, haben vergangene Ergebnisse keinerlei Einfluss auf zukünftige Ergebnisse.
🔴 Live-Webinar am 31.03.2025 um 18:30 Uhr
Ausbildung für Vermögensaufbau mit zusätzlichen monatlichen Einnahmen
Lerne, wie du an der Börse ein regelmäßiges Zusatzeinkommen aufbaust. Unterscheide gute von schlechten Aktien, führe eigenständig eine Bewertung durch und erkenne den richtigen Aktienkurs. Lerne außerdem, wie du mit dem Optionshandel einen zusätzlichen Cashflow generierst.
Gute von schlechten Aktien unterscheiden
Profitable Aktien- und Optionsstrategien
In jeder Marktlage Geld verdienen
Plus Gratis-PDF im Webinar: Dein Start in den erfolgreichen Optionshandel
Was ist die Gambler’s Fallacy? – Definition
Die Gambler’s Fallacy besteht in der Überzeugung, dass das Auftreten eines Ereignisses in der Vergangenheit zukünftige Ergebnisse beeinflusst. Dies wird besonders problematisch, wenn kein kausaler Zusammenhang zwischen den Ereignissen besteht, aber dennoch ein solcher angenommen wird. Dies führt dazu, dass Entscheidungen auf einer verzerrten Wahrnehmung und nicht auf realen Wahrscheinlichkeiten beruhen.
Ein Beispiel hierfür ist ein Investor, der seine bisherige Erfolgsbilanz als Indikator für zukünftige Anlageerfolge betrachtet. Da zwischen vergangenen und zukünftigen Investitionen jedoch nicht zwangsläufig ein kausaler Zusammenhang besteht, könnte er seine Erfolgschancen überschätzen.
Ursachen der Gambler’s Fallacy
Amos Tversky und Daniel Kahneman schlugen 1973 erstmals vor, dass die Gambler’s Fallacy durch die sogenannte Repräsentativitätsheuristik verursacht wird. Diese Heuristik beschreibt unsere Tendenz, kurze Zufallssequenzen als repräsentativ für eine größere Menge zu betrachten.
Die Gambler’s Fallacy baut direkt auf dieser Denkweise auf: Der Trugschluss besteht darin, zu glauben, dass eine Häufung eines bestimmten Ergebnisses eine baldige Korrektur erzwingen würde.
Ein klassisches Beispiel ist das Roulette: Fällt die Kugel mehrfach hintereinander auf Rot, könnte ein Spieler fälschlicherweise annehmen, dass nun Schwarz „an der Reihe“ sei. Tatsächlich sind die Ereignisse jedoch unabhängig voneinander, und die Wahrscheinlichkeiten bleiben unverändert.
Ein weiterer Faktor, der die Gambler’s Fallacy verstärkt, ist der Glaube an eine gerechte Welt („Just World Hypothesis“). Viele Menschen gehen unbewusst davon aus, dass sich Glück und Pech langfristig ausgleichen müssen – als würde das Universum für eine Art Fairness sorgen.
Wie funktioniert der Spielerfehlschluss?
Stellen wir uns vor, jemand wirft eine Münze zehnmal hintereinander – und jedes Mal landet sie auf Kopf. Viele würden nun annehmen, dass die Wahrscheinlichkeit für Zahl beim nächsten Wurf steigen muss, weil Kopf bereits so oft gefallen ist. Doch genau das ist ein Spielerfehlschluss.
In Wirklichkeit hat die Münze kein Gedächtnis. Jeder Wurf ist ein unabhängiges Ereignis, und die Wahrscheinlichkeit für Kopf oder Zahl bleibt bei jedem einzelnen Wurf stets 50:50. Das bedeutet: Selbst wenn zehnmal in Folge Kopf gefallen ist, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass es erneut passiert, immer noch bei 50 %.
Die Gambler’s Fallacy entsteht, weil unser Gehirn dazu neigt, nach einem „gerechten“ Ausgleich zu suchen. Wir glauben intuitiv, dass nach einer Serie gleicher Ergebnisse das andere Resultat „überfällig“ sei. Doch bei zufälligen und unabhängigen Ereignissen wie Münzwürfen gibt es keinen automatischen Ausgleich – frühere Ergebnisse haben keinen Einfluss auf zukünftige.
Darüber hinaus kann die Fehlannahme durch eine illusionäre Kontrolle über das Glücksspiel verstärkt werden. Wer überzeugt ist, dass eigene Fähigkeiten, Strategien oder bestimmte Muster das Spielgeschehen beeinflussen können, läuft eher Gefahr, dem Trugschluss zu erliegen. In Wahrheit bleibt der Zufall jedoch unbeeindruckt von subjektiven Einschätzungen oder vermeintlichen Strategien.
Auswirkungen der Gambler’s Fallacy auf Investoren
Am Aktienmarkt geraten Anleger häufig in die Falle der Gambler’s Fallacy, indem sie fälschlicherweise glauben, aus vergangenen, zufälligen Kursbewegungen zukünftige Entwicklungen ableiten zu können.
Dabei treten zwei typische Denkfehler auf:
- Der Trend wird sich fortsetzen: Wenn eine Aktie über einen bestimmten Zeitraum gestiegen oder gefallen ist, neigen Investoren dazu, anzunehmen, dass sich dieser Trend zwangsläufig weiter fortsetzt.
