Deutsche Bundesbank – Definition & Aufgaben
Die Deutsche Bundesbank (Abkürzung: Buba) ist seit 1957 die Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland mit Hauptsitz in Frankfurt am Main. Seit 1.1.1999 ist die Deutsche Bundesbank Teil des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB) und gemessen an der Bevölkerungszahl mit etwa 83 Millionen Menschen die größte der 27 nationalen Notenbanken des ESZB (Stand: 2025).
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Was ist die Deutsche Bundesbank? – Definition
Die Deutsche Bundesbank ist seit 1999 Teil des ESZB, bestehend aus der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie den nationalen Notenbanken der Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU). Ihren Sitz hat sie in Frankfurt am Main, neben weiteren neun Hauptverwaltungen in großen deutschen Städten.
Heutige Aufgaben der Deutschen Bundesbank
Kernaufgaben
Die aktuellen Kernaufgaben der Bundesbank umfassen Geldpolitik, Finanz- und Währungssystem, Bankenaufsicht, Bargeld und unbarer Zahlungsverkehr. Weitere Aufgaben beinhalten die Mitarbeit in internationalen Gremien und Institutionen, ökonomische Forschung und Erstellung von Statistiken. Die folgende Abbildung fasst diese fünf Kernaufgaben sowie weitere Aufgaben der Deutschen Bundesbank zusammen.
Bankenaufsicht
Im Jahr 2014 wurde im Zuge eines einheitlichen Aufsichtsmechanismus ein neuer Rahmen für die Bankenaufsicht in Europa geschaffen. Dabei übernimmt die Deutsche Bundesbank in Zusammenarbeit mit der EZB und ihrem zentralen Aufsichtsgremium, weiteren nationalen Notenbanken und Aufsichtsbehörden (z.B. die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)), die Verantwortung über die Bankenaufsicht.
Die neun Hauptverwaltungen der Deutschen Bundesbank überwachen die Kreditinstitute und Finanzdienstleister in ihrer Region. Sie überprüfen die Unternehmensführung und die Risikostreuung der Banken und kontrollieren die Einhaltung der Regeln zu Eigenkapital und Liquidität. Grundsätzlich gilt eine Bankenaufsicht als Voraussetzung für ein stabiles Finanzsystem.
Verwaltung der nationalen Goldreserven
Die Deutsche Bundesbank gilt auch als „Verwalterin der deutschen Goldreserven“. Goldreserven sind nationale Goldbestände, für die eine Zentralbank verantwortlich ist. Gold gehört zu den Währungsreserven – dem Bestand an international liquiden Zahlungsmitteln – einer Volkswirtschaft. Sie verwaltet Goldreserven mit einem Gewicht von knapp 3.352 Tonnen (Stand: Ende 2024) und weist damit den weltweit zweitgrößten Bestand an Goldreserven nach der US-amerikanischen Zentralbank Fed auf.
Der historische Hintergrund dieser relativ hohen Goldreserven liegt im deutschen Wirtschaftswunder (von 1948 bis 1973), das für hohe Handelsüberschüsse sorgte. In dieser Zeit bestand ein festes Wechselkurssystem (Gold-Devisen-Standard bzw. Bretton-Woods-System), in dem Gold sowie der US-Dollar das zentrale Zahlungs- und Tauschmittel für den internationalen Handel waren.
Grundsätzlich erfüllen Goldreserven zwei Funktionen: Zum einen fördern Goldreserven das Vertrauen im Inland, womit auch die Werthaltigkeit der Zentralbankbilanz gefestigt wird. Zum anderen ist Gold Teil der Währungsreserven einer Zentralbank, welche in kurzer Zeit gegen Fremdwährung umgetauscht werden können. Darüber hinaus kann eine Zentralbank das Halten von Goldreserven als eine Maßnahme zur Krisenprävention und -bewältigung sowie als Diversifikationsmittel ihrer Anlagen sehen.
Geschichte
Die Deutsche Bundesbank wurde im Jahr 1957, zwölf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, als Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland gegründet. Mit ihrer eigenständigen Geldpolitik war sie verantwortlich für die Währung Deutschlands, die Deutsche Mark (DM).
Auf den DM-Scheinen waren die Unterschriften der jeweiligen Präsidenten und Vizepräsidenten der Deutschen Bundesbank abgebildet. Auf dem 10-DM-Schein wurde die Gauß´sche Normalverteilung abgebildet, die heutzutage in der Finanzbranche häufig Anwendung findet.

Im Europäischen Währungssystem (EWS) zwischen 1979 und 1998 wurde die DM praktisch zur Ankerwährung und entwickelte sich zu einer international bedeutenden Währung. Nach dem Vorbild der Deutschen Bundesbank setzte die EZB von Beginn auf eine stabilitätsorientierte und unabhängige Geldpolitik.
