Debt to Income (DTI) Ratio – Definition & Berechnung
Die Debt-to-Income (kurz: DTI/DSTI, deutsch: Schuldendienstquote) gibt an, wie viel Prozent des monatlichen Bruttoeinkommens zur Schuldentilgung benötigt werden. Diese Kennzahl kann sowohl zur Beurteilung der Kreditwürdigkeit von Staaten als auch von Privatpersonen herangezogen werden. Bei großen Unternehmen sind andere Finanzkennzahlen sind jedoch häufig aussagekräftiger.
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Debt to Income Ratio – Definition
Die Debt-to-Income Ratio gibt an, wie viel Prozent der monatlichen Bruttoeinnahmen für den Schuldendienst (Zins + Tilgung) aufgewendet werden. Ein niedriger Wert (in der Praxis häufig 30 %–40 % als Obergrenze, je nach Kreditgeber und Situation) deutet auf ein gesundes Verhältnis von Einkommen und Schulden hin.
Berechnung der Debt to Income Ratio
Die DTI wird berechnet, indem die Summe der monatlichen Schuldendienstzahlungen (alle Zins- und Tilgungsraten) durch das monatliche Bruttoeinkommen geteilt wird. In der Praxis hat sich die Verwendung von Durchschnittswerten bewährt (z. B. rollierende 12–24 Monate), um Ausreißer zu glätten.
Die Formel für ein prozentuales Ergebnis lautet:
Herkunft der Daten
Privatpersonen können zur Ermittlung der monatlichen Ausgaben laufende Kreditverträge heranziehen. Häufig werden im Privatkundengeschäft ohnehin so genannte Annuitätendarlehen vergeben, bei denen die monatliche Rate gleich bleibt. Dies hilft bei der Ermittlung der Ausgaben. Die Einnahmen sind bei Angestellten ebenfalls gut planbar, können aber alternativ (vor allem bei Selbstständigen) anhand der jährlichen Steuererklärung ermittelt werden.
Debt to Income Ratio – Interpretation
Die naheliegendste Anwendung der Debt-to-Income Ratio (DTI) ist die Gegenüberstellung der laufenden Schuldendienstzahlungen (Zins + Tilgung) mit den monatlichen Bruttoeinnahmen. Je niedriger der Wert, desto größer ist der finanzielle Spielraum. Je höher die DTI, desto enger wird der Puffer und desto größer das Risiko von Zahlungsschwierigkeiten.
- Kreditpraxis: Banken und andere Kreditgeber nutzen DTI/DSTI-Quoten im Rahmen der Tragfähigkeitsprüfung. Ein niedriger Wert signalisiert geringeres Ausfallrisiko, weil ein größerer Teil der Einnahmen für Unvorhergesehenes frei bleibt. Umgekehrt kann eine hohe DTI dazu führen, dass neue Kredite nicht oder nur zu strengeren Konditionen gewährt werden.
- Zinskosten: Steigt das wahrgenommene Risiko, steigen in der Regel auch die Kreditkosten (risikobasierte Preisgestaltung). Eine solide DTI wirkt daher doppelt: Sie erhöht die Bewilligungschancen und verbessert häufig den Zinssatz.
Bedeutung der DTI-Ratio für Privathaushalte
Privathaushalte unterscheiden typischerweise zwischen Investitionskrediten (z. B. Immobilienkredit, durch Sachwerte besichert) und Konsumkrediten (z. B. Dispo, Ratenkredit, Kreditkarte). Eine hohe DTI aufgrund von Konsumkrediten wird von Kreditgebern besonders kritisch gesehen und kann neue Finanzierungen verteuern oder verhindern – gerade bei der Baufinanzierung.
In der Praxis prüfen Banken die Belastungsquote im Rahmen einer Haushaltsrechnung und ergänzen diese um Auskünfte zum bisherigen Zahlungsverhalten (z. B. Schufa). Für Selbstständige und variable Einkommen sind Durchschnittswerte (12–24 Monate) sinnvoll, um Schwankungen zu glätten.
