High-Frequency Trading (HFT) – Definition & Erklärung

Autor: Maik Engelkamp

High-Frequency Trading (deutsch: “Hochfrequenzhandel”) ist eine Handelsmethode, bei der leistungsfähige Computerprogramme eingesetzt werden, um eine große Anzahl von Handelsaufträgen in Bruchteilen von Sekunden auszuführen. Neben der hohen Ausführungsgeschwindigkeit der Trades zeichnet sich HFT auch durch hohe Umsatzraten und Order-to-Trade-Ratios aus.

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High-Frequency Trading – Definition

High-Frequency Trading (HFT) ist eine algorithmische Tradingtechnologie, die Handelsstrategien wie Arbitrage und Momentum-Trading mit extrem hoher Geschwindigkeit umsetzt. HFT basiert auf hochentwickelten Algorithmen, die Kursen in Echtzeit analysieren und Aufträge innerhalb von Mikro- oder Millisekunden ausführen und gegebenenfalls sofort stornieren.

Charakteristisch für HFT ist die Nutzung von Co-Location-Diensten zur Minimierung von Latenzzeiten sowie der Fokus auf hochliquide Märkte. HF-Trader halten in der Regel keine Positionen über Nacht und erzielen Gewinne durch minimale Preisunterschiede, die durch eine extrem hohe Handelsfrequenz maximiert werden.

Bedeutung von High-Frequency Trading

High-Frequency Trading (HFT) gewann an Bedeutung, als Börsen begannen, Anreize für professionelle Händler zu schaffen, die den Markt mit Liquidität versorgen. Ein Beispiel hierfür ist die New York Stock Exchange (NYSE), die spezielle Liquiditätsanbieter – sogenannte Supplemental Liquidity Providers (SLPs) – einführt, um den Wettbewerb zu stärken und die Liquidität im Markt zu erhöhen.

Die Einführung der SLPs erfolgte nach der Finanzkrise 2008 und dem Zusammenbruch von Lehman Brothers, als Liquiditätsengpässe für Investoren ein erhebliches Problem darstellten. Als Anreiz für ihre Teilnahme erhalten diese Händler von der NYSE eine Gebühr oder einen Rabatt für jede Transaktion, die zur Marktliquidität beiträgt. Aufgrund der extrem hohen Handelsfrequenz im HFT-Bereich können sich aus diesen Anreizen bei Millionen von Transaktionen pro Tag beträchtliche Gewinne ergeben.

Vorteile von HFT

Viele HFT-Unternehmen sind Market Maker und versorgen den Markt mit Liquidität, was die Volatilität senkt und dazu beiträgt, die Bid-Ask-Spreads zu verringern. Darüber hinaus verbessert High-Frequency Trading (HFT) die Preisfindung und die Markteffizienz, da Arbitrage-Strategien Preisunterschiede zwischen Handelsplätzen ausgleichen und neue Informationen schnell in die Kurse einfließen lassen.

Auch die kurzfristige Volatilität kann durch HFT reduziert werden, da schnelle Orders extreme Preisschwankungen ausgleichen, während empirische Studien keinen signifikanten Anstieg der Volatilität zeigen.

Ein weiterer Vorteil sind niedrigere Transaktionskosten, da automatisierte Strategien günstigere Handelsabwicklungen ermöglichen und der Wettbewerb zwischen HFT-Akteuren die Handelskosten insgesamt senkt. Schließlich fördert HFT technologische Innovationen im Finanzsektor, insbesondere in den Bereichen Datenanalyse, Orderausführung und Infrastruktur, was die Marktgeschwindigkeit erhöht und auch anderen Marktteilnehmern zugute kommt.

Nachteile und Kritik

Ein Kernproblem von High Frequency Trading (HFT) ist die Gefahr von Flash Crashs und Marktinstabilität. Ein bekanntes Beispiel ist der „Flash Crash“ vom 6. Mai 2010, als der Dow Jones Industrial Average (DJIA) innerhalb von nur 20 Minuten um 1.000 Punkte einbrach und kurzzeitig 10 % seines Werts verlor, bevor er sich wieder erholte.

Down Jones Flash Crash am 6. Mai 2010
High Frequency Trading als der Grund für den Dow Jones Flash Crash am 6. Mai 2010

Ein weiteres Risiko ist die Gefahr der Marktmanipulation durch Strategien wie Quote Stuffing oder Layering, bei denen Orders absichtlich platziert und sofort storniert werden, um den Markt zu beeinflussen. Co-Location-Services verschaffen bestimmten Marktteilnehmern Vorteile, was zu einer Debatte über Chancengleichheit führt.

Darüber hinaus erhöhen HFT-Systeme die systemischen Risiken, da technische Fehler oder Algorithmus-Fehlfunktionen eine Kettenreaktion auslösen und massive Kursrutsche verursachen können, weshalb Regulierungsbehörden strengere Kontrollen fordern.

Schließlich steht HFT für einen kurzfristigen Fokus, da Positionen meist nur für sehr kurze Zeit gehalten werden, wodurch langfristige Investitionen in Unternehmen vernachlässigt und echte Investoren möglicherweise verdrängt werden.

Entwicklung des HFT-Marktes

Anfang der 2000er Jahre machte der Hochfrequenzhandel noch weniger als 10 % der Aktienaufträge aus, doch stieg dieser Anteil rasch an. Nach Angaben der NYSE stieg das Handelsvolumen zwischen 2005 und 2009 um rund 164 %, wofür der Hochfrequenzhandel verantwortlich sein könnte.

High Frequency Trading wird häufig mit Hedgefonds in Verbindung gebracht. Die meisten der größten HFTs sind jedoch LLCs (“Limited Liability Companies” – ähnlich einer GmbH), die einer kleinen Anzahl von Investoren gehören.

Die HFT-Strategie wurde erstmals von Renaissance Technologies bekannt gemacht, die bei ihrem Handel sowohl HFT als auch quantitative Aspekte einsetzen.

Marktanteil

In Europa liegt der Marktanteil des Hochfrequenzhandels bei etwa 35 % des gesamten Aktienhandelsvolumens, nachdem er 2010 mit 40 % seinen Höchststand erreicht hatte. In den USA ist der Anteil des HFT noch höher und hat sich nach einem Höchststand von rund 60% im Jahr 2009 bei etwa 50% des gesamten Aktienhandels eingependelt (Zaharudin et al. 2022).

Zu den wichtigsten HFT-Unternehmen in den USA gehören Virtu Financial, Tower Research Capital, IMC Financial Markets, Tradebot Systems und Citadel LLC. Nach Schätzungen des Beratungsunternehmens Tabb Group entfielen im Jahr 2010 wertmäßig 56 % des Aktienhandels in den USA und 38 % in Europa auf HFT.

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