- Der Trend muss sich umkehren: Umgekehrt glauben manche, dass eine Aktie nach einer längeren Bewegung in eine Richtung bald einen „Ausgleich“ erfahren und in die entgegengesetzte Richtung drehen müsse.
Obwohl diese beiden Annahmen widersprüchlich erscheinen, haben sie eine gemeinsame Schwäche: Sie beruhen mehr auf vergangenen Entwicklungen als auf fundamentalen Daten oder fundierter technischer Analyse.
Das Risiko der Gambler’s Fallacy wird besonders dann gefährlich, wenn Anleger zufällig mit ihren Prognosen richtig liegen. Dies kann ihnen ein übermäßiges Vertrauen in ihre Fähigkeit zur Vorhersage verleihen, wodurch sie bereit sind, größere Summen auf ähnliche Spekulationen zu setzen. Solche Fehleinschätzungen können schließlich zu erheblichen finanziellen Verlusten führen.
Beispiel für die Gambler’s Fallacy an der Börse
Ein Anleger besitzt 100 Aktien der XYZ AG. Über sieben Tage hinweg steigt der Aktienkurs kontinuierlich. Der Anleger ist überzeugt, dass die Aktie am nächsten Tag fallen muss, da sie bereits so lange gestiegen ist. Aus diesem Grund verkauft er seine Position – eine Entscheidung, die sich als richtig erweist, denn am nächsten Tag fällt der Kurs tatsächlich.
Er fühlt sich in seiner Einschätzung bestätigt und beginnt, die Aktie weiter zu beobachten. Nach einiger Zeit fällt der Kurs sieben Tage in Folge. Der Anleger glaubt nun, dass dies ein sicheres Kaufsignal sei, da sich das Muster scheinbar umgekehrt hat. Überzeugt von seinem neu entdeckten „Marktvorteil“ kauft er nicht nur 100, sondern 1.000 Aktien.
Doch diesmal liegt er falsch. Die Aktie fällt weiter, und er verliert mehr als die Hälfte seines eingesetzten Kapitals. Der Fehler? Er hatte sich allein auf ein zufälliges Muster verlassen und dabei fundamentale Gründe für den Kursverfall ignoriert.
Gambler’s Fallacy und Hot-Hand-Fallacy
Während die Gambler’s Fallacy die Überzeugung an einen notwendigen Ausgleich beschreibt (z. B. „Nach fünfmal Rot beim Roulette muss jetzt Schwarz kommen“), geht die Hot-Hand-Fallacy vom Gegenteil aus: Sie ist der Glaube, dass eine Serie von Erfolgen sich fortsetzen wird, weil jemand oder etwas „einen Lauf“ hat.
- Gambler’s Fallacy: Man glaubt, dass ein zufälliges Ereignis „überfällig“ ist, weil vorher oft das Gegenteil eingetreten ist (z.B. „nach vielen Tagen steigender Börsenkurse muss der Kurs bald fallen“).
- Hot-Hand-Fallacy: Man glaubt, dass ein bestimmtes Muster anhalten wird, weil es in letzter Zeit häufig aufgetreten ist (z. B. „Diese Aktie ist in den letzten Wochen gestiegen, also wird sie weiter steigen“).
Gambler’s Fallacy beim Investieren überwinden
Die Gambler’s Fallacy kann an der Börse zu vermeidbaren Verlusten führen, wenn Anleger ihre Entscheidungen auf zufällige Muster statt auf fundierte Analysen stützen. Zwei zentrale Strategien helfen, diesen Denkfehler zu überwinden:
Systematisiertes Investieren
Ein strukturiertes Investmentkonzept ist einer der besten Wege, um langfristig erfolgreich zu sein. Durch feste Regeln und Investment-Checklisten werden Entscheidungen auf rationaler Basis getroffen – nicht aus dem Bauchgefühl heraus oder aufgrund kognitiver Verzerrungen.
Ein entscheidender Aspekt dabei ist, dass diese Regeln auf wissenschaftlichen Analysen und Backtests basieren. Ein schwaches Regelwerk kann sogar mehr Schaden als Nutzen anrichten, wenn es unzureichend durchdacht ist. Letztlich ist jede Strategie nur so gut wie die Daten und Methoden, auf denen sie aufbaut.
Keine Entscheidung ohne Research
Auch ohne ein striktes Regelwerk kann man teure Fehler vermeiden, indem man vor jeder Investitionsentscheidung eine fundierte Recherche durchführt. Wer sich ausschließlich auf technische Indikatoren oder das eigene Bauchgefühl verlässt, riskiert, wesentliche fundamentale Faktoren zu übersehen. Eine kurze, aber gründliche Analyse kann helfen, Fehleinschätzungen zu vermeiden und langfristig bessere Entscheidungen zu treffen.
Kostenloses Webinar + PDF: So handelst du profitabel mit Optionen und generierst ein Zusatzeinkommen
Lerne in unserem kostenlosen Live-Webinar am 31.03.2025 um 18:30 Uhr, wie du mit dem Optionshandel ein regelmäßiges Zusatzeinkommen aufbaust. Lerne, gute von schlechten Aktien zu unterscheiden und erkenne zuverlässig überteuerte Aktienkurse. Baue dir ein zweites Einkommen auf, mit dem du unabhängig der Marktlage Geld verdienen kannst. Klicke hier, um dich für das Webinar anzumelden.