High-Frequency Trading (HFT) – Definition & Erklärung

Autor: Maik Engelkamp

High-Frequency Trading (deutsch: “Hochfrequenzhandel”) ist eine Handelsmethode, bei der leistungsfähige Computerprogramme eingesetzt werden, um eine große Anzahl von Handelsaufträgen in Bruchteilen von Sekunden auszuführen. Neben der hohen Ausführungsgeschwindigkeit der Trades zeichnet sich HFT auch durch hohe Umsatzraten und Order-to-Trade-Ratios aus.

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High-Frequency Trading – Definition

Als High Frequency Trading wird typischerweise eine Handelsstrategie bezeichnet, bei der Handelsentscheidungen auf komplexen Algorithmen beruhen und große Transaktionen innerhalb von Sekundenbruchteilen ausgeführt werden. Dabei werden mit Hilfe ausgeklügelter Algorithmen mehrere Märkte analysiert und Aufträge je nach Marktlage ausgeführt. Händler mit den schnellsten Ausführungsgeschwindigkeiten sind in der Regel profitabler als Händler mit langsameren Ausführungsgeschwindigkeiten.

Bedeutung von High-Frequency Trading

High Frequency Trading wurde populär, als einige Börsen begannen, Anreize für professionelle Händler zu schaffen, die den Markt mit Liquidität versorgen. Die New York Stock Exchange (NYSE) beispielsweise bezahlt eine Gruppe von Liquiditätsanbietern, die so genannten Supplemental Liquidity Providers (SLPs). Diese versuchen, den Wettbewerb und die Liquidität für bestehende Kurse an der Börse zu erhöhen.

Die SLPs wurden nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers im Jahr 2008 eingeführt, als die Liquidität für Investoren ein großes Problem darstellte. Als Anreiz für die Unternehmen zahlt die NYSE eine Gebühr oder einen Rabatt für die Bereitstellung dieser Liquidität. Bei Millionen von Transaktionen pro Tag ergeben sich daraus beträchtliche Gewinne.

Wachstum des HFT-Marktes

Anfang der 2000er Jahre machte der Hochfrequenzhandel noch weniger als 10 % der Aktienaufträge aus, doch stieg dieser Anteil rasch an. Nach Angaben der NYSE stieg das Handelsvolumen zwischen 2005 und 2009 um rund 164 %, wofür der Hochfrequenzhandel verantwortlich sein könnte.

High Frequency Trading wird häufig mit Hedgefonds in Verbindung gebracht. Die meisten der größten HFTs sind jedoch LLCs (“Limited Liability Companies” – ähnlich einer GmbH), die einer kleinen Anzahl von Investoren gehören.

Die HFT-Strategie wurde erstmals von Renaissance Technologies bekannt gemacht, die bei ihrem Handel sowohl HFT als auch quantitative Aspekte einsetzen. Viele HFT-Unternehmen sind Market Maker und versorgen den Markt mit Liquidität, was die Volatilität senkt und dazu beiträgt, die Bid-Ask-Spreads zu verringern.

Marktanteil

In Europa liegt der Marktanteil des Hochfrequenzhandels bei etwa 35 % des gesamten Aktienhandelsvolumens, nachdem er 2010 mit 40 % seinen Höchststand erreicht hatte. In den USA ist der Anteil des HFT noch höher und hat sich nach einem Höchststand von rund 60% im Jahr 2009 bei etwa 50% des gesamten Aktienhandels eingependelt (Zaharudin et al. 2022).

Zu den wichtigsten HFT-Unternehmen in den USA gehören Virtu Financial, Tower Research Capital, IMC Financial Markets, Tradebot Systems und Citadel LLC. Nach Schätzungen des Beratungsunternehmens Tabb Group entfielen im Jahr 2010 wertmäßig 56 % des Aktienhandels in den USA und 38 % in Europa auf HFT.

Mit zunehmender Verbreitung von HFT-Strategien kann es schwieriger werden, diese gewinnbringend einzusetzen. Nach einer Schätzung von Frederi Viens von der Purdue University sind die HFT-Gewinne in den USA von einem geschätzten Höchststand von 5 Mrd. USD im Jahr 2009 auf etwa 1,25 Mrd. USD im Jahr 2012 zurückgegangen.

Während der prozentuale Anteil des HFT-Volumens an den Aktienmärkten zurückgegangen ist, dominiert er an den Terminmärkten nach wie vor. Laut einer Studie der Aite Group aus dem Jahr 2010 stammte rund ein Viertel des weltweiten Futures-Volumens von professionellen Hochfrequenzhändlern. Laut einer Studie der TABB Group entfielen 2012 mehr als 60 % des gesamten Futuresmarktvolumens an den US-Börsen auf HFT.

Kritik am High-Frequency Trading

High Frequency Trading ist umstritten und wird teilweise heftig kritisiert. Es hat eine Reihe von Broker-Dealern ersetzt und verwendet mathematische Modelle und Algorithmen, um Entscheidungen zu treffen, wobei menschliche Entscheidungen und Interaktionen nicht mehr berücksichtigt werden.

Entscheidungen werden innerhalb von Millisekunden getroffen, was zu großen Marktbewegungen ohne erkennbaren Grund führen kann. So erlebte der Dow Jones Industrial Average (DJIA) am 6. Mai 2010 seinen bisher größten Einbruch an einem Tag:

Er fiel um 1.000 Punkte und verlor in nur 20 Minuten 10 %, bevor er sich wieder erholte. Eine behördliche Untersuchung machte eine massive Order, die einen Ausverkauf auslöste, für den Absturz verantwortlich.

Down Jones Flash Crash am 6. Mai 2010
High Frequency Trading als der Grund für den Dow Jones Flash Crash am 6. Mai 2010

Ein weiterer Kritikpunkt an HFT ist, dass es großen Unternehmen ermöglicht, auf Kosten der Privatanleger zu profitieren. Auch die „Geisterliquidität“ (engl: Quote Stuffing) ist eine Quelle der Kritik: Die durch HFT bereitgestellte Liquidität steht dem Markt in einer Sekunde zur Verfügung und ist in der nächsten verschwunden, so dass die Händler nicht in der Lage sind, diese Liquidität tatsächlich zu handeln.

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