Bedeutung der DTI-Ratio für Sonderformen
Bei Peer-to-Peer-Krediten hilft eine belastbare DTI-Ermittlung (inklusive Mindestzahlungen auf revolvierende Kredite), die Rückzahlungswahrscheinlichkeit realistisch einzuschätzen – vorausgesetzt, die Datenlage ist vollständig.
Debt-to-Income Ratio – Nachteile
Die Debt-to-Income Ratio (DTI) ist leicht zu berechnen, bildet aber wichtige Aspekte der Kreditwürdigkeit nicht ab. Vor allem fließen Zahlungshistorie, Bonitätsverhalten und Stabilität der Einnahmen nicht ein.
Fehlende Informationen
Ein Kunde kann trotz ungünstiger DTI über Jahre pünktlich zahlen – die Kennzahl allein relativiert sich dadurch. Bonitätsauskünfte (z. B. Schufa) bewerten solches Verhalten separat. DTI erfasst es nicht.
Zu den Informationen, die die Kennzahl nicht berücksichtigt, gehören unter anderem:
- Tilgungsprofil: Eine hohe DTI kann auf schnelle Tilgung zurückgehen. Das erhöht zwar kurzfristig die Quote, senkt aber das Gesamtrisiko – ein Unterschied, den die DTI nicht zeigt.
- Besicherung: Ob und wie gut Kredite besichert sind (z. B. Immobilien), bleibt unklar. Ein hoher Sicherheitspuffer verbessert die Ausfallrisikoposition, spiegelt sich in der DTI aber nicht wider.
- Zinsniveau und -struktur: Die DTI unterscheidet nicht zwischen teuren revolvierenden Krediten (Kreditkarte/Dispo) und günstigen Hypotheken – obwohl der Zinsdienst die Liquidität sehr unterschiedlich belastet. Auch variabel vs. fest verzinst sowie Restlaufzeiten/Anpassungsrisiken werden nicht abgebildet.
- Methodische Lücken: Ohne präzise Erfassung der Mindestzahlungen bei revolvierenden Krediten wird der Schuldendienst tendenziell unterschätzt.
Die Problematik der Verwendung von Bruttowerten
Die DTI nutzt Bruttoeinkommen. Im Privatbereich führt das schnell zu Fehleindrücken, weil Steuern und Abgaben die tatsächlich verfügbare Liquidität reduzieren. Viele Haushalte orientieren sich daher sinnvollerweise zusätzlich an einer Debt-to-Net-Income-Quote (Brutto wird durch Netto ersetzt. Das Vorgehen ist sonst identisch).
Debt to Income Ratio – Beispiel
Für die Berechnung der Debt-to-Income Ratio (DTI) eines fiktiven Privathaushalts werden folgende Zahlen angewendet:
- Hauskredit pro Monat: 1.200 EUR
- Mindestzahlung Kreditkarte pro Monat: 70 EUR
- Mindestzahlung Dispo pro Monat (mind. Zinsen): 50 EUR
- Bruttoeinkommen pro Jahr: 40.000 EUR
Die rechnerische Ermittlung der DTI-Ratio für diesen Haushalt lautet somit wie folgt:
Weitere Informationen
- Im Rahmen der Verschuldungskennzahlen spielen auch die Debt to Asset Ratio (Fremdkapitalquote) und die Debt to Equity Ratio (Verschuldungsgrad) eine Rolle.
- Die Interest Coverage Ratio misst, wie gut ein Unternehmen in der Lage ist, die Zinsen auf seine ausstehenden Schulden zu zahlen.
- Die Debt to EBITDA Ratio gibt an, inwieweit ein Unternehmen in der Lage ist, seine Verbindlichkeiten aus den Erträgen der laufenden Geschäftstätigkeit zu bedienen.
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