Historische Aufgaben der Deutschen Bundesbank
Die zentrale Aufgabe der Deutschen Bundesbank war es bis zum 31.12.1998, ihren Diskont- und Lombardsatz festzusetzen. Früher bildete das Diskontgeschäft das Kerngeschäft der Deutschen Bundesbank. Der Diskontsatz war der Zinssatz, zu dem eine Bank ein Wertpapier (ein sogenannter Wechsel) an die Deutsche Bundesbank verkaufen konnte.
Demgegenüber gab der Lombardsatz den Zinssatz an, zu dem sich Banken Geld von der Deutschen Bundesbank mit einer Laufzeit von bis zu drei Monaten gegen Sicherheiten leihen konnten (Lombardkredit). Normalerweise lag der Lombardsatz über dem Diskontsatz und bildete die Obergrenze für den Tagesgeldsatz. Mit dem Übergang zum ESZB sind Lombardkredite sowie Diskontgeschäfte der Deutschen Bundesbank entfallen.
Verlust der geldpolitischen Befugnisse
Am 1.1.1999 – mit Beginn der dritten Stufe der Wirtschafts- und Währungsunion und der unwiderruflichen Festlegung der Umrechnungskurse in Euro – sind die geldpolitischen Befugnisse von der Deutschen Bundesbank auf das ESZB übergegangen.
Da nicht alle Mitgliedsstaaten der EU (27 Mitgliedsstaaten, Stand: 2025) zur EWU (20 Mitgliedsstaaten, Stand: 2025) gehören, wird zwischen dem ESZB und dem Eurosystem unterschieden. Zum ESZB gehören neben der EZB die nationalen Notenbanken aller EU-Mitgliedsstaaten. Das Eurosystem umfasst die EZB und nur die nationalen Notenbanken der Euro-Staaten. Die EZB ist die zentrale supranationale Institution des ESZB.
Aktuelle Herausforderungen der Deutschen Bundesbank
Verlust der geldpolitischen Souveränität
Ein Anleger sollte sich bewusst sein, dass die Bundesbank am 1.1.1999 die Zuständigkeit für die Geldpolitik endgültig an die EZB abgegeben hat. Seitdem entscheidet die EZB über die Geldpolitik im Euroraum. Die besondere Herausforderung für die EZB besteht darin, dass sie eine einheitliche Geldpolitik in einem Währungsraum mit fiskalpolitisch selbstständigen Staaten und teilweise unterschiedlichen Wirtschaftsentwicklungen durchführen muss. Vor einer solchen Herausforderung stand die Bundesbank noch nie, da sie bis 1998 nur für die Geldpolitik in Deutschland – als homogener Währungsraum – zuständig war.
TARGET2-Forderungen
Seit Mitte 2007 sind Zahlungsbilanzungleichgewichte (TARGET2-Ungleichgewichte, diese umfassen TARGET2-Forderungen sowie TARGET2-Verbindlichkeiten) im Euroraum stark angestiegen. Dabei wird kritisiert, dass die EZB mit ihrer expansiven Geldpolitik die Ungleichgewichte in TARGET2-Salden positiv beeinflusst hätte. TARGET2-Salden umfassen Forderungen bzw. Verbindlichkeiten einer nationalen Notenbank gegenüber der EZB, die im Zuge einer Abwicklung grenzüberschreitender Zahlungen über das Zahlungsverkehrssystem TARGET2 entstehen.
Wenn beispielsweise die italienische Notenbank einem Anleger in Frankfurt italienische Staatsanleihen abkauft, muss zunächst Zentralbankgeld in Italien geschaffen und nach Deutschland überwiesen werden. Der Anleger erhält eine TARGET2-Forderung gegenüber der Deutschen Bundesbank und spiegelbildlich entsteht eine TARGET2-Verbindlichkeit der italienischen Notenbank.
So weist die Deutsche Bundesbank mit einem Wert von etwa 1,068 Billionen Euro (Stand: Januar 2025) die höchsten TARGET2-Forderungen im Eurosystem auf. Mit einem Verlustrisiko wären TARGET2-Forderungen der Deutschen Bundesbank nur dann verbunden, wenn ein Land mit TARGET2-Verbindlichkeiten (z.B. Italien und Spanien) die EWU verlassen würde. Aus Sicht der Deutschen Bundesbank dürfte dies ein Grund sein, sich für den Zusammenhalt der Eurozone auszusprechen.
Deutsche Bundesbank in der Nebenrolle
Die Deutsche Bundesbank ist seit 1.1.1999 Teil des Zentralbankensystems des Euro-Währungsgebiets. Bis Ende 1998 spielte die Deutsche Bundesbank insbesondere in Europa eine herausragende Rolle, da sich die DM praktisch zur Ankerwährung entwickelte. Mit der Einführung des Euro 1999 ist die geldpolitische Souveränität von der Deutschen Bundesbank auf das Euro-System übergegangen. Vor diesem Hintergrund hat die internationale Bedeutung der Deutschen Bundesbank stark abgenommen.
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